Bellignat

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Bellignat
Bellignat (Frankreich)
Bellignat (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Ain (01)
Arrondissement Nantua
Kanton Nantua
Gemeindeverband Haut-Bugey Agglomération
Koordinaten 46° 14′ N, 5° 38′ OKoordinaten: 46° 14′ N, 5° 38′ O
Höhe 516–983 m
Fläche 7,83 km²
Einwohner 3.636 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 464 Einw./km²
Postleitzahl 01100
INSEE-Code
Website www.bellignat.fr

Rathaus (Hôtel de ville)

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Bellignat ist eine französische Kleinstadt mit 3636 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Nantua im Arrondissement Nantua.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bellignat liegt auf 522 m, etwa drei Kilometer südwestlich der Stadt Oyonnax und 31 Kilometer östlich der Präfektur Bourg-en-Bresse (Luftlinie). Die Kleinstadt erstreckt sich im nördlichen Bugey, in der breiten Talniederung der Ange im Jura, zwischen den Höhen der Forêt de Châtelard im Westen und der Forêt Noire im Osten.

Die Fläche des 7,83 km² großen Stadtgebiets umfasst einen Abschnitt des südlichen französischen Juras. Der zentrale Teil wird vom Tal der Ange eingenommen, das hier eine Breite von ungefähr 1,5 Kilometer aufweist und eine Synklinale im Faltenjura bildet. Das Talbecken wird gegen Süden zum Oignin entwässert. Nach Westen reicht der Gemeindeboden auf den Kamm des Châtelard (725 m). Östlich der Talsenke erstreckt sich das Gemeindeareal über einen dicht bewaldeten Hang (Forêt Noire) auf die Antiklinale des Mont Jora. Auf dem Haut Crêt, der mit einer Felswand gegen Osten steil zu einem Quelltal der Ange abfällt, wird mit 983 m die höchste Erhebung von Bellignat erreicht.

Nachbargemeinden von Bellignat sind Oyonnax im Nordosten, Apremont im Südosten, Groissiat im Südwesten sowie Géovreisset im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fund eines bronzezeitlichen Tumulus lässt auf eine sehr frühe Besiedlung des Gemeindegebietes von Bellignat schließen.[1] Im 12. Jahrhundert bildete das Dorf eine eigene kleine Herrschaft.[2] Die Oberhoheit über das Gebiet ging 1402 an die Grafen von Savoyen über. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte Bellignat im Jahre 1601 an Frankreich. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr Bellignat zusammen mit den anderen Gemeinden der Talschaft von Oyonnax einen wirtschaftlichen Aufschwung durch die Einführung der Industrie (Seidenindustrie, Kammfabrikation und später Kunststoffverarbeitung).

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2011 2020
Einwohner 837 832 1077 2602 3233 3488 3590 3671
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 3636 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021)[3] gehört Bellignat zu den mittelgroßen Gemeinden des Départements Ain. Seit Ende der 1960er Jahre wurde eine markante Bevölkerungszunahme verzeichnet. In dieser Zeit hat sich die Einwohnerzahl des Dorfes vervierfacht.[4] Mittlerweile ist das Siedlungsgebiet von Bellignat fast lückenlos mit demjenigen von Oyonnax zusammengewachsen. Die Ortsbewohner von Bellignat heißen auf Französisch Renouillus.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche Saint-Christophe stammt ursprünglich aus dem 11. Jahrhundert, wurde später jedoch mehrfach verändert; sie besitzt einen gotischen Chor.

Kirche Saint-Christophe

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haltepunkt Bellignat an der Bahnlinie Bourg-en-Bresse – Oyonnax

Bellignat war lange Zeit ein vorwiegend durch die Landwirtschaft und die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Dank der Nähe zu Oyonnax ließen sich seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch in Bellignat verschiedene Betriebe nieder. Heute gibt es in der Talebene zwischen Bellignat und Oyonnax sowie südlich des alten Ortskerns zwei große Gewerbe- und Industriezonen mit insgesamt mehr als 60 Betrieben. Zu den wichtigen Industriezweigen zählen die Kunststofffabrikation und die feinmechanische Industrie. Bellignat ist Standort des Lycée Arbez Carme, einer Hochschule für Kunststoffindustrie mit einem wissenschaftlichen und technologischen Zentrum für Kunststoffe und Zubehör.

Die Ortschaft ist verkehrsmäßig sehr gut erschlossen. Sie liegt nahe der Hauptstraße, die von Montréal-la-Cluse via Oyonnax nach Saint-Claude führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Izernore und Thoirette. Der nächste Anschluss an die Autobahn A404 (Saint-Martin-du-Frêne – Oyonnax), welche das Gemeindegebiet durchquert, befindet sich in einer Entfernung von rund einem Kilometer. Bellignat besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnlinie von Bourg-en-Bresse nach Oyonnax.

In Bellignat befinden sich zwei Vorschulen (école maternelle), zwei Grundschulen (école élémentaire) und eine Schule der Sekundarstufe II (lycée).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bellignat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. André Buisson: Carte Archéologique de la Gaule - Ain 01. Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, 1990, ISBN 2-87754-010-3, S. 119 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Marie-Claude Guigue: Topographie Historique du Département de l’Ain. Bourg-en-Bresse et Lyon, A. Brun, 1873, S. 29 (französisch, online [abgerufen am 18. Januar 2014]).
  3. Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)
  4. Bellignat – notice communal. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 14. Juni 2015 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).