Alexander der Große
Alexander der Große (* zwischen 20. Juli und 30. Juli 356 v. Chr. in Pella; † 10./11. Juni 323 v. Chr. in Babylon), auch bekannt als Alexander III. (griech. Vorlage:Polytonisch (Vorlage:Polytonisch), [Aléxandros o Mégas (Trítos ho Hellēn Makedōn)], arab. الإسكندر, [Al-Iskandar], pers. Sikandar/Eskandar), war ein Griechisch-makedonischer König. Der Name 'Alexander' stammt aus dem griechischen Wort „alexō“ (Vorlage:Polytonisch, schützen, verteidigen) und „anēr“ (Vorlage:Polytonisch, „Mann“, Genitiv: Vorlage:Polytonisch andros).
Alexander dehnte die Grenzen des Reiches, das sein Vater Philipp II. aus dem vormals eher unbedeutenden Kleinstaat Makedonien sowie mehreren griechischen Poleis errichtet hatte, durch den Alexanderzug nach Persien und Ägypten und bis an den indischen Subkontinent aus. Durch die Unterwerfung von Ägypten wurde er auch zum Pharao.
Mit seinem Regierungsantritt wird auch der Beginn eines neuen Zeitalters verbunden, das des Hellenismus.
Leben
Die frühen Jahre (356–336 v. Chr.)
Alexander wurde im Jahre 356 v. Chr. als Sohn Philipps II., des Königs von Makedonien, und dessen Frau Olympias geboren. Viele Einzelheiten seiner Biographie, vor allem aber seiner Kindheit, wurden später überhöht und zur Legende verklärt. So erzählt Plutarch, dass Alexanders wahrer Vater der Göttervater Zeus gewesen sei; ebenso berichtet er, dass Olympias und Philipp Träume gehabt hätten, die ihnen der Seher Aristander so deutete, dass ihnen die Geburt eines Löwen bevorstehe. Die Mutter Olympias nahm für sich in Anspruch, direkt von dem griechischen Heros Achilles abzustammen. Sein Vater Philipp wollte angeblich vom Zeussohn Herakles abstammen. Nach einer (vermutlich ebenfalls teilweise legendären) Erzählung des Plutarch soll Alexander in jungen Jahren sein Pferd Bukephalos, das ihn später bis nach Indien begleiten sollte, gezähmt haben, obwohl niemand sonst es bändigen konnte. Alexander erkannte, was den Fehlversuchen der anderen zugrunde lag. Das Pferd schien den eigenen Schatten zu scheuen. Daraufhin habe Philipp zu ihm gesagt:
- Geh, mein Sohn, suche dir ein eigenes Königreich, das deiner würdig ist. Makedonien ist nicht groß genug für dich (Plutarch, Alexander, 6).
Abseits der Legenden ist wenig über Alexanders Kindheit bekannt. Makedonien war ein Land, das im Norden des Kulturraums des antiken Griechenlands lag. Es wurde von vielen Griechen als „barbarisches“, unzivilisiertes Land bezeichnet, auch wenn das Königsgeschlecht als griechisch galt; noch heute birgt die Diskussion um die ethnische Zugehörigkeit reichlich – auch politischen – Konfliktstoff.
Aus den verfügbaren Quellen ist jedoch ersichtlich, dass das Makedonische, von dem nur wenige Wörter überliefert sind, für die Griechen wie eine fremde Sprache klang.[1] Ob das Makedonische ein griechischer Dialekt, eine eigenständige Sprache oder mit der Griechischen verwandt war, ist immer noch umstritten.
Kulturell und gesellschaftlich unterschieden sich die Makedonen recht deutlich von den Griechen: keine städtische Kultur; als Binnenreich kaum Kontakte zum mediterranen Kulturraum; Königtum, was in Griechenland nicht die Regel war. Für viele Griechen wird die makedonische Gesellschaft wohl geradezu archaisch gewirkt haben.[2] Erst im 6. Jahrhundert v. Chr. verstärkte sich der griechisch-kulturelle Einfluss in der makedonischen Oberschicht.
Alexanders Vater Philipp II. hatte das vorher eher unbedeutende Makedonien, das vor ihm zwischen den Adelsfamilien des Hoch- und des Tieflands zerstritten war, zur stärksten Militärmacht der damaligen Zeit gemacht. Er hatte Thessalien und Thrakien erobert und alle griechischen Stadtstaaten mit Ausnahme Spartas in ein Bündnis unter seiner Führung gezwungen (Korinthischer Bund). Schon an diesen Kriegszügen war Alexander beteiligt, etwa in der Schlacht von Chaironeia (338 v. Chr.), in der die griechischen Städte unter Führung Athens unterworfen wurden. Die makedonische Phalanx erwies sich dabei als ein wichtiges Element für den militärischen Erfolg, zentral war jedoch die Rolle der Reiterei. Es ist unbestreitbar, dass die Erfolge, die Alexander später feiern konnte, zu einem nicht unerheblichen Teil auf die Militärreformen seines Vaters zurückgehen. Philipp holte auch den griechischen Philosophen Aristoteles in die makedonische Hauptstadt Pella, damit er Alexander und die Gleichaltrigen in Philosophie, Kunst und Mathematik unterrichten konnte. Der Einfluss des Aristoteles sollte wohl nicht zu hoch veranschlagt werden, doch sicher war Alexander sehr gebildet; seine Abschrift der Ilias hütete er wie einen Schatz und brachte der griechischen Kultur große Bewunderung entgegen.
Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war keineswegs frei von Konflikten, gerade in Hinsicht auf die Liebschaften des Vaters. Philipp hatte 337 v. Chr. Kleopatra, die Nichte seines Generals Attalos, ebenfalls zu seiner Frau genommen. Während eines Banketts soll Attalos Öl ins Feuer gegossen und gesagt haben, er hoffe, dass Philipp nun einen legitimen Erben erhalten würde. Alexander sei daraufhin wutentbrannt aufgefahren und habe Attalos angeschrien:
- Soll das heißen, ich sei ein Bastard?
Alexander warf einen Becher auf Attalos und wollte auf ihn losgehen. Auch Philipp erhob sich und zog sein Schwert, jedoch nicht um Alexander in Schutz zu nehmen, sondern um Attalos zu helfen. Da aber Philipp, wie so oft, bereits hoffnungslos betrunken war, stolperte er und fiel hin. Alexander soll ihn höhnisch angeblickt haben und sich den versammelten Makedonen zugewandt haben:
- Seht ihn euch an, meine Herren. Dieser Mann will euch von Europa nach Asien führen, aber er scheitert schon bei dem Versuch, von einem Liegebett zum nächsten zu gehen. (Plutarch, Alexander, 9)
Da Alexander befürchtete, von der Thronfolge ausgeschlossen zu werden, floh er schließlich mit seiner Mutter über Epeiros nach Illyrien. Obwohl seine Thronfolge weiterhin unsicher war, kehrte er jedoch nach einem halben Jahr wieder nach Pella zurück.
Philipp wurde im Sommer 336 v. Chr. in der alten Hauptstadt Aigai (auch bekannt als Vergina) während der Hochzeit seiner Tochter Kleopatra mit dem König Alexander von Epeiros von dem Leibgardisten Pausanias ermordet. Pausanias wurde kurz nach der Tat von Freunden des Alexander, die zur königlichen Leibwache gehörten, getötet. Er mag aus persönlichen Motiven gehandelt haben; dass Alexander involviert war, ist jedoch nicht auszuschließen.
Regierungsübernahme und Sicherung der Macht (336–335 v. Chr.)
Im Jahre 336 v. Chr. folgte der zwanzigjährige Alexander seinem Vater auf den Thron. Dass es keinen nennenswerten Widerstand gab, ist offenbar Antipater zu verdanken, der das Heer dazu bewegte, Alexander als König anzuerkennen. Schon in den ersten Tagen ließ er Mitglieder des Hofstaats exekutieren, die das Gerücht streuten, Alexander habe etwas mit der Ermordung seines Vaters zu tun gehabt. Als nächstes wandte er sich seinem Erzfeind Attalos zu, der sich auf der Flucht befand, jedoch von seinem Verwandten (Stiefvater) Parmenion getötet wurde. Sowohl Antipater als auch Parmenion standen wegen ihrer Taten lange in Alexanders besonderer Gunst.
Noch 336 ließ sich Alexander in Korinth die Gefolgschaft der griechischen Städte versichern. Die Völker in Thrakien und Illyrien versuchten jedoch, die Situation zu nutzen und die makedonische Herrschaft abzuwerfen. Alexander zog 335 v. Chr. mit 15.000 Mann nach Norden ins heutige Bulgarien und Rumänien, überquerte die Donau und warf die thrakische Revolte nieder. Anschließend verfuhr er ebenso mit den Illyrern.
Während Alexander im Norden kämpfte, beschlossen die Griechen im Süden, dass dies der Zeitpunkt sei, sich von Makedonien zu befreien. Ihr Wortführer war Demosthenes, der die Griechen davon zu überzeugen versuchte, dass Alexander in Illyrien gefallen und Makedonien herrscherlos sei. Als erste erhoben sich die Einwohner Thebens und vertrieben die makedonischen Besatzungssoldaten aus der Stadt.
Alexander reagierte augenblicklich und marschierte direkt von seinem Illyrienfeldzug südwärts nach Theben. Die Phalanx seines Generals Perdikkas eroberte die Stadt, wo Alexander zur Bestrafung sämtliche Gebäude mit Ausnahme der Tempel und des Wohnhauses des Dichters Pindar zerstören ließ. Sechstausend Einwohner wurden getötet, die übrigen 30.000 wurden in die Sklaverei verkauft. Die Stadt Theben existierte nicht mehr und sollte erst zwanzig Jahre später wieder aufgebaut werden, aber nie mehr zur alten Bedeutung zurückfinden.
Abgeschreckt von Alexanders Strafgericht brachen die anderen Städte Griechenlands ihre Revolte ab und ergaben sich. In Korinth ließ sich Alexander von neuem ihre Gefolgschaft versichern und verschonte sie daraufhin, da er sie als Verbündete in seinem Persienfeldzug brauchte.
Beginn des Persienfeldzugs (334–333 v. Chr.)
Das Perserreich war zu Alexanders Zeit die größte Territorialmacht der Erde. Die Perserkönige hatten in den zurückliegenden Jahrhunderten Palästina, Mesopotamien, Ägypten und Anatolien erobert und mehrere Versuche unternommen, Griechenland zu unterwerfen (siehe Perserkriege). Als sich Alexander 334 v. Chr. dem Perserreich zuwandte, wurde dies von Dareios III. aus dem Haus der Achämeniden beherrscht. Schon Alexanders Vater Philipp hatte Pläne für einen Angriff auf die Perser geschmiedet, angeblich um Rache für die Invasion Griechenlands rund 150 Jahre zuvor zu nehmen, wobei es sich dabei eher um Propaganda handelte und machtpolitische Gründe den Ausschlag gegeben haben dürften.[3] Eine Armee unter Parmenion, einem der fähigsten makedonischen Generäle, war bereits über den Hellespont nach Asien gegangen, wurde von den Persern aber zurückgeschlagen. Alexander überschritt den Hellespont im Mai 334 mit einer Armee aus etwa 35.000 Makedonen und Griechen, um in die Kämpfe einzugreifen, während rund 12.000 Makedonen unter Antipater Makedonien und Griechenland sichern sollten.
In der Schlacht am Granikos kam es zur ersten Begegnung mit den persischen Streitkräften unter der Führung des Griechen Memnon, einem Söldner aus Rhodos. Durch Alexanders Sieg dort war die Befreiung der Städte Ioniens möglich geworden, was Alexander als Motivation für seinen Feldzug genannt hatte. Nach dem Sieg ernannte Alexander jedoch Statthalter für die Gebiete und zeigte damit, dass er die Städte nicht befreien, sondern als makedonisches Territorium erobern wollte.
In Lydien zog Alexander kampflos in Sardes ein. Er weihte den örtlichen Tempel dem Zeus und nutzte die Reichtümer der Stadt, um seine Männer zu bezahlen. Dann zog er weiter nach Milet, der größten Stadt an der Westküste Kleinasiens. Der hiesige Satrap kapitulierte als einziger nicht, da ihm die Ankunft einer persischen Hilfsflotte aus 400 Schiffen versprochen worden war. Da auch Alexander von dieser Flotte gehört hatte, wies er Nikanor an, einen Bruder Parmenions, mit 160 Schiffen die Einfahrt zur Bucht von Milet zu versperren. Hiernach gelang ihm die Einnahme Milets.
Die Perser, die immer noch unter dem Befehl Memnons standen (allerdings hatten Unstimmigkeiten im persischen Oberkommando einen effektiven Widerstand erschwert), sammelten sich nun in Halikarnassos, der Hauptstadt Kariens, und bereiteten die Stadt auf eine Belagerung vor. Die Kämpfe waren für Alexander sehr verlustreich. Zwischenzeitlich handelte er sogar einen Waffenstillstand aus, um die makedonischen Gefallenen zu bergen - etwas, was er nie zuvor getan hatte und nie wieder tun sollte. Als er letztlich die Mauern durchbrach, entkam Memnon mit dem Großteil seiner Soldaten auf Schiffen aus der fallenden Stadt. Indem Alexander der karischen Satrapentochter Ada die Herrschaft über Halikarnassos versprach, sicherte er sich das Bündnis mit dem Volk Kariens. Manche Quellen sprechen sogar davon, dass Ada Alexander adoptierte. Hier zeigte Alexander erstmals seine Taktik, Großzügigkeit gegenüber besiegten Völkern walten zu lassen, um sie nicht gegen die Makedonier aufzubringen.
Das ursprüngliche Ziel des Persienfeldzugs, die Eroberung der Westküste Kleinasiens, war hiermit erreicht. Dennoch beschloss Alexander, die Expedition fortzusetzen. Entlang der Küsten Lykiens und Pamphyliens traf die makedonisch-griechische Streitmacht auf keinerlei nennenswerten Widerstand. Eine Stadt nach der anderen ergab sich kampflos. Alexander ernannte seinen Freund Nearchos zum Statthalter von Lykien und Pamphylien.
Im Winter 334/333 v. Chr. eroberte Alexander das anatolische Binnenland. Er stieß vom Süden vor, sein General Parmenion von Sardes im Westen. Die beiden Armeen trafen sich in Gordion, der Hauptstadt der persischen Satrapie Phrygien. Hier soll Alexander der Große der Legende nach den Gordischen Knoten mit seinem Schwert durchschlagen haben, über den ein Orakel prophezeit hatte, nur derjenige, der diesen Knoten löse, könne die Herrschaft über Asien erringen. Es gibt aber auch die Version, dass Alexander mit der Breitseite des Schwertes auf die Wagendeichsel schlug, so dass der Druck den Knoten auseinander riss.
Die Makedonier blieben einige Zeit in Gordion, um Nachschub an Männern und die Einfuhr der Ernte abzuwarten. Während dieser Zeit starb Memnon, der Befehlshaber der persischen Armee, im August 333 v. Chr. durch Krankheit. Zu seinem Nachfolger wurde Pharnabazos ernannt, und da sich die Perser bereits wieder formierten, brach Alexander erneut auf. In Gordion ließ er seinen General Antigonos als Statthalter Phrygiens zurück, dem er die Aufgabe übertrug, den Norden Anatoliens zu unterwerfen und die Nachschubwege zu sichern.
Durch Kappadokien marschierte Alexanders Heer nach Kilikien. Dort nahm er nach einem kurzen Gefecht die Hauptstadt Tarsos ein, wo er bis zum Oktober blieb.
Die Schlacht bei Issos (333 v. Chr.)
In Tarsos erfuhr Alexander, dass Dareios III. die Bedrohung endlich ernst genug nahm, um selbst ein Heer aus dem persischen Kernland nach Westen zu führen. Plutarch zufolge war dieses persische Heer 600.000 Mann stark – eine Angabe, die sicherlich maßlos übertrieben ist: Der berühmte Althistoriker Karl Julius Beloch, der den Quellen immer sehr skeptisch gegenüber stand, schätzte die Zahl der Perser auf höchstens 100.000, die Stärke des makedonischen Heeres auf ca. 25–30.000 Mann.[4]
Dareios gelang es, Alexanders Armee im Norden zu umgehen und Issos zu besetzen, wodurch er die Nachschubwege blockierte. Gleichzeitig metzelte Dareios auch die in Issos zurückgebliebenen Verwundeten nieder. In der Schlacht bei Issos trafen die Armeen im Kampf aufeinander, bis Dareios aufgrund der großen Verluste der Perser vom Schlachtfeld floh. Die Makedonen beklagten 450 Tote und 4000 Verwundete. Unbekannt sind die persischen Verluste, sie dürften aber weit höher gewesen sein. Insgesamt hatte die persische Führung während der Schlacht mehrere Fehler begangen, angefangen bei der Aufstellung - man hatte auf die Umgruppierungen Alexanders nicht reagiert. Auch als Symbol kam der Schlacht große Bedeutung zu: Dareios hatte sich seinem Gegner als nicht gewachsen gezeigt.
Nach der Schlacht verfolgte Parmenion den fliehenden Perserkönig bis nach Damaskus. Dort überraschte er die Stadt, nahm sie ein und erbeutete ihren Reichtum. Auf 7000 Lasttieren brachte er Gold und Silber westwärts nach Issos, um es an Alexanders Männer zu verteilen. Zu den Gefangenen, die in die Hände der Makedonen fielen, gehörten die Mutter des Dareios, seine Frau Stateira, ein fünfjähriger Sohn und zwei Töchter. Alexander behandelte sie mit Respekt. Außerdem wurde Barsine gefangen genommen, die Witwe des Memnon. Es kam zu einer Liebesaffäre zwischen Alexander und Barsine, aus der später ein Sohn hervorgehen sollte, der Herakles genannt wurde.
Dareios hatte inzwischen den Euphrat erreicht und bat Alexander um den Abschluss eines Freundschaftsvertrags und die Freilassung seiner Familie. Alexander antwortete, Dareios solle zu ihm kommen und Alexander als „König von Asien“ anerkennen, dann würde seine Bitte erfüllt; andernfalls solle er sich auf den Kampf vorbereiten. Alexander verfolgte offenbar spätestens jetzt weiterreichende Pläne als noch manch altmakedonisch gesinnter General in seinem Heer.
Nach der Schlacht gründete Alexander die erste Stadt in Asien, die er nach sich benannte: Alexandretta, das heutige Iskenderun. Hier siedelte er die 4000 Verwundeten der Schlacht an.
Die Eroberung Palästinas. Die Erstürmung von Tyros und das zweite Angebot des Dareios (333–332 v. Chr.)
Nach der Schlacht bei Issos blieben Alexander zwei Möglichkeiten: Dareios III. ins persische Kernland zu verfolgen oder die unter persischer Herrschaft stehenden Mittelmeerküsten zu erobern. Unter dem Kommando des Pharnabazos operierte weiterhin die persische Flotte mit 400 Schiffen, die jederzeit angreifen konnte, wenn Alexanders Armee weitab im Landesinneren wäre. Alexander beschloss daher, die persischen Häfen in Phönizien und Ägypten zu erobern.
In Phönizien eroberte Alexander ohne Gegenwehr die Häfen Tripolis, Byblos, Beirut und Sidon. Allein in Tyros stieß Alexander auf Widerstand. Zwar hatte Tyros Verhandlungen angeboten, Alexander aber das Recht verweigert, am Tempel des Stadtgottes Melkart zu opfern, der von den Griechen mit Herakles gleichgesetzt wurde. Da Alexander sich beleidigt fühlte und auf diesem Recht bestand, kam es zur Belagerung der Stadt, die auf einer Insel lag und zu allen Seiten vom Meer umgeben war.
Die Belagerung von Tyros begann im Januar 332 v. Chr. und dauerte sechs Monate, bis eine Flotte aus makedonischen und verbündeten phönizischen Schiffen den Widerstand brechen konnte. In den Kämpfen in den Straßen von Tyros kamen noch einmal mehrere hundert makedonische Soldaten ums Leben. In seinem Zorn ließ Alexander alle männlichen Einwohner töten; die letzten 2000 Überlebenden ließ er an Kreuze entlang der Küste nageln. Frauen und Kinder von Tyros wurden in die Sklaverei verkauft.
Dareios sandte Alexander eine zweite Botschaft, in der er ihm alle Länder westlich des Euphrat, 10.000 Talente Gold, die Hand einer seiner Töchter und die Anerkennung Alexanders als gleichrangigen Großkönig anbot. Im Austausch dafür sollte Alexander die Geiseln und ein Ende des Feldzuges versprechen. Nachdem die makedonischen Generäle von diesem Angebot erfahren hatten, soll Parmenion gesagt haben:
- „Wäre ich Alexander, würde ich akzeptieren.“ Alexander habe geantwortet: „Das würde ich auch, wäre ich Parmenion.“
Alexander ließ Dareios mitteilen, er, Alexander, werde sich nehmen, was er wollte; wenn Dareios etwas von ihm erbitten wolle, solle er zu ihm kommen (Arrian, Anabasis, 2,25).
Mit dem Fall von Tyros waren die Heimathäfen aller persischen Schiffe in makedonischer Hand. Die Hafenstädte riefen die Schiffe zurück und beraubten die Perser damit ihrer Flotte. Vom Meer her drohte Alexander keine Gefahr mehr. Mit dem Antwortschreiben an Dareios wurde jedoch auch dem letzten altmakedonisch gesinnten Offizier klar, dass die Eroberung des östlichen Mittelmeerraums nur eine Etappe für Alexander war: Er wollte an das Erbe der Achaimeniden anknüpfen und das gesamte Perserreich erobern - und eben nicht nur einen Teil. Man mag sich freilich die Frage stellen, ob nicht ein abgerundetes makedonisches Reich im östlichen Mittelmeerraum längeren Bestand gehabt hätte; daher kommt der Entscheidung vor Tyros, eben dies nicht anzustreben, eine durchaus nicht unbedeutende Rolle in der Geschichte zu.
Alexander zog nun weiter südwärts und stieß in Gaza auf die nächste Stadt, die ihm Widerstand leistete. Auch hier dauerte die Belagerung drei Monate und endete mit der Ermordung der gesamten männlichen Bevölkerung. Den persischen Kommandanten der Stadt, einen Mann namens Batis, ließ Alexander lebend an einen Streitwagen binden und zu Tode schleifen, eine Imitation des Verhaltens des Achills vor Troja.
Die Eroberung Ägyptens (332–331 v. Chr.)
Ägyptische Namen von Alexander dem Großen | |||||||||||
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Horusname |
(mk-km.t) Beschützer Ägyptens | ||||||||||
Thronname |
(Stp-n-Rˁ mrj-Imn) Auserwählt von Re, geliebt von Amun | ||||||||||
Eigenname |
(Alksjndrs) |
Ägypten war für Alexander eine leichte Beute. Schon in Pelusium (heute Port Said) kam ihm der persische Satrap Mazakes entgegen und erklärte die Kapitulation. Es gab nun keine militärischen Gründe mehr, die Armee nach Ägypten zu führen, wohl aber symbolische. Die Makedonen zogen nach Heliopolis, wo Alexander sich zum Pharao von Ägypten und zum Sohn des Amun-Re ausrufen ließ. Von hier aus ging Alexander weiter nach Memphis. Antike Quellen berichten, dass die Makedonier überall auf ihrem Weg als Befreier gefeiert worden seien. Es ist gut möglich, dass dem tatsächlich so war, denn Ägypten hatte erst elf Jahre zuvor seine Unabhängigkeit an Persien verloren. Um die Ägypter für sich zu gewinnen, ließ Alexander fast alle Regierungsposten mit Einheimischen besetzen.
Alexander zog am Nil entlang nordwärts und gründete im Januar 331 v. Chr. an der Mittelmeerküste ein weiteres Alexandria, die bedeutendste all seiner Stadtgründungen.
Im März zog Alexander 400 km westwärts durch die Wüste zum Orakel von Siwa, welches dem Gott Amun geweiht war. Was er dort an Botschaften empfing, ist unbekannt. Antike Quellen berichten, Alexander habe dort erfahren, dass er der Sohn des Zeus sei; so soll ihn der oberste Priester als „Sohn des Zeus“ begrüßt haben. In Wahrheit allerdings hatte Alexander sich schon vorher als Sohn des Zeus bezeichnet. Von Siwa kehrte Alexander nach Memphis zurück, verweilte dort einige Wochen und führte seine Truppen dann zurück nach Palästina.
Die Eroberung des persischen Kernlands (331–330 v. Chr.)
Im Mai 331 kehrte Alexander nach Tyros zurück. Er befehligte hier den Wiederaufbau der Stadt, die er mit befreundeten Phöniziern wieder besiedeln ließ. 15.000 zusätzliche Soldaten waren im Frühling aus Makedonien entsandt worden, und bei Tyros trafen sie im Juli mit Alexander zusammen. Seine Armee bestand nun aus 40.000 Fußsoldaten und 7000 Reitern.
Alexander zog ostwärts durch Syrien und überquerte den Euphrat. Sein Plan mag gewesen sein, von hier aus südwärts nach Babylon zu ziehen, doch eine Armee unter dem persischen Satrapen Mazaeus verstellte den Weg. Alexander vermied die Schlacht, die ihn viele Männer gekostet hätte, und zog stattdessen nordwärts. Derweil zog Dareios selbst eine neue große Streitmacht in Assyrien zusammen, und dieses Heer war es, das Alexander treffen wollte. Im September 331 v. Chr. überquerte das Heer den Tigris.
Am 20. September, unmittelbar vor der Schlacht, kam es zu einer Mondfinsternis, die die Perser verunsicherte und von ihnen als schlechtes Omen gedeutet wurde. Das Heer Alexanders lagerte 11 km von der persischen Armee entfernt bei einem Dorf namens Gaugamela, weshalb die folgende Schlacht als Schlacht von Gaugamela bekannt wurde. Am 1. Oktober kam es zum Kampf. Auch wenn das Heer des Dareios an Zahl weit überlegen war, siegte wieder Alexander; er vermochte aber nicht Dareios zu töten oder gefangen zu nehmen. Obwohl der König wieder entkommen war, war seine Armee praktisch vernichtet. Alexander hatte nun die Herrschaft über die Satrapie Babylonien gewonnen und konnte ungehindert ins reiche Babylon einziehen. Mazaeus, der sich nach der Schlacht von Gaugamela nach Babylon zurückgezogen hatte, übergab die Stadt an Alexander, der sie durch das Ischtar-Tor betrat und sich zum „König von Asien“ ausrufen ließ.
Während die Griechen die Völker Asiens zuvor als Barbaren verachtet hatten, sah Alexander sie mit anderen Augen. Fasziniert von der Pracht Babylons befahl er die Schonung aller Bauwerke. Alexander verzieh dem persischen Satrapen Mazaeus und ernannte ihn sogar zu seinem Statthalter in Babylon.
Nach fünfwöchigem Aufenthalt zog Alexander weiter ostwärts, um die großen persischen Städte im Kernland anzugreifen. Susa ergab sich kampflos. Im Januar 330 v. Chr. erreichten die Makedonen die persische Hauptstadt Persepolis. Zahlreiche Einwohner begingen vor seinem Einzug Selbstmord oder flohen. Die ältere Meinung, Alexander habe die Stadt plündern und den Königspalast niederbrennen lassen, ist inzwischen von der jüngeren Quellenkritik relativiert worden. Archäologische Funde bestätigen, dass lediglich die Gebäude, die Xerxes I. errichtet hatte, brannten, was die Darstellung Arrians wahrscheinlicher macht.
Verfolgung und Tod des Dareios (330 v. Chr.)
Zwar war Persien nun in Alexanders Hand, doch König Dareios III. war noch immer am Leben und auf der Flucht. Da Alexander mitgeteilt worden war, dass Dareios sich in Medien aufhalte, folgte er seiner Spur im Juni nach Nordwesten nach Ekbatana. Auch die Anhängerschaft Dareios' sah jetzt allerdings keine Hoffnung mehr, Persien zurückzugewinnen. Die Vollkommenheit der Niederlage ließ nur die Möglichkeit zu, sich zu ergeben oder zeitlebens zusammen mit Dareios zu fliehen. Bisthanes, ein Mitglied der Königsfamilie, entschied sich in Ekbatana zu bleiben, wo er Alexander empfing und ihm die Stadt übergab. Alexander zeigte sich wiederum großzügig und ernannte einen Perser zu seinem Statthalter in Medien. In Ekbatana entließ Alexander auch die griechischen Verbündeten und die thessalischen Reiter, was als Zeichen zu verstehen war, dass der vom Korinthischen Bund beschlossene „Rachefeldzug“ damit beendet war. Teile des Bundesheeres wurden jedoch von Alexander als Söldner angeworben.
Dareios setzte inzwischen seine Flucht fort. Er hoffte, Unterschlupf in Baktrien zu erlangen, wo ein Verwandter namens Bessos Satrap war. Bessos aber setzte Dareios gefangen und schickte einen Unterhändler zu Alexander. Er bot ihm an, Dareios an die Makedonen zu übergeben, wenn im Gegenzug Baktrien frei bliebe. Alexander ging nicht auf die Verhandlungen ein und setzte die Verfolgung fort. Bessos tötete seine Geisel im Juli und floh seinerseits. Die Leiche des Dareios wurde von Alexander nach Persepolis gebracht und dort feierlich beigesetzt.
Die Verfolgung des Bessos (330–329 v. Chr.)
In der Zwischenzeit hatte Alexander erkannt, dass er zur Sicherung der Herrschaft über das Perserreich die Unterstützung der persischen Adligen brauchte. Er nutzte Dareios' Ermordung daher, die Perser zu einem Rachezug gegen Bessos aufzurufen, der sich nun den Namen Artaxerxes IV. gegeben hatte und sich Großkönig von Persien nannte. Die Soldaten waren wenig begeistert davon, dass sie den Tod ihres Erzfeindes vergelten und zudem gemeinsam mit Persern kämpfen sollten. Außerdem war ihnen das Land im Nordosten vollkommen unbekannt. Die dortigen Provinzen Baktrien und Sogdien lagen in etwa auf den Territorien der heutigen Staaten Afghanistan, Usbekistan und Turkmenistan.
Im August 330 v. Chr. brach Alexander zu einem neuen Feldzug auf und eroberte zunächst Hyrkanien, die persische Satrapie an der Südküste des Kaspischen Meeres. Unter jenen, die mit Alexander kämpften, war Oxyartes, ein Bruder des Dareios. Statt von Hyrkanien den direkten Weg nach Baktrien zu wählen, ging Alexander über Aria, dessen Satrap Satibarzanes an der Gefangennahme Dareios' beteiligt gewesen war. Alexander eroberte die Hauptstadt Artacoana, verkaufte die Einwohner in die Sklaverei und benannte die Stadt in Alexandreia um; der heutige Name der Stadt ist Herat.
Auf seinem weiteren Weg kam es zu einem Zwischenfall, als Philotas, der Sohn des Parmenion, beschuldigt wurde, einen Anschlag auf Alexanders Leben unternommen zu haben. Ob dieser Versuch wirklich unternommen worden war, ist unklar. Vielleicht diente die Affäre Alexander bloß als Vorwand, sich Parmenions zu entledigen, der zum Wortführer seiner Kritiker avanciert war. Alexanders Neigung, die Perser zu ehren und sogar ihre Gewänder zu tragen, wurde von vielen Griechen als Anbiederung an ein barbarisches Volk angesehen. Philotas wurde an Ort und Stelle mit einem Speer getötet. Ein Kurier wurde dann zu den Adjutanten des Parmenion gesandt, der in Ekbatana geblieben war. Diese führten Alexanders Befehl aus, Parmenion zu töten.
Nach beschwerlicher Reise entlang des Flusses Tarnak erreichte Alexander im April 329 das Zentrum des heutigen Afghanistan und gründete Alexandria am Hindukusch (heute Chârikâr). Von hier wollte Alexander das Gebirge überschreiten und auf diesem Wege in Baktrien einfallen. Einer Legende zufolge fand man hier den Berg, an den der Titan Prometheus gekettet worden war.
Als Nachricht nach Baktrien gelangte, dass Alexander dabei war, den Hindukusch zu übersteigen, fürchteten die Einwohner von Baktra (heute Balch) die Bestrafung ihrer Stadt und vertrieben Bessos. Die beschwerliche Überquerung des Gebirges hatte die Soldaten indessen gezwungen, manche ihrer Lasttiere zu essen. Erschöpft kamen sie in Baktrien an, das ihnen kampflos übergeben wurde. Alexander ernannte seinen persischen Vertrauten Artabazos, den Vater der Barsine, zum Satrapen.
Alexander hielt sich nicht lange in Baktra auf und folgte weiterhin Bessos, der nordwärts zum Oxus (Amudarja) geflohen war. Der 75 km lange Marsch durch wasserlose Wüste wurde vielen zum Verhängnis. Bessos hatte inzwischen alle Schiffe zerstören lassen, mit denen man den Amudarja hätte überqueren können. Die Makedonen brauchten fünf Tage, um genügend Flöße für die Überquerung des Flusses anzufertigen. Dann setzten sie über in die Satrapie Sogdien im heutigen Turkmenistan.
Die Begleiter des Bessos wollten nun nicht länger fliehen. Sie meuterten gegen ihn, nahmen ihn gefangen und händigten ihn an Alexander aus. Der zeigte sich gnadenlos und ließ Bessos die Nase und die Ohren abschneiden. Anschließend übergab Alexander den Verstümmelten an Oxyartes (Bruder des ermordeten Dareios), damit der ihn nach Medien an den Ort brächte, an dem Dareios ermordet worden war. Dort wurde Bessos gekreuzigt.
Alexander ging indessen weiter nach Norden und erreichte die sogdische Hauptstadt Marakanda (heute Samarkand). Alle Satrapien des Perserreichs unterstanden nun Alexander, und niemand außer ihm selbst erhob mehr Anspruch auf den Königstitel über Persien.
Alexander in Sogdien (329–327 v. Chr.)
Nach der Einnahme von Samarkand zog Alexander noch weiter bis zum Syrdarja und gründete dort im Mai 329 v. Chr. die Stadt Alexandria Eschatê („das entfernteste Alexandria“), das heutige Chudschand in Tadschikistan. Etwa gleichzeitig erhob sich die Bevölkerung Sogdiens gegen Alexander. Anführer der Rebellion war ein Mann namens Spitamenes, der zuvor Bessos verraten und an Alexander übergeben hatte. Die Sogdier, die Alexander zunächst begrüßt hatten, nun jedoch sahen, dass eine Fremdherrschaft durch eine andere ersetzt wurde, machten die makedonischen Besatzungen nieder. Alexander zog Truppen zusammen und marschierte von einer rebellischen Stadt zur anderen, belagerte sieben von ihnen und tötete anschließend sämtliche männlichen Einwohner, wohl um ein abschreckendes Exempel zu statuieren. In der Zwischenzeit eroberte Spitamenes Marakanda zurück, doch Alexander erkämpfte sich die Stadt erneut. Spitamenes entkam. Da das Heer geschwächt und stark reduziert war, musste Alexander von der Verfolgung ablassen. Im Zorn brannte er Dörfer und Felder jener Bauern nieder, die die sogdische Revolte unterstützt hatten. Für den Winter 329/328 v. Chr. zog er sich nach Baktra zurück und erwartete neue Truppen, die bald darauf aus dem Westen eintrafen und bitter benötigt wurden.[5]
Im Frühling 328 v. Chr. kehrte Alexander nach Sogdien zurück. Den Quellen zufolge gründete er am Amudarja ein weiteres Alexandria, das vielleicht mit der heutigen Siedlung Ai Khanum identisch ist. Der Kampf gegen die sogdischen Rebellen dauerte das ganze Jahr. Erst Monate später zeigte sich, dass die Anhänger des Spitamenes ihren Befehlshaber zu verlassen begannen. Der Kopf des Rebellenführers wurde Alexander schließlich im Dezember 328 gebracht.
Während der Sieg gefeiert wurde, kam es zu einem Streit zwischen Alexander und seinem General Kleitos. Kleitos, der altmakedonisch gesinnt war, sollte demnächst nach Baktrien aufbrechen. Grund war vermutlich sein Alter, aber Kleitos sah dies als Herabsetzung an. Beide waren zu diesem Zeitpunkt betrunken und Kleitos hatte Alexanders Vater Philipp zu loben begonnen. Hierdurch fühlte sich Alexander so beleidigt, dass es zum Streit kam, in dessen Verlauf Alexander vergeblich nach seinen Waffen suchte, die vorsichtshalber von einem Leibwächter beiseite gelegt worden waren. Alexander, der möglicherweise Verrat befürchtete, rief in höchster Erregung auf Makedonisch nach einer Lanze, entriss einer Wache diese und tötete mit ihr Kleitos, der ihm am Granikos das Leben gerettet hatte. Als Alexander wieder bei Besinnung war, bereute er diese Tat zutiefst: Es heißt, er solle geklagt und geweint und gar versucht haben, sich selbst das Leben zu nehmen. Er sah diese Tat jedenfalls als einen seiner schwersten Fehler an. Alexanders Neigung zu übermäßigem Alkoholgenuss – er trank allerdings fast ausschließlich in Gesellschaft – blieb eine Schwäche, in der er häufig die Selbstkontrolle verlor.
Im folgenden Jahr 327 v. Chr. eroberte Alexander noch zwei sogdische Bergfestungen. Dann war niemand mehr übrig, um ihm Widerstand zu leisten. Zwei Jahre hatten die Sogdier sich gegen Alexander erhoben und ihn in immer neue Scharmützel verwickelt. Nach dieser Zeit waren die meisten von ihnen tot oder versklavt. Bevor Alexander nach Baktrien zurückkehrte, ließ er 11.000 Mann Besatzung in den eroberten Gebieten Sogdiens zurück.
Alexander in Baktrien (327 v. Chr.)
Zurück in Baktra gab Alexander eine Reihe von Befehlen, die seine makedonische Generalität weiter von ihm entfremdete. Da sich baktrische Reiter bei den Feldzügen in Sogdien als hilfreich erwiesen hatten, befahl Alexander seinen Generälen, 30.000 junge Perser und Baktrier zu Phalanx-Soldaten auszubilden. Auch in die Kavallerie wurden Einheimische integriert. Die Soldaten akzeptierten die Auflagen widerstrebend, denn noch immer trauten sie den Persern nicht.
Alexander heiratete in Baktra die sogdische Prinzessin Roxane, Tochter eines Mannes namens Oxyartes (nicht identisch mit dem gleichnamigen Bruder des Dareios). Durch diese politische Hochzeit gedachte er zur Befriedung Sogdiens beizutragen. Dafür schickte Alexander seine langjährige Geliebte Barsine und den gemeinsamen unehelichen Sohn Herakles fort. Die Hochzeit war auch eine Beleidigung für Alexanders Verbündeten Artabazos, den Vater der Barsine, seinen Statthalter in Baktrien.
Außerdem versuchte Alexander, das persische Hofritual der Proskynese einzuführen: jeder, der vor den König treten wollte, musste sich vor diesem verbeugen und das Gesicht auf den Boden pressen. Freie Makedonen und Griechen praktizierten eine solche Unterwerfungsgeste allerdings nur vor den Göttern. Es heißt, dass mehrere von Alexanders Generälen sich weigerten, sich derart vor ihm zu erniedrigen. Fortan galt sie nur noch für Perser.
Alexanders Anordnungen wurden als solche Merkwürdigkeiten empfunden, dass es diesmal zur offenen Revolte unter den griechischen Soldaten zu kommen drohte. Um ihr vorzubeugen, ließ Alexander eine Reihe von einstigen Gefolgsleuten hinrichten, darunter seinen Hofbiographen Kallisthenes.
Der Indienfeldzug (326 v. Chr.)
Nach der Eroberung des gesamten Perserreichs fasste Alexander den Beschluss, sein Imperium weiter nach Osten auszudehnen. Indien war für die Griechen ein halblegendäres Land, über das sie kaum etwas wussten. Das Land, das damals Indien genannt wurde, ist nicht identisch mit dem heutigen Staat Indien. Es begann dort, wo Persien endete: im Osten Afghanistans. Es umfasste auch Pakistan und natürlich das heutige Indien. Eine definierte Ostgrenze gab es nicht, da kein Reisender jemals weit nach Indien vorgedrungen war. Die westlichsten Teile jenes Indiens hatten zu Zeiten Dareios' I. zu Persien gehört, wobei Indien selbst kein geeinter Staat war, sondern aus einer Vielzahl wenig bekannter Kleinstaaten bestand. Für den Indienfeldzug gab es keinerlei militärische Notwendigkeit. Die Gründe werden auch heute noch in der Forschung diskutiert, ohne dass bisher eine Einigung erzielt worden wäre. Möglicherweise waren es Alexanders Neugier und Kriegslust, eine Art irrationales Streben und Sehnsucht nach Erfolgen (pothos), aber auch Thesen wie seine Autorität durch immer neue militärische Siege zu konsolidieren werden angeführt. Jedenfalls sollte sich der Indienfeldzug als eine schwere Belastungsprobe erweisen.[6]
Zu Beginn des Jahres 326 v. Chr. stieß Alexander mit zwei Heeren ins Tal des Flusses Kabul vor, das damals ein Teil Indiens war. Der Vorstoß war von besonderer Grausamkeit gekennzeichnet. Immer seltener ließ Alexander gegenüber eroberten Regionen Großzügigkeit walten. Städte und Dörfer wurden zerstört und ihre Bevölkerungen ermordet. Die zwei Armeen trafen einander am Indus. Alexander machte das Land zwischen Kabul und Indus zur Provinz Gandhara und ernannte seinen Gefolgsmann Nikanor zu deren Statthalter.
Am anderen Ufer des Indus wurden Alexanders Truppen von Omphis empfangen, dem König von Taxila, das etwa 30 km vom heutigen Islamabad entfernt lag. Hier traf Alexander einen Mann namens Kalanos, den er aufforderte, ihn auf seinen weiteren Feldzügen zu begleiten. Kalanos stimmte zu und wurde Alexanders Ratgeber; offensichtlich war er bei den kommenden Verhandlungen mit indischen Führern sehr von Nutzen.
Vom Hof des Omphis aus rief Alexander die anderen Staaten des Panjab auf, sich ihm zu unterwerfen und ihn als Gott anzuerkennen. Dies verweigerte Poros, der König von Pauravas, das von Taxila durch den Fluss Hydaspes (heute Jhelam) getrennt war. Im Mai überquerte Alexander während eines Platzregens den Hydaspes und besiegte eine berittene Einheit unter dem Sohn des Poros. Die Griechen und Perser zogen weiter ostwärts. Zahlenmäßig waren sie dem kleinen Heer des Poros, das sie erwartete, überlegen, doch kamen sie in dem üppig bewaldeten Land mit seinen ständigen Regenfällen schwer zurecht. Außerdem waren Berichte zu ihnen gedrungen, dass Poros eine Einheit von Kriegselefanten unterhielt, mit denen sich die Griechen nie zuvor gemessen hatten. In der Schlacht am Hydaspes wurden die Inder besiegt. In dieser Schlacht soll Alexanders Pferd Bukephalos zu Tode gekommen sein, obwohl andere Quellen sagen, es sei schon vor der Schlacht an Altersschwäche gestorben. Seinem langjährigen Reittier zu Ehren gründete Alexander die Stadt Bukephala (heute wahrscheinlich Jhelam in Pakistan). Poros wurde begnadigt und zu Alexanders Statthalter in Pauravas ernannt.
Weiter im Osten am Ganges lag das Königreich Magadha, das selbst den Menschen des Panjab kaum bekannt war. Alexander wollte auch dieses Land erobern. Bei heftigem Monsunregen quälte sich die weitgehend demoralisierte Armee ostwärts und hatte einen Hochwasser führenden Fluss nach dem anderen zu überqueren. Ende Juli stand die Überquerung des Hyphasis (heute Beas) an, und von Magadha waren die Soldaten noch weit entfernt. Hier meuterten die Männer und weigerten sich, weiter zu gehen; ihr einziges Bestreben war die Heimkehr. Alexander war außer sich, wurde aber letztlich zur Umkehr gezwungen. Am Ufer des Hyphasis gründete er ein weiteres Alexandreia und siedelte hier viele Veteranen an, die damit wenig Hoffnung hegen durften, jemals nach Griechenland zurückzukehren.
Rückkehr nach Persien (326–325 v. Chr.)
Der beschwerliche Rückweg zum Hydaspes dauerte bis zum September. In Bukephala war der Bau von 800 Schiffen begonnen worden, die den Fluss abwärts zum Indischen Ozean segeln sollten. Dies waren jedoch nicht genug, um Alexanders gesamte Armee zu transportieren, so dass die Schiffe am Ufer von Fußsoldaten begleitet werden mussten. Im November brachen sie von Bukephala auf, doch nach zehn Tagen trafen sie am Zusammenfluss des Hydaspes mit dem Acesines (heute Chenab) auf Stromschnellen, in denen mehrere Schiffe kenterten und viele Griechen ihr Leben verloren.
Der weitere Weg führte durch indische Staaten, die Alexander nicht unterworfen hatte. Immer wieder wurde das Heer angegriffen, und die Perser und Griechen zerstörten Städte und Dörfer, wo sie ihnen in den Weg kamen. Im Kampf gegen die Maller wurde Alexander bei der Erstürmung einer Stadt (vielleicht Multan[7]) durch einen Pfeil schwer verletzt. Das Geschoss drang in seine Lunge; obwohl Alexander überlebte, sollte er den Rest seines Lebens unter den Folgen dieser Verwundung leiden. Vom Krankenlager aus befahl er, dass am Zusammenfluss von Acesines und Indus ein weiteres Alexandreia (nahe dem heutigen Uch) gegründet werden solle und dass Roxanes Vater Oxyartes zum Statthalter der neuen Provinz ernannt werden sollte.
Als nächstes griff Alexander die Staaten von Sindh an, um seiner Armee den Weg nach Süden frei zu kämpfen. Die Könige Musicanos, Oxicanos und Sambos wurden unterworfen. Musicanos, der später eine Rebellion begann, wurde letztlich gekreuzigt. Erst als der Monsun wieder begann, erreichte das Heer 325 v. Chr. die Indusmündung und den Indischen Ozean. Alexander gründete hier die Stadt Xylinepolis (heute Bahmanabad) und machte die Flotte startklar. Während etwa ein Viertel der Armee so auf dem Seeweg die Rückkehr antreten sollte, musste der Großteil über den Landweg nach Persien zurückkehren. Im August 325 v. Chr. machte sich das Landheer unter Alexanders Führung auf den Weg. Die Flotte unter dem Befehl des Nearchos brach einen Monat später überstürzt auf, da sich die Einheimischen zu erheben begonnen hatten. Praktisch unmittelbar nach dem Abzug des Heeres fielen die gerade eroberten Kleinstaaten Indiens ab und erhoben sich gegen die in den neuen Städten zurückgebliebenen Veteranen, über deren weiteres Schicksal in den wenigsten Fällen etwas bekannt ist.
Das heutige Belutschistan war damals als Gedrosia bekannt. Obwohl die Perser vor der Durchquerung der gedrosischen Wüste warnten, unternahm Alexander dieses Risiko, wahrscheinlich weil es der kürzeste Weg war. Die Hintergründe sind in der Forschung jedoch umstritten. Ob er wirklich die sagenhafte Königin Semiramis übertreffen wollte, ist wenigstens fraglich; wenn, dann ging es Alexander wohl darum, die Rückschläge des Indienfeldzugs durch dieses Unternehmen zu relativieren. Auch die Stärke des Heeres ist ungewiss, wenn auch Zahlen von über 100.000 Mann jedoch sicherlich übertrieben sind und um die 30.000 Mann realistischer sein dürften. Die sechzigtägigen Strapazen ließen zahllose Soldaten durch Erschöpfung, Hitzschlag oder Verdursten ums Leben kommen; dabei spielte auch der Umstand eine Rolle, dass Alexanders Führer offenbar recht unfähig waren. Im Dezember erreichten die Soldaten Pura (heute Bampur), einen der östlichsten Vorposten Persiens, und waren damit in Sicherheit.
Die Massenhochzeit von Susa, die Revolte in Opis und der Tod Hephaistions (324 v. Chr.)
Manche Quellen (Curtius Rufus, ähnlich Plutarch) behaupten, dass Alexander, in Anlehnung an den Dionysos-Mythos (der angeblich Indien unterworfen haben soll), seine Rückkehr als rauschendes Fest (komos) inszeniert haben soll. Die vertrauenswürdigste Quelle, Arrian, hielt derartige Berichte allerdings für kaum glaubwürdig und sie dürften auch tatsächlich zumindest übertrieben sein. Alexander gründete jedenfalls im Januar 324 v. Chr. ein weiteres Alexandreia (heute Golashkerd). Auf dem Weg westwärts stieß er in Susa auf Nearchos und seine Männer, die den Seeweg weitgehend unversehrt überstanden hatten. Neue Feiern wurden genutzt, um 10.000 persische Frauen mit Soldaten zu verheiraten. Die Ehen wurden von Alexander als Notwendigkeit gesehen, um das Zusammenwachsen von Persern und Makedonen/Griechen weiter voranzutreiben. Er selbst heiratete zwei Frauen, nämlich Stateira, eine Tochter des Dareios, und Parysatis. Er war somit nun mit drei Frauen verheiratet. Die Hochzeiten wurden nach persischem Ritual ausgeführt. Schon Alexanders Vater hatte die Hochzeit mit mehreren Frauen als diplomatisches Mittel zur Stabilisierung und Ausweitung seines Machtbereiches eingesetzt.
In der Forschung wurde dies als Versuch interpretiert, eine Art „Verschmelzungspolitik“ zu betreiben (Johann Gustav Droysen). Der britische Historiker Tarn sah darin gar den Versuch einer „Vereinigung der Menschheit“; viele andere moderne Historiker wie Badian oder Bosworth lehnen dies jedoch ab.[8]
Um weitere Attribute eines persischen Staates zu übernehmen, ernannte Alexander seinen langjährigen Freund Hephaistion (und nach dessen Tod Perdikkas) zum Chiliarchen (Wesir) und seinen General Ptolemaios zum Vorkoster. Beide Titel waren im Westen unbekannt. Außerdem wurden gegen mehrere Statthalter, die sich bereichert hatten oder ihren Aufgaben nicht sachgerecht nachgekommen waren, Prozesse eröffnet. Harpalos, ein Jugendfreund Alexanders und sein Schatzmeister, befürchtete aufgrund seines Verhaltens einen solchen Prozess. Er setzte sich mit 6.000 Söldnern und 5.000 Talenten nach Griechenland ab, wurde jedoch bald darauf auf Kreta ermordet.
Die Neuerungen Alexanders vergrößerten die Kluft zwischen Alexander und seiner makedonischen Generalität. Da die Zahl der Soldaten iranischer Herkunft im Heer die der Makedonen zu übertreffen begann, fürchteten sie, bald gänzlich bedeutungslos zu sein. Perser durften nun auch höhere Ränge in der Armee bekleiden, was die Makedonen als unerhört ansahen. Als die Armee die Stadt Opis am Tigris erreichte, erlaubte Alexander vielen Makedonen die Rückkehr nach Hause. Was sie vorher ersehnt hatten, sahen sie nun als Affront, da dies das erste Zeichen ihrer Ersetzung durch Orientalen zu sein schien. Quellen berichten, dass manche der Soldaten Alexander wüste Beleidigungen entgegen geschrieen hätten. Alexander reagierte, indem er sie augenblicklich absetzte und ihnen drohte, die persischen Soldaten gegen sie zu schicken. Die Soldaten entschuldigten sich daraufhin, und ihnen wurde verziehen. 11.500 griechische Soldaten wurden jedenfalls in den Folgetagen nach Hause geschickt.
Im Herbst des Jahres 324 v. Chr. ging Alexander nach Ekbatana, wo Hephaistion nach einem der vielen Trinkgelage erkrankte und starb. Alexander, der wohl lange Jahre Hephaistions Geliebter gewesen war (wenigstens bis zum Feldzug im Iran), war außer sich vor Trauer. Er ließ nach Plutarch den Arzt seines Freundes kreuzigen, die Haare von Pferden und Maultieren abrasieren und opfern, fastete mehrere Tage und richtete dann ein monumentales Begräbnis aus. Danach ließ er sämtliche Kossaier umbringen. Die Behauptung, Alexander sei homosexuell gewesen, ist nach wie vor sehr umstritten: Vielmehr genoss Alexander ebenso wie sein Vater Philipp und viele andere Makedonen bzw. Griechen seiner Zeit die Anwesenheit von Frauen (er hatte mehrere Beziehungen zu Frauen, die bekannteste und wohl ernsthafteste war die zu Roxane) ebenso wie die von Männern; diese waren teils wohl auch sexueller Natur. Gleichgeschlechtliche Beziehungen wurden zu jener Zeit auch nicht verdammt, es kam aber sehr wohl auf den sozialen Status der Partner an.
Alexanders letztes Jahr und sein Tod in Babylon (323 v. Chr.)
Im Februar 323 v. Chr. kehrte Alexander letztlich nach Babylon zurück. Hier bereitete er neue Feldzüge vor, die zur Einnahme der Arabischen Halbinsel führen sollten. Ebenso plante er möglicherweise, anschließend den westlichen Mittelmeerraum mit Karthago und Rom zu erobern, obwohl die diesbezügliche Quellenüberlieferung sehr unsicher ist. Im Mai, kurz vor dem geplanten Aufbruch des Heeres, verkündete Alexander, dass sein toter Freund Hephaistion fortan als Halbgott zu verehren sei, nachdem ein Bote aus der Oase Siwa eingetroffen war, wo Alexander wegen einer Vergöttlichung Hephaistions angefragt hatte; es sei an dieser Stelle angemerkt, dass Alexander sich in religiösen Fragen als sehr fromm zeigte – er opferte sogar noch, als er später schwer erkrankte – und auch als in dieser Hinsicht toleranter Herrscher. Aus diesem Anlass veranstaltete er Feiern, bei denen er wieder übermäßig Alkohol zu sich nahm. Am nächsten Tag erkrankte er an einem Fieber und verstarb schließlich am 10. (oder 11.) Juni jenes Jahres.
Mehrere Todesursachen wurden seither diskutiert, darunter eine Theorie, nach der Alexander am West-Nil-Fieber erkrankt sei. Am wahrscheinlichsten ist aber, dass sein körperlich schwacher Zustand, resultierend aus Kampfverletzungen und übermäßigem Weinkonsum, zu einem Schwächeanfall oder einer Krankheit geführt hat. Die Ärzte damals schworen auf die reinigende Wirkung von herbeigeführtem Erbrechen und Durchfall. Deshalb war es damals üblich, Weißen Germer in geringen Dosen zu verabreichen. Die Symptome, welche Alexander der Große laut den Überlieferungen hatte, sind typisch für eine Vergiftung durch Weißen Germer. Die Ärzte von damals gaben ihm wahrscheinlich immer wieder geringe Dosen der Pflanze und verschlechterten den Zustand von Alexander, vermutlich ohne Absicht, bis dieser letztlich starb. Zudem spricht für die Theorie, dass diese Pflanze, in deren Wurzel die größte Giftkonzentration steckt, im Mittelmeerraum bis heute sehr verbreitet ist. Die Leiche von Alexander dem Großen soll angeblich in Honig gelegt worden sein. Seine Überreste, die in Alexandria zur Ruhe gebettet wurden, sollten für die Ewigkeit bestehen bleiben.
Alexanders letzte Worte auf die Frage, wem er sein Reich hinterlassen werde, sollen gelautet haben: Dem Stärksten von euch. Des Weiteren äußerte Alexander eine dunkle Prophezeiung hinsichtlich der Zukunft: Er glaube, dass seine Freunde große Begräbnisspiele für ihn veranstalten werden (Diodor, 17, 117, 4); seinen Siegelring übergab er Perdikkas, der nach Hephaistions Tod sein engster Vertrauter gewesen war.
Nach seinem Tod gebar Roxane Alexander IV. Aigos, seinen einzigen legitimen Sohn, der aber noch im Kindesalter ermordet wurde.
Das Alexandergrab
Die genaue Lage des Grabes Alexanders ist bis heute nicht bekannt. Alexander soll zwei Jahre nach seinem Tod 323 v. Chr. in Babylon nach Sakkara der Nekropole von Memphis (Ägypten) gebracht worden sein und wurde dort nach makedonischer Sitte in einem Kuppelgrab begraben. Kurze Zeit darauf wurde die Leiche aber nach Alexandria in Ägypten verlegt und dort beigesetzt. Das Grab diente auch lange als Zentrum des Kultes um Alexander.
Strabon, Caligula, Caesar und Augustus sollen zu denen zählen, die das Grab besucht haben, das später, vielleicht infolge der Stadtunruhen in der Spätantike (Lane Fox), verloren ging.
Irgendwann in den Wirren der Spätantike ging die Kenntnis über die genaue Position des Grabes verloren und ist seit nunmehr 1800 Jahren Gegenstand ständiger Spekulationen und der Suche von Glücksrittern und Schatzsuchern.
In moderner Zeit meldeten die Medien allein 132 mal den Fund des Grabes; jedesmal erwies sich das als Zeitungsente. Keineswegs nur in Alexandria, in der halben Welt wollte man den Ort der sterblichen Reste Alexanders gefunden haben. Kürzlich erst meldete der Historiker Andrew Chugg, die Mumie müsse inmitten des Markusdoms gelegen haben.
Geschichtlicher Ausblick
Nach Alexanders Tod zerfiel sein riesiges Reich in die Diadochenreiche; erst herrschte Kassandros, dann die Antigoniden in Makedonien und Teilen Griechenlands (nachdem sie vorher ein Reich in Vorderasien errichtet hatten, das aber wieder verlorenging), Lysimachos in Kleinasien und Thrakien (Tod bei der Schlacht von Kurupedion), Seleukos I. in Mesopotamien und Syrien und Ptolemaios I. in Ägypten. Zuweilen sieht die neuere Forschung den Beginn des Zeitalters des Hellenismus erst in der Entstehung dieser Staatenwelt.
Durch Kriege und Morde unter seinen Nachfolgern lichteten sich die Reihen von Alexanders Freunden und seiner Familie stark: Die meisten seiner besten Offiziere (bis auf zwei) fielen den mörderischen Kämpfen zum Opfer; auch seine Mutter Olympias, seine Frau Roxane, sein Sohn Alexander IV., sein illegitimer Sohn Herakles, seine Schwester Kleopatra, seine Halbschwester Eurydike und sein Halbbruder Philipp III. Arrhidaios fanden den Tod. Nur ein einziger, Antipater, starb eines natürlichen Todes. Aus den Diadochenreichen bildeten sich drei fortbestehende Reiche: das der Antigoniden in Makedonien (bis 148 v. Chr.), das der Seleukiden in Vorderasien (bis 64 v. Chr.) und das der Ptolemäer (bis 30 v. Chr.) in Ägypten.
Alexander hinterließ neben einem multikulturellen Reich zahlreiche (angeblich an die 70) neu gegründete Städte, die zum größten Teil seinen Namen trugen (z.B. Alexandreia in Ägypten). Außerdem wurde die Papageien-Gattung Psittacula, die Alexander als erster mit nach Europa gebracht haben soll, in vielen Sprachen nach ihm benannt.
Mehrere römische Feldherrn und Kaiser stellten sich in seine Nachfolge und versuchten, seine Erfolge im Osten zu wiederholen (Alexander-Imitatio) – was keinem von ihnen im Maßstab von Alexanders Eroberungen gelang.
Rezeption
Quellen
Siehe auch: Alexanderhistoriker
Alexander wurde schon zu Lebzeiten ein Mythos. Leider sind zeitgenössische Quellen wie das Geschichtswerk des Kallisthenes, die Aufzeichnungen des Ptolemaios, eines Jugendfreundes Alexanders und späteren Begründers der gleichnamigen Dynastie als Ptolemaios I., die Berichte des Aristobulos, eines Mitglieds des technischen Stabes von Alexanders Heer) und der Reisebericht des Nearchos (eines Generals in Alexanders Heer, sowie die Berichte weiterer Autoren gar nicht oder nur in Fragmenten erhalten.
Die in den letzten Jahrzehnten des vierten vorchristlichen Jahrhunderts entstandenen Aufzeichnungen von Ptolemaios, Aristobulos und Nearch wurden, beinahe 400 Jahre später, von Arrian rezipiert, der mit seiner Alexandrou Anabasis (Alexanders Aufstieg) die verlässlichste antike Alexanderquelle darstellt. Seine Motivation war klar formuliert: ...doch hier ist die Lücke nie ganz gefüllt worden, und man hat seine Taten nie der Menschheit so kundgetan, wie sie es verdienten... (Arr. Anab. I. 12,2). Darüber hinaus wurde die Alexandervita wahrscheinlich auch im 15. Buch der Historika Hypomnemata (Historische[n] Denkwürdigkeiten) von Strabon behandelt.
Andere mehr oder weniger verlässliche Alexanderquellen finden sich auch in den Werken von Plutarch, Quintus Curtius, Diodor und Junianus Justinus. Die letzten drei Autoren schöpften wohl aus einer gemeinsamen Quelle (bzw. Justinus indirekt über Pompeius Trogus), wobei sie sich wahrscheinlich auf das Werk des Kleitarchos gestützt haben. Diese Quellentradition wird in der Forschung auch als Vulgata bezeichnet. Obwohl Arrian in der Regel zuverlässiger informiert ist, bieten die anderen Autoren (wobei Curtius in der französischen Forschung sogar leicht favorisiert wird) teils wertvolle Informationen. Andere Informationen sind bei Strabon und Athenaios überliefert. Daneben müssen auch die orientalischen Quellen erwähnt werden, wie die in babylonischer Sprache abgefassten astronomischen Beobachtungen, in die auch politische Informationen einflossen. Allerdings gilt das Kriterium der Zuverlässigkeit nicht für den so genannten Alexanderroman, welcher die Geschichte Alexanders roman- und märchenhaft ausschmückte und sich größter Beliebtheit und internationaler Verbreitung bis in die Moderne erfreute. Neben den literarischen sind aber auch die archäologischen und numismatischen Quellen von Bedeutung.[9]
Der Alexanderroman ist auch die Quelle der Koran-Sure 18 (Verse 82–98): Alexander soll demnach in Transoxanien einen eisernen Wall gegen die Völker der Gog und Magog erbaut haben. Im persischen Nationalepos Schahname, dem Buch der Könige von Ferdousi (ca. 1000 n. Chr.), hat Alexander als Nachfolger Dareios′ III. eine märchenhafte Verewigung seines Platzes in der iranischen Geschichte gefunden. Noch heute gilt er als einer der größten Könige Persiens.
Beurteilung in der modernen Forschung
In der modernen Beurteilung schwankt man zwischen „Heldenverehrung“ (Johann Gustav Droysen, William W. Tarn, in viel geringerem Maße auch Siegfried Lauffer und Nicholas Hammond) und nüchterner, distanzierter Skepsis (Fritz Schachermeyr und Peter Green) sowie einer zum Teil überzogen wirkenden Kritik (Ernst Badian, A.B. Bosworth, Ian Worthington, Wolfgang Will, teilweise auch O´Brien). Außerdem sei der Versuch einer Rekonstruktion von Alexanders Selbstverständnis als „homerischer Heros“ erwähnt (Robin Lane Fox, siehe dazu in der Neuauflage auch das Nachwort von Wolfgang Will).
Zusammengefasst kann man sagen: Während Alexander früher oft glorifiziert wurde, wird er in Teilen der modernen Forschung (wie bei Badian und Worthington) heute nahezu dämonisiert.[10] Bosworth, zweifellos einer der bedeutendsten modernen Alexanderhistoriker, fasste seine Sicht Alexanders so zusammen:
- „Alexander spent much of his time killing and directing killing, and, arguably, killing was what he did best“.[11]
Die Quellen erlauben mehrere Interpretationen. Für den deutschsprachigen Einstieg eignet sich die quellennahe Darstellung Lauffers, dessen Alexandergeschichtsschreibung allerdings auf einem teils idealisierten Bild des Herrschers basiert.
Die militärischen Fähigkeiten Alexanders wurden in der Regel neidlos anerkannt, wobei jedoch einige moderne Historiker, die allerdings Alexander in der Regel auch sonst weniger gewogen sind, dies teilweise zu relativieren versuchen. Sie weisen darauf hin, dass Alexander sich auf einen hervorragenden Stab von Offizieren verlassen konnte. Als einige davon ausfielen (beispielsweise durch Hinrichtungen, siehe Parmenion), offenbarten sich auch einige Schwächen in der Kriegsführung Alexanders (hart erkämpfter Indienfeldzug). Auch offenbarten sich im menschlichen Bereich dunkle Seiten: angebliche Trunksucht (wenn auch das teils entworfene Bild eines Alkoholikers in eine falsche Richtung führt), die teils hohen Verluste unter der Bevölkerung, Tod des Kleitos etc. Hinsichtlich der zivilen Opfer, die vor allem A.B. Bosworth Alexander vorwirft, muss allerdings – ohne die teils mit großer Härte geführten Feldzüge, wie die Belagerung von Tyros, die Niederschlagung des Aufstands in Sogdien sowie den Indienfeldzug, relativieren zu wollen – die zeitgenössische „Kriegspraxis“ beachtet werden: Alexander verhielt sich nicht anders als viele andere antike (und auch spätere) Generäle. In den Quellen wird Alexander denn auch nicht für sein Vorgehen angegriffen; er hat in der Regel aber auch kein Blutbad unter der Zivilbevölkerung anrichten lassen (Ausnahmen siehe oben).
Problematisch ist unter anderem weiterhin die Beziehung Alexanders zur unterworfenen Bevölkerung und der Aspekt seiner Vergöttlichung, ebenso muss auf die Bedeutung von Alexanders Helfern hingewiesen werden, ohne die Alexander wohl niemals so weit gekommen wäre.[12]. Nicht zu übersehen ist auch, dass, was sich für den Westen als der Beginn einer neuen Zeit darstellt, für den Orient in vielen Fällen die Überlagerung und Vernichtung eigener, vielversprechender, Entwicklungen bedeutet hat.
Insgesamt muss betont werden, dass zu vielen Punkten in der Forschung keine Einigkeit besteht, zumal sich die Quellen, wie bereits erwähnt, auf vielfältige Weise interpretieren lassen. Die moderne Forschung nimmt daher auch immer mehr Abstand von dem Versuch, die Persönlichkeit Alexanders zu erfassen (was aufgrund der Quellenlage so auch kaum möglich ist, worauf unter anderem Gerhard Wirth hingewiesen hat) und untersucht vielmehr Alexanders Selbstdarstellung, dessen Wandel und die damit zusammenhängenden politischen Implikationen.
Siehe auch
- Alexander-Imitatio
- Alexanderhistoriker
- Alexanderroman
- Alexanderlied
- Alexandermosaik
- Geschichte des Hellenismus
Literatur
Quellen
- Waldemar Heckel und John C. Yardley: Alexander the Great. Historical Sources in Translation. Blackwell Sourcebooks in Ancient History. Blackwell, Oxford 2004. ISBN 0631228217.
(Thematisch geordnete Sammlung von Quellenauszügen in englischer Übersetzung [Sekundärquellen], die mit knappen Kommentaren und weiterführenden Hinweisen versehen sind; als erster Überblick durchaus zu empfehlen.)
Sekundärliteratur
- Pedro Barceló: Alexander der Große. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007.
- O. Battistini und F. Bertocchini (Hrsgg.): Alexandre le Grand. Histoire et dictionnaire. Laffont, Paris 2004.
- Helmut Berve: Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage. 2 Bde., Beck, München 1926.
(Weiterhin grundlegend für Institutionen und Personen.) - Albert Brian Bosworth: Conquest and Empire. The Reign of Alexander the Great. Cambridge Univ. Pr., Cambridge 1988, 1993, ISBN 0-521-40679-X.
(Bosworth, der sich mit Alexander seit Jahren auseinandergesetzt hat und ihm zahlreiche Bücher und Aufsätze gewidmet hat, bewertet den Makedonen teilweise ausgesprochen negativ.) - Paul Cartledge: Alexander the Great. The Hunt for a New Past. Overlook Press, Woodstock NY, London 2004, ISBN 1585675652.
(Gut lesbare und aktuelle Darstellung, wenngleich eher thematisch als chronologisch gegliedert.) - Vorlage:Gutenberg Titel
- Johannes Engels: Philipp II. und Alexander der Große (Geschichte kompakt. Antike). Darmstadt 2006, ISBN 3-534-15590-4.
(Sehr gute Einführung) - Robin Lane Fox: Alexander der Große. Eroberer der Welt. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, 2005 (4. Aufl.), ISBN 3608940782.
(Nicht unumstrittene, aber großartig erzählte Darstellung, die Alexander recht positiv sieht.) - Peter Green: Alexander of Macedon. A historical Biography. Univ. of California Press, Berkeley Los Angeles, London 1992 (Nachdruck von Penguin, Harmondsworth 1974), ISBN 0-520-07166-2.
(Neben Bosworth, Lauffer und Lane Fox eine der besten modernen Alexander-Biografien.) - Nicholas Hammond: Alexander der Große. Feldherr und Staatsmann. Propyläen, München 2001, ISBN 354907140X.
- Waldemar Heckel: The Marshals of Alexander's Empire. Routledge, London 1992, ISBN 0415050537.
(Nützliches prosopografisches Handbuch.) - Waldemar Heckel: Who’s Who In The Age Of Alexander The Great: Prosopography of Alexander’s Empire. Blackwell, Oxford [u.a.] 2006.
- Siegfried Lauffer: Alexander der Große. dtv, München 1978, 2004, ISBN 3-423-34066-5
(Wohl die beste deutsche Kurzdarstellung. Sehr quellennah verfasst.) - John M. O´Brien: Alexander the Great, the invisible enemy. Routledge, New York-London 1992, 1994, 1997. ISBN 0415106176.
- Michael Pfrommer: Alexander der Große. Auf den Spuren der Macht (Sonderband Antike Welt). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2001.
- Jeanne Reames: An Atypical Affair? Alexander the Great, Hephaistion, and the Nature of Their Relationship. In: The Ancient History Bulletin 13.3 (1999), S. 81–96.
- Joseph Roisman (Hrsg.): Brill's companion to Alexander the Great. Brill, Leiden 2003, ISBN 9004124632.
(Sammelband mit Beiträgen zu verschiedenen Schlüsselthemen, z. B. Alexander als Stratege, Selbstdarstellung, der Hof etc). - Jakob Seibert: Alexander der Große. Erträge der Forschung, Bd. 10. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1972, ISBN 3-534-04492-4.
- William W. Tarn: Alexander the Great. 2 Bde. Cambridge 1948 (dt. 1968, Nachdruck in einem Band 1981).
(Teilweise sehr romantisierende Darstellung, wobei Alexander ausgesprochen positiv beurteilt wird; Bd. 2 bietet einen Überblick über die Quellen sowie Einzeluntersuchungen.) - Hans-Ulrich Wiemer: Alexander der Große. C.H. Beck Studium, München 2005. ISBN 3406528872.
(Sehr solide Einführung.) - Josef Wiesehöfer: Das antike Persien. Von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr. Düsseldorf-Zürich 1998, 2005. ISBN 3491961513
(Standardwerk zum Achaimenidenreich.) - Wolfgang Will: Alexander der Große. Kohlhammer, Stuttgart 1986, ISBN 3-17-008939-0 (Urban Taschenbücher 370)
- Wolfgang Will (Hrsg.): Zu Alexander dem Großen. Festschrift Gerhard Wirth zum 60. Geburtstag. 2 Bde., Hakkert, Amsterdam 1987 und 1988.
- Ian Worthington (Hrsg.): Alexander the Great. A Reader. Routledge Reader. Routledge, London 2003. ISBN 0415291860
(Aufsatzsammlung, in der auch Primärquellen, zumeist aus Fragmente der griechischen Historiker, in englischer Übersetzung zitiert werden.)
Siehe auch diverse Handbücher zur Alten Geschichte bzw. Hellenismus:
- Oldenbourg Grundriss der Geschichte. Bd. 1b
- The Cambridge Ancient History. Bd. 6
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Vgl. die Quellenzeugnisse bei Heckel/Yardley, Alexander, S. 7f. und Eugene N. Borza, Greeks and Macedonians in the Age of Alexander. The Source Traditions, in: Transitions to Empire. Essays in Greco-Roman History, 360–146 BC, in honor of E. Badian, Univ. of Oklahoma Press, Norman 1996, S. 122–139, ISBN 0-8061-2863-1 (siehe auch hier). Dagegen vgl. die diversen Ausführungen von Hammond, etwa: Nicholas G.L. Hammond, Literary evidence for Macedonian speech, in: Historia 43/2 (1994), S. 131–142. Im Folgenden wird mit „Makedone(n)“ nur die Herkunft aus dem antiken Makedonien ausgedrückt.
- ↑ Green, Alexander, S. 6f.
- ↑ Vgl. dazu Jakob Seibert, „Panhellenischer Kreuzzug“, Nationalkrieg, Rachefeldzug oder makedonischer Eroberungskrieg? Überlegungen zu den Ursachen des Krieges gegen Persien, in: Wolfgang Will (Hg.), Alexander der Große. Eine Welteroberung und ihr Hintergrund. Vorträge des Internationalen Bonner Alexanderkolloquiums, 19.–21.12.1996, Bonn 1998, S. 3ff.
- ↑ Beloch, Griechische Geschichte, 2. Aufl., Bd. 3.2, S. 361; vgl. auch Lauffer, Alexander, S. 77.
- ↑ Für die Kämpfe in der Satrapie Baktrien vgl. nun Frank L. Holt, Into the Land of Bones. Alexander the Great in Afghanistan, Berkeley 2005.
- ↑ Einen knappen Überblick bietet etwa A.B. Bosworth, The Indian campaigns. 327–325 B.C., in: J. Roisman (Hrsg.), Brill's Companion to Alexander the Great, S. 159–168. Vgl. auch Bosworth, Alexander, Euripides, and Dionysos. The motivation for apotheosis, in: R.W. Wallace und E.M. Harris (Hrsg.), Transitions to empire. Essays in Greco-Roman history, 360–146 B.C., Oklahoma 1996, S. 140–166; Johannes Hahn (Hrsg.), Alexander in Indien, 327–325 v. Chr., Stuttgart 2000 sowie Sabine Müller, Alexander's India: terra incognita as propaganda [1].
- ↑ Zur Lokalisierung vgl. Lauffer, Alexander, S. 155, Anm. 19.
- ↑ Vgl. Ernst Badian, Alexander the Great and the Unity of Mankind, in: Historia 7 (1958), S. 425–444.
- ↑ Einen allgemeinen Überblick vermittelt das Einführungskapitel in Heckel/Yardley.
- ↑ Vgl. dazu die Kritik von Frank L. Holt, Alexander the Great today. In the interests of historical accuracy?, in: The Ancient History Bulletin 13 (1999), S. 111–117.
- ↑ A.B. Bosworth, Alexander and the East: The Tragedy of Triumph, Oxford und New York 1996, S. V.
- ↑ Vgl. dazu unter anderem Roisman, Brill’s companion to Alexander the Great sowie Heckel, The Marshals of Alexander’s Empire.
Weblinks
- Vorlage:Livius
- How „Great“ was Alexander? Teils sehr kritische Betrachtung von Prof. Worthington, zuerst erschienen im Ancient History Bulletin 13.2 (1999)
- Lesenswerter Artikel bei der BBC, verfasst von Prof. Paul Cartledge
- Sehr umfangreiche und thematisch gegliederte Bibliographie von Prof. Waldemar Heckel
- Das große Alexanderschlacht-Mosaik aus Pompeji
- Umfangreiche Linksammlung
- Oliver Stones Filmadaption
- Alexanderprojekt der TU Braunschweig
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Philipp II. | König von Makedonien 356–323 | Philipp III. |
unsicher | Pharao (König) von Ägypten Griechisch-römische Zeit (Ägypten) | Philipp III. |
Personendaten | |
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NAME | Alexander der Große |
ALTERNATIVNAMEN | Alexander III. |
KURZBESCHREIBUNG | Makedonischer Feldherr und König |
GEBURTSDATUM | zwischen 20. Juli und 30. Juli 356 v. Chr |
GEBURTSORT | Pella |
STERBEDATUM | 10. Juni 323 v. Chr. |
STERBEORT | Babylon |