„MacOS“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Revert auf Version von Benutzer:Haeber (6. Nov. 2007, 16:53). Grund: keine Verbesserung des Artikels, begründen!
Zeile 127: Zeile 127:
Mac OS X galt lange Zeit, abgesehen von akademischen und konzeptionellen Schädlingen, als von Viren und Würmern unbelastet. Am 13. Februar 2006 wurde der erste [[Computerwurm]] [[in-the-wild|in freier Wildbahn]] für Mac OS X 10.4 (nur für PowerPC) im Forum einer US-amerikanischen Gerüchteseite veröffentlicht. Der Schädling muss jedoch vom Anwender willentlich ausgeführt werden und richtet keinen absichtlichen Schaden an. Es ist möglich, dass die auffällige Abwesenheit von Schadsoftware in der Vergangenheit auf der geringen Verbreitung von OS X beruhte, die es für Angreifer uninteressant machte.<ref>http://www.viruslist.com/de/analysis?pubid=191895821 Bericht über Anstieg kritischer Lücken auf viruslist.com</ref>
Mac OS X galt lange Zeit, abgesehen von akademischen und konzeptionellen Schädlingen, als von Viren und Würmern unbelastet. Am 13. Februar 2006 wurde der erste [[Computerwurm]] [[in-the-wild|in freier Wildbahn]] für Mac OS X 10.4 (nur für PowerPC) im Forum einer US-amerikanischen Gerüchteseite veröffentlicht. Der Schädling muss jedoch vom Anwender willentlich ausgeführt werden und richtet keinen absichtlichen Schaden an. Es ist möglich, dass die auffällige Abwesenheit von Schadsoftware in der Vergangenheit auf der geringen Verbreitung von OS X beruhte, die es für Angreifer uninteressant machte.<ref>http://www.viruslist.com/de/analysis?pubid=191895821 Bericht über Anstieg kritischer Lücken auf viruslist.com</ref>


=== Problemfälle ===

Mit Mac OS X 10.5 kamen gravierende Sicherheitsmängel in das Betriebsystem, die an vergleichbare Erfahrungen aus der älteren Windows Zeit erinnern. So lässt die Firewall trotz angeblichem Daten-Filter ungefragt Dienstanfragen hindurch und verändert bzw. manipuliert vorhandene Programme so weit, dass diese im schlimmsten Fall nicht mehr funktionstüchtig sind. <ref>heise security: ''[http://www.heise.de/security/news/meldung/98460 Firewall in Mac OS X Leopard beschädigt Programme]'', 5. November 2007</ref><ref>heise online: ''[http://www.heise.de/newsticker/meldung/98152 Löcher in der Firewall von Mac OS X Leopard]'', 29. Oktober 2007</ref><ref>Spiegel Online (Netzwelt): ''[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,515545,00.html Löchriges Betriebssystem: Apple schlampt bei der Sicherheit]'', 6. November 2007</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 6. November 2007, 19:10 Uhr

Mac OS X
Entwickler Apple
Lizenz(en) gemischte Lizenz: GPL, APSL, Apple-EULA u. a.
Erstveröff. 24. März 2001
Akt. Version 10.5.0 (26. Oktober 2007)
Abstammung \ BSD \ 4.4BSD-Lite \ FreeBSD
  \ Darwin \ Mac OS X
Architektur(en) PPC, x86
Sonstiges Preis: 129 / 189 CHF
Sprache: Multilingual, u. a. Deutsch.
Kompatibel zu: Mac OS, FreeBSD, POSIX
www.apple.com/de/macosx

Mac OS X ist ein kommerzielles Unix-Betriebssystem der Firma Apple und setzte die Produktlinie Mac OS als Betriebssystem der hauseigenen Macintosh-Computer fort.

Der Name

Die Abkürzung OS bedeutet Operating System (engl. Betriebssystem), der Buchstabe X steht zum einen für die römische Zahl 10 und verweist auf die Nachfolge früherer Macintosh-Betriebssysteme wie Mac OS 8 und Mac OS 9. Zum anderen folgt Mac OS X der Tradition anderer Unix-Derivate, deren Namen fast ausschließlich mit einem X enden, wie zum Beispiel AIX, IRIX, A/UX, Sinix, HP-UX, Xenix und Linux.

Hinsichtlich der korrekten Aussprache des Namens gibt es einige Unsicherheit. In Apples offizieller Verwendung wird das X als die Zahl 10 gesprochen, also als „Mac OS Ten“ [ˌmæk oʊ ɛs ˈtɛn]. Manche verwenden die halbdeutsche Aussprache „Mac OS Zehn“, andere wiederum sprechen das X auch als Buchstaben X (dt. [ɪks], engl. [ɛks]) aus. Die Abkürzung OS („Operating System“) wird stets buchstabiert (dt. [oːˈɛs], engl. [oʊˈɛs]).

Architektur

Architektur von OS X

Die Architektur besteht aus vier Schichten:

Mac OS X ist ein Nachfolger des von Apple aufgekauften NeXTStep-Systems. Um die Basis des neuen Systems schneller und günstiger entwickeln zu können, wurde ihre Entwicklung unter eine quelloffene Lizenz gestellt, welche allerdings erst in der späteren Version 2.0 als Lizenz freier Software von der Free Software Foundation anerkannt wird. Um eine Veröffentlichung unter einer quelloffenen Lizenz auf legalem Wege zu ermöglichen, musste das System von allen Original-UNIX-Codezeilen gereinigt werden, da der damalige Besitzer sämtlicher Rechte an AT&T UNIX keine Veröffentlichung des UNIX-Quellcodes mehr gestattete. Da diese Aufgabe einige Jahre zuvor auch bei BSD vollzogen worden war, bot es sich an, die ursprünglich aus 4.4BSD stammenden, in NeXTStep enthaltenen Daemons und Server gegen ihre Nachfolger aus 4.4BSDlite (vollkommen von UNIX-Code bereinigte Neuveröffentlichung von BSD auf der alle modernen BSD-Derivate basieren) oder dessen mittlerweile erschienenen Nachfolgern NetBSD, OpenBSD und FreeBSD auszutauschen. Der Kernel wurde gegenüber NeXTStep vollkommen überarbeitet, während NeXtstep noch auf einen reinen Mach Microkernel setzte, setzt Mac OS X auf einen sogenannten Hybridkernel, dabei werden wieder einige Funktionen in den Kernel integriert, allerdings nicht so viele wie bei einem monolithischen Kernel. Als Basis für den XNU getauften Kernel wurde weiterhin Mach verwendet und mit Teilen des monolithischen FreeBSD-Kernels ergänzt. Das Basis-System enthält neben dem Kernel noch ein BSD-Userland und trägt den Projektnamen Darwin.

Darüber hinaus wurde die API von OpenStep weiterentwickelt und durch Cocoa umgesetzt. Die Desktop Environment (Arbeitsumgebung) Aqua wurde völlig neu entworfen und gilt mit dem Konzept von Sheets and Drawers, der Darstellung von Bildschirminhalten durch Quartz bzw. seit der 2002 erschienenen Systemversion 10.2 der hardwarebeschleunigten Darstellung von Bildschirminhalten durch Quartz Extreme als eines der fortschrittlichsten Desktop Environments. Diese unter proprietären Lizenzen veröffentlichten Systemteile bilden zusammen mit dem als freie Software veröffentlichten Darwin Mac OS X.

Durch Darwin verfügt Mac OS X über Fähigkeiten wie Speicherschutz, präemptives Multitasking, Mehrbenutzerfähigkeit, erweitertes Speichermanagement und symmetrisches Multiprocessing (SMP). Mac OS X kann sowohl als Einzel- als auch als Mehrbenutzersystem verwendet werden. Auf Wunsch kann man auch eine Anmeldung ohne Passwortabfrage konfigurieren. Wie bei Unix üblich, wird aber trotzdem bei sicherheitsrelevanten Aktionen das Kennwort verlangt.

Seinen Darwin-Kern verbirgt Mac OS X vor dem Benutzer. Dies geschieht teils, um Verwirrung zu verhindern, teils, um den Benutzer davor zu schützen, grundlegende Systemfunktionen zu verändern und zu zerstören. Zum ersten Mal seit Einführung von Mac OS können professionelle Benutzer auch über eine Kommandozeile auf das System zugreifen.

Aqua

Hauptartikel: Aqua (Mac OS X)

Die auffälligste Änderung gegenüber den Vorgängern (Mac OS 9) ist die neue Oberfläche Aqua (lat. = Wasser). Sie soll durch Lichteffekte wie Reflexionen und Schlagschatten auf diversen Oberflächenelementen wie Schaltflächen oder Einblendmenüs an Wassertropfen erinnern. Ebenfalls markant ist die Nadelstreifen-Optik der Fensterhintergründe und der Fotorealismus der Icons.

Als ein weiteres Erscheinungsbild für Fenster gibt es auch Brushed Metal (gebürstetes Metall). In den Apple Human Interface Guidelines empfiehlt Apple die Verwendung dieses Designs für Programme, die einen Teil der Hardware oder ein bestimmtes Gerät darstellen (z. B. eine Digitalkamera oder einen DVD-Player).

Ganz neue Elemente in Aqua gegenüber älteren Oberflächen sind sogenannte Sheets und Drawers. Sheets sollen das Problem lösen, dass für einen Benutzer oft nicht ersichtlich ist, zu welchem Dokument eine sich gerade öffnende Dialogbox gehört. Ein Sheet ist eine Art Dialogfenster, das direkt an die Titelzeile des betroffenen Dokuments angehängt wird, und das somit zum untrennbaren Bestandteil des betroffenen Dokuments wird. Drawers sind Schubladen, die durch einen Klick auf die entsprechende Schaltfläche in der Symbolleiste links oder rechts des Hauptfensters ausgefahren werden und Elemente enthalten, die man nicht dauerhaft zur Programmbedienung benötigt – in Version 1 von Apples Mail-Programm befand sich beispielsweise die Ordnerstruktur in einem Drawer. (Bei Version 2 wurde die Ordnerstruktur zu einem festen Teil des Hauptfensters gemacht.)

Eine weitere Besonderheit von Aqua ist die Art der Darstellung der Bildschirminhalte. Hierbei verwendet Apple eine eigene Technologie namens Quartz. Diese Darstellung zweidimensionaler Elemente basiert auf dem PDF-Format. Die Weiterentwicklung dieser Technologie namens Quartz Extreme beschleunigt die Darstellung, indem jedes Fenster als Textur betrachtet und so nicht mehr nur vom Haupt-, sondern auch vom Grafikprozessor berechnet werden kann. Fenster können dadurch in Echtzeit skaliert und transformiert werden.

Netzwerk

Mac OS X bietet die für Unix typischen Netzwerkeigenschaften. Dazu gehört auch eine umfassende Unterstützung von SMB für die Zusammenarbeit mit Computern, die unter Windows laufen. Insbesondere können problemlos Serverfreigaben erzeugt werden, sodass von Windows-Computern auf Daten unter Mac OS X zugegriffen werden kann. Es gibt allerdings Berichte, dass diese Unterstützung unter Tiger nicht mehr so funktioniert wie bei Panther[1]. Unter dem Namen Bonjour (seit April 2005, vorher Rendezvous) unterstützt Mac OS X Zeroconf, das es Benutzern ermöglicht, Netzwerkverbindungen und -dienste zu nutzen, ohne sie vorher konfigurieren zu müssen. Unter dem Namen Mac OS X Server vertreibt Apple eine Variante des Systems, das auf identischer Software beruht, aber mit zusätzlichen Diensten und Werkzeugen für den Serverbetrieb ausgerüstet ist.

Kompatibilität

Ein älteres, für Mac OS geschriebenes Programm benötigt eine Anpassung und Neuübersetzung, um ohne Emulation unter Mac OS X lauffähig zu sein. Zu diesem Zweck veröffentlichte Apple eine Carbon genannte Programmbibliothek, die unter Mac OS X und Mac OS 8/9 die gleichen Programmschnittstellen zur Verfügung stellt und es somit ermöglicht, Programme zu schreiben, die in beiden Versionen lauffähig sind. Allerdings lassen sich mit Carbon keine Universal Binaries für die Nutzung sowohl auf der PowerPC als auch auf der x86 Architektur (Intel) erzeugen.

Um ältere, nicht angepasste Programme (auch solche, die noch für den 68k-Prozessor geschrieben sind) unter Mac OS X benutzen zu können, gibt es die Classic-Umgebung. Dies ist ein als Laufzeitumgebung geladenes Mac OS 9 innerhalb von Mac OS X (bis Tiger Version 10.4), in dem solche Programme normal benutzt werden können, also technisch eine Emulation. Praktisch alle ältere Software für Mac OS, auch solche für sehr alte Macs, kann auf diese Weise verwendet werden. Die Classic-Umgebung entspricht der Blue Box von Rhapsody. Auf Macs mit Intel-Prozessor ist die Classic-Umgebung nicht mehr lauffähig.

Für Programme, die für MacOS X geschrieben sind, aber einen PowerPC-Prozessor voraussetzen, gibt es auf Intel-Macs die Rosetta-Emulation.

Dateisysteme

Lokale Dateisysteme

Mac OS X unterstützt verschiedene lokale Dateisysteme, das bevorzugte ist HFS+. Weitere unterstützte Dateisysteme: HFS, ISO 9660, MS-DOS (FAT12, FAT16 und FAT32), UDF, UFS und (nur lesend) NTFS.

Netzwerkdateisysteme

Unterstützte Netzwerkdateisysteme: AFP, FTP (nur lesend), NFS, SMB/CIFS, WebDAV.

Programmierung

Die native Programmier- und Anwendungsschnittstelle (API) für Aqua-Programme ist das Cocoa-Framework, welches eine Weiterentwicklung des OpenStep-Framework ist. Cocoa-Programme werden vorwiegend in Objective-C geschrieben. Aufgrund der Java-Cocoa-Bridge ist es auch mit Java möglich, das Cocoa-Framework zu nutzen. Seit Mac OS X 10.4 wird diese jedoch nicht mehr aktualisiert[2]. Mit AppleScript Studio besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, Programme in AppleScript zu schreiben und mit Objective-C oder anderen Sprachen zu erweitern.

Für die klassische und die übliche Hochsprachenprogrammierung stellt Mac OS X außer dem Cocoa-Framework und der Carbon-Bibliothek auch eine vollständige Java 5.0- und eine POSIX-kompatible BSD-Umgebung zur Verfügung. Daneben werden auch die verbreiteten Unix-Programmiersprachen (z. B. Perl, PHP, Python, Ruby und Tcl) zur Verfügung gestellt.

Für die meisten dieser Sprachen existieren Cocoa Bridges, welche einen Zugriff auf die Klassen des Cocoa-Framework ermöglichen. Dadurch können beispielsweise Python-Programme mit einer nativen Benutzeroberfläche versehen werden (bekannt als PyObjC).

Versionen

Mac OS X

Mac OS X Public Beta

Am 13. September 2000 veröffentlichte Apple eine Beta-Version von Mac OS X und verkaufte sie für 20 Dollar.

Mac OS X 10.0 (Cheetah)

Diese erste Version von Mac OS X erschien am 24. März 2001 und war in vielerlei Hinsicht noch nicht ganz ausgereift. Sie war insgesamt ziemlich langsam (auf älteren G3-Systemen sogar bis zur Unbrauchbarkeit), wurde aber wegen ihrer in einem so frühen Stadium hohen Stabilität gelobt. 10.0.4 war die letzte Version.

Mac OS X 10.1 (Puma)

Mac OS X 10.1 erschien am 26. September 2001. Es wurde als kostenlose Aktualisierung von Apple bereitgestellt. Die Geschwindigkeit, insbesondere das Ansprechverhalten der Benutzeroberfläche, wurde wesentlich verbessert, und fehlende Features, wie zum Beispiel das Abspielen von DVDs, wurden hinzugefügt. Die letzte Version war Mac OS X 10.1.5.

Mac OS X 10.2 (Jaguar)

Jaguar (13. August 2002 veröffentlicht) beschleunigte mit Quartz Extreme die Benutzeroberfläche auf geeigneten Grafikkarten ungemein, und auch insgesamt war sie schneller als ihre Vorgänger. Als Drucksystem wurde nun CUPS eingeführt, was die Verwendung alternativer Druckertreiber ermöglichte. Die letzte Version von Jaguar war Mac OS X 10.2.8; danach gab es jedoch noch einige Sicherheitsaktualisierungen. Seit dieser Version sind die Raubkatzenarten nicht nur Code- und Projektnamen, sondern offizielle Produktbezeichnungen, die auch auf den Verpackungen und Datenträgern aufgedruckt sind.

Mac OS X 10.3 (Panther)

Panther wurde am 24. Oktober 2003 eingeführt. Es brachte Funktionen wie Exposé, iChat AV und die Benutzerverzeichnisverschlüsselung FileVault mit. Auch die neue Programmierschnittstelle Core Audio wurde hinzugefügt. Der Finder wurde überarbeitet und einige Inkonsequenzen und Inkonsistenzen der Vorgängerversion beseitigt. Außerdem erfuhr die Benutzeroberfläche einige Änderungen im „look-and-feel“, insgesamt wurden die Elemente etwas schlichter. Die Systemgeschwindigkeit wurde weiter gesteigert. Auch neu ist der schnelle Benutzerwechsel, der ermöglicht, die Benutzer-Identität zu wechseln, ohne sich abmelden zu müssen. Am 15. April 2005 wurde die letzte Version veröffentlicht, Mac OS X 10.3.9.

Im Gegensatz zur Version 10.2 (Jaguar) läuft Panther (ohne Drittprogramme wie XPostFacto) nicht mehr auf den beigen G3-Power-Macintosh, sondern nur mehr auf sog. „New-World“-Macs (mit anderer Bus-Architektur, an den fest eingebauten USB-Ports und am einfarbig gehaltenen Apfel als Firmenlogo auf dem Gehäuse erkennbar).

Mac OS X 10.4 (Tiger)

Die Version 10.4, auch Tiger genannt, erschien am 29. April 2005. Unter den neuen Eigenschaften sind eine eingeschränkte Unterstützung von 64-Bit-Prozessen (auf 64-bit-Prozessoren), eine verbesserte SMB-Unterstützung sowie die neue Programmierschnittstelle Core Image (bzw. für Videobearbeitung Core Video) zur Auslagerung grafischer Berechnungen an die GPU der Grafikkarte.

Eine systemweite Metadatensuche mit speicherbaren Suchergebnissen – schon seit Copland geplant – wurde in das System integriert unter dem Namen „Spotlight“. Spotlight durchsucht den Computer nach Dateien und wertet dazu Dateinamen, -inhalt und Metadaten aus, eine assoziative Dateiverwaltung ist Bestandteil des Betriebssystems. Eine neue Ergänzung zu Exposé in Tiger ist Dashboard. Dashboard ist eine neue Ebene, die über dem Desktop eingeblendet werden kann, in welcher der Benutzer seine Widgets (kleine, in HTML und JavaScript geschriebene Applikationen) sofort zur Verfügung hat. Eine weitere Neuerung ist der Automator, mit dessen Hilfe der Benutzer wiederkehrende Arbeitsprozesse als Automator-Programme mit wenigen Mausklicks, ohne Programmierkenntnisse, automatisieren kann. Außerdem enthält Tiger noch Safari 2.0, der RSS unterstützt, den Video-Codec H.264 als Bestandteil von QuickTime 7 sowie neue Versionen von iChat AV und Mail.

Seit Version 10.4.4 läuft das System auch auf Macs mit Intel-Prozessor. Aktualisierungen werden getrennt als PowerPC- oder Intel-Version angeboten. Die Server-Version Mac OS X Server gibt es ab der Version 10.4.7 als Universal-Version, d. h. dasselbe System kann sowohl auf PPC- als auch auf Intel-Mac starten. Vor dieser speziellen Version von Mac OS X Server kannte man das Konzept der Universal Binaries nur auf Anwendungs-, jedoch nicht auf Betriebssystem-Ebene.

Tiger ist die bisher am längsten aktuelle Version von Mac OS X. Keine andere Version ist jemals älter als zwei Jahre geworden. Die letzte Version vor der Veröffentlichung von Leopard (10.5) ist 10.4.10.

Mac OS X 10.5 (Leopard)

Diese Version wird seit 26. Oktober 2007 ausgeliefert, nachdem sie aus Kapazitätsgründen (zur rechtzeitigen Fertigstellung des Mobiltelefons iPhone) um etwa ein halbes Jahr hatte verschoben werden müssen.

Mac OS 10.5 wird von allen Apple-Computern mit Intel-Prozessoren unterstützt. Ebenso läuft es auf allen Rechnern mit PowerPC-Prozessoren der fünften Generation (Power-PC G5). Für G4-Rechner wird eine Taktfrequenz von mindestens 867 MHz angegeben. Apple nennt weiterhin ein integriertes DVD-Laufwerk, 512MB RAM und einen Firewire-Port als Systemvoraussetzungen. Zu den größten Neuerungen gehört unter anderem ein neuer Finder mit neuer Seitenleiste, CoverFlow-Ansicht und Quick Look-Dateivorschau sowie der Möglichkeit, auch andere Rechner im Netz zu durchsuchen. Des Weiteren ist eine Datensicherungssoftware, Time Machine, integriert. Boot Camp ermöglicht die Installation von Microsoft Windows parallel zu der von Mac OS X auf einer gesonderten Partition/Volume. Leopard ermöglicht außerdem den 64-Bit-Betrieb bei Applikationen mit grafischer Benutzeroberfläche. Zu den Kritikpunkten gehört unter anderem, dass die Programmiersprache Java nur in der veralteten Version 5 unterstützt wird (intern auch als Version 1.5 geführt)[3].

Weitere Neuerungen werden auf der Produktseite[4] von Mac OS X aufgeführt.

OS X iPhone

Diese Version wurde am 9. Januar 2007 im Zusammenhang mit dem neu erschienenen iPhone vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine dem iPhone angepasste, auf die ARM-Plattform portierte Version von Mac OS X. Mit ihm mitgeliefert werden Safari, Mail und andere Programme sowie Widgets.

Eine Variante von OS X iPhone kommt auch auf dem aktuellen iPod Touch zum Einsatz.

OS X Apple TV

Diese Version wurde am 21. März 2007 im Zusammenhang mit dem neu erschienenen Apple TV vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine auf das Apple TV angepasste Version von Mac OS X, da das Apple TV einen Pentium M als Hauptprozessor hat. Mit ihm mitgeliefert werden QuickTime sowie ein FrontRow-ähnliches Benutzer-Interface namens BackRow.

Sicherheit

Mac OS X gilt dank seinem Unix-Unterbau als relativ sicheres Betriebssystem, das für Angriffe von außen sowie Viren verhältnismäßig unanfällig ist.[5] Es tauchen aber immer wieder Hinweise auf, dass die Benutzung des Mach-Kernels gegenüber der BSD-Vorlage des Unix-Unterbaus erhebliche Sicherheitslücken mit sich gebracht haben könnte[6][7].

Nutzerrechte

Mac OS X unterscheidet zwischen normalen Benutzern (user), Systemverwaltern (admin) und dem Superuser (root). Einem normalen Benutzer ist es nicht erlaubt, Änderungen am System vorzunehmen oder Software zu installieren. Von ihm gestartete Programme werden nur mit seinen Nutzerrechten ausgeführt. Die Benutzer der Gruppe admin verfügen über weitergehende Rechte, sie dürfen systemweite Einstellungen vornehmen, Software installieren und verfügen über Schreibzugriff auf diverse Systemverzeichnisse. Nach gesonderten Authentifizierungen besteht auch die Möglichkeit, tiefergreifende Änderungen am System vorzunehmen. Ein nutzbares root-Benutzerkonto, das dauerhaft über die Berechtigungen des Superuser verfügt, gibt es nach einer System-Installation nicht. Zwar gibt es einen Benutzer „root“, dieser ist jedoch standardmässig deaktiviert. Allerdings wurden wiederholt Lücken entdeckt, die es einer von einem Admin-Nutzer ausgeführten Software ermöglichen, root-Rechte und damit die volle Kontrolle über das System zu erlangen. Mehrere Lücken dieser Art wurden im Rahmen des „Month of Apple Bugs“ veröffentlicht, wodurch das Rechtesystem von Mac OS X in die Kritik geraten ist [8].

Verwundbarkeiten

Auch an Mac OS X werden des öfteren Verwundbarkeiten für Angriffe entdeckt. Besonders viele wurden Anfang 2007 im Rahmen des „Month of Apple Bugs“ veröffentlicht. Zur Korrektur stellt Apple in der Regel „Sicherheitsaktualisierungen“ über die automatische System-Aktualisierung (engl. update) zur Verfügung.

Schädlinge

Mac OS X galt lange Zeit, abgesehen von akademischen und konzeptionellen Schädlingen, als von Viren und Würmern unbelastet. Am 13. Februar 2006 wurde der erste Computerwurm in freier Wildbahn für Mac OS X 10.4 (nur für PowerPC) im Forum einer US-amerikanischen Gerüchteseite veröffentlicht. Der Schädling muss jedoch vom Anwender willentlich ausgeführt werden und richtet keinen absichtlichen Schaden an. Es ist möglich, dass die auffällige Abwesenheit von Schadsoftware in der Vergangenheit auf der geringen Verbreitung von OS X beruhte, die es für Angreifer uninteressant machte.[9]

Problemfälle

Mit Mac OS X 10.5 kamen gravierende Sicherheitsmängel in das Betriebsystem, die an vergleichbare Erfahrungen aus der älteren Windows Zeit erinnern. So lässt die Firewall trotz angeblichem Daten-Filter ungefragt Dienstanfragen hindurch und verändert bzw. manipuliert vorhandene Programme so weit, dass diese im schlimmsten Fall nicht mehr funktionstüchtig sind. [10][11][12]

Siehe auch

Wikibooks: MacOS-Kompendium – Lern- und Lehrmaterialien
Commons: Category:Mac OS X – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Barandun, Gion Andrea: "Mac OS X - Tiger": pumera-Verlag, Thalwil Schweiz, ISBN 3-905403-02-1
  • Mandl, Daniel: Das Grundlagen-Buch zu Mac OS X 10.4 Tiger. SmartBooks, Kilchberg/Schweiz, 2005, ISBN 3-908497-23-X
  • Eckardt, Matthias: Mac OS X Tiger 10.4 – für Power-User und Administratoren. UNIX, AppleScript & Co. Smartbooks Publishing AG, Kilchberg, 2005, 591 Seiten, ISBN 3-908497-21-3
  • Bartosh, Fass: Essential Mac OS X Panther Server Administration. O’Reilly, ISBN 0-596-00635-7
  • Rael Dornfest, Kevin Hemenway: Mac OS X Hacks. O’Reilly 2004, ISBN 3-89721-363-X
  • Klaus M. Rodewig, Amin Negm-Awad: Programmieren unter Mac OS X SmartBooks, Kilchberg/Schweiz, 2007, ISBN 978-3-908497-42-4
  • James Duncan Davidson: Mac OS X Panther konfigurieren und administrieren. O’Reilly 2004, ISBN 3-89721-379-6
  • Andreas Heer: Panther für Profis. Midas-Verlag, St. Gallen 2004, ISBN 3-907020-59-6
  • Bob LeVitus: Mac OS X Panther für Dummies. mitp, Bonn 2004, ISBN 3-8266-3120-X
  • Kai Surendorf: UNIX für Mac OS X-Anwender. Galileo Press, Bonn 2004, ISBN 3-89842-385-9
  • Kai Surendorf: Das Praxisbuch Mac OS X 10.4 Tiger. Galileo Press, Bonn 2005, ISBN 3-89842-621-1

Einzelnachweise

  1. http://www.macwindows.com/tiger.html#e
  2. Apples Dokumentation über die Cocoa-Java-Integration
  3. heise.de: Derzeit kein Java 6 für Mac OS X, 29. Oktober 2007
  4. Produktseite von Leopard
  5. http://www.zdnet.de/security/analysen/0,39029458,39140475,00.htm Alte Sicherheitslücken bedrohen Mac OS X
  6. http://www.ccc.de/congress/2004/fahrplan/files/95-macosx-insecurity-paper.pdf Practical Mac OS X Insecurity über unter anderem Mach Injection (englisch)
  7. http://www.heise.de/security/artikel/75266 Mach(t)-Missbrauch unter OS X, Heise-Security-Artikel mit Verweis auf englisches Original-Dokument
  8. Beitrag auf Heise.de
  9. http://www.viruslist.com/de/analysis?pubid=191895821 Bericht über Anstieg kritischer Lücken auf viruslist.com
  10. heise security: Firewall in Mac OS X Leopard beschädigt Programme, 5. November 2007
  11. heise online: Löcher in der Firewall von Mac OS X Leopard, 29. Oktober 2007
  12. Spiegel Online (Netzwelt): Löchriges Betriebssystem: Apple schlampt bei der Sicherheit, 6. November 2007

Weblinks

Vorlage:Navigationsleiste Unix-ähnliche Betriebssysteme