Cincinnati Reds (Footballteam)

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Cincinnati Reds
Gegründet 1933
Aufgelöst 1934
Spielten in Cincinnati, Ohio
Liga

National Football League (1933–1934)

  • Western Division
Teamfarben
Personal
Teamgeschichte
  • Cincinnati Reds (1933–1934)
Erfolge
NFL-Meister (0)


Conference-Sieger (0)
Division-Sieger (0)
Stadien

Die Cincinnati Reds waren ein in Cincinnati, Ohio, beheimatetes American-Football-Team in der National Football League (NFL). Sie wurden 1933 gegründet und mussten bereits 1934, nach acht Spielen in der zweiten Saison, den Spielbetrieb wieder einstellen, da sie die Ligabeiträge nicht bezahlen konnten. Nach ihrer Suspendierung spielten die St. Louis Gunners die letzten drei Spiele der Saison an Stelle der Reds. Ihre Spiele trugen sie im Redland Field vor durchschnittlich 3.000 Zuschauern aus.[1]

Auf Grund der wirtschaftlichen Verwerfungen der Weltwirtschaftskrise nahmen 1932 nur noch acht Mannschaften an der National Football League teil. Der Präsident Joe Carr versuchte deshalb weitere Franchises zu gewinnen. Neben einer Franchise in Pittsburgh und Philadelphia, erhielt am 28. Juni 1933 auch Cincinnati den Zuschlag für eine NFL-Mannschaft. Die Eigner bestanden aus dem Gerichtsmediziner des Hamilton County M. Scott Kearns, des Investmentbankers William McCoy sowie des Haupt-Eigentümers der Baseball-Mannschaft Cincinnati Reds, Sidney Weil.[2]

Als Head Coach konnte er den schon vorher von mehreren NFL-Teams engagierten Al Jolley gewinnen. Gemeinsam verpflichteten sie die ersten Spieler, welchen sie 100 US-Dollar pro Spiel anboten.[3] Kearns und McCoy besaßen jedoch nicht genug finanzielle Mittel um eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufzustellen. Auch das Marketing für die Heimspiele war nur rudimentär.

In der Saison 1933 konnten die Reds in den ersten sechs Spielen nur ein einziges Unentschieden erringen, als sie gegen die ebenfalls neuen Pittsburgh Pirates ein 0:0 erreichten. Sie verloren auch ein Spiel mit 0:3 gegen die Chicago Cardinals, was der einzige Sieg der Cardinals in dieser Saison war. Insgesamt konnten die Reds in den ersten sechs Spielen nur drei Punkte erzielen, was einen Durchschnitt von 0,5 Punkten pro Spiel bedeutete.[3] Nach diesen Spielen wurde Jolley entlassen und durch Mike Palm ersetzt. Dieser verwarf Jolleys Notre Dame Box und setzte Spieler auf anderen Positionen ein.[4] Im siebten Spiel konnte der Halfback Lew Pope einen 48-Yard-Lauf erzielen, mit dem er den ersten Touchdown der Reds erzielte. Nach einem Field Goal und einem Safety konnte man gegen die Cardinals mit 12:9 den ersten Sieg erzielen. In der folgenden Woche spielten die Reds gegen die Portsmouth Spartans, die zudem Zeitpunkt als eines der besten Teams der Liga galten und nur einen halben Punkt hinter dem Western-Division-Führenden Chicago Bears waren. Die Reds konnten zwei Pässe intercepten und drei Fumble erzwingen. Ein Fumble wurde zu einem 2-Yard-Touchdown zurückgetragen, ein weiterer bereitete ein Field Goal vor. Am Ende gewannen die Reds mit 10:7 und nahmen die Spartans so aus dem Titelrennen. Im folgenden Spiel verloren die Reds mit 3:20 gegen die Philadelphia Eagles, ehe sie am letzten Spieltag mit 10:0 die Brooklyn Dodgers schlugen, wobei Gil Lefebvre einen rekordsetzenden 98-Yard-Kickoff-Return-Touchdown erzielte. Mit einer Bilanz von 3 Siegen, sechs Niederlagen und einem Unterschieden belegten die Reds Platz vier in der Western Division, noch vor den Chicago Cardinals, die nur einen Sieg und ein Unentschieden in elf Spielen erzielten.[3] Palm kündigte nach der Saison.[5]

Nachdem ihnen die Saison 1933 fast 20.000 Dollar Verlust bescherte verkauften Kearns und McCoy das Team an eine fünfköpfige Investorengruppe um Myron Greentree.[6][7]

In der Saison 1934 wurde Algy Clark, ein Spieler aus der Vorsaison, zum Head Coach ernannt, blieb aber auch Spieler. Clark konnte jedoch keine neuen guten Spieler rekrutieren. Die Reds konnten in den ersten sechs Spielen nur zehn Punkte erzielen, ließen aber selbst 141 Punkte zu, weshalb jedes Spiel verloren ging.[3] Ein Touchdown und ein Field Goal waren das einzige, was die inkompetente Offense zustande brachte, weshalb die Teams ab Mitte Oktober mit ihren Reservespielern gegen die Reds antraten und trotzdem die Spiele gewannen.[8] Aufgrund schlechter Zuschauerzahlen wurde das Heimspiel am siebten Spieltag gegen die Detroit Lions in das Stadion des Gegners verlegt, wo die Reds mit 0:38 verloren.[3]

Am 5. November gaben die Eigentümer die Rückgabe der Franchise an die NFL bekannt, da sie die Spielergehälter nicht mehr zahlen konnten.[9] Am folgenden achten Spieltag spielten die Reds in Philadelphia gegen die Eagles. Das Spiel war aufgrund von Regen um zwei Tage verschoben worden, wodurch es an einem Wahltag stattfand, weshalb das Spiel sehr schlecht besucht war. Die Eagles erzielten zehn Touchdowns und 407 Yards, während die Reds nur 89 Yards erreichten.[9] Das Endergebnis von 64:0 stellt noch immer den Rekord für die meisten erzielten Punkte in einem Regular-Season-Shutout-Spiel dar.[3][9] Die Defense der Reds hatte nun bereits 243 Punkte zugelassen.[8]

Joe Carr trat nun in Verhandlungen mit den St. Louis Gunners. Diese hatten bereits früher Interesse an der Franchise gezeigt und übernahmen mit der Spiellizenz sechs Spieler der Reds und spielten die restlichen Spiele des Reds-Spielplanes. Die Gunners gewannen ihr erstes Spiel gegen die Pittsburgh Pirates mit 6:0, ehe sie die Spiele gegen die Green Bay Packers und Detroit Lions verloren.[3]

Die Cincinnati Reds halten den Rekord mit den beiden wenigsten erzielten Punkten in einer Saison. 1933 erzielten sie 38 Punkte in zehn Spielen. Dieser zweitschlechteste Wert wurde 1942 von den Detroit Lions eingestellt. In dieser Saison stellten sie mit drei auch den Rekord für die wenigsten Touchdowns in eine Saison auf. Auch konnten die Reds mit 51 die wenigsten First Downs und mit 1.150 Yards den geringsten Raumgewinn erzielen. Die 102 Passversuche und die 25 erfolgreichen Pässe in dieser Saison stellen ebenfalls negative Rekorde dar. In der Folgesaison erzielten die Reds nur 37 Punkte in elf Spielen, der schlechteste Wert.[10] Sie selbst erzielten dabei nur zehn Punkte in acht Spielen, bevor dann die Gunners 27 Punkte in drei Spielen schafften.[11] Diese Rekorde berücksichtigen nur Spielzeiten ab 1932, dem Jahr, seitdem die NFL offizielle Statistiken führt.[12]

Saisonergebnisse

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Saison Siege Niederlagen Unentschieden Punkte erzielt Punkte zugelassen Platzierung Head Coach
1933 3 6 1 38 110 4. West Al Jolley, Mike Palm
1934 0 8 0 10 243 6. West Algy West
Summe 3 14 1 48 353

In der Geschichte der Reds spielten insgesamt 53 Spieler für das Franchise.[13]

# Name Position Saisons
39 Frank Abruzzino C/G 1933
20 Gump Ariail E 1934
26 Ed Aspatore T 1934
47 Jim Bausch B 1933
Mil Berner C 1933
34 Tom Blondin G 1933
40 Chuck Braidwood E 1933
46 Lloyd Burdick T 1933
33 John Burleson G/T 1933
5, 39 Tom Bushby B 1934
27/52 Les Caywood C/ 1933–34
1, 45 Algy Clark B 1933–34
3, 42 Red Corzine B 1933–34
48 Joe Crakes E 1933
Sonny Doell T 1933
51 Leo Draveling T 1933
Chief Elkins B 1933
22, 27 Earl Elser T 1934
29 Tiny Feather B 1934
49 Rosie Grant G 1933–34
46 Homer Hanson G 1934
Hal Hilpert E 1933
Hoster Howell T 1934
19 Russ Lay G 1934
10, 41 Biff Lee G 1933–34
30 Gil LeFebvre B 1933–34
6 Bill Lewis B 1934
25 Ted Maples C 1934
15/34 Jim Mooney E 1933–34
13 Cliff Moore B 1934
31 Don Moses FB 1933
Buster Mott B 1934
9, 44 Lee Mulleneaux C 1933–34
24/43 George Munday T 1933–34
53 Mike Palm B 1933
Bill Parriott FB 1934
2, 32 Lew Pope B 1933–34
50 Dick Powell E 1932
14, 38 John Rogers C 1933–34
Harvey Sark G 1934
8 Pete Saumer B 1934
36 Kermit Schmidt E 1933
37 Bill Senn HB 1933
31 Norris Severson B 1934
Benny Sohn B 1934
47 Seaman Squyres B 1933
21/50 Cookie Tackwell E 1933–34
28 Otto Vokaty FB 1934
Ossie Wiberg FB 1933
37 Cole Wilging E 1934
Basil Wilkerson E 1934
35 Blake Workman B 1933
47 Charlie Zuker T 1934
Abkürzungen der Spieler-Positionen im American Football 
Offense QB – Quarterback | RB – Runningback | FB – Fullback | TE – Tight End | E/WR – Wide Receiver | T – Tackle | G – Guard | C – Center
Defense DT – Defensive Tackle | DE – Defensive End | NT – Nose Tackle | LB – Linebacker | ILB – Inside Linebacker | MLB – Middle Linebacker | OLB – Outside Linebacker | CB – Cornerback | NB – Nickelback | FS – Free Safety | SS – Strong Safety
Special Teams K – Kicker | P – Punter | KS – Kicking Specialist | KOS – Kickoff Specialist | LS – Long Snapper | RS – Return Specialist | KOR/KR – Kick Returner | PR – Punt Returner | PP – Punt Protector
  • Emmis Communications: Cincinnati Magazine. Emmis Communications, Oktober 1983, S. 32 f. (google.de [abgerufen am 30. Mai 2022]).

Einzelnachweise

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  1. Christine Mersch: Cincinnati Bengals History. Arcadia Publishing, 2007, ISBN 978-0-7385-4090-0, S. 7.
  2. Chris Willis: The Man Who Built the National Football League: Joe F. Carr. Scarecrow Press, 2010, ISBN 978-0-8108-7670-5, S. 309 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2022]).
  3. a b c d e f g C. Robert Barnet: The Cincinnati Reds: One of the NFL’s worst. In: Cincinnati Magazine. Band 17, Nr. 1, Oktober 1983, ISSN 0746-8210, S. 32–39.
  4. John Maxymuk: NFL Head Coaches: A Biographical Dictionary, 1920-2011. McFarland, 2012, ISBN 978-0-7864-9295-4, S. 221.
  5. John Maxymuk: NFL Head Coaches: A Biographical Dictionary, 1920-2011. McFarland, 2012, ISBN 978-0-7864-9295-4, S. 46.
  6. Chris Willis: The Man Who Built the National Football League: Joe F. Carr. Scarecrow Press, 2010, ISBN 978-0-8108-7670-5, S. 332 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2022]).
  7. 30 Jan 1934, 12 - The Cincinnati Enquirer at Newspapers.com. Abgerufen am 30. Mai 2022 (englisch).
  8. a b Worst NFL teams of all time. Abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  9. a b c Eagles record-setting game in 1934 was against doomed Cincinnati Reds. Philadelphia Inquire, 20. November 2010, abgerufen am 11. August 2016 (englisch).
  10. ALL-TIME RECORDS. (PDF) Archiviert vom Original am 20. Oktober 2013; abgerufen am 28. März 2024.
  11. NFL Historical Standings 1934. Abgerufen am 9. Oktober 2016.
  12. 1931-1940. Abgerufen am 9. Oktober 2016.
  13. John Maxymuk: Uniform Numbers of the NFL: All-Time Rosters, Facts and Figures. McFarland, 2005, ISBN 978-0-7864-2057-5, S. 416.