Alex Gino

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Alex Gino (2016 beim Kinder- und Jugendprogramm des 16. Internationalen Literaturfestivals Berlin)

Alex Gino (geboren in New York City, New York) ist US-amerikanischer Nationalität, schriftstellerisch tätig und bekannt für den Kinderroman George (2015), der von den Erfahrungen einer Transgender-Frau handelt.

Gino nennt als Geschlechtsidentität nichtbinär, benutzt für sich das singulare Fürwort they und beansprucht die geschlechtsneutrale Anrede „Mx.“ (statt Mr. oder Ms.).[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alex Gino wurde auf Staten Island, New York, geboren und ist dort aufgewachsen. Seitdem lebte Gino in Philadelphia (Pennsylvania), Brooklyn (New York), Astoria (New York) und Northampton (Massachusetts). 2008 zog Gino zusammen mit dem Lebenspartner nach Kalifornien.[2] Gino fing 2003 mit dem Schreiben an und hat bis 2015 an George gearbeitet. Als Gino mit dem Schreiben des Buches begann, gab es kaum Literatur, die Transgender und andere Genderidentitäten thematisierte und für Kinder geeignet war. Gino sagte in einem Interview: „When I started writing Melissa’s story back in 2003, there were very few children’s books with realistic lesbian or gay characters and I couldn’t find any children’s books with positive representations of transgender people or issues.“[3] Deswegen war es für Gino von besonderer Wichtigkeit, George zu veröffentlichen. Derzeit arbeitet Gino an einem Buch über Polizeigewalt und die Black-Lives-Matter-Bewegung.[1] Gino leistet außerdem Freiwilligendienst in der Oakland Public Library (Kalifornien) im Rahmen des „Second Start Adult Literacy“-Projekts.[4]

Gino ist seit über zwanzig Jahren aktivistisch in der Transgender- und Queer-Bewegung aktiv. Die persönlichen Erfahrungen in diesem Bereich führten unter anderem zu der Entscheidung, George zu schreiben und zu veröffentlichen. Gino ist aktives Mitglied bei der Grassroots Organisation We need diverse books.[5]

2016 war Alex Gino Jurymitglied der Auszeichnung Das außergewöhnliche Buch des Kinder- und Jugendprogramms des Internationalen Literaturfestivals Berlin.

Gino lebt in Kalifornien, USA.

Literarisches Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ginos Kinderbuchdebüt George wurde am 25. August 2015 bei dem amerikanischen Verlag Scholastic in englischer Sprache veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung erschien im August 2016 beim S. Fischer Verlag.[6] Alexandra Ernst übersetzte das Buch ins Deutsche. George ist unter anderem in den USA, in Großbritannien, Italien und Schweden publiziert worden.[7]

Das Buch erzählt die Geschichte von Melissa, einem Transgendermädchen, die von ihren Mitmenschen als Junge wahrgenommen und George genannt wird. Sie hat Probleme damit, ihrer Familie und ihren Freunden die Wahrheit zu sagen, aber kämpft dafür, sie selbst sein zu können. George kann verschiedenen literarischen Genres zugeordnet werden. Neben einer Einordnung als Kinderbuch und Jugendroman kann es auch dem Transgender- und LGBT-Genre zugeordnet werden. 2015 erschien bei Scholastic eine englischsprachige Hörbuchausgabe, die von Transfrau Jamie Clayton eingelesen wurde.[8]

Das Buch George wurde 2016 mit dem Stonewall Book Award[9] der American Library Association in der Sparte „Children’s Books“ (Kinderbücher) ausgezeichnet.

Rezeption

Das Buch erhielt ein insgesamt sehr positives Presseecho. Die New York Times schrieb: „timely, touching novel […] with refreshingly little fanfare“ und „the most right-now book imaginable“.[10] Die Kirkus Review bezeichnete es als „deeply moving in its simplicity and joy. Warm, funny, and inspiring.“[11] Das Publishers Weekly Magazin beschrieb es als „profound, moving, and […] radiant“.[12] Die Bookpage schrieb in ihrer Besprechung: „Debut author Alex Gino beautifully addresses the struggles of being a transgender youth.“[13] Der Artikel weist außerdem darauf hin, dass Ginos Buch dabei helfen kann, dass junge Leser, die dieselben Erfahrungen machen, sich nicht mehr so alleine fühlen, und dass alle cisgender Leser und Leserinnen Verständnis und Empathie dazu gewinnen. Wieland Freund schrieb in Die Welt: „einfühlsam und rührend“.[14]

Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nominierungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Buch George erhielt Gino 2016 sowohl den Stonewall Book Award in der Sparte „Children’s Books“[15] als auch den Lambda Literary Award in der Sparte „LGBT Children’s/Young Adult“.[16]

Öffentliche Auftritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b John Hansen: Interview – Alex Gino: “I knew I was different as a kid”. In: TheGuardian.com. 9. September 2015, abgerufen am 28. November 2019 (englisch).
  2. a b Selbstdarstellung: Alex Gino: Bio. Eigene Website, 2019, abgerufen am 28. November 2019 (englisch). Ebenda: Press Kit.
  3. http://stories.flipkart.com/george-alex-gino-transgender/
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oaklandlibrary.org
  5. http://weneeddiversebooks.org/
  6. George. In: Fischerverlage.de.
  7. https://www.worldcat.org/title/george/oclc/900624128/editions?editionsView=true&referer=br
  8. Eintrag: „George“ by Alex Gino – Audiobook Excerpt. In: SoundCloud.com: Scholastic Audiobooks. 2015, abgerufen am 28. November 2019 (englisch).
  9. Meldung: ALA News: 2016 Stonewall Book Awards Announced. In: ALA.org. 1. Dezember 2016, abgerufen am 28. November 2019 (englisch).
  10. Tim Federle: “George,” by Alex Gino. In: NYtimes.com. 11. September 2015, abgerufen am 28. November 2019 (englisch).
  11. Kirkus-Besprechung: „George“ by Alex Gino. In: LirkusReviews.com. 6. Mai 2015, abgerufen am 28. November 2019 (englisch).
  12. Jennifer Laughran: PW Picks: „George“. In: publishersweekly.com. 11. Mai 2015, abgerufen am 28. November 2019 (englisch).
  13. Heather Brush: Book reviews: „George“ Alex Gino. (Memento des Originals vom 18. Mai 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bookpage.com September 2015, abgerufen am 28. November 2019 (englisch).
  14. Wieland Freund: Was soll ich lesen? Zehn ziemlich beste Kinderbücher. In: Welt.de. 24. Oktober 2016, abgerufen am 28. November 2019.
  15. http://www.ala.org/news/press-releases/2016/01/2016-stonewall-book-awards-announced
  16. The 2016 Lambda Literary Award Winners (Memento des Originals vom 24. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lambdaliterary.org, abgerufen am 1. September 2016