Collegium Willibaldinum
Collegium Willibaldinum | |
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![]() Das Collegium Willibaldinum heute | |
Seminartyp | Klerikalseminar |
Anschrift | Leonrodplatz 3 85072 Eichstätt |
Bundesland | Bayern |
Land | Deutschland |
Träger | Eigenständige juristische Person gem. can. 238 § 1 CIC 1983 |
Gründungsjahr | 1564 |
Seminaristenzahl (ges.) | 29 (Stand: Januar 2016) |
Regens | Michael Wohner |
Subregens | Bernhard Jens Fleckenstein |
Spiritual | P. Michael Schneider |
Webadresse | www.priesterseminar-eichstaett.de |
Das Collegium Willibaldinum ist das Priesterseminar des Bistums Eichstätt. Dort werden junge Männer zu Priestern ausgebildet.
Das Bischöfliche Seminar St. Willibald ist eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit rund 60 Mitarbeitern. Neben dem Tagungsbetrieb wird die hauseigene Seminargärtnerei mit ihrem Bio-Gemüse und Pflanzen betrieben.
Weitere Teile des Bischöflichen Seminars Eichstätt
Neben dem eigentlichen Priesterseminar, der Ausbildungsstätte für Priester, gehören noch mehrere andere Einrichtungen zum Bischöflichen Seminar Eichstätt:
- die Naturkundlichen Sammlungen des Jura-Museums auf der Willibaldsburg in Eichstätt.
- das Collegium Orientale
- die Schutzengelkirche und
- der Sitz der Hauptkongregation der Marianischen Männerkongregation für das Bistum Eichstätt.
Geschichte
Am 16. November 1564 gründete der Eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg das Collegium Willibaldinum als erstes Seminar für Priesterbildung nördlich der Alpen und als zweites weltweit. Mit der schnellen Umsetzung des 1563 auf dem Konzil von Trient beschlossenen Seminardekrets wollte er sittlich gefestigte Priester ausbilden lassen und so einem durch die Reformation verursachten "erschrecklichen defectum personarum" entgegentreten. Als Leiter setzt Martin von Schaumberg Rudolf Clenck († 1578) ein.
1614 erfolgte die Berufung von Jesuiten aus Ingolstadt zur Übernahme des Seminars. 1634 kam es zur Einäscherung des Kollegs (Jesuitenkolleg Eichstätt) und der zugehörigen Schutzengelkirche durch die Schweden. Der Abschluss des Wiederaufbaus des Kollegs erfolgte im Jahr 1665. 1773 wurde der Jesuitenorden aufgelöst. Das Collegium konnte ab 1783 seinen Betrieb am alten Platz aufrechterhalten, bis es nach der Säkularisation in Bayern 1806 zum Verlust seiner Bedeutung kam. 1838 erfolgte die Wiedereröffnung des Knabenseminars durch Bischof Karl August von Reisach, 1843 die Errichtung eines Lyzeums. 1924 erfolgte die Umwandlung dieses Lyzeums in eine Philosophisch-theologische Hochschule.
1964 wurde die 400-Jahr-Feier sehr groß begangen. Führende kirchliche Persönlichkeiten, u. a. der damalige Bischof von Eichstätt, Joseph Schröffer, städtische als auch staatliche Funktionsträger nahmen an den Feierlichkeiten teil. Anlässlich dieser Feier wurde die Schutzengelkirche generalsaniert und Kriegsschäden restbeseitigt.
Nach dem Kleinen Seminar St. Richard, im selben Gebäude, besuchte man in der Regel das „Große Seminar“, das eigentliche Priesterseminar. Man studierte in den Gebäuden des Leonrodplatzes. Aus dieser Tradition heraus entstand die Philosophisch-Theologische Hochschule Eichstätt, die zusammen mit der Philosophisch-Pädagogischen Hochschule Eichstätt zu einer Gesamthochschule verschmolzen wurde. Diese wurde 1980 in eine Katholische Universität umgewandelt (vgl. Artikel Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt).
Aus der Reihe der Regenten kamen namhafte Persönlichkeiten, u. a. Ludwig Mödl, der nachfolgend bis 2013 Prediger an der Universitätskirche St. Ludwig zu München war, oder Andreas Bauch. In den letzten Jahren sank die Zahl der Priesteramtskandidaten. Ein Teil des Hauses wird für Tagungen und die Unterbringungen von Übernachtungsgästen genutzt.
Das Priesterseminar heute
Das Neue Alumnat wurde in den 1980er-Jahren nach Plänen des Eichstätter Diözesanbaumeisters Karl-Josef Schattner errichtet.
In den Wohn- und Studiertrakt wurde die moderne „Kreuzkapelle“ eingefügt.
Leitung des Bischöflichen Seminars Eichstätt
Der jeweilige Bischof von Eichstätt, gegenwärtig ist dies Gregor Maria Hanke OSB, ist der oberste Leiter des Bischöflichen Seminars. Er ernennt das Seminarkollegium, bestehend aus Regens, Subregens und Spiritual.
Das Priesterseminar Eichstätt nimmt Studenten aus dem Bistum Speyer für die Zeit des Studiums vom 1. bis zum 10. Semester auf. Ein Speyrer Priester kann für die Mitarbeit im Bischöflichen Seminar bestellt werden.
Es gab viele Jesuiten als Spirituale für die Priesteramtskandidaten. Seit 2002 hatte mit Lorenz Gadient erstmals ein Weltpriester das Amt des Spirituals im Collegium Willibaldinum inne. Im September 2009 folgte ihm im Amt als Spiritual Pius Schmidt.
Regenten[1]
- Joseph Ernst (1838–1862)
- Johannes Evangelist Pruner (1862–1885)
- Mathias Schneid (1885–1893)
- Georg Koller (1893–1899)
- Karl Kiefer (1899–1924)
- Michael Rackl (1924–1935)
- Johann Evangelist Stigler (1935–1950)
- Andreas Bauch (1950–1971)
- Ludwig Mödl (1971–1987)
- Georg Härteis (1987–1994)
- Josef Mederer (1994–1997)
- Willibald Harrer (1997–2001)
- Josef Blomenhofer (2001–2002)
- Josef Gehr (2002–2009)[2]
- Christoph Wölfle (2009–2016)
- Michael Wohner (seit 2016)
Weblinks
Quellen
- ↑ Portraitgalerie der Regenten im Eichstätter Priesterseminar
- ↑ „Dr. Josef Gehr zum Monsignore ernannt“, Kanal 8, 9. November 2009
Koordinaten: 48° 53′ 22,6″ N, 11° 11′ 8,6″ O