Waltraud Munz

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Waltraud Munz (* 9. Dezember 1949 in Schwäbisch Gmünd) ist eine deutsche Künstlerin.

Leben

Waltraud Munz studierte von 1971 bis 1973 an der Freien Kunstschule Stuttgart – Akademie für Kunst und Design[1] bei Gerd Neisser.[2] 1972/1973 folgte das Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Stuttgart bei Robert Spaemann und Max Bense. Von 1975 bis 1977 setzte Waltraud Munz ihr künstlerisches Studium bei Harry Kögler[3] an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe fort. Von 1977 bis 1980 studierte sie Malerei bei Johannes Schreiter und Raimer Jochims sowie Fotografie bei Abisag Tüllmann an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule. An der Städelschule in Frankfurt am Main nahm Waltraud Munz von 1983 bis 1985 einen Lehrauftrag als Kunstdozentin wahr.[4]

Werk und Wirkung

Waltraud Munz lebt und arbeitet bei Frankfurt am Main. Ihre Spezialgebiete sind die Malerei, Zeichnung, Objekte, Installationen im Außen- und Innenraum, Fotografie und die Tätigkeit als Kuratorin. Frau Munz ist geladene Diskutantin und Referentin bei internationalen Symposien zum Verhältnis von Literatur und Kunst.[5] Im Zentrum ihres Werkes steht der identitätsbildende Charakter des Raumes,[6][7] nicht nur als ein geometrisches, sondern auch als ästhetisches, sinnliches und soziales Phänomen. Hier hat die Künstlerin einen Ansatz gewählt, der nicht nur in der Tradition ihres Lehrers Raimer Jochims kunsthistorisch, vielmehr auch soziologisch und psychotherapeutisch bedeutsam ist. Auf dem Hintergrund der soziologischen Zeitdiagnose[8] erhält das künstlerische Schaffen eine kunsttherapeutisch und salutogenetisch relevante Wirkung, wie die Ausstellungsinhalte belegen.

Die Sprache der Kunst

Maria Seuren schreibt: Die Zeilenbilder von Waltraud Munz wirken wegen des streng linearen Ordnungssystems zunächst harmonisch. Es wird deutlich, wie viele Möglichkeiten in der Selbstbeschränkung liegen und in der sparsam-disziplinierten, sensiblen Verwendung künstlerischer Mittel: Auf den Zeilen Farben, kräftig oder zart, nie hart. Collagierte Ausrisse, erst auf den zweiten Blick als Landkartenfragmente zu erkennen, objektive Elemente plötzlich, aus ihrem Zusammenhang gerissen, dem persönlichen Gestaltungswillen unterworfen, subjektiviert, focussiert.

Die Ästhetik des Bildes

Jens Kindling stellt fest: Waltraud Munz "kartographischer Blick der Kunst" (Christine Buci-Glucksmann) [9] nomadisiert zwischen semantischen Miniaturen, geographischen Energien der Strichführung und einer sub-semantischen Musikalität von Farbtönen und Farbsequenzen; sie führt uns in ein virulentes Beziehungsspiel von Attraktion und Abwehr, methodischen Voraussetzungen und deren Ablösung. Aus diesem verlockend instrumentierten Gebiet kommen uns Bilder entgegen, die uns zu genauem Sehen verführen.

Die Kunst der Fuge

Hanne F. Juritz interpretiert das Werk wie folgt: Jedes Landstückchen erlebt seine eigene Metamorphose, so, wie die gleiche – Landschaft morgens anders aussieht als mittags und abends anders als nachts. Jedes dieser elliptischen Teile – gleich ob farbig oder schwarzweiß – ist es wert, herausgenommen und eingerahmt zu werden, jedes Segment steht für sich, hat einen eigenen sensiblen Werdegang hinter sich, dennoch fügt sich Bildchen für Bildchen – wenn auch fluktuierend – ein in die Serie. Ich lese gerne in diesem scheinbar skizzenhaften und jedoch komplexen Miniaturenkatalog.

Preise und Auszeichnungen

Waltraud Munz ist national und international ausgezeichnet worden:

Ausstellungen

Waltraud Munz ist eine international und regional bedeutsame Künstlerin. Ihre Werke wurden auf Kunstausstellungen und in Museen weltweit ausgestellt:

Auch hat sich die Künstlerin an regionalen Ausstellungen beteiligt:

  • 2003: Galerie in der Feste, Neckargemünd-Dilsberg und 13. Kunsttage Dreieich; Vogelfrei V – TransitARTen [14]
  • 2004: ART Karlsruhe[15] Galerie Seuren
  • 2005: Vogelfrei 6 – STATT Paradies [16] auf der Bastion Residenzschloss Darmstadt; kartografische Bodeninstallation
  • 2006: 3. Internationaler Waldkunstpfad Laboratorium, Darmstadt [17],
    Galerie Kunst Raum Mato Offenbach am Main und AusstellungsHalle Schulstrasse Frankfurt am Main
  • 2007: Höhler Biennale Gera[18], Vogelfrei 7 – WintergARTen[19] und Städt. Galerie Dreieich[20]
  • 2008: basis Frankfurt/Main, Burg Namedy in Andernach, HMWK forum Wiesbaden[21]
  • 2009: Vogelfrei 8 – Stadtluft macht frei, Darmstadtium Darmstadt, Städt. Galerie Dreieich, Kunstraum Habernoll[22]
  • 2011: Vogelfrei 9 - Vogelfrei in Privatgärten, Kulturportal Hessen[23] [24]
  • 2012: Waldkunstpfad Bessungen.[25]

Schriften

  • Zeilenbilder. Edition Galerie in der Feste. Reihe Künstlerbücher, Band 2. Neckargemünd-Dilsberg 1998, ISBN 3-9805680-3-2.
  • sweet-spot areas. Einzelausstellung mit Waltraud Munz in der Städt. Galerie Dreieich, 2009, ISBN 978-3-00-028840-1.

Quellen

  1. Akademie für Kunst und Design
  2. Gerd Neisser.
  3. Harry Kögler
  4. Lebenslauf von Waltraud Munz
  5. Wortbruch – between poetry and art
  6. Franz Xaver Baier: Der Raum. Prolegomena zu einer Architektur des gelebten Raums. Kunstwissenschaftliche Bibliothek, Band 2. 2. Auflage. Köln 2000
  7. Martina Löw: Raumsoziologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007
  8. Max Miller, Hans-Georg Soeffner: Modernität und Barbarei. Soziologische Zeitdiagnose am Ende des 20. Jahrhunderts. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996
  9. Christine Buci-Glucksmann
  10. Welde-Kunstpreis
  11. Kunststation Kleinsassen
  12. Egon Schiele Art Centrum Cesky Krumlov.
  13. Forest Art Wisconsin
  14. Vogelfrei V – TransitARTen
  15. ART Karlsruhe
  16. Vogelfrei 6 – STATT Paradies
  17. 3. Internationaler Waldkunstpfad Laboratorium
  18. Höhler Biennale Gera
  19. Vogelfrei 7 – WintergARTen
  20. Kunsttage Dreieich (PDF; 563 kB)
  21. Forum Wissenschaft und Kunst
  22. Darmstadtium
  23. Kulturportal Hessen
  24. Jäger und Sammler
  25. Überraschung im Grünen in>: frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 26. August 2012, Seite R4

Weblinks