Collegium Willibaldinum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. September 2020 um 23:47 Uhr durch Didionline (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Bildung im Landkreis Eichstätt; Ergänze Kategorie:Bildung in Eichstätt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Collegium Willibaldinum
Das Collegium Willibaldinum heute
Das Collegium Willibaldinum heute

Das Collegium Willibaldinum heute

Seminartyp Klerikalseminar
Anschrift Leonrodplatz 3
85072 Eichstätt
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Träger Eigenständige juristische Person
gem. can. 238 § 1 CIC 1983
Gründungsjahr 1564
Seminaristenzahl (ges.) 29 (Stand: Januar 2016)
Regens Michael Wohner
Subregens Bernhard Jens Fleckenstein
Spiritual P. Michael Schneider
Webadresse www.priesterseminar-eichstaett.de
Pforte des Priesterseminars

Das Collegium Willibaldinum ist das Priesterseminar des Bistums Eichstätt. Dort werden junge Männer zu Priestern ausgebildet.

Das Bischöfliche Seminar St. Willibald ist eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit rund 60 Mitarbeitern. Neben dem Tagungsbetrieb wird die hauseigene Seminargärtnerei mit ihrem Bio-Gemüse und Pflanzen betrieben.

Weitere Teile des Bischöflichen Seminars Eichstätt

Neben dem eigentlichen Priesterseminar, der Ausbildungsstätte für Priester, gehören noch mehrere andere Einrichtungen zum Bischöflichen Seminar Eichstätt:

Geschichte

Am 16. November 1564 gründete der Eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg das Collegium Willibaldinum als erstes Seminar für Priesterbildung nördlich der Alpen und als zweites weltweit. Mit der schnellen Umsetzung des 1563 auf dem Konzil von Trient beschlossenen Seminardekrets wollte er sittlich gefestigte Priester ausbilden lassen und so einem durch die Reformation verursachten "erschrecklichen defectum personarum" entgegentreten. Als Leiter setzt Martin von Schaumberg Rudolf Clenck († 1578) ein.

1614 erfolgte die Berufung von Jesuiten aus Ingolstadt zur Übernahme des Seminars. 1634 kam es zur Einäscherung des Kollegs (Jesuitenkolleg Eichstätt) und der zugehörigen Schutzengelkirche durch die Schweden. Der Abschluss des Wiederaufbaus des Kollegs erfolgte im Jahr 1665. 1773 wurde der Jesuitenorden aufgelöst. Das Collegium konnte ab 1783 seinen Betrieb am alten Platz aufrechterhalten, bis es nach der Säkularisation in Bayern 1806 zum Verlust seiner Bedeutung kam. 1838 erfolgte die Wiedereröffnung des Knabenseminars durch Bischof Karl August von Reisach, 1843 die Errichtung eines Lyzeums. 1924 erfolgte die Umwandlung dieses Lyzeums in eine Philosophisch-theologische Hochschule.

1964 wurde die 400-Jahr-Feier sehr groß begangen. Führende kirchliche Persönlichkeiten, u. a. der damalige Bischof von Eichstätt, Joseph Schröffer, städtische als auch staatliche Funktionsträger nahmen an den Feierlichkeiten teil. Anlässlich dieser Feier wurde die Schutzengelkirche generalsaniert und Kriegsschäden restbeseitigt.

Nach dem Kleinen Seminar St. Richard, im selben Gebäude, besuchte man in der Regel das „Große Seminar“, das eigentliche Priesterseminar. Man studierte in den Gebäuden des Leonrodplatzes. Aus dieser Tradition heraus entstand die Philosophisch-Theologische Hochschule Eichstätt, die zusammen mit der Philosophisch-Pädagogischen Hochschule Eichstätt zu einer Gesamthochschule verschmolzen wurde. Diese wurde 1980 in eine Katholische Universität umgewandelt (vgl. Artikel Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt).

Aus der Reihe der Regenten kamen namhafte Persönlichkeiten, u. a. Ludwig Mödl, der nachfolgend bis 2013 Prediger an der Universitätskirche St. Ludwig zu München war, oder Andreas Bauch. In den letzten Jahren sank die Zahl der Priesteramtskandidaten. Ein Teil des Hauses wird für Tagungen und die Unterbringungen von Übernachtungsgästen genutzt.

Das Priesterseminar heute

Das Neue Alumnat wurde in den 1980er-Jahren nach Plänen des Eichstätter Diözesanbaumeisters Karl-Josef Schattner errichtet.

In den Wohn- und Studiertrakt wurde die moderne „Kreuzkapelle“ eingefügt.

Leitung des Bischöflichen Seminars Eichstätt

Der jeweilige Bischof von Eichstätt, gegenwärtig ist dies Gregor Maria Hanke OSB, ist der oberste Leiter des Bischöflichen Seminars. Er ernennt das Seminarkollegium, bestehend aus Regens, Subregens und Spiritual.

Das Priesterseminar Eichstätt nimmt Studenten aus dem Bistum Speyer für die Zeit des Studiums vom 1. bis zum 10. Semester auf. Ein Speyrer Priester kann für die Mitarbeit im Bischöflichen Seminar bestellt werden.

Es gab viele Jesuiten als Spirituale für die Priesteramtskandidaten. Seit 2002 hatte mit Lorenz Gadient erstmals ein Weltpriester das Amt des Spirituals im Collegium Willibaldinum inne. Im September 2009 folgte ihm im Amt als Spiritual Pius Schmidt.

Regenten[1]

Commons: Priesterseminar (Eichstätt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Portraitgalerie der Regenten im Eichstätter Priesterseminar
  2. „Dr. Josef Gehr zum Monsignore ernannt“, Kanal 8, 9. November 2009

Koordinaten: 48° 53′ 22,6″ N, 11° 11′ 8,6″ O