Cape Canaveral Space Force Station

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Cape Canaveral Space Force Station
National Register of Historic Places
Historic District
National Historic Landmark
Cape Canaveral Space Force Station (Florida)
Cape Canaveral Space Force Station (Florida)
Lage Cape Canaveral, Brevard County, Florida
Koordinaten 28° 29′ 20″ N, 80° 34′ 40″ WKoordinaten: 28° 29′ 20″ N, 80° 34′ 40″ W
Erbaut 1948
NRHP-Nummer 84003872
Ins NRHP aufgenommen 16. April 1984
Als NHL deklariert 16. April 1984
Karte der Startrampen der Cape Canaveral Space Force Station

Die Cape Canaveral Space Force Station (CCSFS) ist eine Einrichtung der US Air Force[1] am Cape Canaveral in Florida, die hauptsächlich als Weltraumbahnhof genutzt und von der US Space Force betrieben wird. Während des Zweiten Weltkriegs wurde dieses Gebiet von der Air Force als Flugplatz benutzt. In den 1950er Jahren fanden hier schon die ersten Raketenstarts statt. Die ersten bemannten Raumflüge der USA (Mercury-, Gemini- und Apollo 7) starteten ebenfalls hier. Seit dem Flug von Apollo 8 im Dezember 1968 starten jedoch alle bemannten Raketen der USA (Apollo-Programm und Space Shuttle) im direkt nordwestlich davon gelegenen Weltraumbahnhof der NASA, dem Kennedy Space Center (KSC). Starts werden in einem Azimutbereich zwischen 35° und 120° durchgeführt,[2] daraus ergeben sich Bahnneigungen zwischen 28 Grad (bei einem Start nach Osten) bis 57 Grad (bei einem Start nach Nordosten).[3] Unter bestimmten Umständen sind auch Starts nach Süden möglich, um polare Umlaufbahnen zu erreichen.[4]

Geschichte

Namen

Im September 1948 wurde das Gelände um Cape Canaveral als Banana River Naval Air Station in Betrieb genommen. Am 11. Mai 1949 wurde es ausgewählt, um die Startkapazitäten von White Sands (WSMR) in New Mexico zu erweitern.

Zu Ehren von US-Präsident John F. Kennedy wurde die Cape Canaveral Air Force Station 1964 in Cape Kennedy Air Force Station umbenannt. 1973 erhielt die Basis wieder ihre alte Bezeichnung. Der Name wurde aber 1992 erneut geändert: die CCAFS hieß für acht Jahre Cape Canaveral Air Station (CCAS). Im März 2000 änderte die US-Luftwaffe den Namen wieder zurück, um den militärischen Status zu verdeutlichen. Ein Jahr nach Gründung der United States Space Force erfolgte im Dezember 2020 eine weitere Umbenennung in Cape Canaveral Space Force Station.[5][6]

Betrieb

Am 24. Juli 1950 erfolgte der erste Raketenstart. Gestartet wurde eine Bumper, eine A4 mit einer aufgesetzten WAC Corporal.

Der erste Start von Cape Canaveral fand am 24. Juli 1950 statt. Die Bumper 8 hob um 14:28 UTC vom Startkomplex LC-3 der CCAFS ab. Die Bumper-Raketen waren in Deutschland erbeutete A4-Raketen, die um eine amerikanische Oberstufe erweitert wurden. Dieser erste Testflug vom 24. Juli sollte der Erprobung eines Hyperschallfluges in der oberen Atmosphäre zu militärischen Zwecken dienen.[7]

In der Zeit ab 1956 wurden mehrere Starts mit militärischen Jupiter-, Vanguard-, Thor- und Atlas-Raketen durchgeführt.

Mit einer Jupiter-Rakete wurde am 31. Januar 1958 der erste US-amerikanische Satellit Explorer 1 in den Weltraum befördert. Auf den Redstone- und Atlas-Raketen aufbauend wurde mit Mercury das erste bemannte Programm unter der Leitung der 1958 gegründeten NASA entwickelt. Die erste bemannte Rakete (Mercury-Redstone 3) wurde am 5. Mai 1961 mit der Mission Freedom 7 zu einem ballistischen Flug gestartet. Auf der Titan 2 basierend wurde das bemannte Programm mit Gemini fortgesetzt.

Mit LC-34 und LC-37 entstanden auf dem nördlichen Gelände die ersten reinen NASA-Startrampen für die Saturn/Apollo-Missionen. Kurz danach wurde dann auch der Startkomplex LC-39 auf dem angrenzenden KSC mit drei Startplätzen, von denen jedoch nur zwei gebaut wurden, für die Saturn V geplant. Bei einem Test der Apollo 1 am 27. Januar 1967 kam es zu einer Katastrophe auf der Startrampe LC-34, bei der die Besatzung (Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee) ums Leben kam.

Vom LC-34 starteten Walter Schirra, Donn Eisele und Walter Cunningham am 11. Oktober 1968 zur ersten bemannten Apollo-Mission (Apollo 7).

Am 16. April 1984 wurde die Air Force Station als Historic District in das National Register of Historic Places aufgenommen und erhielt den Status einer National Historic Landmark zuerkannt.[8][9]

Startrampen

CCSFS – Startplätze
Startrampe Startplätze Raketentyp(en) Status Anmerkungen
Launch Complex 1 (LC-1) 1 Snark inaktiv
Launch Complex 2 (LC-2) 1 Snark inaktiv
Launch Complex 3 (LC-3) 1 Bumper, Bomarc, Polaris, Lockheed X-17 inaktiv
Launch Complex 4 (LC-4) 1 Bomarc, Redstone, Matador inaktiv
Launch Complex 5 (LC-5) 1 Redstone, Jupiter inaktiv
Launch Complex 6 (LC-6) 1 Redstone, Jupiter inaktiv
Launch Complex 9 (LC-9) 1 Navaho inaktiv
Launch Complex 10 (LC-10) 1 Navaho, Alpha Draco, Jason inaktiv
Launch Complex 11 (LC-11) 1 Atlas inaktiv,
im Umbau
wird zum Prüfstand und später evtl. Startplatz für die New Glenn
Launch Complex 12 (LC-12) 1 Atlas inaktiv
Launch Complex 13 (LC-13) 1 Atlas teilaktiv National Historic Landmark
Seit 2015 als Landing Zone 1 im Einsatz.
Launch Complex 14 (LC-14) 1 Atlas, Stoke Space (geplant)[10] inaktiv, Umbau geplant
Launch Complex 15 (LC-15) 1 Titan, RS1 (geplant) inaktiv
Space Launch Complex 16 (SLC-16) 1 Titan, Pershing, Terran 1 aktiv
Space Launch Complex 17 (SLC-17) 2 Thor, Delta inaktiv
Launch Complex 18 (LC-18) 2 Viking, Scout, Thor, Vanguard inaktiv
Launch Complex 19 (LC-19) 1 Titan inaktiv
Space Launch Complex 20 (SLC-20) 2 Titan, Aries, Super Loki, Firefly Alpha (geplant)[veraltet] inaktiv, Umbau geplant[veraltet]
Launch Complex 21 (LC-21) 2 Goose, Mace inaktiv
Launch Complex 22 (LC-22) 2 Goose, Mace inaktiv
Launch Complex 25 (LC-25) 4 Polaris, Poseidon, Trident inaktiv
Space Launch Complex 26 (SLC-26) 2 Jupiter, Redstone inaktiv National Historic Landmark
Launch Complex 29 (LC-29) 2 Polaris inaktiv
Launch Complex 30 (LC-30) 5 Pershing 1 inaktiv
Launch Complex 31 (LC-31) 2 Minuteman, Pershing 1 inaktiv
Launch Complex 32 (LC-32) 2 Minuteman inaktiv
Space Launch Complex 34 (SLC-34) 1 Saturn inaktiv National Historic Landmark
Space Launch Complex 36 (SLC-36) 2 Atlas, New Glenn (geplant)[veraltet] im Umbau[veraltet]
Space Launch Complex 37 (SLC-37) 2 Saturn, Delta IV aktiv
Space Launch Complex 40 (SLC-40) 1 Titan, Falcon 9 aktiv
Space Launch Complex 41 (SLC-41) 1 Titan, Atlas, Vulcan (geplant)[veraltet] aktiv, Umbau geplant
Launch Complex 43 (LC-43) 1 Arcas, Hopi, Loki, Rocketsonde, Viper inaktiv
Space Launch Complex 46 (SLC-46) 1 Trident, Athena, Minotaur aktiv
Launch Complex 47 (LC-47) 1 Loki, Rocketsonde aktiv
Commons: Cape Canaveral Space Force Station – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Martin Caidins Spaceport U.S.A. (1959, deutscher Titel: Die Kap Canaveral Story) schildert die Anfänge des Testgeländes sehr detailliert.

Einzelnachweise

  1. Trump Admin to Rename Two Bases for Space Force Over Military Objections. Defense One, 7. Dezember 2020: „The bases will still be overseen by the Department of the Air Force, which also oversees the Space Force.“
  2. Thomas G. Roberts: Spaceports Of The World. Center for Strategic & International Studies, März 2019, S. 5, abgerufen am 22. April 2023 (englisch).
  3. DLR: Cape Canaveral. Abgerufen am 22. April 2023.
  4. James Dean: Southbound? Cape rockets may fly new path toward poles. Florida Today, 31. Dezember 2017, abgerufen am 22. April 2023 (englisch).
  5. Patrick Space Force Base: Vice President Mike Pence officially changes name. clickorlando.com, 9. Dezember 2020.
  6. Pence reveals name changes for Patrick and Cape Canaveral bases, astronauts for Artemis moon shot. Orlando Sentinel, 9. Dezember 2020
  7. First Cape Canaveral launch 60 years ago gave birth to 'Bumper' crop of liftoffs auf collectspace am 23. Juli 2010
  8. Cape Canaveral Air Force Station im National Register Information System. National Park Service, abgerufen am 7. August 2017.
  9. Listing of National Historic Landmarks by State: Florida. National Park Service, abgerufen am 20. Juli 2019.
  10. Robert Z. Pearlman: Mercury re-rising: Stoke Space to balance past and future at historic Florida launch pad. Space.com, 10. März 2023, abgerufen am 22. April 2023 (englisch).