Serrières-sur-Ain

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Serrières-sur-Ain
Serrières-sur-Ain (Frankreich)
Serrières-sur-Ain (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Ain (01)
Arrondissement Nantua
Kanton Pont-d’Ain
Gemeindeverband Rives de l’Ain-Pays du Cerdon
Koordinaten 46° 9′ N, 5° 27′ OKoordinaten: 46° 9′ N, 5° 27′ O
Höhe 260–649 m
Fläche 8,18 km²
Einwohner 134 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 16 Einw./km²
Postleitzahl 01450
INSEE-Code

Blick auf Serrières

Serrières-sur-Ain ist eine französische Gemeinde mit 134 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie ist dem Kanton Pont-d’Ain und dem Arrondissement Nantua zugeteilt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serrières liegt auf 317 m im südlichen französischen Jura-Gebirge, etwa 18 Kilometer östlich der Präfektur Bourg-en-Bresse und 54 Kilometer westlich der Stadt Genf (Luftlinie). Die Fläche des 8,18 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen etwa acht Kilometer langen, schmalen Abschnitt des linken Ainufers. An der vom Ufer abgewandten Seite erhebt sich die Montagne de Berthiand, ein Höhenzug (Antiklinale) im Bugey, von dem sich zum Fluss hin immer wieder kleine Seitentäler öffnen.

Zur Gemeinde Serrières-sur-Ain gehören neben dem Hauptort noch die folgenden Weiler und Gehöfte:

  • Sonthonnax-le-Vignoble (450 m) nördlich von Serrières in einer Sattelmulde 200 m oberhalb des Ain
  • Merpuis (310 m) im Süden
  • Malaval (460 m) eine Hofgruppe auf einem Felsabsatz zwischen zwei Taleinschnitten.

Nachbargemeinden von Serrières-sur-Ain sind Bolozon im Norden, Leyssard im Osten, Challes-la-Montagne und Poncin im Süden sowie Hautecourt-Romanèche im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archäologische Funde in zwei verschiedenen Höhlen in den Felsen oberhalb des Ain belegen, dass das Gebiet schon zur Bronzezeit besiedelt war.[1] Erstmals urkundlich erwähnt wird Serrières im Jahr 1198.[2] Vom 13. Jahrhundert bis 1402 gehörte es zur Herrschaft der Thoire-Villars, danach kam es unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte Serrières im Jahre 1601 an Frankreich. Die Ortschaft erlangte 1828 zusammen mit den oben erwähnten Weilern durch die Abtrennung von Leyssard den Status einer eigenständigen Gemeinde.[3]

Die Brücke von Serrières-sur-Ain.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zum Ain hinabführenden Seitentäler sind stellenweise so steil, dass dort zu niederschlagsreichen Zeiten Wasserfälle entstehen. Der Ain bildet im Bereich von Serrières einen etwa 4 Kilometer langen Stausee, aus dem in der Barrage d'Allement Elektrizität gewonnen wird. Durch das Fluten des Tals musste 1959 das Brückenbauwerk der D979 ersetzt werden, so dass heute eine Betonbogenbrücke von 125 m Spannweite den aufgestauten Fluss in 45 m Höhe überspannt.[4]

Die Dorfkirche von Serrières-sur-Ain

Die Dorfkirche von Serrières wurde 1897 fertiggestellt als Ersatz für eine baufällige Vorgängerkapelle.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2019
Einwohner 91 81 63 64 71 79 111 122 135
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 134 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021)[5] gehört Serrières-sur-Ain zu den kleinen Gemeinden des Départements Ain. Nachdem die Einwohnerzahl während des 20. Jahrhunderts kontinuierlich abgenommen hatte (1901 wurden noch 269 Personen gezählt), wurde seit Beginn der 1990er Jahre wieder eine leichte Bevölkerungszunahme verzeichnet.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serrières-sur-Ain war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft, insbesondere Milchwirtschaft und Viehzucht, sowie die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Mittlerweile ist Serrières zu einer Wohngemeinde geworden, fast alle Erwerbstätigen sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen. Ein erheblicher Anteil der Häuser im Ort sind Zweitwohnsitze oder stehen leer.[6]

Die Departementsstraße D979 verläuft als direkte Verbindungsstraße zwischen Nantua und Bourg-en-Bresse quer zu den Höhenzügen des Jura und schließt die Gemeinde an das regionale Straßennetz an. Bei Serrières überquert sie den Ain und steigt dann auf dem Gemeindegebiet steil zum Pass Col de Berthiand an. Eine entlang des Ain verlaufende Straße verbindet den Weiler Merpuis mit Serrières und der Nachbargemeinde Poncin. Die nächste Verbindung an das regionale Autobahnnetz ist die 15 Kilometer entfernte Anschlussstelle „La Croix Châlon“ an der A404.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Serrières-sur-Ain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. André Buisson: Carte Archéologique de la Gaule - Ain 01. Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, 1990, ISBN 2-87754-010-3, S. 91 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. É. Philipon: Dictionnaire Topographique du Département de l’Ain. Imprimerie Nationale, 1911, S. 412 (französisch, online [PDF; abgerufen am 4. Januar 2014]).
  3. a b Serrières-sur-Ain – notice communale. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 29. Januar 2014 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).
  4. Ainbrücke bei Serrières. In: Structurae, abgerufen am 29. Januar 2014.
  5. Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)
  6. Dossier statistique zu Serrières-sur-Ain. In: INSEE. Abgerufen am 28. Januar 2014 (französisch).