Whittier (Alaska)

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Whittier

Whittier (2008)
Lage in Alaska
Whittier (Alaska)
Whittier (Alaska)
Whittier
Basisdaten
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Alaska
Borough/Census Area: Unorganized Borough
Koordinaten: 60° 46′ N, 148° 41′ WKoordinaten: 60° 46′ N, 148° 41′ W
Zeitzone: Alaska (UTC−9/−8)
Einwohner: 272 (Stand: 2020)
Haushalte: 360 (Stand: 2020)
Fläche: 51 km² (ca. 20 mi²)
davon 32,5 km² (ca. 13 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 7 Einwohner je km²
Höhe: 13 m
Vorwahl: +1 907
FIPS: 02-84510
GNIS-ID: 1415757

Whittier ist ein Ort in der Valdez-Cordova Census Area des US-Bundesstaats Alaska mit 220 Einwohnern.[1]

Whittier liegt an der nordöstlichen Küste der Kenai-Halbinsel an der Mündung des Passage Canal, westlich des Prince William Sound. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 51 km², wovon 32,5 km² auf Land und 18,5 km² auf Wasser entfallen.

Geschichte

Hafen von Whittier (2005)
Begich Towers (2008)
Buckner Building (2005)

Während des Zweiten Weltkriegs errichtete die United States Army nahe dem nach John Greenleaf Whittier benannten Whittier-Gletscher aufgrund der geschützten Lage einen Hafen und eine Bahnstation, die auch den Namen „Whittier“ erhielten. 1943 erreichte die Alaska Railroad den Ort. Der Hafen wurde bis 1960 als Militäreinrichtung genutzt. Ein durch das Karfreitagsbeben von 1964 ausgelöster Tsunami mit bis zu 13 m hohen Wellen beschädigte den Ort schwer und forderte 13 Todesopfer.

Zwei anfangs der 1950er Jahre gebaute Gebäude prägen das Ortsbild der Stadt. Die Begich Towers (früher Hodge Building) und das Buckner Building, damals eines der größten Gebäude Alaskas, beherbergten Soldaten wie auch die administrativen Strukturen und waren als „Stadt unter einem Dach“ konzipiert. Während das Buckner Building 1966 mit der Übergabe des Hafenbetriebs von der Armee zur General Services Administration und dem damit verbundenen Abzug der Soldaten geschlossen und dem Zerfall überlassen wurde, wurde das Hodge Building vom Bundesstaat Alaska übernommen und 1973-1974 zu einem Apartmenthaus umgebaut. Mit der Renovation wurde das 3-teilige Gebäude in Begich Towers umbenannt, zu Ehren des seit 1972 verschollenen Kongressabgeordneten Nick Begich. Heute steht das Gebäude unter der Verwaltung der Begich Towers Condominium Association of Apartment Owners.

Der 14-stöckige von Anton Anderson konstruierte Gebäudekomplex der Begich Towers beherbergt heute nicht nur den Großteil der Einwohner von Whittier, sondern auch die gesamte Infrastruktur der Stadt, wie die Verwaltung und Behörden der Gemeinde, Einkaufsmöglichkeiten, ein Hospital, Post, Bank, Kirche, Waschsalon, ein kleines Hotel, sowie eine Freizeitanlage mit Schwimmbad und Fitnessräumen. Selbst die im Außenbereich untergebrachte Schule ist mittels einem Tunnel erreichbar, so dass man bei eisiger Kälte das Gebäude nicht zwingend verlassen muss. Aufgrund dessen erhielt Whittier auch den Spitznamen "Stadt unter einem Dach" ("city under one roof").

Außerhalb der Begich Towers gibt es in Whittier noch einen zusätzlichen Supermarkt, ein weiteres Hotel, diverse Cafés am Hafen, sowie ein kleines Museum.

Verkehr und Tourismus

Der Hafen von Whittier ist ein Teil des Alaska Marine Highway. Es bestehen Fährverbindungen nach Valdez, Juneau, Yakutat, Ketchikan, Bellingham. Bei entsprechender Nachfrage wird saisonal auch eine Nonstop-Fährverbindung von und nach Bellingham angeboten.

Heute ist Whittier wegen seiner guten Schienen- und Straßenanbindung nach Anchorage und ins Landesinnere eine beliebte Anlaufstelle für Kreuzfahrtschiffe. Der Denali Express, eine von den Princess Cruises angebotene Nonstopverbindung in den Denali-Nationalpark, hat hier sein Ausgangspunkt.

Der Anton Anderson Memorial Tunnel durch den Maynard Mountain verbindet Whittier mit dem nach Anchorage führenden Seward Highway. Der Tunnel selbst ist Teil des Portage Glacier Highways und mit 4050 m der zweitlängste Highwaytunnel und der längste kombinierte Bahn- und Straßentunnel Nordamerikas. 1943 nahm der Tunnel zunächst nur für Züge den Betrieb auf. Mitte der 1960er wurde ein Zug-Shuttleservice für Autos eingerichtet, der zwischen Whittier und Portage pendelte. Die Zunahme des Verkehrs machte eine Erweiterung des Bahntunnels um eine Straße erforderlich. Die Eröffnung des ausgebauten Tunnels fand im Juni 2000 statt.

Whittier verfügt über ein Flugfeld (Whittier Airport PAWR) mit einer unbefestigten, rund 450m langen Piste, sowie über ein Dock für Wasserflugzeuge.

Verschiedene Privatanbieter bieten Sightseeing-Tours zu Gletschern und Inseln an, sowie Fischer- und Jagdtouren. Boote und Kajaks in diversen Ausführungen können gemietet werden.

Weblinks

Commons: Whittier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 2010 Demographic Profile Data. US Census Bureau, abgerufen am 30. Mai 2013 (englisch).