Montanges

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Montanges
Montanges (Frankreich)
Montanges (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Ain (01)
Arrondissement Nantua
Kanton Valserhône
Gemeindeverband Pays Bellegardien
Koordinaten 46° 10′ N, 5° 48′ OKoordinaten: 46° 10′ N, 5° 48′ O
Höhe 375–1090 m
Fläche 13,70 km²
Einwohner 350 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 26 Einw./km²
Postleitzahl 01200
INSEE-Code

Montanges ist eine französische Gemeinde mit 350 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Valserhône im Arrondissement Nantua und ist Mitglied im Gemeindeverband Pays Bellegardien.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Montanges liegt auf 602 m im Regionalen Naturpark Haut-Jura, etwa sieben Kilometer nördlich der Stadt Bellegarde-sur-Valserine und 44 Kilometer östlich der Präfektur Bourg-en-Bresse (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich im französischen Jura auf einem leicht nach Süden geneigten Plateau über dem Zusammenfluss von Semine und Valserine, westlich des Höhenzuges des Grand Crêt d’Eau.

Die Fläche des 13,70 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Hochjuras. Eingefasst wird das Gebiet durch die Flussläufe von Semine im Südwesten und Valserine im Osten. Beide haben durch ihre Erosionsarbeit rund 100 m tiefe Schluchten in die Umgebung eingegraben, die von steilen, teils mit Felsbändern durchzogenen Hängen begleitet werden. Nordwärts erstreckt sich das Gemeindeareal über das Plateau von Montanges in das stark reliefierte Gebiet des französischen Juras. Am Südhang des Cruchon wird mit 1090 m ü. M. die höchste Erhebung von Montanges erreicht. Auch das Tal der Sandezanne (Zufluss der Valserine) und die Combe du Collet, ein Hochtal westlich des Cruchon, gehören zur Gemeinde. Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Haut-Jura (frz.: Parc naturel régional du Haut-Jura).

Zu Montanges gehören neben dem eigentlichen Dorf auch verschiedene Weiler und Gehöfte, darunter:

  • Le Fay (640 m) in einem Seitental der Semine
  • Echazeau (780 m) in einem Seitental der Semine

Nachbargemeinden von Montanges sind Champfromier im Norden, Chézery-Forens und Confort im Osten, Châtillon-en-Michaille im Süden sowie Saint-Germain-de-Joux im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf gehörte zum Herrschaftsgebiet von Nantua, wurde aber 1248 auf Veranlassung der Herren von Gex geplündert.[1] Im 14. Jahrhundert kam Montanges unter die Herrschaft der Thoire-Villars.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2021
Einwohner 225 226 192 191 248 282 332 250
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 350 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021)[2] gehört Montanges zu den kleinen Gemeinden des Départements Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, wurde seit Beginn der 1980er Jahre wieder ein Bevölkerungswachstum verzeichnet.[3] Die Bewohner von Montanges heißen auf Französisch Montangers bzw. Montangères.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altes Brückenbauwerk aus gemauertem Stein über die Schlucht der Valserine

Die Kirche Saint-André in Montanges wurde im gotischen Stil erbaut und im 17. Jahrhundert erweitert. Der mittelalterliche Herrschaftssitz wurde im 16. und 19. Jahrhundert mehrfach umgestaltet und wird von zwei Türmen flankiert. Von der im 14. Jahrhundert errichteten Burg La Bâtie sind Ruinen erhalten.

Östlich von Montanges befindet sich der Pont des Pierres, eine 1957 erbaute Betonbogenbrücke, welche die Schlucht der Valserine in einer Höhe von rund 60 m überspannt. Sie ersetzt einen Vorgängerbau, der 1909 für eine Überlandstraßenbahn zwischen Bellegarde und Chézery-Forens errichtet worden war und 1944 während des Zweiten Weltkriegs von der Résistance gesprengt wurde.[4] Mit einem aus Natursteinen (frz.: pierres) gemauerten Brückenbogen stellte der ursprüngliche Bau unter den Brücken dieser Abmessungen eine Besonderheit dar. In der Schlucht unterhalb der Brücke liegt ein Naturschutzgebiet. Dort wurden bis zu 15 Fledermausarten beobachtet, die in alten Stollen überwintern.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Montanges war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung und hauptsächlich in Bellegarde-sur-Valserine ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an der Departementsstraße D14, die von Tacon (an der D1084) durch das Valserine-Tal nach Chézery-Forens führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Giron und Confort. Der nächste Anschluss an die Autobahn A40 befindet sich in einer Entfernung von rund 13 Kilometern.

In Montanges befindet sich eine staatliche école primaire (Grundschule mit eingegliederter Vorschule).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Montanges – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marie-Claude Guigue: Topographie Historique du Département de l’Ain. Bourg-en-Bresse et Lyon, A. Brun, 1873, S. 243 (französisch, online [abgerufen am 18. Januar 2014]).
  2. Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)
  3. Montanges – notice communal. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 7. Juni 2015 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).
  4. Pont des Pierres. In: Structurae, abgerufen am 28. Januar 2014.
  5. La galerie souterraine du Pont-des-Pierres. (PDF; 1.1 MB) Abgerufen am 28. Januar 2014 (französisch).