Diskussion:Chicagoer Schule (Soziologie)
Unsortierte Anmerkungen
[Quelltext bearbeiten]Bitte vergleicht diesen Artikel und die Angaben zu Gründern und Mitgliedern mit diesem Artikel aus dem Herzen des Geschehens:
http://www.pragmatism.org/genealogy/chicago.htm
In diesem Wikiartikel scheint, was die Personalien zur School of Pragmatism angeht, kaum etwas zu stimmen! Vorsicht!
Susanna
-- 84.170.53.22 21:41, 25. Nov. 2007 (CET)
Ist es möglich für "Armstuhlforscher" ein geläufigeren Begriff zu verwenden? Scheint mir nämlich ein interessanter Punkt zu sein- bin mir aber über genaue Bedeutung des Begriffs nicht 100% im Klaren. (nicht signierter Beitrag von Domi1892 (Diskussion | Beiträge) 12:48, 14. Sep. 2011 (CEST))
Bitte wo kommt Albion Small vor? der eigentlichen Begründer der Schule!!!
- Siehe unten, Albion Woodbury Small ist nicht Begründer der Schule sondern Gründer es Instituts, das 20 Jahre älter ist als die Chicago-Schule der Soziologie. --Jürgen Oetting (Diskussion) 11:56, 18. Apr. 2014 (CEST)
Überarbeitung des Artikels
[Quelltext bearbeiten]„Armtuhlforscher“ und „Siehe auch“ raus
[Quelltext bearbeiten]Mit enem „Armtuhlforscher“ ist ein, im Gegensatz zum Feldforscher, reiner Theoretiker gemeint. Hübsche alte Bezeichnung, nur hat sie in der Einleitung nichts zu suchen. Die Einleitung soll das Thema knapp beschreiben und nicht Erörterungen zur Soziologiegeschichte insgesamt liefern. Ich entferne den Satz. Außerdem entferne ich das „Siehe auch“ mit dem Link auf Gottlieb Schnapper-Arndt. Der betrieb auch Feldforschung, seine Nähe zur Chicago-Schule ist jedoch nachträglich konstruiert und zwar im ausführlichen Kapitel „Fach- und Wirkungsgeschichtliches“, das mal genauer angesehen werden sollte, da wird nämlich die Chicago-Schule freischwebend dargestellt. Ich kenne die Autoren dieser alten WP-Artikel, es waren sehr fachkundige Sozialwissenschaftler mit der Neigung, ihr ganzes Wissen auszubreiten, unbelegt und nicht immer am richtigen Platz. --Jürgen Oetting (Diskussion) 17:40, 16. Apr. 2014 (CEST)
Probleme der Periodisierung und Zuordnung
[Quelltext bearbeiten]In den bisherigen Artikelversionen (und auch in manchen anderen Quellen) beginnt die Geschichte der Chicagoer Schule mit der Gründung des weltweit ersten Universitätsinstituts für Soziologie durch Albion Woodbury Small. Der wird jedoch in der aktuellen Soziologie-Geschichtsschreibung der Universität Chicago nicht der Schule zugeordnet, siehe hier. Die Chicago-Schule wird nachträglich (ihre Protagonisten nannten sie so nicht) in den Zeitraum vom Ersten Weltkrieg bis in die Mitte der 1930er Jahre gelegt, als ihr Begründer gilt Robert E. Park, der 1915 mit dem Aufsatz „The City“ die programmatische Schrift für das empirische Forschungsprogramm der Schule vorlegte. Für Park war das sozialreformerische Motiv der frühen Chicagoer Soziologen verpönt, somit müssten Jane Addams, Edith Abbott und auch Sophonisba Breckinridge in der Vorgeschichte (und später der sozialreformerischen Nebengeschichte) der Chicago-Schule genannt werden. Auch George Herbert Mead kann schwerlich zur ersten Chicago-Schule gerechnet, obwohl er zu deren Glanzzeit an der Universität Chicago lehrte. Seine Forschungen bildeten die Basis der zweiten Chicagoer Schule, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit Herbert Blumer und Howard S. Becker am Symbolischen Interaktionismus orientierte. Hervorragende Vertreter der ersten Chicago-Schule waren (in dieser Reihenfolge): Robert E. Park, William Isaac Thomas (der Park „entdeckte“) und Ernest Burgess (der 1921 mit Park das Grundlagenwerk „Introduction to Science of the Sociology“ publizierte, das für zwanzig Jahre die „Grüne Bibel“ der amerikanischen Soziologie sein sollte). - Ich ändere die Einleitung entsprechend und schreibe danach als ersten Abschnitt eine Vorgeschichte. --Jürgen Oetting (Diskussion) 09:50, 18. Apr. 2014 (CEST)
- Das hört sich alles gut an. Über die genaue Differenzierung von erster und zweiter Generation bin ich mir nicht sicher – Mead ist da vermutlich eher so eine Übergangsfigur. Bei ihm schwer zu sagen, da sich seine Arbeit zu Lebenszeiten ja vor allem mündlich ausgewirkt hat. Ansonsten würde ich Louis Wirth noch als wichtigen Namen mit aufnehmen. Auch nett für den deutschsprachigen Artikel wegen der engen Anknüpfung an die deutsche Soziologie bzw. Simmel (der natürlich auch sonst wichtig war und eigentlich genannt werden könnte, da er ja auch für Park eine relevante Figur war).--ozean (Diskussion) 09:52, 21. Apr. 2014 (CEST)
- Louis Wirth kommt inzwischen in der Einleitung (wieder) vor und Mead wird dort als Impulsgeber für die zweite Schule genannt. Das ist jetzt unbelegt und aus der Hüfte: Als Übergangsfigur zwischen den beiden Schulen sehe ich ihn nicht, eher als Sonderfall. Zu den empirischen Arbeiten der ersten Schule hat er nicht beigetragen, eher zu den Arbeiten der noch sozialreformerischen Vorgänger am Institut, die sich noch nicht an Robert E. Park orientierten. Er war also wirksam vor und nach Park. Simmel muss rein, stimmt. Das Kapitel "Sozialökologie", das ich umbenennen möchte, um darin die Hauptforschungsgebiete zu erläutern, ist noch nicht bearbeitet, da gehört er hin. Oder in die Vorgesichte, mal überlegen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:42, 21. Apr. 2014 (CEST)
... wird in einer von mir inzwischen aufgehobenen Artikelversion der Chicago-Schule zugerechnet. Das könnte man aus seiner Biografie ableiten, auch aus seinen Schriften. In den herkömmlichen Darstellungen der Schule wird er aber nicht genannt. Bin etwas ratlos, Asylums und Stigma kommen der Chicago-Sache schon sehr, sehr nahe. Trotzdem halte ich es für Theoriefindung, ihn der Schule zuzuschlagen.--Jürgen Oetting (Diskussion) 09:43, 19. Apr. 2014 (CEST)
- Der Schule selbst würde ich ihn auch nicht zuschlagen, dass scheint mir jedenfalls nicht so üblich zu sein. Aber sobald die zweite Schule inkl. symbolischem Interaktionismus genannt wird, könnte man ihn schon als verwandten Geist aufführen. Muss man aber auch nicht. :) --ozean (Diskussion) 09:52, 21. Apr. 2014 (CEST)
- Hinweis auf Goffman vielleicht in einem Einzelnachweis. --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:43, 21. Apr. 2014 (CEST)
- David Matza, der die Vertreter der zweiten Schule „Neo-Chicagoer“ nennt, zählt Goffman zu ihnen und auch Edwin M. Lemert, vgl.: Matza, Abweichendes Verhalten. Untersuchungen zur Genese abweichender Identität, Heidelberg 1973, S. 71 f. - In diesem Buch setzt sich Matza über weite Strecken mit dem Pathologie-Konzept der „ersten“ Chicagoer auseinander. --Jürgen Oetting (Diskussion) 13:06, 26. Apr. 2014 (CEST)
- Inzwischen, in der nun mächtig überarbeiteten Fassung, wird erwähnt, dass er sich dem Kreis um dem Kreis um Herbert Blumer zugehörig fühlte, also der sogenannten „zweiten Chicagoer Schule“. --Jürgen Oetting (Diskussion) 19:40, 3. Feb. 2019 (CET)
Erneute, umfassende, Überarbeitung des Artikels
[Quelltext bearbeiten]Moin Andropov, moin Louis Wu, nun habe ich die Textmenge des Artikels verdreifacht und ihn mit Foto-Dateien versehen. Ich möchte ihn gerne in die Lesenswert-Kandidatur geben, aber erst, wenn ihr, so ihr mögt, drauf geguckt habt, vielleicht ist vorher auch ein Review sinnvoll. Eigentlich sollte es noch etwas mehr Text werden, ich wollte zumindest die sechs „klassischen Studien“ ausführlicher präsentieren, da gab es aber Haken. Zu manchen Themen der sechs Studien gibt es schon WP-Artikel bzw. größere Abschnitte in Personenartikeln. Zu anderen gibt es kaum Angaben in der erreichbaren Literatur. Das hätte Schräglagen in der Darstellung gegeben, zu den Hobos könnte ich sehr viel schreiben zum Ghetto nur recht wenig. Ich habe es also bei der „qualifizierten Aufzählung“ belassen. Was insgesamt die inhaltliche Erkenntnis des Chicagoer Schule ist, war auch nicht darzustellen, weshalb ist unter Kritik vermerkt. So viel erst einmal. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 19:52, 3. Feb. 2019 (CET)
- Hallo Jürgen, vielen Dank für den Hinweis! Ich bin gerade nicht so richtig fit, weshalb ich die Lektüre wohl in Richtung des kommenden Wochenendes verschieben würde, sieht aber schonmal ausgesprochen interessant aus, ich freu mich drauf. Damit erstmal besten Gruß, --Andropov (Diskussion) 19:55, 3. Feb. 2019 (CET)
- Gute Besserung! --Jürgen Oetting (Diskussion) 20:03, 3. Feb. 2019 (CET)
- Ich schaue mir alles in Ruhe an. Die Stelle, die du grad wieder zurückgesetzt hast, liest sich etwas merkwürdig. Außerdem stimmt etwas nicht bei der Stelle mit "das „Negro Problems“ ". Gruß, und Glückwunsch zu den umfangreichen Arbeiten an dem Artikel, Louis Wu (Diskussion) 21:18, 3. Feb. 2019 (CET)
- Danke! Die Sache, die ich zurückgesetzt hatte war so mein gelegentlich grammatikalisch richtiges Deutsch, das aber unklar rüber kommt. Hab's nun verdeutlicht, „aufkamen“ entspricht aber eher als „zunahmen“ der Quelle. Das andere hatte einfach ein„s“ zu viel. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 22:35, 3. Feb. 2019 (CET)
- Ich schaue mir alles in Ruhe an. Die Stelle, die du grad wieder zurückgesetzt hast, liest sich etwas merkwürdig. Außerdem stimmt etwas nicht bei der Stelle mit "das „Negro Problems“ ". Gruß, und Glückwunsch zu den umfangreichen Arbeiten an dem Artikel, Louis Wu (Diskussion) 21:18, 3. Feb. 2019 (CET)
- Gute Besserung! --Jürgen Oetting (Diskussion) 20:03, 3. Feb. 2019 (CET)
„Zweite Chicagoer Schule“
[Quelltext bearbeiten]Die sogenannte „Zweite Chicagoer Schule der Soziologie“ habe ich im Artikel nur gestreift und dabei auf Symbolischer Interaktionismus verlinkt, der ja mit der „zweiten Schule“ quasi identisch ist. Ist mehr im Artikel notwendig? Im Gegensatz zur klassischen Schule, die die amerikanische Soziologie in der Zwischenkriegszeit dominierte, hatte die „zweiten Schule“ (die ich in der Literatur nur mit Anführungszeichen sehe) eine sehr mächtige Konkurrenz, Talcott Parsons mit seiner Soziologische Systemtheorie und Robert K. Merton. Als prominentester „Vertreter“ der „zweiten Schule“ ließe sich Erving Goffman (steht so auch im Artikel) nennen, obwohl seine Chicago-Beziehung institutionell nur indirekt war. „Echte Chicagoer“ der zweiten Schule waren Anselm L. Strauss, der die Grounded Theory entwickelte; Howard S. Becker, der noch am ehesten Feldforschung im Sinne der „klasssischen Chicagoer“ betrieb (teilnehmende Beobachtung unter Marihuana-Konsumenten und unter Tanzmusikern), aber auch sehr maßgeblich zur Entwicklung des Labeling Approach beitrug, der auf dem Symbolischen Interaktionismus (SI) beruht; sowie Joseph R. Gusfield, der auf Basis des SI sozialwissenschaftliche Suchtforschung betrieb. Diese Zusammenhänge kommen jetzt aus meinem Kopf, ließe sich aber wohl auch belegen. Soll so was rein in den Artikel? Klassische „Chicago-Schule“ ist es nicht. Vielleicht was für einen kleineren eigenständigen Artikel? --Jürgen Oetting (Diskussion) 11:42, 4. Feb. 2019 (CET)
- Ich denke, ein kleiner eigener Artikel wäre gerechtfertigt. Louis Wu (Diskussion) 17:57, 4. Feb. 2019 (CET)
- Bin mir immer noch unsicher. Ich hatte ja irgendwo schon geschrieben, dass ich „Zweite Chicagoer Schule“ aus der Literatur nur in Anführungszeichen kenne. Aus Einzelnachweis 39 der derzeitigen Artikelversion geht hervor, dass der Begriff erstmals 60 Jahre nach Ende der klassischen Chicagoer Schule verwendet wurde. 30 Jahre früher (siehe Anmerkung 40) war bei David Matza (englichsprachiges Originalbuch von 1969) von „Neo Chicagoern“ die Rede. Ob's ein etbalierter Begriff ist? Er wird in der Literatur genannt, immer mit Tüdelchen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 18:45, 8. Feb. 2019 (CET)
- Gerade bei google-books gesehen, in Partizipation und soziale Integration in heterogenen Gesellschaften, S. 76: zweite Chicagoer Schule, ohne Anführungsstriche. Aber weit verbreitet ist das wirklich nicht. Dann vielleicht wirklich besser kurz streifen und dann ist es das. Alles weitere wäre Begriffsetablierung. Louis Wu (Diskussion) 22:22, 8. Feb. 2019 (CET)
- Man könnte fast ins Intro des Artikels Symbolischer Interaktionismus rein schreiben, dass der auch als „Zweite Schule der Chicagoer Soziologie“ bezeichnet wird. Der Begründer des Symbolischen Interaktionismus Herbert Blumer war ein Chicagoer Soziologe, er war Schüler von George Herbert Mead, ebenfalls Chicagoer und auch philosophischer Ideengeber der „klassischen Schule“. --Jürgen Oetting (Diskussion) 22:52, 8. Feb. 2019 (CET)
- Dann mach das doch, ist ja keinesfalls falsch. Louis Wu (Diskussion) 13:10, 9. Feb. 2019 (CET)
- Ich suche Belege. Der ganze Artikel Symbolischer Interaktionismus könnte welche vertragen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 13:24, 9. Feb. 2019 (CET)
- Dann mach das doch, ist ja keinesfalls falsch. Louis Wu (Diskussion) 13:10, 9. Feb. 2019 (CET)
- Man könnte fast ins Intro des Artikels Symbolischer Interaktionismus rein schreiben, dass der auch als „Zweite Schule der Chicagoer Soziologie“ bezeichnet wird. Der Begründer des Symbolischen Interaktionismus Herbert Blumer war ein Chicagoer Soziologe, er war Schüler von George Herbert Mead, ebenfalls Chicagoer und auch philosophischer Ideengeber der „klassischen Schule“. --Jürgen Oetting (Diskussion) 22:52, 8. Feb. 2019 (CET)
- Gerade bei google-books gesehen, in Partizipation und soziale Integration in heterogenen Gesellschaften, S. 76: zweite Chicagoer Schule, ohne Anführungsstriche. Aber weit verbreitet ist das wirklich nicht. Dann vielleicht wirklich besser kurz streifen und dann ist es das. Alles weitere wäre Begriffsetablierung. Louis Wu (Diskussion) 22:22, 8. Feb. 2019 (CET)
- Bin mir immer noch unsicher. Ich hatte ja irgendwo schon geschrieben, dass ich „Zweite Chicagoer Schule“ aus der Literatur nur in Anführungszeichen kenne. Aus Einzelnachweis 39 der derzeitigen Artikelversion geht hervor, dass der Begriff erstmals 60 Jahre nach Ende der klassischen Chicagoer Schule verwendet wurde. 30 Jahre früher (siehe Anmerkung 40) war bei David Matza (englichsprachiges Originalbuch von 1969) von „Neo Chicagoern“ die Rede. Ob's ein etbalierter Begriff ist? Er wird in der Literatur genannt, immer mit Tüdelchen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 18:45, 8. Feb. 2019 (CET)
- Martina Löw schreibt, die sogenannte „Second Chicago School“ sei bekannter tituliert als Symbolischer Interaktionismus (Martina Löw: Gemeindestudien heute: Sozialforschung in der Tradition der Chicagoer Schule? Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung (ZBBS), 1/2001, S. 111-131, hier S. 112.). Das ist jetzt drin und damit ist es für diesen Artikel eindeutig. --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:35, 10. Feb. 2019 (CET)
- Ich habe die gesamte vorliegende Textmenge nur überflogen - deswegen will ich nur vorsichtig fragen: Sollte man nicht eine kleine Abgrenzung zur monetaristischen Chicago School (M. Friedman et al.) einfügen, die doch im zeitgenössischen Bewusstsein als "Chicago Boys" präsenter sein dürfte als die soziologische Schwester. --FelMol (Diskussion) 17:50, 13. Feb. 2019 (CET)
- Moin FelMol, kleiner Hinweis, der Artikel ist derzeit im Review. Eine Abgrenzung zu den monetaristischen „Chicago Boys“ halte ich über den letzten Satz im Intro hinaus (Verweis auf die anderen beiden Chicago-Schulen) nicht für notwendig, sogar für eine Artikelverschlechterung, weil es den Rahmen sprengen würde. Das eine hat mit dem anderen wirklich nichts zu tun außer „Chicago“. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 18:35, 13. Feb. 2019 (CET)
- Moin Jürgen, das verstehe ich schon. Aber der zunächst unspezifische Link auf "Ökonomie" führt zwar, für mich überraschend, zu der Chicago School(Ökonomie). Hätte ich den nicht angeklickt, hätte ich immer noch einen Hinweis darauf im Text vermisst. Beste Grüße --FelMol (Diskussion) 22:41, 13. Feb. 2019 (CET)
- Ja, stimmt. Danke für den Hinweis, wäre ich wohl allein nicht drauf gekommen, wegen der Betriebsblindheit, die sich einstellt, wenn man lange an einem Artikel arbeitet. Werde ich deutlicher machen mit den Links, will sowieso das Intro noch etwas verlängern. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 22:52, 13. Feb. 2019 (CET)
Diskussion des abgeschlossenen Review-Prozesses
[Quelltext bearbeiten]Beginn der Kopie:
Als Chicagoer Schule der Soziologie wird ein Forschungszusammenhang aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bezeichnet, der sein institutionelles Zentrum im Department für Soziologie der Universität Chicago hatte. Zentrales Forschungsfeld war die Stadt Chicago, Forschungsthema der durch Industrialisierung und Einwanderung ausgelöste Wandel des urbanen Lebens, Forschungsmethode die Empirische Sozialforschung, häufig in Form von Feldforschung und teilnehmender Beobachtung. Die Chicago-Schule lieferte wegweisende Vorarbeiten ...
Diesen Artikel überarbeite und ergänzte ich bereits einmal 2014. In den letzten Wochen habe ich es weiter vorangetriebn, die Textmenge verdreifacht, alles belegt, Foto-Dateien hinzugefügt. Ich möchte den Artikel in die Lesenswert-Kandidatur geben. Aber erst mal hier. -- Jürgen Oetting (Diskussion) 20:41, 7. Feb. 2019 (CET)
Bitte auch die Artikeldisk. beachten, besonders zur Frage, wie und wo die sogenannte „Zweite Chicagoer Schule“ dargestellt werden soll. Derzeit wird sie nur kurz gestreift, dafür gibt es aber auch Gründe. --Jürgen Oetting (Diskussion) 18:48, 8. Feb. 2019 (CET)
- Ist jetzt belegt: Die sogenannte „Second Chicago School“ ist bekannter tituliert als Symbolischer Interaktionismus. Dazu gibt es einen größeren eigenständigen Artikel, womit das Thema im Artikel, um den es hier geht, nur gestreift werden braucht. Was der Fall ist. --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:42, 10. Feb. 2019 (CET)
- Grüß dich Jürgen, ein sehr schöner, aspektreicher Artikel, augenöffnend und interesseweckend. Dafür schonmal vielen Dank! Ich habe beim Durchlesen gleich ein paar Vorschläge gemacht und bitte dich die durchzusehen. Ansonsten wie immer einige Einzelbeobachtungen:
- Zum Zuzug der Afroamerikaner nach Chicago: Hinweis auf Great Migration (20. Jahrhundert)?
- Die Chicagoer gehören ja zur Gründungsphase der Soziologie als Fach insgesamt, der Kontext wird im Artikel nur angetippt: Deutschland, aber auch USA: andere Einzelforscher werden zwischenzeitlich erwähnt, aber nicht, in welcher Beziehung sie zu Chicago standen und welche Universitäten ebenfalls innovativ waren / solche Institute wann gründeten.
- Simmel wird manchmal erwähnt, aber seine Bedeutung für Chicago nur in einem Satz erwähnt, da würde ich mir mehr Fleisch auf die Knochen wünschen. Und da wir gerade über Tönnies gesprochen haben: Du meintest ja, dass er wenig Einfluss hatte, aber taucht er so gar nicht auf? Und hat etwa Siegfried Kracauer mit seinen Angestellten Einfluss auf Chicago genommen (oder andersrum, wie wirkte sich Chicago nach Deutschland und in andere Wissenschaftsräume, etwa den französischen, aus? [Die Hinweise auf Köln habe ich wahrgenommen, aber gibt es da mehr, auch inhaltlicher Art?])
- Bei Burgess wird in den Fußnoten mE zu viel über die Zweite Chicagoer Schule gesprochen: Wenn das hier relevant ist, sollte das im Fließtext auftauchen, sonst würde ich das hier eher als Verweis regeln.
- Beim Abschnitt zur Reportage wäre mein Vorschlag: Diesen Abschnitt direkt hinter "Theoretische Grundlage ..." stellen und die Überschrift parallelisierend beginnen mit "Methodisches Vorgehen: ...".
- Woher kommt der Blick für Marginalisierte? Wie ist das ins Verhältnis zu setzen etwa zu Thorstein Veblens Theorie der feinen Leute, hatten diese frühen amerikanischen soziologischen Richtungen nichts miteinander zu tun, gab es da einen Austausch oder auch Konflikte/Bruchlinien?
- Formal: Manchmal halte ich die wörtlichen Zitate für unnötig, Paraphrasen reichen häufiger. Und ich habe den Eindruck, dass du die Entscheidung, ob du Department oder Institut schreibst, nicht ganz einheitlich durchhältst. Tempus: Ich würde die Voraussetzungen/Theorien/Methoden der Chicagoer stur und gleichbleibend in Vergangenheit setzen. Erledigt
- Ansonsten vielen Dank, habe mich gut informiert und sogar manchmal unterhalten gefühlt! Besten Gruß, --Andropov (Diskussion) 20:44, 10. Feb. 2019 (CET)
- Moin Andropov, danke für Deine Bearbeitungen, die ich allesamt für Verbesserungen halte. Jetzt zu den Anmerkungen.
- Die erste Phase der „Great Migration“ innerhalb der USA spielte sicher auch für Chicago eine große Rolle, war aber die zweite Phase des massenhaften Zuzugs in die Stadt (als der aus Europa mit dem Ersten Weltkrieg versiegte). In der Beschreibung der Stadt durch diejenigen, die die Chicagoer Schule zum Thema haben, ist mir der Begriff aber nicht begegnet. In einer der klassischen Studien (Louis Wirth: The Ghetto, 1928) ist die Rede davon, wie schwarze Ghettos entstanden. In den jüdischen Ghettos der Stadt war man relativ toleranter und ließ den Zuzug aus den Südstaaten zu. Als dann die europäische Einwanderung versiegte, die inneramerikanische Wanderung aber zunahm, änderte sich die Bevölkerungsstruktur der Ghettos zu dem, was man in den USA heute drunter versteht. Das gehört aber nicht zur anfänglichen Beschreibung der Stadt.
- Die Chicagoer waren nicht die ersten US-Hochschulsoziologen, hatten aber das erste Department. Erster Soziologie-Professor in den USA war Frank Wilson Blackmar ab 1890 an der Universität Kansas. Eine frühe Zusammenarbeit der ersten Soziologen (die ja alle etwas anderes studiert hatten) gab es über die American Sociological Association, an deren Gründung 1905 auch Albion Woodbury Small beteiligt war. Das könnte am Anfang von Geschichte der Chicagoer Schule etwas ausführlicher darstellen. Ab der Jahrhundertwende kamen den viele Professuren an anderen Universitäten und manches Department hinzu. Aber ist das wichtig für die Darstellung der Chicago-Schule?
- Einen Einfluss europäischer Klassiker (wie Spencer, Tönnies, Simmel) auf die frühen amerikanischen Soziologen, wie Albion Woodbury Small, gab es. Ihr Einfluss auf die Chicagoer Schule aber tendiert gegen Null. Das war ein rein amerikanisches Projekt. Selbst der Einfluss von Simmel war gering. Hans Joas schreibt dazu, es sei völlig irreführend die Ideen der Chicagoer Schule aus seinem Denken abzuleiten zu wollen oder überhaupt von einer Überlegenheit europäischen sozialwissenschaftlichen Denkens auszugehen. Joas meint weiter, dass sich der theoretische Rahmen der Chicagoer Schule aus der Sozialphilsophie des Pragmatismus ergibt sei Beweis dafür, dass damit eine authentisch amerikanische Denkschule die Basis der Chicagoer gewesen sei und nicht europäische Philosophie. Martin Bulmer (The Chicago School of Soziology, 1984, S. 222) schreibt: „On the Continent, Durkheim and Weber had achieved the same objective, but their work was only slightly known by American sociologists, before the late 1930s and the 1940s. Park, though well-read in Simmel an Tönnies, virtually ignored Weber and Durkheim. The example an influence of the Chicago Scholl was therefor of particular significance in bridging the gap between theory an research.“ Im Index dieses Standardwerks werden Simmel viermal und Tönnies zweimal genannt, an den entsprechenden Stellen gibt es keine Hinweise auf nennenswerten Einfluss. Zugegeben, an anderer Stelle der Soziologiegeschichtsschreibung wird manchmal behauptet, Simmel hätte einen ziemlichen Einfluss gehabt, in der „Chicago-Geschichtsschreibung“ findet sich das dagegen nicht. Rolf Lindner hält Simmel in dem Zusammenhang eher für überbewertet. -- Kracauer hatte mit seinem Angestellten-Buch das selbe Thema zur selben Zeit. Zusammenhänge zu den Chicagoern sind mir aber nicht begegnet, drängen sich auch bei der Lektüre des Kracauer-Büchleins nicht auf.
- Bei Burgess wird in den Fußnoten ... meinst Du sicher Blumer. Ja, das war eine Hürde. Ich wollte nachweisen, dass die sogenannte zweite Schule identisch mit dem Symbolischen Intekationismusr ist. Ein Verweis reichte mir nicht, denn der dortige Artikel ist eine reine Theoriebeschreibung, es wird überhaupt nicht dargestellt, was draus gemacht wurde von beispielsweise Howard S. Becker oder Goffman. Schwieriger Punkt. Würde ich das nicht so überdeutlich belegen, käme die Frage auf: Warum wird diese zweite Schule im Artikel nicht dargestellt?
- Den Abschnitt zur Reportage kann ich umpacken und anders benennen, passt! Erledigt
- Das Interesse an den Marginalisierten entstand durch den Zusammenstoß unterschiedlicher Herkunftskulturen durch Immigration, sollte das durch ein oder zwei erklärende Sätze verdeutlicht werden? Mir erschien es bislang eindeutig.
- Richtig, entweder Institut oder Department. Da kommt eine einheitliche Sprachregelung, wohl hin zu Department, Institut ist zu europäisch und hat nicht exakt die selbe Bedeutung. Erledigt
- Sind es so viele wörtliche Zitate? Gucke ich mir an. Erledigt
- Soviel für heute. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 11:20, 11. Feb. 2019 (CET)
- Doch noch was. Auf die Frage zur zeitgenössischen Rezeption in Europa hatte ich noch nicht geantwortet. Über Frankreich ist mir in der Chicago-Literatur nichts begegnet, dort, vermute ich, war man wohl sehr auf Émile Durkheim und seine Schule (besonders Marcel Mauss und Maurice Halbwachs) fokussiert. Die dominierten in Frankreich sehr und ließen kaum andere Ansätze zu. Auch über Italien fand ich nichts, da gab es ja mit Mosca > Pareto > Michels eine ganz spezielle Linie, die mit empirischer Sozialforschung nicht kompatibel ist. Im Vereinigten Königreich gab es „so früh“ noch keine akademische Soziologie. Bleibt Deutschland. Da sollte noch Andreas Walther erwähnt werden, der zwar in der Chicago-Literatur nicht vorkommt aber im Artikel zur Soziologie im Nationalsozialismus, den ich mal anlegte. Dort gibt es eines eindeutigen Bezug: „Ausmerzende Soziologie“ in Hamburg. Das werde ich nachtragen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 12:46, 11. Feb. 2019 (CET)
- Erstmal herzlichen Dank für die Änderungen an genau den Stellen, die mir aufgefallen waren – finde ich sehr überzeugend und zu meiner vollen Zufriedenheit gelöst! :) Die Sache mit der Einbindung der Chicagoer in die Soziologie in den USA fiel mir an mehreren Stellen auf, wo über allgemeinere/verbundene/verwandte/abzugrenzende/... Ansätze und Schulen gesprochen wird, also bei Abgrenzung vom sozialreformerischen Ansatz und den folgenden Kapiteln bis zur Methode: Da wäre es für mich wünschenswert, zeitgleiche andere Strömungen kurz zu vermerken, innerhalb derer sich die Chicagoer entwickelten. Zur zweiten Schule meine ich die Fußnoten 39 bis 41, die im Satz hinter Burgess stehen – diese mir wesentlich scheinenden Inhalte zur Abgrenzung der Bezeichnungen würde ich nicht in Fußnoten beschreiben, sondern im Fließtext benennen, scheint mir wesentlich genug. Ansonsten bin ich gespannt auf weitere Querbezüge/Verbindungslinien und Kontroversen/Kontraste, die zwar eher nice to haves sind, aber meiner Ansicht nach wesentlich beim Verständnis helfen wie auch schon deine Anmerkungen hier zu meinen Anmerkungen, die ich auch im Artikel weiterführend fände. Best, --Andropov (Diskussion) 22:16, 11. Feb. 2019 (CET)
- Inzwischen habe ich
- das Abschnitts-Intro zur Geschichte der Chicagoer Schule um Informationen zur sonstigen zeitgenössischen Soziologie in den USA ergänzt und auch was über die vorherrschende sozialreformerische Prägung geschrieben, zusätzlich auch noch was unter Abgrenzung vom sozialreformerischen Ansatz ergänzt Erledigt
- bei Chicagoer Soziologie als wissenschaftliche Schule Informationen aus den Einzelnachweisen an Deck befördert Erledigt
- bei Theoretische Grundlage: Handlungstheoretischer Pragmatismus Hinweise auf Tönnies und besonders Simmel ergänzt und Hans Joas zitiert, der 1992 das schrieb, was ich dauernd behaupte Erledigt
- bei Wirkung und Kritik eine allgemeine Bewertung ergänzt, Andreas Walter aus Hamburg aufgeführt, der die Chicagoer Methoden im Namen des Nationalsozialismus missbrauchte und schließlich Howard S. Becker einen Knoten durchschlagen lassen. Es war nicht sein letzter. Erledigt
- Erstmal! --Jürgen Oetting (Diskussion) 18:21, 12. Feb. 2019 (CET)
- Inzwischen habe ich
- Erstmal herzlichen Dank für die Änderungen an genau den Stellen, die mir aufgefallen waren – finde ich sehr überzeugend und zu meiner vollen Zufriedenheit gelöst! :) Die Sache mit der Einbindung der Chicagoer in die Soziologie in den USA fiel mir an mehreren Stellen auf, wo über allgemeinere/verbundene/verwandte/abzugrenzende/... Ansätze und Schulen gesprochen wird, also bei Abgrenzung vom sozialreformerischen Ansatz und den folgenden Kapiteln bis zur Methode: Da wäre es für mich wünschenswert, zeitgleiche andere Strömungen kurz zu vermerken, innerhalb derer sich die Chicagoer entwickelten. Zur zweiten Schule meine ich die Fußnoten 39 bis 41, die im Satz hinter Burgess stehen – diese mir wesentlich scheinenden Inhalte zur Abgrenzung der Bezeichnungen würde ich nicht in Fußnoten beschreiben, sondern im Fließtext benennen, scheint mir wesentlich genug. Ansonsten bin ich gespannt auf weitere Querbezüge/Verbindungslinien und Kontroversen/Kontraste, die zwar eher nice to haves sind, aber meiner Ansicht nach wesentlich beim Verständnis helfen wie auch schon deine Anmerkungen hier zu meinen Anmerkungen, die ich auch im Artikel weiterführend fände. Best, --Andropov (Diskussion) 22:16, 11. Feb. 2019 (CET)
- Erstmal wunschlos glücklich: Ich finde das sehr gut gemacht, und weil ich mich in der amerikanischen Soziologie so gar nicht auskenne, fällt mir auch nix mehr zum Mäkeln ein. Allein wie sich die Chicagoer zur Theorie der feinen Leute und anderen inhaltlichen Impulsen der frühen Soziologie stellten, die weit weg von den ihren waren, fände ich noch erwähnenswert. Ist aber auch kein Pflichtprogramm, sondern nur interessiertes Nachbohren. Kennste ja :) Besten Gruß, --Andropov (Diskussion) 23:04, 12. Feb. 2019 (CET)
- Moin Andropov, danke für Review und auch „Nachbohren“. Theorie der feinen Leute ist eine wirtschaftswissenschaftliche Arbeit von Thorstein Veblen, wie auch der Untertitel der Arbeit, An Economic Study of the Evolution of Institutions, andeutet. Veblen gehört zur Chicagoer Schule (Ökonomie), da Veblen. Theorie der feinen Leute wird nachträglich zu den soziologischen Publikationen gezählt, eine zeitgenössische Verbindung zu den Chicagoer Soziologen ist mir aber nicht begegnet in der Literatur. Bei den Recherchen dazu ist mir aber aufgefallen, dass Volker Kruse in einem Schaubild seiner Soziologiegeschichte das Ehepaar Helen M. Lynd und Robert Staughton Lynd als Vertreter der Chicagoer Schule bezeichnet. Damit ist er aber ziemlich allein. Gertraude Mikl-Horke schreibt, dass die Middletown-Studien der Lynds wie auch andere Gemeindestudien in der Zwischenkriegszeit von den Chicagoern inspiriert waren. Das ergänze ich noch unter Chicagoer Soziologie als wissenschaftliche Schule. Erledigt
- Außerdem möchte ich noch die wenigen Rotlinks im Artikel per Personenartikel-Stubs bläuen. Bei denjeningen Autoren, die nicht relevant sind, habe ich von vornherein auf Wiki-Links verzichtet, was mir besonders bei Frances R. Donovan leid tut, die hat 'ne echte Geschichte aber leider sind nur drei Bücher von ihr auffindbar. Außerdem will ich noch das Intro verlängern, wirkt bei der Textmenge inzwischen etwas kurz. Und dann soll der Artikel in die KALP, wohl zum Wochenende, auf dem Autorenportal wurde der Artikel ja gestern schon unter Review präsentiert. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:10, 13. Feb. 2019 (CET)
- Also ich bin auch nach den letzten Ausblicken und Ausfransungen sehr zufrieden und sehe nix, was gegen den grünen Stern spricht, kann das aber nur aus der Perspektive von jemandem sagen, der die Literatur zum Artikel nicht kennt. Also ein Laien-Go for it von mir :) Best, --Andropov (Diskussion) 22:08, 14. Feb. 2019 (CET)
Ende der Kopie
Auszeichnungskandidatur vom 15. Februar 2019 bis zum 08. März 2019 (Ergebnis:Exzellent)
[Quelltext bearbeiten]Als Chicagoer Schule der Soziologie wird ein Forschungszusammenhang aus der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts bezeichnet, der sein institutionelles Zentrum im Department für Soziologie der Universität Chicago hatte. Die Chicagoer Schule der Soziologie gilt, zwischen der Durkheim-Schule vor dem Ersten Weltkrieg und der Parsons-Schule nach dem Zweiten Weltkrieg, als mittlere der drei Soziologie-Schulen, die das Fach weltweit prägten. Ihr Zentrales Forschungsfeld war die Stadt Chicago, Forschungsthema der durch Industrialisierung und Einwanderung ausgelöste Wandel des urbanen Lebens, Forschungsmethode die Empirische Sozialforschung, häufig in Form von Feldforschung und teilnehmender Beobachtung. Sie lieferte wegweisende Vorarbeiten für Stadtsoziologie, Devianz- und Kriminalsoziologie sowie wichtige Beiträge zur Sozialökologie. Begründer der Schule ist Robert E. Park, weitere Vorbereiter und hervorragende Vertreter sind Albion Woodbury Small, William I. Thomas und Ernest W. Burgess. (...)
Diesen Artikel überarbeitete und ergänzte ich bereits einmal 2014. In den letzten Wochen habe ich es weiter voran getrieben, die Textmenge verdreifacht, alles belegt, Foto-Dateien hinzugefügt. Nach dem Review nun hier. Ich bitte um Einschätzungen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 16:57, 15. Feb. 2019 (CET)
- Ich habe den Artikel mit Interesse und vielen neuen Einblicken angesehen und kenne mich mit dem Thema und der Literatur kaum aus. Soweit ich das beurteilen kann, ist das aber ein aspektreicher, gut gegliederter und verständlicher Artikel, der den Gegenstand auch gut einbettet. Aus meiner Sicht exzellent. --Andropov (Diskussion) 17:30, 15. Feb. 2019 (CET)
- Ich schließe mit Andropov an: . Ein rundum gelungener Artikel. ExzellentLouis Wu (Diskussion) 20:22, 15. Feb. 2019 (CET)
- Ich hoffe, mir ist es bei dem überaus informativen und umfangreichen Artikel nicht entgangen, dass William Fielding Ogburn genannt wurde. Er lehrte in Chicago von 1927 bis 1951. Er fällt zwar aus dem handlungstheoretischen Paradima heraus. Seine Beiträge zu sozialen Trends und v.a über den cultural lag waren indes wegweisend. Karl-Heinz Hillmann ("Wörterbuch der Soziologie") zählt ihn zur Ch. School. --FelMol (Diskussion) 20:44, 15. Feb. 2019 (CET)
- William Fielding Ogburn wird im Artikel deshalb nicht erwähnt, weil er zwar in Chicago Soziologie lehrte aber nicht zur klassischen Chicago-Schule zählte, mit ihm begann ein Methodenwechsel, siehe hier. Es spricht aber eigentlich nichts dagegen, ihn knapp im Artikel zu erwähnen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 20:55, 15. Feb. 2019 (CET)
- Danke für den Link. Ihm entnehme ich allerdings kein Ausschluss-Kriterium, sofern Du die nachstehende Passage meinst:
- "The new sociological empiricism was added into Park and Burgess's approach with the arrival of William Ogburn at Chicago in 1927, which inaugurated a local debate over methodology–often impassioned but always respectful–that continues in the department to this day."
- Ich sehe darin eher eine Ergänzung/Erweiterung des empirischen Paradigmas der Ch School.
- Besten Gruß --FelMol (Diskussion) 22:01, 15. Feb. 2019 (CET)
- Danke für den Link. Ihm entnehme ich allerdings kein Ausschluss-Kriterium, sofern Du die nachstehende Passage meinst:
- William Fielding Ogburn wird im Artikel deshalb nicht erwähnt, weil er zwar in Chicago Soziologie lehrte aber nicht zur klassischen Chicago-Schule zählte, mit ihm begann ein Methodenwechsel, siehe hier. Es spricht aber eigentlich nichts dagegen, ihn knapp im Artikel zu erwähnen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 20:55, 15. Feb. 2019 (CET)
- Ich hoffe, mir ist es bei dem überaus informativen und umfangreichen Artikel nicht entgangen, dass William Fielding Ogburn genannt wurde. Er lehrte in Chicago von 1927 bis 1951. Er fällt zwar aus dem handlungstheoretischen Paradima heraus. Seine Beiträge zu sozialen Trends und v.a über den cultural lag waren indes wegweisend. Karl-Heinz Hillmann ("Wörterbuch der Soziologie") zählt ihn zur Ch. School. --FelMol (Diskussion) 20:44, 15. Feb. 2019 (CET)
- Moin FelMol, ja die Passage meinte ich. Das war aber ein Beleg auf die Schnelle, der zeigen sollte, dass Ogburn eine andere Methode bevorzugte. Er war ja Giddings-Schüler an der Columbia-Universität gewesen und bevorzugte quantitative Methoden der Sozialforschung, wogegen für die klassische Chicagoer Schule qualitative Methoden im Mittelpunkt standen. Dagmar Danko (Zur Aktualität von Howard S. Becker. Einleitung in sein Werk. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17420-4, S. 24) schreibt dazu: „Gemeinhin wird die Chicago School mit einem Vorrang qualitativer Forschung in Verbindung gebracht. Tatsache ist, dass sie dafür bekannt geworden ist; richtig ist aber auch, dass quantitative Methoden am Institut schon früh eine Rolle spielten. Bulmer spricht in seiner Studie in mehreren Kapiteln vom »vergessenen« quantitativen Profil. Und in der Tat gehören Soziologen, die sich quantitativer Forschung widmen, durchweg zum Personal, allen voran der Statistiker William Fielding Ogburn, (...).“ Es wurden also am Department auch (wohl nicht von Beginn an, aber spätestens ab 1927) quantitative Methoden angewandt. Am Department! Ob man das aber durchgängig mit der Schule gleichsetzen kann? In der von mir verwendeten (aktuellen deutschsprachigen) Literatur wird Ogburn nicht zur Schule gerechnet. Soll mich aber nicht dran hindern, ihn als einen zu erwähnen, der die Methoden des Departments(!) erweiterte, was ja irgendwie auch das Ende der klassischen Schule einläutete. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 22:54, 15. Feb. 2019 (CET)
- Fair enough. Könntest Du dabei mit dem folgenden Zitat etwas anfangen?
- "1927-1951 war er Professor für Soziologie in Chicago, wo er den Organisations- und Gemeindestudien der 'Chicago School' eine statistische Ausrichtung gab." (Artikel von Robert Hettlage über Ogburns "Kultur und sozialer Wandel", in: S. Papcke/G.W. Osterdiekhoff (Hrsg.): Schlüsselwerke der Soziologie. Westdweutscher Verlag, Wiesbaden 2001, S. 368-372, hier S. 368.
- Beste Grüße zurück. --FelMol (Diskussion) 00:02, 16. Feb. 2019 (CET)
- Danke für den Quellenhinweis. Ist jetzt sinngemäß drin, Abschnitt Chicagoer Soziologie als wissenschaftliche Schule, Anfang dritter Absatz, mit einem weiteren Einzelnachweis, denn Martin Bulmer nennt zwei Wissenschaftler, die nicht direkt am Department waren, als mitverantwortlich für die neue methodische Ausrichtung. Einverstanden so? --Jürgen Oetting (Diskussion) 09:48, 16. Feb. 2019 (CET)
- Kleine Anmerkung, die eher Theoriefindung ist (also im Artikel nichts zu suchen hat) aber dem Verständnis nützlich sein kann. Mit Ogburns methodischer Neuausrichtung begann eine Auseinandersetzung um die Weichenstellung der Chicagoer Schule nach ihrer klassischen Phase (von der der Artikel hauptsächlich handelt). Ogburn und Herbert Blumer zofften sich am Department, laut Dagmar Danko, jahrelang mächtig. Klar, denn Symbolischer Interaktionismus (sogenannte „Zweite Chicagoer Schule“) ist ja auch das ganze Gegenteil statistischer Soziologie. --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:04, 16. Feb. 2019 (CET)
- Fair enough. Könntest Du dabei mit dem folgenden Zitat etwas anfangen?
- Moin FelMol, ja die Passage meinte ich. Das war aber ein Beleg auf die Schnelle, der zeigen sollte, dass Ogburn eine andere Methode bevorzugte. Er war ja Giddings-Schüler an der Columbia-Universität gewesen und bevorzugte quantitative Methoden der Sozialforschung, wogegen für die klassische Chicagoer Schule qualitative Methoden im Mittelpunkt standen. Dagmar Danko (Zur Aktualität von Howard S. Becker. Einleitung in sein Werk. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17420-4, S. 24) schreibt dazu: „Gemeinhin wird die Chicago School mit einem Vorrang qualitativer Forschung in Verbindung gebracht. Tatsache ist, dass sie dafür bekannt geworden ist; richtig ist aber auch, dass quantitative Methoden am Institut schon früh eine Rolle spielten. Bulmer spricht in seiner Studie in mehreren Kapiteln vom »vergessenen« quantitativen Profil. Und in der Tat gehören Soziologen, die sich quantitativer Forschung widmen, durchweg zum Personal, allen voran der Statistiker William Fielding Ogburn, (...).“ Es wurden also am Department auch (wohl nicht von Beginn an, aber spätestens ab 1927) quantitative Methoden angewandt. Am Department! Ob man das aber durchgängig mit der Schule gleichsetzen kann? In der von mir verwendeten (aktuellen deutschsprachigen) Literatur wird Ogburn nicht zur Schule gerechnet. Soll mich aber nicht dran hindern, ihn als einen zu erwähnen, der die Methoden des Departments(!) erweiterte, was ja irgendwie auch das Ende der klassischen Schule einläutete. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 22:54, 15. Feb. 2019 (CET)
Vorbildlich recherchierter Artikel, bereits eine kleine Abhandlung. -- ExzellentFelMol (Diskussion) 11:51, 16. Feb. 2019 (CET)
- Eine ganze Vorlesung dazu auf der Uni gehabt. Ich glaube, aus dem Artikel nehme ich mehr mit. -- ExzellentKanisfluh (Diskussion) 14:08, 16. Feb. 2019 (CET)
- Ein sehr gut geschriebener Artikel, der sich flüssig liest und gut recherchiert wirkt. -- ExzellentTriple C 85 |Diskussion| 18:17, 16. Feb. 2019 (CET)
- Ich mag schwafelfreie Artikel, bei denen man während der Lektüre gar nicht wahrnimmt, dass man sich soeben über 70kB (wieviele Druckseiten sind das?) 'reingepfiffen hat. Was mir persönlich aufgrund eigener Erfahrungen noch fehlt, ist ein Hinweis darauf, dass die Chicagoer Schule nach dem Zweiten Weltkrieg auch im Bereich der Stadtgeographie fortgewirkt hat, und zwar (mindestens) in den frühen 1970ern an den Universitäten, in den 1980ern (immer noch mit einem Schwerpunkt auf Burgess' Zone in transition) auch in der konkreten Stadtplanung und bei deren Kritikern. Die Gentrifizierungsdebatte im Altona-Hamburger Schanzenviertel und in St. Georg hat dort einen ihrer Ursprünge. Mit einer solchen Ergänzung würde mir das -Votum zu einem ansonsten bereits vorzüglichen Artikel noch leichter fallen – was es nach dem kurzen Dialog hierunter tut. -- ExzellentWwwurm 11:27, 17. Feb. 2019 (CET)
- Moin Wwwurm, danke für den Hinweis. Das könnte ich bei Wirkung und Kritik unter dem Abschnitt mit Andreas Walthers unseligem hamurgischen Projekt „sozialhygienischer Flächensanierungen“ ergänzen. Zur Stadtgeographie finde ich sicher Quellen, zu Schanzenviertel und St. Georg weiß ich es nicht, suche aber. Hast Du was? Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 12:05, 17. Feb. 2019 (CET)
- Zur Stadtgeographie könnte ich auch mal nachsehen, ob sich bei Lewis Mumford, Jürgen Friedrichs oder sogar im dtv-Atlas zur Stadt etwas finden lässt. Der zweite Aspekt ist schwieriger, weil sich die „Umsetzungspraktiker“ und erst recht die kritischen Bürger selten auf theoretische Grundlagen beziehen – jedenfalls explizit. Und dass ich mit Egbert Kossak mehr als einmal über die exakten lokalen Gebietsabgrenzungen zwischen CBD und ZiT diskutiert habe, kann man wohl kaum als Beleg anführen, auch wenn es so war. :-D --Wwwurm 12:16, 17. Feb. 2019 (CET)
- Wwwurm, häng' Dich nicht zu doll rein in die Suche. Allgemeine Hinweise auf die Wirkung der Chicago-Schule auf Stadtgeographie finde ich schon. Zum Beispiel: „Kein Lehrbuch der Stadtgeographie könnte geschrieben werden ohne den Ansatz der Chicago School of Sociology gebührend zu würdigen: Als einen - wenn auch historischen - Meilenstein zur Erklärung städtischer Phänomene der Großstadt.“ (Fassmann in Schlüsselwerke der Soziologie). Etwas mehr darf es schon sein und das finde ich. Zu spezielle (etwa schanzenviertelige) Angaben würden ja doch den Rahmen des Artikels sprengen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 12:29, 17. Feb. 2019 (CET)
- Okay, kommt meiner Faulheit sehr entgegen. Aber da ich bereits mit der Suche begonnen hatte: Im Lit-Verzeichnis von Jürgen Friedrichs (Hg.): Stadtentwicklungen in kapitalistischen und sozialistischen Ländern. Reinbek (Rowohlts deutsche Enzyklopädie) 1978, finden sich die Burgess-Papers The Growth of The City und Urban Areas. Dem B.-Modell widmet er mehrere Seiten und schreibt dazu, dass sich das Modell von 1925 auch heute noch eigne, „[u]m die Struktur von Großstädten und deren Veränderung anschaulich zu beschreiben“ (S. 23). Nun übernimm Du wieder. --Wwwurm 12:40, 17. Feb. 2019 (CET)
- Während Deiner Suche habe ich den Artikel schon sinngemäß ergänzt, siehe Intro und Wirkung und Kritik. Ich finde das in der Kürze passend. Mehr gehört wohl in den Artikel Stadtgeographie. Einverstanden? --Jürgen Oetting (Diskussion) 13:19, 17. Feb. 2019 (CET)
- *pöh* Hab dann halt stattdessen eben dort a bissl gewuidert! --Wwwurm 13:57, 17. Feb. 2019 (CET)
- Oh ja, der Artikel Stadtgeographie könnte noch durchaus mehr „Wilderei“ vertragen, besonders Belege. Ist aber eher nicht mein thematisches Revier. Schönen Sonntag! --Jürgen Oetting (Diskussion) 14:05, 17. Feb. 2019 (CET)
- Eventuell könnten für den Bezug zu Hamburg diverse Publikationen von Jens Dangschat helfen. Er hat einige Werke zu Hamburg und Stadtsoziologie, unter anderem auch mit Bezug zur Chicagoer Schule geschrieben. Obwohl einer der führenden Stadtsoziologen im deutschsprachigen Raum, hat er noch keinen Artikel. --Kanisfluh (Diskussion) 11:22, 20. Feb. 2019 (CET)
- Moin Kanisfluh, danke für Dein Votum und auch für den Hinweis auf Jens Dangschat. Von dem kenne ich einige Texte, denke aber dass deren Berücksichtigung den Rahmen des Übersichtsartikels sprengen würde. In einem zu erstellenden Personenartikel über ihn sollte aber sein Bezug zur Chicagoer-Schule genannt werden. Vielleicht habe ich ja bald mal Zeit und Lust auf 'nen Stub und aus rot wird blau. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 14:24, 20. Feb. 2019 (CET)
- Eventuell könnten für den Bezug zu Hamburg diverse Publikationen von Jens Dangschat helfen. Er hat einige Werke zu Hamburg und Stadtsoziologie, unter anderem auch mit Bezug zur Chicagoer Schule geschrieben. Obwohl einer der führenden Stadtsoziologen im deutschsprachigen Raum, hat er noch keinen Artikel. --Kanisfluh (Diskussion) 11:22, 20. Feb. 2019 (CET)
- Oh ja, der Artikel Stadtgeographie könnte noch durchaus mehr „Wilderei“ vertragen, besonders Belege. Ist aber eher nicht mein thematisches Revier. Schönen Sonntag! --Jürgen Oetting (Diskussion) 14:05, 17. Feb. 2019 (CET)
- *pöh* Hab dann halt stattdessen eben dort a bissl gewuidert! --Wwwurm 13:57, 17. Feb. 2019 (CET)
- Während Deiner Suche habe ich den Artikel schon sinngemäß ergänzt, siehe Intro und Wirkung und Kritik. Ich finde das in der Kürze passend. Mehr gehört wohl in den Artikel Stadtgeographie. Einverstanden? --Jürgen Oetting (Diskussion) 13:19, 17. Feb. 2019 (CET)
- Okay, kommt meiner Faulheit sehr entgegen. Aber da ich bereits mit der Suche begonnen hatte: Im Lit-Verzeichnis von Jürgen Friedrichs (Hg.): Stadtentwicklungen in kapitalistischen und sozialistischen Ländern. Reinbek (Rowohlts deutsche Enzyklopädie) 1978, finden sich die Burgess-Papers The Growth of The City und Urban Areas. Dem B.-Modell widmet er mehrere Seiten und schreibt dazu, dass sich das Modell von 1925 auch heute noch eigne, „[u]m die Struktur von Großstädten und deren Veränderung anschaulich zu beschreiben“ (S. 23). Nun übernimm Du wieder. --Wwwurm 12:40, 17. Feb. 2019 (CET)
- Wwwurm, häng' Dich nicht zu doll rein in die Suche. Allgemeine Hinweise auf die Wirkung der Chicago-Schule auf Stadtgeographie finde ich schon. Zum Beispiel: „Kein Lehrbuch der Stadtgeographie könnte geschrieben werden ohne den Ansatz der Chicago School of Sociology gebührend zu würdigen: Als einen - wenn auch historischen - Meilenstein zur Erklärung städtischer Phänomene der Großstadt.“ (Fassmann in Schlüsselwerke der Soziologie). Etwas mehr darf es schon sein und das finde ich. Zu spezielle (etwa schanzenviertelige) Angaben würden ja doch den Rahmen des Artikels sprengen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 12:29, 17. Feb. 2019 (CET)
- Zur Stadtgeographie könnte ich auch mal nachsehen, ob sich bei Lewis Mumford, Jürgen Friedrichs oder sogar im dtv-Atlas zur Stadt etwas finden lässt. Der zweite Aspekt ist schwieriger, weil sich die „Umsetzungspraktiker“ und erst recht die kritischen Bürger selten auf theoretische Grundlagen beziehen – jedenfalls explizit. Und dass ich mit Egbert Kossak mehr als einmal über die exakten lokalen Gebietsabgrenzungen zwischen CBD und ZiT diskutiert habe, kann man wohl kaum als Beleg anführen, auch wenn es so war. :-D --Wwwurm 12:16, 17. Feb. 2019 (CET)
- Moin Wwwurm, danke für den Hinweis. Das könnte ich bei Wirkung und Kritik unter dem Abschnitt mit Andreas Walthers unseligem hamurgischen Projekt „sozialhygienischer Flächensanierungen“ ergänzen. Zur Stadtgeographie finde ich sicher Quellen, zu Schanzenviertel und St. Georg weiß ich es nicht, suche aber. Hast Du was? Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 12:05, 17. Feb. 2019 (CET)
- Flüssig zu lesen, lehrreich und von Anfang bis Ende interessant, selbst bei einem so umfangreichen Thema. -- ExzellentCarolin 17:10, 24. Feb. 2019 (CET)
- Gern gelesen, danke! LG -- ExzellentAndreas Werle (Diskussion) 20:27, 26. Feb. 2019 (CET)
Mit acht Stimmen wird der Artikel in Exzellentdieser Version als ausgezeichnet. -- ExzellentTönjes 18:07, 8. Mär. 2019 (CET)
Bedeutung in der Stadtgeographie
[Quelltext bearbeiten]Ich wundere mich gerade darüber, dass in einem Edit von 2019 Lehrbuchinhalte der Soziologie aus der ersten Hälfte der 2000er Jahre als Beleg für die angebliche Aktualität der Chicagoer Schule in der Stadtgeographie herangezogen wurden. An Häußermann/Siebel dürften sich inzwischen schon zwei Generationen der deutschsprachigen Stadtforschung kritisch abgearbeitet haben. Und aus der bloßen Aussage, „kein Lehrbuch der Stadtgeographie könne geschrieben werden ohne [den Ansatz der Chicagoer Schule] gebührend zu würdigen,“ auf deren ungebrochene Bedeutung zu schließen, halte ich für gewagt. Natürlich beginnt ein Lehrbuch bei den Klassikern, aber es bleibt ja nicht dort stehen – mal davon abgesehen, dass sich wirklich aktuelle Forschung ohnehin weder in einem Lehrbuch noch in einem Enzyklopädie-Artikel findet, weshalb ich mit derlei Aussagen in der Wikipedia zumindest vorsichtig wäre. Zudem sind soziologische Theorien immer nur so lange aktuell, wie sie von der Empirie gestützt werden, und da hat sich in der Stadtentwicklung der letzten ca. 100 Jahre sehr viel getan. Ein bisschen dazu findet sich in Los Angeles School of Urbanism#Grundpositionen, das könnte ich für den Anfang einarbeiten. --Axolotl Nr.733 (Diskussion) 14:18, 1. Jul. 2023 (CEST)
- Moin Axolotl Nr.733, die Aussagen zur Stadtgeographie habe ich soeben im Intro und unter Wirkung und Kritik relativiert. Da es im Artikel um die Chicagoer Schule geht und nicht um eine Darstellung von Geschichte und Schulen der Stadtgeographie halte ich weitergehende, fachspezifische Hinweise hier nicht für notwendig. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 19:28, 1. Jul. 2023 (CEST)
- Moin auch, natürlich kann und soll es nicht über das eigentliche Artikelthema hinausgehen, aber gerade wenn man im Artikel eine „Suche nach allgemeinen Gesetzmäßigkeiten“ postuliert, ist es doch problematisch, Ansätze außen vor zu lassen, die Allgemeingültigkeitsansprüche von Entwicklungsmodellen grundsätzlich in Frage stellen. Letzteres ist ja gerade kennzeichnend für die Entwicklung verschiedener sozialtheoretischer Ansätze der vergangenen ca. 40 Jahre wie etwa den der Postmoderne, und die Stadtgeographie mit der Los Angeles School und anderen hat dabei eine zentrale Rolle über Fachgrenzen hinweg gespielt. Ich habe das alles im Artikel jetzt mal relativ plakativ in einem Satz dargestellt. Auf jeden Fall muss man den Inhalt stadtgeographischer Lehrbücher nicht wie ein Mysterium behandeln, man kann auch in eins reinschauen... --Axolotl Nr.733 (Diskussion) 17:55, 7. Jul. 2023 (CEST)
- Danke für die Artikelverbesserung. --Jürgen Oetting (Diskussion) 18:43, 7. Jul. 2023 (CEST)
- Aktualität und Verflechtungen von „Chicago“ und „Los Angeles“ lassen sich übrigens stellvertretend anhand des Lebenslaufs von Neil Brenner, einem der zur Zeit meistzitierten und einflussreichsten Stadtforscher, nachvollziehen. In dem zitierten Lehrbuch von Barbara Hahn ist übrigens auch die Rede von einer „New Chicago School“ um Terry N. Clark, davon lese ich aber gerade zum ersten Mal. --Axolotl Nr.733 (Diskussion) 18:00, 7. Jul. 2023 (CEST)
- Moin auch, natürlich kann und soll es nicht über das eigentliche Artikelthema hinausgehen, aber gerade wenn man im Artikel eine „Suche nach allgemeinen Gesetzmäßigkeiten“ postuliert, ist es doch problematisch, Ansätze außen vor zu lassen, die Allgemeingültigkeitsansprüche von Entwicklungsmodellen grundsätzlich in Frage stellen. Letzteres ist ja gerade kennzeichnend für die Entwicklung verschiedener sozialtheoretischer Ansätze der vergangenen ca. 40 Jahre wie etwa den der Postmoderne, und die Stadtgeographie mit der Los Angeles School und anderen hat dabei eine zentrale Rolle über Fachgrenzen hinweg gespielt. Ich habe das alles im Artikel jetzt mal relativ plakativ in einem Satz dargestellt. Auf jeden Fall muss man den Inhalt stadtgeographischer Lehrbücher nicht wie ein Mysterium behandeln, man kann auch in eins reinschauen... --Axolotl Nr.733 (Diskussion) 17:55, 7. Jul. 2023 (CEST)
Lemma, bzw. Schreibweise der Stadt
[Quelltext bearbeiten]Im Netz fand ich jetzt noch keinen Hinweis, aber vielleicht kann einer der Hauptautoren hier in einem älteren Buch zum Thema nachblättern: Da das deutsche Exonym der Stadt ''Chikago'' lautet, dürfte es doch (früher) "Chikagoer Schule" geheißen haben? Im Grunde genommen, da man ja hier den Namen der Stadt grammatisch beugt ja erst recht noch immer "Chikagoer Schule". Le Duc de Deux-Ponts (Diskussion) 07:28, 7. Feb. 2024 (CET)
- Moin Le Duc de Deux-Ponts, die im Artikel verwendete Bezeichnung Chicagoer Schule der Soziologie wird so in der deutschsprachigen Fachliteratur verwendet, Beispiele 1, 2 und 3. Siehe auch die Begriffsklärung zu den anderen Chicagoer Schulen, hier. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 08:55, 7. Feb. 2024 (CET)
Jede Dissertation ist ein Unikat …
[Quelltext bearbeiten]Das ist m. E. zu erwarten. Da die Aussage aber mit einer Quelle versehen ist, zögere ich, das Wort zu ersetzen. Eine Möglichkeit wäre „… ist unabhängig zu sehen“. -- Peter Gröbner -- 10:02, 7. Feb. 2024 (CET)
- Hab's umformuliert. Komisch, dass das bei der Auszeichnungskandidatur nicht bemerkt wurde. Danke für den Hinweis. --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:33, 7. Feb. 2024 (CET)
- Danke! Da wurde beim Artikel des heutigen Tages bis heute noch einiges andere übersehen, wie man in der Versionsgeschichte sieht. Beim gestrigen Artikel des Tages war es auch nicht besser, im Gegenteil: siehe hier. Gruß und weiterhin viel Spaß, -- Peter Gröbner -- 10:42, 7. Feb. 2024 (CET)
Forschungszusammenhang
[Quelltext bearbeiten]Das Wort wird aktuell im ersten Satz verwendet. Ich kannte es nicht und hätte eine andere Bedeutung vermutet. Im Online-Duden habe ich es nicht gefunden, allerdings einen Eintrag im Schwesterprojekt begonnen. Ich würde mich über dortige Mitarbeit oder Änderung der umseitigen Formulierung freuen. Gruß und Dank im Voraus, -- Peter Gröbner -- 11:28, 7. Feb. 2024 (CET)
- Moin Peter Gröbner, ich habe den Begriff offenbar von Hans-Joachim Schubert, hier, übernommen. Welche Formulierung findest Du denn passender? Bei Kölner Schule (Soziologie) heißt es Theorieströmung, das ist mir für die Chicagoer zu stark, bei der Frankfurter Schule heißt es via Kritische Theorie eine Gesellschaftstheorie, auch das ist nicht für die Chicagoer passend. Vielleicht das lockere ergänzen, wie Schubert: Lockerer Forschungszusammenhang dann? Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 12:59, 7. Feb. 2024 (CET)
- Ich hätte – in Unkenntnis des Wortes – an einen Zusammenhang von Forschungen, nicht von Forschenden gedacht; allerdings scheint der Begriff in manchen (Geistes-?)Wissenschaften üblich zu sein – ich bin Mathematiker. Laienhaft hätte ich von einer Forschungsgemeinschaft oder Forschergruppe (heute Forschendengruppe?) gesprochen. Gruß auch an Random Coffee, der sich im Wiktionary an einer Bedeutungsformulierung – m. E. durchaus erfolgreich, ich kann es aber (s. o.) nicht wirklich beurteilen – versucht hat, -- Peter Gröbner -- 13:58, 7. Feb. 2024 (CET)