Zuytpeene

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Zuytpeene
Zuudpene
Zuytpeene (Frankreich)
Zuytpeene (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Nord (59)
Arrondissement Dunkerque
Gemeindeverband Flandre Intérieure
Koordinaten 50° 48′ N, 2° 26′ OKoordinaten: 50° 48′ N, 2° 26′ O
Höhe 18–62 m
Fläche 11,80 km²
Einwohner 527 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 45 Einw./km²
Postleitzahl 59670
INSEE-Code

Mairie Zuytpeene

Zuytpeene, niederländisch Zuidpene[1], ist eine französische Gemeinde mit 527 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Dunkerque und zum Gemeindeverband Flandre Intérieure. In Zuytpeene wird auch Westflämisch gesprochen. Auf Westflämisch heißt die Gemeinde Zuudpene.

In der alphabetischen Reihenfolge der 36.782 Gemeinden (Stand: 1. Januar 2009) auf französischem Staatsgebiet steht Zuytpeene an letzter Stelle.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage von Zuytpeene im Arrondissement Dunkerque

Die Gemeinde Zuytpeene liegt in Französisch-Flandern im äußersten Norden Frankreichs, etwa 30 Kilometer südlich von Dunkerque und 15 Kilometer nordöstlich von Saint-Omer. Im Südwesten grenzt das Gemeindegebiet an das Département Pas-de-Calais. Das überwiegend flache Gebiet der Gemeinde wird von der Peene Becque und einigen kleineren Bächen (Zuytpeene, Lyncke Becque) durchflossen.

Neben dem geschlossenen Siedlungsbild des Kernortes liegen im Gemeindegebiet von Zuytpeene zahlreiche verstreute Einzelhöfe. Charakteristisch für Zuytpeene und Umgebung ist die intensive Landwirtschaft und das Fehlen von Waldgebieten.

Nachbargemeinden von Zuytpeene sind Wemaers-Cappel im Norden, Cassel im Nordosten, Bavinchove im Südosten, Clairmarais im Südwesten, Noordpeene im Westen sowie Ochtezeele im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schlacht bei Cassel, Kupferstich von Sebastian Beaulieu

Zuytpeene war am 11. April 1677 Schauplatz der Schlacht bei Cassel (französisch: Bataille de la Peene) im Rahmen des Holländischen Krieges zwischen den Niederlanden und Frankreich, die mit einem französischen Sieg endete. Ein Obelisk an der Straße nach Cappel erinnert an dieses Ereignis.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2020
Einwohner 463 477 453 438 432 469 560 512

Im Jahr 1886 wurde mit 840 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von annuaire-mairie[2] und INSEE[3].

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turm der Kirche St. Vedast

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Zuytpeene

Thomas le Mousquetaire und Adélaïde bei einer Prozession in Ham 2007

Folklore und Karneval[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Géants de Zuytpeene (deutsch: Giganten von Zuytpeene) gehören zu in Nordfrankreich und im benachbarten Belgien auf Festen verbreiteten traditionellen Riesenfiguren (Géants du Nord). Seit 2005 werden die Aufführungen von der UNESCO unter dem Titel Prozessionen der Riesen und Drachen aus Belgien und Frankreich als Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit geführt. Die Figuren aus Zuytpeene heißen Thomas le Mousquetaire (Thomas der Musketier, seit 1999) und Adélaïde (seit 2006). Die Figur des Thomas geht auf Auguste Thomas Joseph Liot de Nortbecourt zurück, der bis zur Französischen Revolution Musketier des Königs war.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde sind 27 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Getreideanbau, Milchwirtschaft, Schweinehaltung).[7]

Zuytpeene liegt etwas abseits der überregionalen Verkehrsströme, ist aber durch ein gut ausgebautes Straßennetz in alle Richtungen mit den umliegenden Städten und Gemeinden verbunden. Durch das Gemeindegebiet führt die Bahnlinie von Dunkerque nach Lille (mit Halt in der Nachbargemeinde Bavinchove). Etwas südlich verläuft parallel die Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Nord von Paris zum Eurotunnel.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 486–489.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. De Nederlanden in Frankrijk, Jozef van Overstraeten, 1969
  2. Zuytpeene auf annuaire-mairie
  3. Zuytpeene auf INSEE
  4. Eintrag in der Base Mérimée des Kulturministeriums. Abgerufen am 14. Mai 2011 (französisch).
  5. Eintrag in der Base Mérimée des Kulturministeriums. Abgerufen am 14. Mai 2011 (französisch).
  6. thomaslemousquetaire.free.fr. Abgerufen am 14. Mai 2011 (französisch).
  7. Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zuytpeene – Sammlung von Bildern