Donndorf (Roßleben-Wiehe)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 18′ N, 11° 22′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 16065013
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Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Kyffhäuserkreis | |
Erfüllende Gemeinde: | Wiehe | |
Höhe: | 120 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,54 km2 | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 16065013 (31. Dez. 2023)[1]
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Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 06571 | |
Vorwahl: | 034672 | |
Kfz-Kennzeichen: | KYF, ART, SDH | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 65 013 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Leopold-v.-Ranke-Str. 33 06571 Wiehe | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Gudrun Holbe | |
Lage der Gemeinde Donndorf im Kyffhäuserkreis | ||
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Donndorf ist eine Gemeinde im Kyffhäuserkreis im Bundesland Thüringen. Ortsteile der Gemeinde sind Kleinroda sowie Kloster Donndorf, das dem Ort seinen Namen gab. Erfüllende Gemeinde ist die Stadt Wiehe.
Geschichte
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Donndorf in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld urkundlich erwähnt. Eine mittelalterliche Burg soll auf dem Gelände des örtlichen Klosters gestanden haben. Untersuchungen bestätigten diese Vermutung. Ein Herr Hermanus de Tundorf wurde 1190 genannt. Es ist aber noch nicht bestätigt, dass die Familie in der Burg sesshaft war.[2]
- Kleinroda
Kleinroda ist vermutlich im 12. Jahrhundert entstanden.[3] Der Namensendung nach entstand Kleinroda durch die Rodung von Wäldern und der sich anschließenden Besiedelung der entstehenden Flächen. Viele dieser auf diese Weise entstandenen Orte enden auf -roda, rode oder -reuth.
- Kloster Donndorf
Das Kloster Donndorf wurde erstmals 1250 urkundlich erwähnt. Seine Geschichte begann etwa um dieses Jahr mit der Stiftung des Zisterzienser-Nonnenklosters in der Grafschaft Wiehe-Rabiswalde. 1525 wurde das Kloster von aufständischen Bauern gestürmt. Im Zuge der Reformation wurde es als Lateinschule in eine Klosterschule umgewandelt.[4] Die Administration des Klosters und der Klosterschule Donndorf hatten seit 1540 die Freiherren von Werthern-Wiehe, seit 1869 die Freiherren von Werthern-Bachra inne. Das Klostergut bewirtschaftete 170 Hektar, dazu 250 Hektar Wald. Die Stiftung Klosterschule bildete ein geistiges Zentrum der Region. Bekannteste Schüler der Lateinschule waren der Historiker Leopold von Ranke und der Chemiker Fritz Hofmann. 1924 musste die Lateinschule wegen inflationsbedingter Schwierigkeiten ihre Pforten schließen. 1928 erfolgte die Eingemeindung des Klosters nach Donndorf. 1945 wurde die Familie von Werthern entschädigungslos enteignet und vertrieben.[5] Nach der Wende wurden 1994 bis 1996 die heruntergekommenen Gebäude von Kloster und Klostergut umfassend saniert. 1996 zog die Ländliche Heimvolkshochschule ein.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Bürgermeister
- 1955–1961: Oskar Gunatowski
- 1961–1971: Kurt Christ
- 1971–1975: Joachim Heller
- 1975–1990: Reinhard Heller
- 1990–jetzt: Gudrun Holbe
Sehenswürdigkeiten
- Die Sankt Peter- und Paulskirche fand erstmals in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts urkundliche Erwähnung. Der im Stil der Gotik errichtete Altar stammt aus dem 15. Jahrhundert.
- Eine Infotafel an der Klosterkirche im Kloster Donndorf weist auf, dass die Kirche im Jahr 1008 erbaut wurde und um 1120 mit dem Ort zum Dekanat Reinsdorf kam. Die erste Erwähnung fand im Jahre 1253 als Peterkirche und Pfarrkirche statt. 1658 erhielt die Kirche eine Orgel. Um 1715 wurde die mittlere Turmglocke entfernt und neu gegossen. Um 1850 wurde der älteste Teil der Kirche, das Kirchenschiff aus Sandstein, abgerissen. 1938 sollte die Kirche als Getreidespeicher genutzt werden, was allerdings verhindert werden konnte. Seit 1964 wird die Kirche von beiden Konfessionen genutzt. Mit einem Festgottesdienst und einer Glockenweihe wurde die Kirche am 14. Mai 1954 erneut ihrer Bestimmung übergeben. In den Jahren 2004 bis 2008 unterzog man die Kirche einer erneuten Sanierung. Am 4. Oktober 2008 wurde die Alte St. Peter und Paul-Kirche in einem ökumenischen Gottesdienst der Gemeinde übergeben.
- Das Innere beherbergt unter anderem einen dreiteiligen Flügelaltar mit einer Predella, die eine Marienkrönung mit sechs Aposteln zeigt, darunter auch die beiden Schutzpatrone, zusätzlich sechs Heilige. Predella und Schnitzaltar werden in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts datiert. Die Predella zeigt in ihrer Mitte das dornengekrönte Antlitz Jesu auf dem "Schweißtuch der Veronika", das von umgebenden sechs Aposteln gehalten wird. Dieses Gesamtwerk wurde im Jahre 2010 restauriert und ist ein bedeutendes Kunstwerk der alten thüringischen Schnitzkunst[6].
- Die Neue Peter- und Paulskirche entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
- Schon 1830 wurde der Bau geplant, und am 29. Juni 1849, dem Peter-und-Pauls-Tag, erfolgte die feierliche Grundsteinlegung auf dem Grundstück des ehemaligen Hornickelschen Bauerngutes. Die Einweihung erfolgte am 18. Mai 1856. Die Kirche hat einen schlanken, 48 m hohen Turm mit einer langen, schiefergedeckten Spitze. Die Glocken befanden sich im Unterbau des Turmes, da im Glockenstockwerk kein Platz war. In der oberen Mauerkrone war eine Dachtraufe aus Zinkblech eingelassen, die wegen eines Baufehlers nicht gereinigt wurde und schließlich zum Verfall des Kirchenschiffes führte. Am 17. August 1978 stürzte das Dach ein. Am 20. und 21, September 1986 wurde die defekte Turmspitze abgetragen. Unter Führung der Gemeinde erfolgten 1995 bis 1997 umfangreiche Sanierungsarbeiten, Turm und Schiff erhielten neue Dächer.[6]
- Unmittelbar vor der Kirche stehen 3 Kriegerdenkmale für die Gefallenen des Dorfes in den beiden Weltkriegen, im Krieg von 1870/71 und im Preußisch-Österreichischen Krieg von 1866.
- Das Donndorfer Steinkreuz aus dem Mittelalter, dessen Entstehung ungeklärt ist. Es steht vor der neuen Kirche und besteht aus heimischem Buntsandstein.
- Das historische Kloster mit der Klosterkirche, dessen Gebäude heute unter Denkmalschutz stehen. Heute ist hier die Ländliche Heimvolkshochschule Thüringen[7] untergebracht. Der aus Sandstein gemauerte 5 m hohe Torbogen bildet den nördlichen Abschluss der Klostergebäude und wurde 1747 erbaut.
Die historischen Baudenkmäler Kloster Donndorf sowie Sankt Peter- und Paulskirche wurden in den 1990er Jahren durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gefördert.
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Unstrutbahn (seit 2006 ohne Verkehr), die die Städte Naumburg und Artern verbindet. Darüber hinaus durchläuft die Landstraße von Reinsdorf bei Artern nach Wiehe die Gemeinde. Rund 15 Kilometer von Donndorf entfernt verläuft nördlich die A 38.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Camillo Freiherr von Seebach (1808–1894), Jurist und Staatsminister von Sachsen-Coburg und Gotha
- Beate Thomann (* 1951), Landtagsabgeordnete
Literatur
- Johannes Leipold: Donndorf und sein Kloster. Ein Heimatbuch. Rochstuhl, Bad Langensalza 2009, ISBN 978-3-86777-123-8, S. 150.
- F. Bornemann: Donndorf - ein altes Thüringer Bauerndorf stellt sich vor. In: Aus der Chronik der Gemeinde Donndorf. Donndorf 1995.
- Matthias Ludwig: Artikel Donndorf. In: Die Mönchs- und Nonnenklöster der Zisterzienser in Hessen und Thüringen. bearb. von Friedhelm Jürgensmeier und Regina Elisabeth Schwerdtfeger (Germania Benedictina IV), St. Otilien 2011, S. 370–382.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9 ,S. 85.
- ↑ Kleinroda
- ↑ sieh: E. Böhme und E. Geiling: Beiträge zur Geschichte von Kloster und Klosterschule Donndorf, Wiehe 1911
- ↑ Sebastian Garthoff: Ein Ort des Lernens. Thüringer Allgemeine, 6. September 2011
- ↑ a b Infotafel an der Kirche im Kloster Donndorf
- ↑ Ländliche Heimvolkshochschule Thüringen e.V. Kloster Donndorf