„Eveline Widmer-Schlumpf“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Parteibezeichnung in Klammern gesetzt - so üblich bei Politikern
Zeile 15: Zeile 15:
Bei den [[Bundesratswahlen 2007]] wurde Widmer-Schlumpf im ersten Wahlgang von der [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]], [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]] und den [[Grüne Partei der Schweiz|Grünen]] als [[Sprengkandidatur|Sprengkandidatin]] gegen den zur Wiederwahl stehenden [[Christoph Blocher]] ins Spiel gebracht. Bei einem erforderlichen absoluten Mehr von 122 Stimmen wurde sie im zweiten Wahlgang mit 125 Stimmen gewählt. Christoph Blocher erhielt 115 Stimmen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.parlament.ch/d/dokumentation/wahlen-2007/wa-br-bundesratswahlen/wa-br-gesamterneuerung-2007/seiten/brchristophblocher.aspx|titel= BR Christoph Blocher|zugriff=13. Dezember 2007|hrsg=Schweizer Parlament}}</ref>
Bei den [[Bundesratswahlen 2007]] wurde Widmer-Schlumpf im ersten Wahlgang von der [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]], [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]] und den [[Grüne Partei der Schweiz|Grünen]] als [[Sprengkandidatur|Sprengkandidatin]] gegen den zur Wiederwahl stehenden [[Christoph Blocher]] ins Spiel gebracht. Bei einem erforderlichen absoluten Mehr von 122 Stimmen wurde sie im zweiten Wahlgang mit 125 Stimmen gewählt. Christoph Blocher erhielt 115 Stimmen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.parlament.ch/d/dokumentation/wahlen-2007/wa-br-bundesratswahlen/wa-br-gesamterneuerung-2007/seiten/brchristophblocher.aspx|titel= BR Christoph Blocher|zugriff=13. Dezember 2007|hrsg=Schweizer Parlament}}</ref>


Nachdem die SVP-Fraktionsführung bereits vor der Wahl erklärt hatte, dass jedes SVP-Mitglied, das eine Wahl akzeptiere, ohne von der SVP-Fraktion nominiert worden zu sein, aus der SVP-Fraktion ausgeschlossen werde<ref>Gemäss dem Schweizer Parlamentsgesetz ([http://www.admin.ch/ch/d/sr/171_10/a61.html Art. 61, Abs. 1)]) ist ein eigentlicher Ausschluss unmöglich, da nur Parlamentarier ("Ratsmitglieder") Mitglieder einer Fraktion sein können. Die Bundesräte einer Partei gehören zwar üblicherweise dem Fraktionsvorstand an und nehmen an den Fraktionssitzungen mit beratender Stimme teil, dürfen aber - im Gegensatz zu Fraktionsmitgliedern - weder Anträge stellen noch abstimmen. Da ein Bundesrat somit ohnehin nie Mitglied einer Fraktion sein kann, kann er auch nicht ausgeschlossen werden.</ref>, liess Widmer-Schlumpf sich für die Entscheidung, ob sie die Wahl annimmt oder ablehnt, einen Tag Bedenkzeit geben. Am Morgen des 13. Dezember 2007, dem Tag nach ihrer Wahl, erklärte sie vor der [[Bundesversammlung (Schweiz)|Vereinigten Bundesversammlung]] die Annahme ihrer Wahl zur Bundesrätin.<ref>{{Internetquelle|url=http://news.search.ch/inland/2007-12-13/eveline-widmer-schlumpf-sagt-ja|titel=Eveline Widmer-Schlumpf sagt Ja|zugriff=13. Dezember 2007|hrsg=search.ch}}</ref>
Nachdem die SVP-Fraktionsführung bereits vor der Wahl erklärt hatte, dass jedes SVP-Mitglied, das eine Wahl akzeptiere, ohne von der SVP-Fraktion nominiert worden zu sein, aus der SVP-Fraktion ausgeschlossen werde<ref>Gemäss dem Schweizer Parlamentsgesetz ([http://www.admin.ch/ch/d/sr/171_10/a61.html Art. 61, Abs. 1)]) ist ein eigentlicher Ausschluss unmöglich, da nur Parlamentarier ("Ratsmitglieder") Mitglieder einer Fraktion sein können. Die Bundesräte einer Partei gehören zwar üblicherweise dem Fraktionsvorstand an und nehmen an den Fraktionssitzungen mit beratender Stimme teil, dürfen aber - im Gegensatz zu Fraktionsmitgliedern - weder Anträge stellen noch abstimmen. Da ein Bundesrat somit ohnehin nie Mitglied einer Fraktion sein kann, kann er auch nicht ausgeschlossen werden.</ref>, liess Widmer-Schlumpf sich für die Entscheidung, ob sie die Wahl annimmt oder ablehnt, einen Tag Bedenkzeit geben. Am Morgen des 13. Dezember 2007, dem Tag nach ihrer Wahl, erklärte sie vor der [[Bundesversammlung (Schweiz)|Vereinigten Bundesversammlung]] die Annahme ihrer Wahl zur Bundesrätin.<ref>{{Internetquelle|url=http://news.search.ch/inland/2007-12-13/eveline-widmer-schlumpf-sagt-ja|titel=Eveline Widmer-Schlumpf sagt Ja|zugriff=13. Dezember 2007|hrsg=search.ch}}</ref> Sie wird als Bundesrätin ein zukünftiges Jahressalär von 250.000,- Euro beziehen.<ref>[[Der Spiegel]]: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,523330,00.html Blocher droht mit seinen Milliarden] 14. Dezember 2007<ref>


Sie und der zweite SVP-Bundesrat [[Samuel Schmid]] werden seither nicht mehr von der SVP-[[Fraktion (Politik)#Schweiz|Fraktion]] getragen; damit betrachtet sich diese nicht mehr als an der Regierung beteiligt und begibt sich in die Rolle der [[Opposition (Politik)|Opposition]].
Sie und der zweite SVP-Bundesrat [[Samuel Schmid]] werden seither nicht mehr von der SVP-[[Fraktion (Politik)#Schweiz|Fraktion]] getragen; damit betrachtet sich diese nicht mehr als an der Regierung beteiligt und begibt sich in die Rolle der [[Opposition (Politik)|Opposition]].

Version vom 14. Dezember 2007, 15:08 Uhr

Eveline Widmer-Schlumpf (* 16. März 1956 in Felsberg bei Chur) ist eine Schweizer Politikerin (SVP). Ab dem 1. Januar 2008 ist sie Mitglied des Bundesrates.

Leben

Eveline Widmer-Schlumpf ist die Tochter des ehemaligen Bundesrates Leon Schlumpf. Sie wuchs in Felsberg auf, wo sie noch heute wohnt, und besuchte das Gymnasium in Chur, das sie 1976 mit der Matura Typus B abschloss. Anschliessend studierte sie an der Universität Zürich Rechtswissenschaften und legte 1981 das Lizentiat ab. Es folgte 1983 das Bündner Anwaltspatent, 1986 das Bündner Notariatspatent und 1990 die Promotion. Von 1987 bis 1998 arbeitete Widmer-Schlumpf als Rechtsanwältin und Notarin.

1985 wurde Widmer-Schlumpf ins Kreisgericht Trin gewählt, von 1991 bis 1997 präsidierte sie den Kreis. Von 1994 bis 1998 gehörte sie dem Bündner Grossen Rat an. Am 15. März 1998 wurde sie als erste Frau zur Regierungsrätin des Kantons Graubünden gewählt, es folgte die Berufung zur Vorsteherin des Finanz- und Militärdepartements und 2001 und 2005 jeweils die Regierungspräsidentschaft.

Im September 2001 wurde sie Präsidentin der Konferenz der kantonalen Finanzdirektoren. In dieser Funktion brachte sie 2004 gegen den Wunsch ihrer Partei die Kantone zu einem Referendum gegen das Steuerpaket des Bundes, dem ersten Kantonsreferendum in der Geschichte der Schweizerischen Bundesstaats. Das Referendum wurde vom Volk angenommen.

Widmer-Schlumpf ist verheiratet und hat drei Kinder. Sie ist Bürgerin von Felsberg und Mönchaltorf.

Wahl in den Bundesrat

Bei den Bundesratswahlen 2007 wurde Widmer-Schlumpf im ersten Wahlgang von der SP, CVP und den Grünen als Sprengkandidatin gegen den zur Wiederwahl stehenden Christoph Blocher ins Spiel gebracht. Bei einem erforderlichen absoluten Mehr von 122 Stimmen wurde sie im zweiten Wahlgang mit 125 Stimmen gewählt. Christoph Blocher erhielt 115 Stimmen.[1]

Nachdem die SVP-Fraktionsführung bereits vor der Wahl erklärt hatte, dass jedes SVP-Mitglied, das eine Wahl akzeptiere, ohne von der SVP-Fraktion nominiert worden zu sein, aus der SVP-Fraktion ausgeschlossen werde[2], liess Widmer-Schlumpf sich für die Entscheidung, ob sie die Wahl annimmt oder ablehnt, einen Tag Bedenkzeit geben. Am Morgen des 13. Dezember 2007, dem Tag nach ihrer Wahl, erklärte sie vor der Vereinigten Bundesversammlung die Annahme ihrer Wahl zur Bundesrätin.[3] Sie wird als Bundesrätin ein zukünftiges Jahressalär von 250.000,- Euro beziehen.<ref>Der Spiegel: Blocher droht mit seinen Milliarden 14. Dezember 2007<ref>

Sie und der zweite SVP-Bundesrat Samuel Schmid werden seither nicht mehr von der SVP-Fraktion getragen; damit betrachtet sich diese nicht mehr als an der Regierung beteiligt und begibt sich in die Rolle der Opposition.

Mit Widmer-Schlumpf sind erstmals drei Frauen gleichzeitig Mitglieder des Schweizer Bundesrates. Sie ist nach Eugène Ruffy das zweite Mitglied des Bundesrates, dessen Vater schon Bundesrat war.

Publikationen

  • Voraussetzungen der Konzession bei Radio und Fernsehen. Dissertation. Helbing und Lichtenhahn, Basel 1990, ISBN 3-7190-1157-7

Einzelnachweise

  1. BR Christoph Blocher. Schweizer Parlament, abgerufen am 13. Dezember 2007.
  2. Gemäss dem Schweizer Parlamentsgesetz (Art. 61, Abs. 1)) ist ein eigentlicher Ausschluss unmöglich, da nur Parlamentarier ("Ratsmitglieder") Mitglieder einer Fraktion sein können. Die Bundesräte einer Partei gehören zwar üblicherweise dem Fraktionsvorstand an und nehmen an den Fraktionssitzungen mit beratender Stimme teil, dürfen aber - im Gegensatz zu Fraktionsmitgliedern - weder Anträge stellen noch abstimmen. Da ein Bundesrat somit ohnehin nie Mitglied einer Fraktion sein kann, kann er auch nicht ausgeschlossen werden.
  3. Eveline Widmer-Schlumpf sagt Ja. search.ch, abgerufen am 13. Dezember 2007.

Vorlage:PND


VorgängerAmtNachfolger
Christoph BlocherMitglied im Schweizer Bundesrat
2008