Benutzer:Anton-kurt/Exlibris 2008

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Das-Österreich-Buch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das-Österreich-Buch, im Jahre 1948 von Ernst Marboe im Auftrag des Bundespressedienstes veröffentlicht, diente dem Wiederaufbau der Österreichischen Nation nach 1945. Durch die Verwendung im Schulunterricht war es jahrelang das auflagenstärkste Buch Österreichs.

Redaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa zwei Drittel des Textes sind von Marboe, etwa ein Drittel des Buchtextes wurden von folgenden genannten Persönlichkeiten geliefert, ohne dass im Buch selbst die Stellen angemerkt sind: Egid Filek, Arthur Fischer-Colbrie (Oberösterreich), Carl Emmerich Gasser (Vorarlberg), Franz Gschnitzer (Tirol), Franz Hadamowsky, Friedrich Heer, Hanns Koren (Steiermark), Hans Maria Loew, Alfred Micholitsch, Hans Nusko [1] , Hans Riemer, Bernhard Scheichelbauer, Lois Schiferl (Niederösterreich), Edwin Vysloncil, Erik G. Wickenburg (Salzburg), Fritz Zimmermann (Burgenland) [2].

Illustration und Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der profilierte Umschlag der deutschen Erstausgabe zeigt nur die Bezeichnung Österreich mit einer rautenartigen Musterung. Die Architekturdarstellungen, Karten und Pläne sind von Eugenie Pippal-Kottnig, die Landschaftsbilder, Figurales von Hans Robert Pippal [3], Mode, Tracht, Figurales von Elli Rolf und Schrift wie Allgemeine Buchgestaltung von Epi Schlüsselberger.

Das ungeborene Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

verweist auf die Venus von Willendorf, die Schlacht bei Noreia, den folgenden Limes der Römer an der Donau, das Hindurchdulden der Christen in der Arena bis zu Staatsreligion, die Mission des heiligen Severinus an den Norikern, die Kaiserkonferenz von Carnuntum, die Zeiten der slavisch-awarischen Expansion, die Entstehung des fränkischen Reiches des Karl der Große, gegen die Awaren und Magyaren, auf den Aufbau der Klöster dem Sonnenaufgang zu, bis 962 Otto der Große die römische Krone erhält, mit Kirche und Thron das Heilige Römische Reich deutscher Nation entsteht, um erst 1806 unterzugehen.

Die wandernde Residenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

verweist auf Luitpold und seine verlorene Schlacht von Pressburg im Jahre 907, worauf Ungarn bis an die Enns reichte, und an die Babenberger, die mit einem neuen Luitpold im Jahre 976 Markgrafen der Marchia orientalis werden, denen mit ihrem Zug nach Osten über Melk, Tulln, Kahlenberg bis Wien, das Schicksal der Nibelungen anzuhaften scheint.

Weltgeschichte zwischen zwei Grillparzerschen Dramen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

beschreibt mit Grillparzers König Ottokars Glück und Ende den Untergang der 270jährigen Herrschaft der Babenberger über die Länder Österreich und Steiermark. Der Papst in Rom und Friedrich II. stritten sich um das Erbe an der Donau, und mit dem Tod Friedrich steigerte sich das Chaos, wo dann Ottokar von Böhmen das Land an der Enns besetzte und die Ungarn bei Groißenbrunn abwehrte. Doch die Kurfürsten suchten 1272 in ihrer Wahl nach etwas anderem, und wählten gegen die Stimme des Ottokar Rudolf von Habsburg, eine Wahl, dem nur Kriege folgen konnten, die letztlich Rudolf bei Dürnkrut für sich entscheiden konnte. Ein Bruderzwist in Habsburg beschreibt ein weiteres Chaos, das 1396 mit dem Tode der beiden Herzoge Albrecht III. mit Oberösterreich und Niederösterreich und Leopold III. mit Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Vorarlberg, Schwaben eintrat, die Habsburg 1379 geteilt hatten, was die Kraft über die Jahre zersplitterte.

„Der Arme viel, wo aber bleibt das Haupt?“

Ein Bruderzwist in Habsburg. Rudolf, 1. Aufzug

Friedrich III., deutscher König und ab 1452 auch Kaiser, zeichnet langmütig tatenlos lustlos einen habsburgischen Charakterzug vor, welcher nur selten den entscheidenden politischen Entschluss findet, und auch bei weiteren Habsburgern wiederholt auftaucht.

„Das ist der Fluch von unserm edlen Haus: Auf halben Wegen und zu halber Tat; Mit halben Mitteln zauderhaft zu streben.“

Ein Bruderzwist in Habsburg. Matthias, 2. Aufzug

Das Jesuitentheater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

verweist darauf, dass es um den katholischen Glauben im Land schlimm bestellt war, die Lehre Luthers hatte breite Kreise gezogen, und der Papst in Rom bestätigte 1540 den Orden des Ignatius von Loyola. 1542 zählte die Pfarre zu St. Stephan nur noch vier Kurpriester, 13 Pfarren hatten keinen Priester, und die Zahl der Dominikaner war von 84 auf 10 herabgesunken. Ferdinand I. bat Ignatius um Hilfe, dieser entsandte 1551 die ersten Jesuiten, die mit theologischen Vorlesungen an der Universität Wien begannen, und auch erstmals öffentliche Schulen gründeten. Damit beherrschten die Jesuiten bald die geistige und kulturelle Entwicklung des Landes. Der Drill der Schüler in den Gymnasien in Latein, mit Rhetorik, Rede- und Dichtkunst, wurde Voraussetzung zum Zutritt zur Universität. In den Gymnasien endete das Wetteifern der Schüler zum Schulschluss in einem Schulschlussspiel mit Pauken- und Trompenschall, mit gedruckten Erinnerungsschriften für die besten Schüler, wobei das Wetteifern zwischen Adel und Bürgern zusätzlich aneiferte. 1760 hatte die Österreichische Provinz des Ordens mehr als 16.000 Schüler, als der Theatersaal des Jesuitentheater in der Bäckerstraße geschlossen wurde. Die Aufklärung hatte Wien entgültig erreicht, ein gefestigtes Berufstheater übernahm die Nachfolge.

Türken 1683[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

beschreibt, dass der Dreißigjährige Krieg die deutschen Lande schwer zerstört hat. 1664 konnte ein türkisches Heer unter Köprülü Fâzıl Ahmed Pascha vom Feldherrn Raimund Montecuccoli in der Schlacht bei Mogersdorf abgehalten werden. Leopold I. versuchte, den Eroberungszügen der Franzosen und der Türken entgegen zu stehen. Die Zweite Wiener Türkenbelagerung, und deren erfolgreiche Entsetzung, die in diesem Buch mehr den Leistungen von Karl V. (Lothringen) zugedacht wird, während zum polnischen Hauptfeldherrn Johann III. Sobieski nur berichtet wird, dass er nachher einen Brief an seine Frau schrieb, wo er berichtet: Wien war eine Stätte des Jammers. Letztendlich bewirkte den Feldzug den parallelen Aufstieg des Hauses Österreich in Europa, wie auch den Aufstieg von Prinz Eugen von Savoyen.

Barock in Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

behauptet, der österreichische Barock sei kein Kunststil, keine Sache der Museen und keine abgeschlossene Erscheinung, sondern vielmehr ein lebendiges Geheimnis, welches sich nur von innen her dem Mitlebenden, Mitfühlenden erschließt und offenbart. Barock sei geboren, aus Todesangst, als 1679 in Wien die Pest wütete. All dem geht die Gegenreformation voraus, mit viel Gewalt, Schmerz, Leid und Not. Das Buch bezeichnet Leopold I., Josef I. und Karl VI. als die drei großen Barockkaiser. Das Prunkbegräbnis Josef I. im Jahre 1711, Fischer von Erlach erbaut das Castrum doloris, ein Prunk-Schau-Gerüst zur Verherrlichung der erhabenen Gestalt des verblichenen Kaisers, macht in Wien, dass Barock Theater ist, von und bis zum Schaubudengepränge des Volkspraters. 1713 überzog die Pest wieder Wien. Der Kaiser gelobte den Bau der Karlskirche: Symbiose vom römischen Forum und christlich-kaiserlicher Majestät. Mit Maulpertsch in der Malerei, mit Schloss Schönbrunn, Belvedere, Palais Schwarzenberg, Nationalbibliothek, und.

Metternichs Politik der europäischen Mitte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

meint Vormachtspolitik in Europa, das Streben der Politik einer Nation nach europäische Führung. Im 16. Jahrhundert mit Spanien, in der 2. Hälfte des 17. mit Ludwig XIV. Frankreich. Die Wende vom 18. zum 19. mit brachte die Diktatur Napoleon Bonapartes. Mit Bismark ging der Wille zur Vormacht zu Deutschland, um mit dem Dritten Reich seinen Höhepunkt zu erreichen. Dieser Tendenz steht die Politik der Balance entgegen, die ein Gleichgewicht der Kräfte anstrebt, eine Politik, die vornehmlich England vertrat, und in entscheidenden Momenten auch Österreich. Der Wiener Kongress mit Metternich integrierte einerseits die imposante Machtentwicklung Frankreichs, wie auch die aufsteigende Kraft von Preußen und Rußland.

Land der Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

beginnt im 15. und 16. Jahrhundert, wo Niederländer das Musikleben in Europa bestimmen, wie Heinrich Isaac, Ludwig Senfl, der Salzburger Paul Hofhaimer, Jacobus Gallus, Philipp de Monte, wirkten für die Entwicklung der geistlichen Musik. Mit dem Aufkommen der Oper in Italien im 17. Jahrhundert, deren Kunstform Oratorium und Kantate, finden Bertali, Cesti, Draghi, Caldara Aufnahme in Wien. Cestis Bühnenfestspiel Il Pomo d’Oro, aufgeführt 1667 zur Vermählung Leopold I. mit Margarethe von Spanien, gilt als Höhepunkt. Johann Joseph Fux komponiert 18 Opern, 10 Oratorien, ebnet den Boden für Gluck und die nachfolgende Wiener Klassik. Ja, die Habsburger Ferdinand III., Leopold I., Joseph I und Karl VI. waren selbst ausübende und schaffende Musiker der Barockmusik. Mit Maria Theresia tritt mit notwendiger Sparsamkeit in der Hofhaltung eine Veränderung ein, das Nationaltheater wird von einem Privatmann geleitet, wird für jedermann zugänglich. Neben Scarlatti und Salieri wirken Wagenseil, Gassmann, Dittersdorf, Monn, mit einer Entwicklung der Instrumentalmusik. Es wird europäischer, mit neuen Formen wie Sonate und Symphonie. Christoph Willibald Gluck entwickelt mit Händel zu London, mit Rameau in Paris musikaisch-dramatische Kunst, welche weder dem Dichter noch dem Musiker den Vorrang einräumt. Ihm folgt das Dreigestirn Haydn Mozart Beethoven, Schubert, Lanner, Strauss Vater, Strauss Sohn, Bruckner, Wolf, Mahler, Schmidt, Richard Strauss, Kienzl, Bittner, Schreker, Marx, und Schönberg, Webern, Berg, Wellesz, Krenek.

Die Ringstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

nennt zuerst das, was nun fehlt: Mauern, Ravelins, Bastionen, WehrgangWehrgänge, einen tiefen fröschebevölkerten Stadtgraben, wuchtige Tore mit Schlagbaum und Zugbrücke. Das alte Wien, beengt, begab es den Bauherrn, vielstöckig zu bauen, und auch mehrstöckige Keller und Katakomben auszuweichen. War nach den Türkenkriegen im Baustil der Barock, so folgte den Napolionischen Kriegen das Biedermeier, eine Idylle, die im Metternichschen Frieden zum schnüffelnden Polizeistaat erstarrte, bis zu den Schüssen der Revolution von 1948. Und der junge 18-jährige Franz Joseph I. setzte zum 30. Dezember 1857 seine Unterschrift auf ein kaiserliches Dokument, die Basteien zu schleifen, und das Glacis einzuebnen. Neben der Ringstraße selbst entstand Raum für 90 Straßen und Plätze, Raum für 500 Gebäude. Künstler und Bauarbeiter aus verschiedenen Teilen Europas zogen zu. Theophil Hansen plante das antike Parlament, die der Renaissance verpflichtete Akademie der Bildenden Künste und den Heinrichshof bei der Oper. Daneben wirkt das von Friedrich Schmidt geplante gotische Rathaus ernst und kühl. Ferstel plant mit 27 Jahren die Votivkirche, die neue Universität. Hasenauer die beiden Museen KHM und NHM und das Burgtheater. Van der Nüll und Siccardsburg planen die Oper, und sind bei der Eröffnung 1869 bereits tot. Zumbusch stellt das mächtige Denkmal der Kaiserin Maria Theresia, während gegenüber Fernkorn die zwei Reiterstandbilder schuf. Feuerbach malt den Sturz der Titanen, Gasser schuf die Donauweibchen, wie viele andere Meister, Semper, Kundmann, Tilgner, Hellmer, Weyr, Bitterlich. 1865 wurde die Ringstraße eröffnet, freilich noch ohne die großen prunkvollen Gebäude. Draußen in der Welt rollte anderes ab, Bismarck feierte seinen Einzug in Paris. Kurz darauf der große Börsenkrach. Wien sah über das Störende hinweg, neue Baumeister standen auf, voran Otto Wagner, später Adolf Loos. Der Name Makart wurde zur Marke, das Makart-Rot, den Makart-Kragen, die Makart-Rose, den Makart-Hut. Ein Höhepunkt jener Jahre war der Makart-Festzug zur silbernen Hochzeit des Kaisers 1879. In einem von Wagner geplanten Riesenzelt nahm Franz Josef I. , an seiner Seite Elisabeth in karmoisinfarbener Robe mit weißem Makart-Federhut und goldverzierter Mantille, die Huldigungen entgegen. Künstler finden neue Wege, und gründen die Sezession. Und mit Karl Lueger findet die Stadt zu einer modernen Verwaltung.

Die Wiener Medizinische Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen den beiden Ewigkeiten, vor seiner Geburt und nach dem Tode, darf der Mensch, herausgehoben aus dem Dunkel, die Fülle des lebenspendenden goldenen Lichtes schauen und muß gleichwohl die schauerliche Unendlichkeit der Nacht erkennen. Anno 1365 findet sich in Wien eine medizinische Fakultät.

Die erste medizinische Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaiserin Maria Theresia bricht das starre Denken an der Rudolfina, indem sie den Holländer van Swieten holt, welcher den Botaniker Jacquin, den Gynäkologen Crantz, de Haen für praktische Medizin, und später Stoll, den Kliniker. Van Swietens Leistung ist weniger Neuentdeckungen und mehr gewaltige Organisation und Systematik im Forschen und Lehren. Eines Details aus jener Zeit sei noch gedacht: Es ist die Perkussion, jene Untersuchungsmethode, bei welcher der Arzt den Körper von außen beklopft. Sie stammt von Leopold Auenbrugger, einem Grazer Wirtssohn. Ihn soll die Praxis der Weinbauern, den Füllzustand eines Fasses durch Beklopfen festzustellen, angeregt haben, die gleiche Methode beim Menschen anzuwenden. Kaiser Joseph II. gründete kurz nacheinander das Allgemeine Krankenhaus, ein Generalspital für 2000 Kranke, die bestehenden Spitäler daneben hatten damals zusammen nur eine Zahl von 1400 Betten, und die Medizinisch-chirugische Akademie, mit dem Auftrag, die Sterblichkeitsrate der Soldaten des Siebenjährigen Krieges mit Brand und Wundfieber, hier wollte er mit guten Militärchirurgen und Wundärzten Abhilfe haben. Das Garnisonsspital neben dem Josephinum erhält auch 2000 Betten, aber auch jede größere Garnisonsstadt der Monarchie erhält ein Militärspital, was auch die medizinische Versorgung der Zivilbevölkerung massiv befördert. Beim Allgemeinen Krankenhaus übernimmt 1795 Peter Frank die Direktion, er modernisiert den Lehrplan, operiert erstmals mit einem eigenen Operationsraum, und baut die pathologische Anatomie aus. Einen grundlegenden Wandel schuf Frank bei den Geisteskranken, bislang kurz als Narren bezeichnet, die man in einem Narrenturm hielt. Frank lehnte es trotz gehobener Position ab, eine Perücke zu tragen. Er machte Wien zur ersten Stadt des Kontinents, die eine Impfung durchführte, die Jennersche Blatternimpfung.

Die zweite medizinische Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rokitansky soll in seinem Leben deren 80.000 Obduktionen durchgeführt haben. In Zusammenarbeit mit dem Internisten Škoda, dem Dermatologen Hebra, den Chirurgen Schuh, er verwendet erstmals zur Betäubung Schwefeläther, und Kolletschka und dem unglücklichen Freunde Semmelweis. Dass die Sterblichkeit an der Klinik, wo Studenten geschult wurden, dreimal so hoch war, als auf einer anderen angeschlossen Abteilung, wo Hebammen geschult wurden, läßt Semmelweis um die Beweisführung kämpfen. Türk wird durch die Einführung des Kehlkopfspiegels zum Begründer der Laryngologie. Joseph Hyrtl mit seinem anatomischen Lehrbuch, seine Vorlesungen ziehen Mediziner aus ganz Europa nach Wien. Seine Sprache ist die eines Dichters, sein Witz an Fülle unerreicht. Die Physiologie als Unterrichtsfach schafft Brücke mit bahnbrechenden Werken.

Die dritte medizinische Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Physik, Optik, Chemie entstehen neue Entfaltungsmöglichkeiten, mit Narkose, Mikroskop, Röntgenstrahlen. Hier zu nennen ist Billroth, Albert, umfassender Geist und glänzender Lehrer, die Chirurgen Gussenbauer, Winiwarter, Eiselsberg, Hochenegg, Nothnagel, der Meister der Diagnose, Bamberger, Neusser, Noorden, Herschl, Pirquet, Paltauf und Weichselbaum. Meynert und Obersteiner für Nervensystem und Großhirn, Laryngologie mit Chiari und Schrötter, Ohrenheilkunde mit Politzer und Urbantschitsch, mit Barany einen Nobelpreisträger. Holzknecht wird als Röntgenologe ein Opfer seiner Forschung.

Nach 1918 bis 1938[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Hungerlöhnen, nach dem Untergang der Monarchie, arbeiten die Mediziner weiter. Die Schulen von Eiselsberg und Hochenegg behalten Weltgeltung, die Orthopädie und Unfallchirurgie erfährt mit Lorenz und Böhler neue Impulse. Quostek, Ortner und Jagić als Internisten, Eppinger als Forscher, Loewi entdeckt die Herzhormone mit Nobelpreis, Wagner-Jauregg auch mit Nobelpreis, mit dem heilenden Fieber den Dämon der Paralyse zu bannen. Wo anders schließlich könnte ein Siegmund Freud (!) seine tiefen Einsichten in das Gefüge der menschlichen Seele und ihre treibenden Kräfte gewinnen als hier in Wien, wo die verschiedensten Wesensarten aufeinanderstoßen und sich offenbaren. Leopold führte das Werk Hebras weiter, Economo zur Hirnpathologie und Landsteiner, auch Nobelpreisträger, zur Bluttransfusion. Fürth zur Adrenalinsynthese, zur Physiologie Exner und Durig. Tandler, ein Schüler Zuckerkandls, geht auch in die Politik, und schafft für Wien hygienische und soziale Wohlfahrtseinrichtungen, Tuberkulosefürsorge, Mütterberatung, Kinderheime, Kinderheilstätten, Schulzahnkliniken.

Die Kapuzinergruft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ritual nach der letzten Einsegnung eines Sarges in der Kapuzinerkirche besteht darin, dass es auf der rechten Seite der Kirche über eine Stiege hinabgeht, vor die Kapuzinergruft. Und der Zeremonienmeister nach dem Beispiel des Kaisers Franz dreimal an die Türe klopft, und der Pater Guardian fragt: Wer begehrt Einlaß? Die Antwort: Seine apostolische Majestät, der Kaiser Franz. Der Mönch: Den kenne ich nicht. Der Zeremonienmeister klopft wieder dreimal und ruft: Es begehrt der allerhöchste Kaiser Franz eingelassen zu werden. Unbeirrt die Antwort: Den kenne ich nicht. Und nach einer Pause: Wer bei Gott begehrt Einlaß? Der Zeremonienmeister: Dein Bruder Franz, ein armer Sünder. Nun erst wird die Türe zur Gruft aufgesperrt.

Kaiser Franz Joseph ist am Sarg von Kronprinz Rudolf zu Mayerling gestanden, am Sarg von Kaiserin Elisabeth, an den Särgen von Franz Ferdinand und seiner Gattin Sophie. Als er selbst am 30. November 1916 in der Kapunzinergruft seine letzte Ruhestätte findet, baut sich ein letztes Mal die bunte Völkervielfalt der Monarchie zum Abschied zusammen. Für Österreich war dann 1918 mehr als ein Krieg zu Ende. Dieser Rest, dieses Übriggebliebene, bildete sich als Republik Österreich, welcher Recht wie Fähigkeit zu leben abgesprochen wurde.

Land, Volk und Tracht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

meint die Darstellung der Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland, Wien.

Erloschene Privilegien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft in Neuorientierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Messe, Mode, Monopole[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wien im Wiederaufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

blickt zurück, in die 15 Jahre Verwaltung des Wiener Rathauses nach 1918 bis 1933 unter der Arbeiterpartei SPÖ, wo in Zeiten der Not nach dem Ersten Weltkrieg bezüglich Wohnbau und Sozialverwaltung weltweit beachtliches geleistet wurde, unter den Bürgermeistern Jakob Reumann und Karl Seitz, mit dem Mediziner und Sozialpolitiker Julius Tandler. Der städtische Gemeindebau war auch deswegen notwendig, weil der Mieterschutz, eine Notwendigkeit des Krieges, in der folgenden Notzeit nicht aufzuheben war, und für das Aufkommen einer Wohnbautätigkeit durch Private der Mieterschutz zu einem hemmenden Faktor wurde. Die Jahre 1934 bis 1938 unter dem Austrofaschismus stehen im Zeichen des Straßenbaus, nennt die Höhenstraße, die Wientalstraße. [4]

Spanische Reitschule, Augartenporzellan, Wiener Sängerknaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gastronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bäder, Sport und Jagd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das österreichische Nocturno[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

brach nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich an. In den Märztagen 1938 tauchte auf herabgelassenen Rollbalken gesperrter Geschäfte ein Plakat auf, das Hitler und Bismarck zusammen zeigt, jener aufdringlich im Vordergrund, der andere quasi als steckengebliebener Wegbereiter bescheiden im Hintergrund. Vergessen das Wort von Bismarck 1874 zu Maurus Jokai: Der deutsche Staatsmann, dem es einfiele, in Österreich etwas erobern zu wollen, wäre reif, gehenkt zu werden. Dem folgt ein Zitat des französischen Fürsten Talleyrand auf das große kaiserliche Österreich: Österreich zerstören, heißt das Chaos an die Stelle der Ordnung setzen. Und Marboe: Als Österreich als Republik von der Landkarte weggewischt war, da brach das große Nocturno, das unbarmherzige Töten, das seelenlose Sterben an. Und mit einer Abwandlung zu Franz Grillparzer: Die Weiterentwicklung der Menschheit - nach dem düsterschweren Wort des Dichters - von der Humanität über die Nationalität zur Bestialität [5] - war in vollem Gange. Als Symbole Österreichs versanken sieben Jahre später, in den Märztagen 1945 Oper und Stephansdom in tagelangem Brande zu Schutt und Asche. Die aus dem hohen Dach des Domes steil aufspringenden Flammen läuten stumm die Freiheit ein.

Österreich - Europas Jedermannsland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

berichtet von der Festspielstadt Salzburg, wo das Spiel vom reichen Jedermann Gemüt und Sinn eines Publikums aus aller Welt Jahr für Jahr von neuem ergreift und packt. Ihr Fremde und Gäste, ihr Freunde und Vertraute, die ihr nach Österreich kommt, ihr möget nachdenklich werden, über Sein und Vergehen der Menschen überhaupt, vielleicht auch nachdenklich über das Schicksal Österreichs. Und Marboe schließt mit: Geblieben ist Österreich das unvergänglich Menschliche. Bei aller historischen Größe, die nur noch schimmert. Oder: Das große Begegnen der Völker wie der Menschen. Das Gespräch vor allem anderen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DNB Drei Publikationen von Hans Nusko
  2. Redaktion: Die Personen mit Textbeiträgen sind auf Seite IX des Buches gelistet.
  3. Bernhard Altmann nimmt aufgrund des Buches Kontakt mit Hans Robert Pippal auf, in Martina Pippal: Hans Ropert Pippal, Böhlau Wien 2003, ISBN 3-205-77137-0, Seite 26
  4. Die Überschrift erscheint heute unpassend, da es auf den Wiederaufbau nach 1945 mit keinem Worte eingeht. Das Buch, 1948 veröffentlicht, endet 1938, ist aber gedanklich beim Wiederaufbau, ein Begriff, dem heute die Jahre von 1945 bis 1955 zugewiesen werden.
  5. CeltoSlavica Franz Grillparzer: Der Weg der neuern Bildung geht Von Humanität Durch Nationalität Zur Bestialität., 1849