„Zugspitze“ – Versionsunterschied

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=== Skigebiet ===
=== Skigebiet ===
Gut 350 Höhenmeter unterhalb des Gipfels auf einem Plateau, auch ''Zugspitzplatt'' genannt findet sich ein sanft abflachendes Geröllfeld mit Deutschlands höchstem und einzigem [[Gletscher]]-[[Skigebiet]]. Es führt ins Reintal (Wetterstein) hinunter.
Gut 350 Höhenmeter unterhalb des Gipfels auf einem Plateau, auch ''Zugspitzplatt'' genannt findet sich ein sanft abflachendes Geröllfeld mit Deutschlands höchstem und einzigem [[Gletscher]]-[[Skigebiet]]. Es führt ins Reintal (Wetterstein) hinunter und nutzt teilweise den Gletscher. Durch die zunehmende Klima-Erwärmung müssen die Liftanlagen des Gletschers im Sommer allerdings aufwändig geschützt werden. <ref>{{Internetquelle |autor=Max Hägler |url=http://www.taz.de/pt/2007/05/18/a0139.nf/text |titel=Pflaster für den Gletscher (gedruckt: Seite 5, 18.05.07) |werk=taz, die tageszeitung |datum=18.5.2007 |zugriff=17. September 2007 }}</ref>


=== Sendeanlage Zugspitze ===
=== Sendeanlage Zugspitze ===

Version vom 1. November 2007, 18:38 Uhr

Zugspitze

Das Zugspitzmassiv von Westen aus (Österreich: Lermoos) gesehen. Der Zugspitzgipfel (ganz links) wird von den Gebäuden auf dem Gipfelplateau verdeckt

Höhe 2962,06 m ü. NHN
Lage Grenze Grainau (Deutschland) / Ehrwald (Österreich)
Gebirge Wettersteingebirge, Alpen
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Erstbesteigung Mitte des 18. Jhds.
Besonderheiten höchster Berg Deutschlands

Die Zugspitze ist mit 2962 m ü. NHN der höchste Berg Deutschlands. Die Zugspitze gehört zum Wettersteingebirge in den Nördlichen Kalkalpen und ist Grenzberg zwischen Deutschland und Österreich. Ihren Namen erhielt die Zugspitze durch die vielen Lawinenzüge (Lawinenstriche) an den Steilhängen des Nord-Fußes.

Lage und Umgebung

Luftbild der Zugspitze

Die Zugspitze ist der Hauptgipfel des Zugspitzmassivs, zu dem auch die übrigen, das Zugspitzplatt umrahmenden Gipfel (Schneefernerkopf,Wetterspitzen) bis hin zum Gatterl (2023 m) gezählt werden. Am Zugspitzmassiv treffen der Wetterstein-Hauptkamm (Grenze zwischen Österreich und Deutschland), der Blassenkamm und der Waxensteinkamm zusammen. Im Massiv befinden sich zwei der deutschen Gletscher, der Schneeferner und der Höllentalferner.

Lange Zeit schwankte die angegebene Höhe der Zugspitze zwischen 2.960 und 2.970 Metern. Der aktuell gültige Wert von 2962,06 m ü. NHN wurde vom Bayerischen Landesamt für Vermessung und Geoinformation bestätigt. Von Österreich aus betrachtet ist die Zugspitze 27 cm höher als von Deutschland aus, da in Österreich nach dem Triester Pegel, in der Bundesrepublik jedoch nach dem Amsterdamer Pegel gemessen wird.

Geschichte

Der Zugspitzgipfel um 1900 mit dem Münchener Haus und der „Meteorologischen Hochstation“

Die Zugspitze wurde erstmals 1590 namentlich erwähnt. In einer Beschreibung der Grenze zwischen der Grafschaft Werdenfels und Österreich heißt es, dass selbige „von dem Zugspiz und über dem Derle in Derlers Kopf, folgendts grad durch in die Loisachbrüg“ verlaufe. Selbst 200 Jahre später war der Name noch so unbekannt, dass er im 1796 erschienenen „Reise-Atlas von Baiern“ nicht erwähnt wurde. Die Einheimischen lebten von der Viehzucht und vom Holzhandel, das hohe Zugspitzmassiv spielte weder wirtschaftlich noch touristisch eine Rolle.

Im 19. Jahrhundert erwachte schließlich das Interesse an einer Erschließung des Massivs. Am 7. August 1807 startete die erste dokumentierte Expedition von Partenkirchen aus in Richtung Zugspitze: François Gabriel Graf von Bray, Präsident der Regensburger Botanischen Gesellschaft, der Botaniker Kaspar Graf von Sternberg, Professor Charles François Duval, Generalmajor Reinhard Friedrich Freiherr von Werneck und zwölf Einheimische als Führer und Träger. Ziel der Expedition war es, den Verlauf sowie die Temperatur-Entwicklung der Partnach bis zu ihrer Quelle am westlichen Ende des Reintals zu erforschen, sowie die Botanik der Region zu erkunden. In Graf Brays Bericht der Expedition wird jedoch die Zugspitze, welche die Mannschaft in knapp vier Kilometern Entfernung gesehen haben muss, mit keinem Wort erwähnt.

Durch die starke Überbauung des Gipfels ist die ursprüngliche Struktur kaum mehr erkennbar. Der gegenüber dem Ostgipfel um einen Meter höhere Westgipfel wurde im Zweiten Weltkrieg weggesprengt. Der Mittelgipfel fiel 1931 dem Bau der Seilbahn vom Schneefernerhaus zum Gipfel zum Opfer. Identifizierbar ist noch der Ostgipfel mit dem goldenen Gipfelkreuz. Auf dem Bild „Zugspitzgipfel um 1900“ ist der Westgipfel, hinter dem Münchner Haus durch eine Signalstange gekennzeichnet, noch vorhanden.

Erstbesteigung

Der Leutnant Josef Naus bestieg im Auftrag des Königlich Bairischen Topographischen Bureaus zusammen mit dem Messgehilfen Maier und dem Bergführer Joh. Georg Deutschl am 27. August 1820 die Zugspitze. Damit gilt er als erster namentlich bekannter Besteiger des Westgipfels. Eine frühere Besteigung durch Einheimische ist aufgrund von Hinweisen auf historischem Kartenmaterial aus der Zeit um 1770 anzunehmen. In dieser handgezeichneten Karte ist ein „Gang-Steig“ vom Platt bis in den Gipfelbereich der Zugspitze und auf die andere Seite zum Eibsee eingetragen. Zudem gibt es in der Legende eine Zeitangabe für den Weg „ybers blath ufn Zugspitz“ [1].

1853 bestieg Karoline Pitzner als erste Frau die Zugspitze.[2]

Die erste Besteigung im Winter fand am 7. Januar 1882 durch Ferdinand Kilger, H. und J. Zametzer und Heinrich Schwaiger statt.

Meteorologische Station

Klimadiagramm der Zugspitze

Im Herbst 1898 begann Kommerzienrat Adolf Wenz mit der Planung für ein meteorologisches Observatorium auf der Zugspitze. Das Observatorium war das Ergebnis vorangegangener Gespräche der Meteorologischen Zentralanstalt in München mit dem Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuÖAV). Der Bau wurde 1899 begonnen und am 19. Juli 1900 konnte das Observatorium an die königliche Staatsregierung übergeben werden. Der erste Beobachter auf der neuen Wetterstation wurde der Meteorologe, Bergsteiger und spätere Antarktisforscher Josef Enzensperger, der auch als erster dort oben überwinterte. Mit einer kurzen Unterbrechung nach Kriegsende 1945 finden seit dieser Zeit permanente, bemannte Wetterbeobachtungen auf der Zugspitze statt. Die bemannte Wetterwarte und Radioaktivitätsmessstation wird heute vom Deutschen Wetterdienst (DWD) betrieben.

Im August 2007 wurde unterhalb der Gipfelplattform eine 60 m lange Bohrung von Süd nach Nord in den Kamm eingebracht, um mittels Temperatursensoren in einem auf 15 Jahre angelegten Projekt Veränderungen im Permafrostbereich des Gipfels zu untersuchen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Das Zugspitzplatt mit dem Schneeferner Ende Juli 2006
Datei:2006 0725 121118AA.JPG
Zugspitze 2006
Reintal im Wettersteingebirge mit dem Fluss Partnach

Auf dem Gipfel steht eine berühmte Alpenvereinshütte, das Münchner Haus und seit mehr als hundert Jahren eine meteorologische Station, die unter anderem auch klimarelevante Daten für das GAW-Programm erfasst.

Die Zugspitze gehört zum Zustellstützpunkt (ZSP) 82475 Garmisch-Partenkirchen und ist Deutschlands höchstgelegene Postfiliale.

Gipfelbesteigung

Wege auf die Zugspitze führen von Grainau durch das Höllental; von Partenkirchen durch die Partnachklamm mit Anschluss in das Reintal und von Ehrwald auf der Tiroler Seite über die Westflanke auf den Gipfel.

Die einfachste Route ist der Weg durch die Partnachklamm und das Reintal zum Zugspitzplatt und weiter auf den Gipfel (kurze gesicherte Passagen im Gipfelbereich). Auf diesem Weg bieten die Bockhütte, die Reintalangerhütte und die Knorrhütte Rastmöglichkeiten. Je nach Kondition sind sieben bis zehn Stunden einzuplanen.

Ein wesentlich anspruchsvollerer Weg führt vom zu Grainau gehörenden Hammersbach durch die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte, dann weiter bis zum Talschluss, hier muss man über die „Leiter“ und das „Brett“, einen Abschnitt mit Eisenleitern und Eisenstiften, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt. Danach geht es über den Höllentalferner und weiter auf einem gesicherten Klettersteig über die Irmerscharte auf die Zugspitze. Man muss mit einer Gesamtzeit von sieben bis acht Stunden rechnen, wobei eine Übernachtung in der Höllentalangerhütte zu empfehlen ist.

Auf beiden Wegen sind bis zum Gipfel der Zugspitze 2.200 Höhenmeter zu überwinden, somit ist der Aufstieg auch für Trainierte eine Herausforderung.

Von Ehrwald aus gibt es zwei Varianten: über den Georg-Jäger-Steig zur Wiener-Neustädter-Hütte am Rand des österreichischen Schneekars. Dann über einen mäßig schwierigen Klettersteig, der an einem Naturstollen („Stopselzieher“) beginnt, an der aufgelassenen Bergstation der ersten Tiroler Zugspitzbahn vorbei zum Kamm, schließlich zum Gipfel. Diese Variante ist der kürzeste Zustieg überhaupt. Oder von Ehrwald über Ehrwalder Alm und Hochfeldernjoch zum „Gatterl“, über den Plattsteig zur Knorrhütte und weiter über das Zugspitzplatt zum Gipfel.

Eine bergsteigerische Herausforderung ist die Überschreitung des Jubiläumsgrats von der Alpspitze zur Zugspitze. Hierbei handelt es sich nicht um einen Klettersteig sondern um eine hochalpine Gratüberschreitung, bei der Kletterstellen im III. Grad ungesichert zu bewältigen sind. Dem nicht geübten Kletterer ist hiervon dringend abzuraten.

Die Zugspitze ist für ihre Gewitter berüchtigt, was bei der Planung einer Tour beachtet werden sollte.

Bergbahnen

Der Gipfel ist mit der Eibseeseilbahn, der Bayerischen Zugspitzbahn (Zahnradbahn) oder der Tiroler Zugspitzbahn erreichbar. Die Kosten für die Berg- und Talfahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn liegen bei 32 Euro (Fahrtzeit einfach 10 min), für die Bayerische Zugspitzbahn bei 47 Euro (Stand: 19. Juli 2007).

Die Bayerische Zugspitzbahn ist eine meterspurige Zahnradbahn in Deutschland und führt von Garmisch-Partenkirchen hinauf auf die Zugspitze. Sie wurde in den Jahren 1928–1930 erbaut. Die Bahn wird betrieben von der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG. Diese befindet sich mehrheitlich im Besitz der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen.

Auf die Zugspitze führen vom Tal aus auch zwei Luftseilbahnen, und zwar die 1962 von der Firma Heckel gebaute 4450 Meter lange Seilbahn vom Eibsee zum Zugspitzgipfel (die mit einer Höhe von 85 Metern die höchste Seilbahnstütze Deutschlands aufweist), sowie die 1989–1991 erbaute zweite Tiroler Zugspitzbahn von Ehrwald zum Zugspitzgipfel (Nachfolgerin der 1926 erbauten Bahn).

Die 1992 erbaute 995 m lange Gletscher-Seilbahn verbindet Zugspitzplatt (Sonn-Alpin) und Zugspitzgipfel und ermöglicht so eine Rundreise mit Zahnradbahn und Luftseilbahn.

Die 1950 erbaute und 1965 nach einem Lawinenschaden wiederaufgebaute 230 m lange Hangbahn, die das Zugspitzplatt mit dem zur damaligen Zeit als Hotel genutzten Schneefernerhaus verbindet, wird heute nur noch für betriebliche Fahrten zwischen Zugspitzplatt und Umweltforschungsstation Schneefernerhaus eingesetzt.

Die 1930–1931 von der Firma Bleichert-Zuegg gebaute 735 Meter lange Luftseilbahn zwischen dem Schneefernerhaus und dem Zugspitzgipfel wurde nach der Schließung des Schneefernerhauses für den Tourismus 1992 abgebaut.

Skigebiet

Gut 350 Höhenmeter unterhalb des Gipfels auf einem Plateau, auch Zugspitzplatt genannt findet sich ein sanft abflachendes Geröllfeld mit Deutschlands höchstem und einzigem Gletscher-Skigebiet. Es führt ins Reintal (Wetterstein) hinunter und nutzt teilweise den Gletscher. Durch die zunehmende Klima-Erwärmung müssen die Liftanlagen des Gletschers im Sommer allerdings aufwändig geschützt werden. [3]

Sendeanlage Zugspitze

Auf der Zugspitze befindet sich der höchstgelegene Sender der Bundesrepublik. Als einzige Frequenz wird zur Zeit 102,7 MHz mit dem Sender Antenne Bayern angeboten. Die Strahlungsleistung beträgt „nur“ 2 kW, aber der Sender ist in ganz Oberbayern, großen Teilen Schwabens, Teilen von Ostbayern bis nach Schwandorf hörbar. Manchmal ist der Sender Zugspitze sogar auf den nach Nordwesten gelegenen Höhenlagen des Odenwaldes und um Stuttgart herum zu hören. Der Sender Zugspitze kann primär das Sendegebiet rund um München und Augsburg sowie Ingolstadt bis Regensburg hervorragend abdecken. Der Sender versorgt auch zunehmend die Nordtiroler mit dem bayerischen Radioprogramm.

Auf dem Turm der Wetterwarte des DWD befindet sich außerdem Deutschlands höchstgelegene Amateurfunk-Relaisstelle mit dem Rufzeichen DB0ZU für die Frequenzbereiche 2 m, 70 cm und 23 cm.

Besondere Ereignisse

Seit 1953 findet jedes Jahr am 2. Sonntag im September zum Gedenken an alle Bergtouristen und verunfallten Polizisten die sogenannte Gatterlmesse statt.

Siehe auch

Commons: Zugspitze – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Pressemitteilung des Deutschen Alpenvereins zur Erstbesteigung
  2. wissen.de: Zugspitze – Drähte, Gleise, Wetterfrösche
  3. Max Hägler: Pflaster für den Gletscher (gedruckt: Seite 5, 18.05.07). In: taz, die tageszeitung. 18. Mai 2007, abgerufen am 17. September 2007.

Literatur

  • Hiebeler, Toni: Zugspitze – Von der Erstbesteigung bis heute; Mosaik Verlag, München; 1979; ISBN 3-570-00651-4
  • Schott, Heinrich: Die Zugspitze. Gipfel der Technik, Triumphe und Tragödien.; Süddt. Verlag, München; 1987; ISBN 3799163387
  • Dauer, Tom: Die Zugspitze: Menschen – Massen – Mythen. Bruckmann Verlag, München, 2000; nur noch antiquarisch erhältlich, aktualisierte Neuauflage Frühjahr 2007
  • Wehrle, Charly: Das Reintal – Der alte Weg zur Zugspitze; Panico Alpinverlag, Köngen (Deutschland); 2002; ISBN 3-936740-01-1
  • Ulrich Doenike: Auf die Zugspitze. Ein Berg wird bezwungen. In: P.M. History 02/2004
  • Brunner, Kurt und Horst, Thomas: "Eine Karte des Zugspitzgebiets (18. Jh.) und die Wirrnisse um die Erstbesteigung; Cartographica Helvetica, Heft 35. 2007

Filme