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Carlone (Künstlerfamilie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Carlone sind eine in Mitteleuropa weitverzweigte Familie mit vielen bedeutenden Persönlichkeiten, die ursprünglich aus der Gegend zwischen Comer See und Luganersee stammt. Dort werden sie als „Artisti dei laghi“ bezeichnet, denen eine ganze Reihe von Kunstbüchern gewidmet ist, die den Untertitel „Itinerari europei“, europäische Wanderarbeiter oder auch Wanderkünstler tragen.

Man kann sie in folgende Zweige einteilen:

1. Die Künstlerfamilie Carlone aus dem Dorf Scaria (heute: Lanzo d’Intelvi) zwischen Comer See und Luganersee hat über Jahrhunderte hinweg bedeutende Künstler -- Architekten bzw. Maurermeister, Stuckateure und Fresken- und Tafelbildmaler -- im Zeitalter des Barock und Rokoko hervorgebracht.

Meist waren es Wanderkünstler, die den Winter in ihrem Heimatort verbrachten. Einige Zweige der Familie ließen sich aber auch für Generationen in Österreich, hauptsächlich in der Steiermark nieder.

Dem österreichisch-steirischen Zweig dieser Familie sind folgende Künstler zuzurechnen:

2. Die Künstlerfamilie Carlone aus dem Dorf Rovio (auch zwischen Comer See und Luganersee gelegen) hat ebenfalls bedeutende Künstler im Zeitalter des Barock und Rokoko hervorgebracht.

3. Seitenzweige des steirischen Teils der Familie Carlone aus Scaria mit dem eingedeutschten Namen „Karlon“ waren Theologen und Politiker; vor allem Prälat Alois Karlon, der zur Wiedererrichtung der Abtei Seckau und zur Schaffung einer katholischen Presse in der Steiermark maßgeblich beitrug.

  • Julius Heinz Tuschnig: Die Carlone in Graz. Beiträge zu ihrer Biographie. In: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. 27, 1933, S. 127–151 (Digitalisat).
  • Reclams Kunstführer Österreich. I und II, S. ?
  • Reclams Kunstführer Deutschland. I,1, I,2 und II, S. ?.
  • Anthony Blunt: Kunst und Kultur des Barock und Rokoko. Herder, Freiburg ????, S. ?.
  • Günter Brucher: Barockarchitektur in Österreich. Du Mont, Köln 1983, S. ?.
  • Helga Wagner: Barocke Festsäle in bayrischen Schlössern und Klöstern. Süddeutscher Verlag, München S. ?
  • Wilfried Hansmann: Das Treppenhaus und das Große Neue Appartement des Brühler Schlosses. S. ?.
  • Werner Fleischhauer: Barock im Herzogtum Württemberg. S: ?
  • Lexikon der Kunst. Herder. Band ?, S. ?
  • Lexikon der Kunst. Seemann, Leipzig. Band ?, S. ?.
  • Heide Vagt: Untersuchungen zum Werk Diego Francesco Carlones. Dissertation. München 1970.
  • Hans Tietze: Carlone, Künstleramilie, … In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 6: Carlini–Cioci. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 3–10 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Matteo Marangoni: I Carloni. Alinari, Florenz 1925.
  • Silvia A. Colombo, Simonetta Coppa: I Carloni di Scaria. 1997.
  • Massimo Bartoletti, Laura Damiani Cabrini: I Carloni di Rovio (= Artisti dei laghi. Itinerari europei Band 3). Fidia edizioni d´arte, Lugano 1997, ISBN 88-7269-078-1
  • Lucia Pedrini Stanga: I Colomba di Arogno. 1994.
  • Carlone (Künstler-Familie). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 16, Saur, München u. a. 1997, ISBN 3-598-22756-6, S. 431.
Commons: Carlone (Künstlerfamilie) – Sammlung von Bildern