1000-km-Rennen von Monza 1985

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Cockpit eines Porsche 962

Das 26. 1000-km-Rennen von Monza, auch Trofeo Filippo Caracciolo, Autodromo Nazionale di Monza, fand am 28. Mai 1985 auf dem Autodromo Nazionale di Monza statt und war der zweite Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer der ungewöhnlichsten Gründe für einen Rennabbruch beendete in Monza die seit dem 1000-km-Rennen von Brands Hatch 1983 dauernde Siegesserie der Werks-Porsche. Nach dem Gesamtsieg von John Fitzpatrick und Derek Warwick im Fitzpatrick-Porsche 956 beim zur Sportwagen-Europameisterschaft zählenden Wertungslauf hatten die Werkswagen alle Rennen gewonnen, zu denen sie gemeldet waren. Das Rennen wurde bei schönem Frühjahrswetter gestartet. Am Nachmittag kam starker Wind auf, der die alten Bäume im Park von Monza heftig schwanken ließ. Als Mike Wilds im neuen Ecosse C285 und danach Paolo Barilla im Joest-956 mit Beschädigungen am Vorderwagen in die Boxen kamen, wollte die Rennleitung nicht recht die gemeldeten herabfallenden Äste glauben. Erst als die Fahrer über Funk meldeten, dass ein umgestürzter Baum die Fahrbahn komplett blockiere, wurde das Rennen abgebrochen. Zum Erstaunen der Teamführungen erklärte die Rennleitung bereits kurz nach dem Abbruch, dass es zu keinem Neustart kommen werde, da schweres Gerät für die Bergung des Baumes fehle. Schon im Training hatte es Unverständnis für die fehlende Professionalität der Streckensicherung gegeben. Nachdem ausgelaufenes Öl den heißen Motor des Werks-Porsche 962C von Hans-Joachim Stuck in Brand gesetzt hatte, zerstörte das Feuer den Wagen vollständig, da die Streckenposten drei Minuten benötigen, um zu dem in der Curva Grande abgestellten Porsche zu kommen. Der Schadensfall in der Höhe von 800.000 Deutschen Mark, löste eine Untersuchung der FIA aus, die jedoch im Sande verlief.

Glücklich zu ihrem Rennsieg kamen Manfred Winkelhock und Marc Surer im Kremer-Porsche 962C. Eine Runde nach dem Rennabbruch hätte Surer zum planmäßigen Tankstopp die Boxen anfahren müssen. Klassiert wurden Fahrzeuge nach der 138. Rennrunde. Da führten Surer und Winkelhock mit einem Vorsprung von einer Minute auf Derek Bell und Hans-Joachim Stuck, die im Ersatzwagen gestartet waren. Dritte wurden Riccardo Patrese und Alessandro Nannini im Lancia LC2-85.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis Runden
1 C1 10 Deutschland Porsche Kremer Racing Deutschland Manfred Winkelhock
Schweiz Marc Surer
Porsche 962C 138
2 C1 3 Deutschland Rothmans Porsche Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell
Porsche 956 138
3 C1 4 ItalienItalien Martini Racing ItalienItalien Riccardo Patrese
ItalienItalien Alessandro Nannini
Lancia LC2-85 138
4 C1 1 Deutschland Rothmans Porsche Deutschland Jochen Mass
Belgien Jacky Ickx
Porsche 962C 138
5 C1 14 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GTi Engineering Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonathan Palmer
NiederlandeNiederlande Jan Lammers
Porsche 956 GTi 132
6 C1 19 Schweiz Brun Motorsport Argentinien Oscar Larrauri
ItalienItalien Massimo Sigala
ItalienItalien Renzo Zorzi
Porsche 956 129
7 C2 70 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Spice Engineering Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gordon Spice
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Bellm
Spice-Tiga GC85 127
8 C1 11 Deutschland Porsche Kremer Racing Sudafrika 1961 George Fouché
Sudafrika 1961 Sarel van der Merwe
ItalienItalien Bruno Giacomelli
Porsche 956B 126
9 C1 7 Deutschland Joest Racing ItalienItalien Paolo Barilla
Deutschland Hans Heyer
Porsche 956 125
10 C2 79 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Ecosse Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Mallock
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Wilds
Ecosse C285 124
11 C1 55 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dudley Wood
Deutschland Klaus Niedzwiedz
Peru Manuel Lopez
Porsche 956 123
12 C2 90 Danemark Jens Winther Denmark Danemark Jens Winther
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Mercer
URD C83 112
13 C2 72 Deutschland Gebhardt Motorsport Deutschland Frank Jelinski
OsterreichÖsterreich Walter Lechner senior
Deutschland Günther Gebhardt
Gebhardt JC842 111
14 GTX 171 ItalienItalien Vittorio Coggiola ItalienItalien Vittorio Coggiola
ItalienItalien Aldo Bertuzzi
ItalienItalien Gianni Giudici
Porsche 935 111
15 C2 75 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich ADA Engineering Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Harrower
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Jones
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Duffield
Gebhardt JC843 110
16 C2 88 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ark Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Ashmore
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Max Payne
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Andrews
Ceekar 83J-1 96
Disqualifiziert
17 C1 18 Schweiz Brun Motorsport Belgien Thierry Boutsen
Deutschland Stefan Bellof
Porsche 962C 138
Ausgefallen
18 C1 33 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing OsterreichÖsterreich Jo Gartner
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Kenny Acheson
Porsche 956B 104
19 C2 98 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Roy Baker Promotions Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Paul Smith
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Will Hoy
Tiga GC284 82
20 C1 26 Deutschland Obermaier Racing Deutschland Jürgen Lässig
Belgien Hervé Regout
SpanienSpanien Jesús Pareja
Porsche 956 78
21 C2 80 ItalienItalien Carma FF ItalienItalien Carlo Facetti
ItalienItalien Martino Finotto
ItalienItalien Guido Daccò
Alba AR6 60
22 C1 5 ItalienItalien Martini Racing FrankreichFrankreich Bob Wollek
ItalienItalien Mauro Baldi
Lancia LC2-85 46
23 C1 81 ItalienItalien Carma FF Schweiz Loris Kessel
ItalienItalien Almo Coppelli
Schweiz Jean-Pierre Frey
Alba AR2 35
24 C1 23 Schweiz Cheetah Automobiles Switzerland ItalienItalien Gianfranco Brancatelli
Belgien Bernard de Dryver
Cheetah G604 3
25 C2 97 SchwedenSchweden Strandell Motors SchwedenSchweden Stanley Dickens
Norwegen Martin Schanche
Strandell 85 3
Nicht gestartet
26 C2 105 Danemark Jens Nykjaer Danemark Holger Knudsen
Danemark Jens Nykjaer
Nykjaer 1
27 C2 106 ItalienItalien Mario Fortina ItalienItalien Mario Fortina
ItalienItalien Carlo Franchi
Fortuna 2
28 C1 1T Deutschland Rothmans Porsche Belgien Jacky Ickx
Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell
Porsche 956 3
29 C1 2 Deutschland Rothmans Porsche Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell
Porsche 962C 4
30 C1 5T ItalienItalien Martini Racing AustralienAustralien Lucio Cesario Lancia LC2 5

1 Kupplungsschaden im Training 2 Unfall im Training 3 Ersatzwagen 4 Wagenbrand Im Training 5 Ersatzwagen

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
31 C1 8 Deutschland Joest Racing FrankreichFrankreich Paul Belmondo
Deutschland Louis Krages
Porsche 956B
32 C1 20 Schweiz Brun Motorsport Porsche 962
33 C2 73 Deutschland Gebhardt Motorsport Gebhardt JC843
34 C2 82 ItalienItalien Grifo Autoracing ItalienItalien Paolo Giangrossi
ItalienItalien Pasquale Barberio
Alba AR3
35 C2 102 Deutschland Martin Wagenstetter Deutschland Martin Wagenstetter
Deutschland Kurt Hild
Lotec C302
36 C2 103 Jugoslawien AK Donit Olimpia Jugoslawien Francy Jeranćić
ItalienItalien Carlo Franchi
Deutschland Anton Fischhaber
Lola T600
37 B 151 Deutschland Helmut Gall Deutschland Helmut Gall
Deutschland Edgar Dören
Deutschland Walter Maurer
BMW M1
38 B 154 ItalienItalien Luigi Colzani ItalienItalien Luigi Colzani Porsche 930
39 B 154 ItalienItalien Luigi Colzani ItalienItalien Luigi Colzani Porsche 930
40 B 155 Schweiz Hobby Rallye Schweiz Olindo Del-Thé
ItalienItalien Fabio Cavalli
Porsche 930

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
C1 Deutschland Manfred Winkelhock Schweiz Marc Surer Porsche 962C Gesamtsieg
C2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gordon Spice Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Bellm Spice-Tiga GC85 Rang 7
GTX ItalienItalien Vittorio Coggiola ItalienItalien Aldo Bertuzzi ItalienItalien Gianni Giudici Porsche 935 Rang 14

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 40
  • Gestartet: 25
  • Gewertet: 16
  • Rennklassen: 3
  • Zuschauer: 16.000
  • Wetter am Renntag: trocken und starker Wind
  • Streckenlänge: 5,800 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 4:04:41,430 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 138
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 800,400 km
  • Siegerschnitt: 196,264 km/h
  • Pole Position: Riccardo Patrese – Lancia LC2-85 (#4) – 1:31,000 = 229,451 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Riccardo Patrese – Lancia LC2-85 (#4) – 1:40,040 = 208,718 km/h
  • Rennserie: 2. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1985

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgängerrennen
1000-km-Rennen von Mugello 1985
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Silverstone 1985