„Miles & More“ – Versionsunterschied

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==== Monetärer Wert von Meilen ====
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Der [[Geld|monetäre]] Gegenwert einer Meile für einen Kunden lässt sich aufgrund unterschiedlicher dafür einzulösender Prämien pauschal nicht exakt beziffern. Er beträgt, nimmt man etwa die Prämien „Einkaufsgutscheine“<ref>[http://www.miles-and-more.com/online/portal/mam/de/spend/shopping/offer?nodeid=2536125&l=de&cid=18002 Miles&More: „330 Meilen für 1 Euro am Flughafen München“]</ref> oder „Finanzdienstleistungen“<ref>[http://www.miles-and-more.com/online/portal/mam/de/spend/finance_credit_card?l=de&cid=18002 Miles&More: „Finanzen&Kreditkarten“]</ref> als Maßstab ca. 0,3 [[Euro|Cent]] pro Meile. Nimmt man dagegen Flugprämien als Maßstab so ergibt sich mit ca. 3 Cent/Meile ein zehnfach so hoher Wert.<ref name="Miles&Murren">[http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:aenderung-bei-bonusmeilen-miles-murren-bei-der-lufthansa/60133334.html Financal Times Deutschland: „Miles & Murren bei der Lufthansa“]</ref> Prämienmeilen können auch direkt gekauft werden. Hierbei liegen die Preise zwischen 2,42 und 3,5 Cent pro Meile.<ref>[http://www.miles-and-more.com/online/portal/mam/at/account/public_information?nodeid=2518660&l=de&cid=18001 Miles & More: „Jetzt fehlende Prämienmeilen zukaufen und schneller zur Flugprämie!“]</ref> Betriebsintern stellte die Lufthansa 2008 pro Meile 0,73 Cent als Rücklagen in ihre Bilanz ein.<ref>[http://berichte.lufthansa.com/2008/gb/serviceseiten/downloads/files/gesamt_dlh_gb08.pdf Lufthansa Geschäftsbericht 2008 S. 136]</ref> In einem Verfahren vor dem [[Landgericht Köln]] (Az: 14 O 245/11) setzte die Lufthansa 2011 den Meilenwert mit 2,77 Cent an.
Der [[Geld|monetäre]] Gegenwert einer Meile für einen Kunden lässt sich aufgrund unterschiedlicher dafür einzulösender Prämien pauschal nicht exakt beziffern. Er beträgt, nimmt man etwa die Prämien „Einkaufsgutscheine“<ref>[http://www.miles-and-more.com/online/portal/mam/de/spend/shopping/offer?nodeid=2536125&l=de&cid=18002 Miles&More: „330 Meilen für 1 Euro am Flughafen München“]</ref> oder „Finanzdienstleistungen“<ref>[http://www.miles-and-more.com/online/portal/mam/de/spend/finance_credit_card?l=de&cid=18002 Miles&More: „Finanzen&Kreditkarten“]</ref> als Maßstab ca. 0,3 [[Euro|Cent]] pro Meile<ref>[http://www.brandeins.de/magazin/nein-sagen/gute-frage-das-meilenraetsel.html Brand eins: Gute Frage: Das Meilenrätsel]</ref>. Nimmt man dagegen Flugprämien als Maßstab so ergibt sich mit ca. 3 Cent/Meile ein zehnfach so hoher Wert.<ref name="Miles&Murren">[http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:aenderung-bei-bonusmeilen-miles-murren-bei-der-lufthansa/60133334.html Financal Times Deutschland: „Miles & Murren bei der Lufthansa“]</ref> Prämienmeilen können auch direkt gekauft werden. Hierbei liegen die Preise zwischen 2,42 und 3,5 Cent pro Meile.<ref>[http://www.miles-and-more.com/online/portal/mam/at/account/public_information?nodeid=2518660&l=de&cid=18001 Miles & More: „Jetzt fehlende Prämienmeilen zukaufen und schneller zur Flugprämie!“]</ref> Betriebsintern stellte die Lufthansa 2008 pro Meile 0,73 Cent als Rücklagen in ihre Bilanz ein.<ref>[http://berichte.lufthansa.com/2008/gb/serviceseiten/downloads/files/gesamt_dlh_gb08.pdf Lufthansa Geschäftsbericht 2008 S. 136]</ref> In einem Verfahren vor dem [[Landgericht Köln]] (Az: 14 O 245/11) setzte die Lufthansa 2011 den Meilenwert mit 2,77 Cent an.


==== Meilen-Entwertung ====
==== Meilen-Entwertung ====

Version vom 3. März 2012, 15:14 Uhr

Miles & More International GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1993
Sitz Neu-Isenburg, Deutschland
Mitarbeiterzahl 33 (2006)
Umsatz 8,758 Mio Euro (2006)
Website Miles-and-More

Miles & More ist das Vielfliegerprogramm der Lufthansa, das am 1. Januar 1993 gestartet wurde.

Teilnehmende Gesellschaften

Neben der Lufthansa gehören neun weitere Luftfahrtunternehmen Miles& More an. Diese sind Austrian Airlines Group (seit 2000), Swiss (seit 2006), Air Dolomiti (seit 2008), und Germanwings (seit 2010), die mittlerweile durch Übernahmen zu Lufthansa-Tochtergesellschaften geworden sind, Brussels Airlines (seit 2009) und Luxair (seit 2009) an denen die Lufthansa Beteiligungen hält, sowie die von Lufthansa unabhängigen Star Alliance-Mitglieder LOT (seit 2003), Adria Airways (seit 2005) und Croatia Airlines (seit 2005).

Betreiber

Das Programm wird von der Miles & More International GmbH mit Sitz in Neu-Isenburg betrieben. Diese GmbH ist eine 100%ige Tochter der Lufthansa AG.[1]

Nutzer

Im Februar 2011 hatte das Miles-&-More-Programm 20 Millionen Teilnehmer, darunter 6 Millionen in Deutschland und 1 Million in der Schweiz.[2][3] Nach eigenen Angaben des Betreibers beträgt das Durchschnittsalter der Teilnehmer 40 Jahre. 62% der Nutzer sind männlich, 38% weiblich.[4] Im Jahr 2010 sammelten die Teilnehmer insgesamt 198 Milliarden Meilen.[5]

Über die Zahl der Mitglieder des höchsten Status, HON Circle Member, schweigt sich Miles & More International aus. Im März 2007 sollen es knapp 3.000 HON Circle Member gewesen sein.[6] Aktuelle Schätzungen gehen von einer Zahl von 2000 bis 4000 im Jahr 2011 aus.[3]

Meilen

Erste Version der Kundenkarte 1993

Die Rechnungseinheit des Programms sind „Meilen“. Diese teilen sich in Statusmeilen und Prämienmeilen. Meilen sind personengebunden. Sie sind nicht auf andere Teilnehmer übertragbar.

Statusmeilen

Statusmeilen dienen der Festlegung des Vielfliegerstatus. Diese können nur mit gekauften und abgeflogenen Flugtickets bei Lufthansa, Swiss, Austrian, Germanwings und anderen Star-Alliance-Partnern erworben werden. Sie verfallen nach Ablauf eines Kalenderjahres.

„HON-Circle“-Meilen

Die „HON-Circle“-Meilen sind eine besondere Art der Statusmeilen. Für diese sind die Sammelmöglichkeiten restriktiver als für normale Statusmeilen. Sammelt ein Kunde in zwei Jahren 600.000 HON-Meilen so erhält er den HON-Status als höchsten Vielflieger-Status der Lufthansa.

Prämienmeilen

aktuelle Version

Prämienmeilen können gegen Flug- und Sachprämien eingelöst werden. Der Erwerb von Statusmeilen führt zu einer Gutschrift von Prämienmeilen in gleicher Höhe. Daneben können Meilen auch z. B. bei Hotels, Mietwagenunternehmen, Travel Value und Duty Free Shops oder dem Lufthansa eigenen WorldShop (Insgesamt weltweit über 200 Kooperationspartnern, Stand Juli 2008) gesammelt und eingelöst werden. Sie verfallen in der Regel nach drei Jahren zum Ende des Quartals. Prämienmeilen von Statuskunden (Frequent Traveller, Senator, HON) oder Besitzer einer Lufthansa-Miles-&-More-Kreditkarte verfallen nicht.

Erwerb von Meilen

Die Höhe der Meilen-Gutschrift hängt sehr stark von der Buchungsklasse ab. So werden in höheren Klassen grundsätzlich mehr Meilen gutgeschrieben als in niedrigeren. Ebenso wird zwischen einzelnen Tarifen unterschieden. Als Grundlage für die Berechnung dienen meist festgelegte Meilenwerte ohne Bezug zu den tatsächlich zurückgelegten Entfernung. Bei Flügen mit Partner-Airlines werden bisweilen - je nach Buchungsklasse - auch gar keine Meilen gutgeschrieben.[7]

Auf europäischen Flugen erhält man pro Flug pauschal je nach Buchungsklasse zwischen 125 und 2.000 Meilen. Auf interkontinentalen Flügen erhält je Buchungsklasse man das 0,5 bis 3-fache der Großkreis-Entfernung in nautischen Meilen. Als Mindestmenge werden bei diesen Flügen zwischen 500 und 1.500 Meilen gut geschrieben.

Meilen einlösen

Mit den Prämienmeilen können z. B. Sitzklassen-Upgrades (Economy → Business oder Business → First Class) oder Prämienflüge gebucht werden. Ursprünglich waren dies die einzigen Verwendungsmöglichkeiten. Ein Upgrade ist immer nur um eine Klasse möglich.

Die Eignung für ein Upgrade ist von der Buchungsklasse abhängig, wofür es bei den teilnehmenden Fluggesellschaften eigene Regelwerke gibt. In einigen „günstigen“ Buchungsklassen ist ein Upgrade ausgeschlossen.

Flugprämien sind keine echten Freiflüge, da neben den entsprechenden Prämienmeilen auch noch die normalen Steuern und Gebühren zu zahlen sind. Lediglich die Buchungsgebühr entfällt. Beispielsweise kostet eine Flugprämie Frankfurt-London (Direktflug inklusive Rückflug) 15.000 Prämienmeilen im Tarif Fly Smart, sowie Steuern und Gebühren in Höhe von rund 127 Euro (Stand: Februar 2011). Internationale Flüge haben Steuern und Gebühren von bis zu 400 Euro.

Mit dem wachsenden Angebot an „Meilen-Einnahmequellen“ wuchsen auch sukzessive die Verwendungsmöglichkeiten. So kann man heute, genügend Meilen vorausgesetzt, auch ganze Reisen bezahlen, Wagen anmieten, im Lufthansa-Worldshop oder in den Travel Value und Duty Free Shops an vielen Flughäfen einkaufen. Darüber hinaus kann man Meilen auch an Hilfsorganisationen spenden, allerdings sind diese Spenden auf 10.000, 20.000 oder 50.000 Meilen festgelegt.[8]

Seit Mai 2008 ist das Einlösen auch für Flughafensteuern und -gebühren bei innereuropäischen Flügen möglich, was zum erneuten Gewinn des goldenen „Freddie“[9] bei den Freddie Awards für Vielfliegerprogramme beitrug.

Monetärer Wert von Meilen

Der monetäre Gegenwert einer Meile für einen Kunden lässt sich aufgrund unterschiedlicher dafür einzulösender Prämien pauschal nicht exakt beziffern. Er beträgt, nimmt man etwa die Prämien „Einkaufsgutscheine“[10] oder „Finanzdienstleistungen“[11] als Maßstab ca. 0,3 Cent pro Meile[12]. Nimmt man dagegen Flugprämien als Maßstab so ergibt sich mit ca. 3 Cent/Meile ein zehnfach so hoher Wert.[13] Prämienmeilen können auch direkt gekauft werden. Hierbei liegen die Preise zwischen 2,42 und 3,5 Cent pro Meile.[14] Betriebsintern stellte die Lufthansa 2008 pro Meile 0,73 Cent als Rücklagen in ihre Bilanz ein.[15] In einem Verfahren vor dem Landgericht Köln (Az: 14 O 245/11) setzte die Lufthansa 2011 den Meilenwert mit 2,77 Cent an.

Meilen-Entwertung

Zum 3.1.2011 erhöhte Lufthansa die Meilengrenzen der einzelnen Prämien. So stiegen etwa die notwendigen Punkte für einen Hin- und Rückflug Frankfurt–New York um 17% von 90.000 auf 105.000 Miles&More-Meilen, für First-Class-Flüge Europa–Asien ebenso um 17% von 180.000 auf 210.000 Meilen. Dies hatte umgekehrt zur Folge, dass der Wert der einzelnen Meilen entsprechend sank. Es ist rechtlich umstritten, ob dies statthaft war, zumal Lufthansa darüber die Kunden nicht im vorhinein informierte und keine Übergangsfrist gewährte.

Ein entsprechendes Gerichtsverfahren ist seit August 2011 beim Landgericht Köln anhängig.[5][16]

Das Urteil in erster Instanz war zunächst für den 2. März 2012 erwartet, mußte aber wegen Erkrankung der Kammer vertagt werden und soll nun am 16. März 2012 verkündet werden.[17][18]

Vielfliegerstatus

Miles & More kennt fünf Kategorien für Teilnehmer:

  • Vorläufige Mitglieder bekommen bei der Anmeldung per Papierformular eine blaue „Miles & More“-Papierkarte.
  • Basismitglieder, ab der ersten Meile (blaue Karte bzw. alte graue Karte)
  • Frequent Traveller, ab 35.000 Statusmeilen. Gültig für zwei Kalenderjahre. Die 35.000 Statusmeilen müssen für den Fortbestand des Status in einem der beiden Kalenderjahre vor Ablauf des Status wieder erworben werden. Daneben gibt es seit 2010 noch die Möglichkeit über 30 sogenannte Segmente (Flugsegmente bzw. statusrelevante Flüge) bei bestimmten Fluggesellschaften zu erreichen bzw. zu verlängern. (silberne Karte)
Frequent Traveller haben Zutritt zu den Business Lounges bestimmter Fluggesellschaften bzw. der Deutschen Bahn, gesammelte Prämienmeilen bleiben während der Statuslaufzeit unbegrenzt gültig, Check-in am Business Class Counter, Wartelistenpriorität, 25 % Aufschlag auf alle Entfernungsmeilen bzw. festen Meilenwert (Executive Bonus), Frequent Traveller Hotline und Freigepäckmenge von 40 kg bei Gewichtskonzept bei bestimmten Fluggesellschaften.
  • Senator, ab 130.000 Statusmeilen (100.000 Statusmeilen bei Wohnsitz außerhalb Deutschlands). Gültig für zwei Kalenderjahre. Die 130.0000/100.000 Statusmeilen müssen für den Fortbestand des Status in einem der beiden Kalenderjahre vor Ablauf des Status wieder erworben werden. Es besteht die Möglichkeit auch ohne erreichen der Statusmeilen, den Senator-Status gegen eine Gebühr von 2.000 Euro für ein Jahr zu verlängern. (goldene Karte)
Senatoren haben zusätzlich, zu den Möglichkeiten des Frequent Travellers, Zutritt zu den Lufthansa Senator Lounges sowie zu den Star Alliance Gold Lounges, First Class Check-in, hohe Wartelistenpriorität, Buchungsgarantie bis zu 48 Stunden vor Abflug in der Business Class, erhöhte Flugprämienverfügbarkeit, Senator Hotline, bevorzugte Gepäckbeförderung, 25 % Aufschlag auf alle Entfernungsmeilen bzw. festen Meilenwert (Executive Bonus), zusätzliche Freigepäckgrenze auf allen von der Star Alliance durchgeführten Flügen, zwei elektronische Upgrade Voucher bei Ernennung zum Senator und Verlängerung des Status'.
  • HON Circle Member, ab 600.000 HON-Circle-Meilen in zwei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren (schwarze Karte).
HON Circle Member erhalten zusätzlich zu den vorgenannten Möglichkeiten Zugang zum Lufthansa First Class Terminal in Frankfurt inklusive Limousinen-Service von und zum Flugzeug, Zugang zu den First Class Lounges in Frankfurt und München, sechs elektronische Upgrade Voucher bei Ernennung zum HON Circle Member und Verlängerung des Status, 25 % Aufschlag auf alle Entfernungsmeilen bzw. festen Meilenwert (Executive Bonus), Senatorkarte für den Ehe- oder Lebenspartner, höchste Flugprämienverfügbarkeit, Buchungsgarantie bis 24 Stunden vor Abflug in der Business Class, höchste Wartelistenpriorität, Lufthansa HON Circle Credit Card ohne Jahresgebühr und andere Vorteile bei ausgewählten Partnern.

Vielfliegerstatus bei Star Alliance

Der Miles-&-More-Status erstreckt sich auch auf Gesellschaften der Star Alliance, in der Lufthansa Mitglied ist. Der Frequent-Traveller-Status wird hier dem Star-Alliance-Silver-Status (*S) zugeordnet. Der Senator- und HON-Circle-Status wird als Star-Alliance Gold-Status (*G) anerkannt.

Meilen können in der Regel auf Flügen der Star Alliance gesammeln; hiervon sind einzelne Buchungsklassen mancher Fluglinien ausgeschlossen. Erworbene Prämienflüge sind bei allen Star Alliance-Mitgliedern möglich − nicht jedoch bei allen Partner-Airlines. Die Prämie Upgrades der Reiseklasse kann bei vielen Star Alliance Fluggesellschaften verwendet werden.

Rechtliche Belange

Steuern auf Meilen

Mit der Einführung von Miles & More ergaben sich steuerrechtliche Probleme. Da es sich bei auf Dienstreisen erworbenen Bonusmeilen und den dafür erhaltenen Prämien um einen Sachbezug handelt, gab es schon 1995 Forderungen diese zu besteuern.[19] Zunächst übernahm die Lufthansa kulanterweise die hierbei anfallende Ertragssteuer. Diese betrug 2002 pauschal 2%.[20] 2008 regelte das Bundesministerium für Finanzen erstmals explizit in seiner Lohnsteuerrichtlinie den Umgang mit Bonusmeilen. Hierbei wurde der Pauschalbetrag von 1,5% der gesamten Reisekosten angesetzt.[21] Im Jahr 2012 beträgt der Pauschalbetrag nach § 37a EStG für Bonusmeilen 2,25%.[22]

Bonusmeilen Affäre

Die Bonusmeilen-Affäre wurde 2002 bekannt. Hierbei wurde zum einen das Verhalten diverser Bundestagsabgeordneter kritisiert, die auf Dienstreisen erworbene Bonusmeilen entgegen den Vorschriften für Privatflüge nutzten. Zum anderen wurde der Datenschutz im Umgang mit der Bonusmeilenauswertung kritisiert.

Private Nutzung dienstlich erworbener Meilen

In der Frage ob auf Dienstreisen im Miles&More-Programm erworbene Meilen privat genutzt werden dürfen oder nicht, entschied das Bundesarbeitsgericht in einer Entscheidung im April 2006 zugunsten des Arbeitgebers. Hiernach darf der Arbeitnehmer die auf Dienstreisen erworbenen Meilen nicht privat nutzen.[23]

Zulässigkeit von Prämien

Der Verein gegen das Unwesen in Handel und Gewerbe klagte im Jahr 2001 gegen ihrer Meinung nach unzulässige Prämien abseits des Kerngeschäftes der Lufthansa. Das Landgericht Köln gab dieser Klage zunächst in erster Instanz recht, das Oberlandesgericht verwarf dagegen in zweiter Instanz diese Klagen.[24]

Kooperationen mit Bahnunternehmen

  • Deutsche Bahn

Anfang 2000 liefen Gespräche zwischen Deutscher Bahn und Lufthansa, Bahnfahrten sammelfähig zu machen.[25] Ab 1. März 2001 konnten im Rahmen eines Pilotprojekts auch für ausgewählte Züge der Deutschen Bahn (ICE Sprinter, Metropolitan, AIRail-Züge) Bonusmeilen gesammelt werden.[26]

  • WESTbahn

Seit 11. Dezember 2011 kooperiert die österreichische Privatbahn Westbahn mit dem Miles&More-Programm. Pro zwei Euro Fahrkartenumsatz erhält der Kunde eine Prämienmeile.[27][28]

  • CAT

Fluggäste die mit dem City Airport Train zum Flughafen Wien anreisen können pro Euro Umsatz bei Onlinebuchungen drei Prämienmeilen erhalten.[29]

Literatur

  • Rüdiger Sterzenbach, Roland Conrady, Frank Fichert: Luftverkehr – Betriebswirtschaftliches Lehr- und Handbuch. 4. Auflage. Oldenbourg Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58537-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lufthansa AG - Geschäftsbericht 2010 S. 220: „Wesentliche Beteiligungsgesellschaften“
  2. Rekord bei Miles and More: 20 Millionen Teilnehmer. In: Lufthansa Pressemeldung. 11. Februar 2011, abgerufen am 13. Februar 2011.
  3. a b 20 Minuten 12. Januar 2012: „Die Flugmeilen Junkies“
  4. Miles&More International: Mediendaten 2011 S.4: „Miles&More:Porträt und Zielgruppe“
  5. a b airliner.de:„Musterprozess zwischen Vielflieger und Lufthansa beginnt“
  6. o. A., Meilensammeln für die Umwelt, Der Spiegel 12/2007, S. 89.
  7. So sammeln Sie Meilen bei Singapore Airlines. Abgerufen am 18. September 2011.
  8. Miles to Help. Abgerufen am 21. August 2009.
  9. 20th Annual Freddie Awards. Abgerufen am 21. August 2009.
  10. Miles&More: „330 Meilen für 1 Euro am Flughafen München“
  11. Miles&More: „Finanzen&Kreditkarten“
  12. Brand eins: Gute Frage: Das Meilenrätsel
  13. Financal Times Deutschland: „Miles & Murren bei der Lufthansa“
  14. Miles & More: „Jetzt fehlende Prämienmeilen zukaufen und schneller zur Flugprämie!“
  15. Lufthansa Geschäftsbericht 2008 S. 136
  16. meilenschwund.de "Das Blog zum Verfahren"
  17. Westdeutsche Zeitung: „Miles & More: Ein Vielflieger geht in die Luft“
  18. meilenschwund.de: "Termin verlegt"
  19. FOCUS 29. September 1995: „Miles&More 200.000 Steuerhinterzieher?“
  20. „Die Welt“ 1. Dezember 2002 „Steuerverschärfung bei Miles and More kennt nur Verlierer“
  21. Wirtschaftsblatt 16. September 2008: „Neue Steuerregelung für Vielfliegerprogramme“
  22. http://www.juraforum.de/gesetze/estg/37a-pauschalierung-der-einkommensteuer-durch-dritte Juraforum.de: „§ 37a EStG - Pauschalierung der Einkommensteuer durch Dritte“]
  23. BAG, Urteil vom 11. 4. 2006 - 9 AZR 500/05
  24. OLG Köln · Urteil vom 30. November 2001 · 6 U 103/01
  25. Der Bahn-Chef sagt: Kein Zug weniger wird in Mannheim fahren? In: Mannheimer Morgen. Nr. 71, 25. März 2000, S. 10.
  26. Meldung „Miles & More“ auf der Schiene. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 2/2001, ISSN 1421-2811, S. 52.
  27. Miles & More Partner - Westbahn
  28. Miles & More Zwei Meilen pro Euro Fahrpreis
  29. Miles & More: Partner CAT City Airport Train

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