FDGB-Pokal 1983/84

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der FDGB-Fußballpokal 1983/84 war die 33. Auflage dieses Wettbewerbes.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den FDGB-Pokal 1983/84 waren 89 Mannschaften teilnahmeberechtigt. Sie setzen sich aus den 14 Teams der Oberliga-Saison 1983/84, 58 Teams der Liga-Saison 1982/83, den beiden Oberligaabsteigern von 1982/83 sowie den 15 Bezirkspokalsiegern der Vorsaison zusammen. Ab der II. Hauptrunde griffen die Teams aus der Oberliga in den Wettbewerb ein. Die restlichen Teilnehmer dieser Runde, wurden durch die anderen Mannschaften in Ausscheidungs-, I. Haupt- und Zwischenrunde ermittelt. Gespielt wurde in einer einfachen K.-o.-Runde, in der in einem Spiel der Sieger gegebenenfalls durch Verlängerung oder schließlich durch Elfmeterschießen ermittelt wurde.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als in der II. Hauptrunde die Oberligateams in den Wettbewerb eingriffen, waren bereits alle Bezirkspokalsieger ausgeschieden. Von den 18 noch verbliebenen DDR-Liga-Mannschaften eliminierten Sachsenring Zwickau (2:0 über die BSG Chemie Leipzig) und Vorwärts Stralsund (1:0 über Union Berlin) zwei Oberligavertreter. In den beiden DDR-Liga-Duellen setzten sich Motor Babelsberg und Stahl Brandenburg durch. Im Achtelfinale schieden alle DDR-Ligisten aus. Der Pokalverteidiger 1. FC Magdeburg schied im Viertelfinale durch ein 0:2 bei Dynamo Dresden aus, Pokalfinalist FC Karl-Marx-Stadt musste sich im Halbfinale dem BFC Dynamo mit 1:2 beugen. Das Finale war ein reines Dynamo-Duell: Dynamo Dresden – Berliner FC Dynamo.

Durch den Finalsieg gegen den Berliner FC Dynamo errang die SG Dynamo Dresden ihren fünften Pokalsieg und verhinderte das Double der Berliner.

Spielrunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausscheidungsrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am Sonnabend, 6. August 1983 um 15:00 Uhr statt.

Ergebnis
BSG Motor Steinach 0:4 BSG Motor Werdau
BSG KKW Greifswald 3:2 SG Dynamo Fürstenwalde
BSG Halbleiterwerk Frankfurt/O. 1:2 BSG Aktivist Brieske-Senftenberg

I. Hauptrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am Sonntag, 14. August 1983 um 15:00 Uhr statt.

Ergebnis
BSG Motor Werdau 0:2 BSG Chemie Buna Schkopau
BSG KKW Greifswald 0:3 BSG Post Neubrandenburg
BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 4:1 BSG Chemie Wolfen
BSG EAB 47 Berlin* 1:2 BSG Motor Babelsberg
BSG Aktivist Knappenrode-Lohsa* 1:4 BSG Fortschritt Bischofswerda
BSG Wismut Pirna-Copitz* 4:4 n. V.
(3:1 i. E.)
BSG Aktivist Schwarze Pumpe
BSG Motor Nordhausen II* 1:3 BSG Chemie IW Ilmenau
BSG Motor Eberswalde* 3:2 BSG Lok/Armaturen Prenzlau
BSG Jenapharm Jena* 0:4 BSG Motor Rudisleben
BSG Chemie Zeitz* 0:3 BSG Glückauf Sondershausen
BSG Aufbau Krumhermersdorf* 1:2 TSG Gröditz
BSG Aktivist Espenhain* 1:4 BSG Sachsenring Zwickau
BSG Aktivist Gommern* 1:2 BSG Stahl Thale
BSG Einheit Templin* 0:2 ASG Vorwärts Stralsund
BSG Fortschritt Wittstock* 1:0 BSG Energie Cottbus
ASG Vorwärts Stralsund II* 0:5 ISG Schwerin Süd
ASG Vorwärts Hagenow* 2:0 BSG Schiffahrt/Hafen Rostock
ASG Vorwärts Bad Salzungen* 0:2 BSG Motor Weimar
TSG Wismar 2:0 SG Dynamo Schwerin
BSG Hydraulik Parchim 1:5 TSG Bau Rostock
BSG CM Veritas Wittenberge 2:5 n. V. BSG Einheit Wernigerode
BSG Stahl Brandenburg 5:1 BSG Motor Schönebeck
BSG Bergmann-Borsig Berlin 1:5 BSG Chemie PCK Schwedt
BSG KWO Berlin 5:2 ASG Vorwärts Neubrandenburg
BSG Stahl Blankenburg 3:5 BSG Motor Nordhausen
BSG Motor Altenburg 1:3 BSG Wismut Gera
BSG Lokomotive Stendal 0:1 BSG Chemie Premnitz
BSG Fortschritt Neustadt 3:2 FSV Lokomotive Dresden
BSG Lokomotive Cottbus 0:3 BSG Rotation Berlin
ASG Vorwärts Plauen 0:2 BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort
BSG Motor Hermsdorf 1:6 BSG Chemie Böhlen
BSG Motor Eisenach 1:3 SG Dynamo Eisleben
BSG Motor Suhl 4:1 n. V. TSG Chemie Markkleeberg
ASG Vorwärts Kamenz 2:3 BSG Stahl Eisenhüttenstadt
ASG Vorwärts Dessau 3:1 BSG Stahl Hennigsdorf
BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt 5:1 TSG Ruhla
* 
Bezirkspokalsieger

Zwischenrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am Sonnabend, 3. September 1983 um 15:00 Uhr statt.

Ergebnis
BSG Wismut Pirna-Copitz 1:5 BSG Wismut Gera
BSG Fortschritt Wittstock 3:4 BSG Stahl Brandenburg
ASG Vorwärts Hagenow 0:3 BSG Rotation Berlin
BSG Chemie PCK Schwedt 4:1 TSG Wismar
BSG Motor Nordhausen 1:1 n. V.
(3:4 i. E.)
TSG Gröditz
BSG Fortschritt Neustadt 0:2 BSG Chemie Böhlen
BSG Motor Babelsberg 5:3 BSG Fortschritt Bischofswerda
BSG Stahl Eisenhüttenstadt 1:2 BSG Aktivist Brieske-Senftenberg
BSG Sachsenring Zwickau 2:0 BSG Chemie IW Ilmenau
SG Dynamo Eisleben 2:3 BSG Motor Rudisleben
BSG Einheit Wernigerode 2:0 BSG Motor Suhl
BSG KWO Berlin 1:2 ASG Vorwärts Dessau
BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort 2:3 BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt
ASG Vorwärts Stralsund 4:1 n. V. BSG Motor Eberswalde
BSG Stahl Thale 1:0 BSG Motor Weimar
BSG Glückauf Sondershausen 2:5 BSG Chemie Buna Schkopau
BSG Post Neubrandenburg 4:1 TSG Bau Rostock
ISG Schwerin Süd 1:2 BSG Chemie Premnitz

II. Hauptrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am Sonnabend, 17. September 1983 um 15:00 Uhr statt.

Ergebnis
TSG Gröditz 0:1 Hallescher FC Chemie
BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 0:4 FC Vorwärts Frankfurt/O.
BSG Motor Rudisleben 1:4 FC Carl Zeiss Jena
BSG Rotation Berlin 0:6 1. FC Lokomotive Leipzig
BSG Chemie Buna Schkopau 0:4 SG Dynamo Dresden
BSG Chemie Premnitz 1:5 Berliner FC Dynamo
BSG Chemie Böhlen 0:3 BSG Wismut Aue
BSG Wismut Gera 0:3 FC Rot-Weiß Erfurt
BSG Sachsenring Zwickau 2:0 BSG Chemie Leipzig
BSG Einheit Wernigerode 0:2 FC Karl-Marx-Stadt
ASG Vorwärts Stralsund 1:0 1. FC Union Berlin
BSG Stahl Thale 0:5 1. FC Magdeburg
ASG Vorwärts Dessau 0:7 BSG Stahl Riesa
BSG Chemie PCK Schwedt 1:3 Hansa Rostock
BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt 1:4 BSG Motor Babelsberg
BSG Stahl Brandenburg 3:0 BSG Post Neubrandenburg

Achtelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am Sonnabend, 15. Oktober 1983 um 13:00 Uhr statt.

Ergebnis
FC Rot-Weiß Erfurt 0:5 SG Dynamo Dresden
BSG Wismut Aue 4:2 BSG Motor Babelsberg
Hansa Rostock 1:3 FC Karl-Marx-Stadt
Berliner FC Dynamo 5:2 Hallescher FC Chemie
FC Vorwärts Frankfurt/O. 4:2 BSG Stahl Brandenburg
FC Carl Zeiss Jena 4:1 BSG Sachsenring Zwickau
1. FC Lokomotive Leipzig 0:2 1. FC Magdeburg
BSG Stahl Riesa 3:1 ASG Vorwärts Stralsund

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am Sonnabend, 3. Dezember 1983 um 12:30 Uhr statt.

Ergebnis
BSG Wismut Aue 3:4 Berliner FC Dynamo
SG Dynamo Dresden 2:0 1. FC Magdeburg
FC Karl-Marx-Stadt 2:0 BSG Stahl Riesa
FC Vorwärts Frankfurt/O. 2:3 FC Carl Zeiss Jena

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am Sonnabend, 28. April 1984 um 15:00 Uhr statt.

Ergebnis
Berliner FC Dynamo 2:1 FC Karl-Marx-Stadt
SG Dynamo Dresden 3:0 FC Carl Zeiss Jena

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paarung SG Dynamo DresdenBerliner FC Dynamo
Ergebnis 2:1 (0:0)
Datum 26. Mai 1984
Stadion Stadion der Weltjugend, Ost-Berlin
Zuschauer 48.000
Schiedsrichter Wolfgang Henning (Rostock)
Tore 1:0 Dörner (81.)
2:0 Häfner (83., Elfmeter)
2:1 Troppa (85.)
SG Dynamo Dresden Bernd JakubowskiHans-Jürgen DörnerFrank Schuster, Andreas Trautmann, Matthias DöschnerReinhard Häfner, Jörg Stübner, Hans-Uwe PilzTorsten Gütschow (67. Lutz Schülbe), Ralf Minge, Frank Lippmann (84. Hartmut Schade)
Cheftrainer: Klaus Sammer
Berliner FC Dynamo Bodo RudwaleitNorbert TrieloffMario Maek, Rainer Troppa, Artur UllrichFrank Terletzki, Frank Rohde, Christian Backs, Bernd SchulzRainer Ernst, Frank Prange (70. Bernd Kubowitz)
Cheftrainer: Jürgen Bogs

Spielverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reinhard Häfner, Schütze zum 2:0

Im 33. FDGB-Pokal-Endspiel trafen der frisch gekürte DDR-Meister BFC Dynamo und der Vizemeister Dynamo Dresden aufeinander. Beide Mannschaften gingen emotionsgeladen in das Spiel: Der BFC wollte nach zwei vergeblichen Versuchen im dritten Anlauf das Double Meister und Pokalsieger gewinnen, die Dresdner sannen auf Wiedergutmachung für die 2:4-Punktspielniederlage gegen den BFC vor zwei Wochen, die ihnen die Meisterschaft gekostet hatte. Zudem standen sich die beiden torgefährlichsten Mannschaften der abgelaufenen Oberligasaison gegenüber, der BFC hatte einen Schnitt von 2,5 Toren erreicht, Dresden war auf 2,3 Tore pro Spiel gekommen.

Entsprechend dramatisch verlief die Begegnung. Dresdens Trainer Sammer hatte seine Mannschaft auf totale Offensive eingestellt, bot drei Stürmer und ein offensives Mittelfeld auf und ließ den gelernten Stürmer Döschner in der Abwehr spielen. Beim BFC verließ sich Trainer Bogs ganz auf seinen Oberliga-Torschützenkönig Ernst und die spielstarke Viererkette im Mittelfeld. Wie geplant übernahmen die Dresdner sofort die Initiative und hatte bereits nach fünf Minuten drei Eckbälle erzwungen. In der 8. Minute musste Troppa einen Schuss des Dresdners Stübner von der Linie schlagen. Doch der BFC konnte mit präzisen Vorstößen dagegenhalten, Ernst und der junge Prange zwangen Jakubowski und Dörner zu Glanzparaden. In der Hektik des Spiels kam es auch zu etlichen Torchancen durch Patzer der Gegenspieler, so als in der 20. Minute Ernst dem Dresdner Pilz in eine günstige Schussposition brachte und kurz darauf Dresdens Trautmann seinen Gegner Ernst eine Vorlage lieferte.

Zahlreiche Latten- und Pfostenschüsse sowie gut aufgelegte Torhüter auf beiden Seiten verhinderten trotz fortlaufenden Schlagabtausches für lange Zeit einen Torerfolg. Zur Pause waren sich beide Trainer einig, wer das erste Tor erzielt, gewinnt das Spiel. Diese Prognose bewahrheitete sich spät. In der 81. Minute übernahm der Dresdner Kapitän Dörner die Ausführung eines Freistoßes, 30 Meter vom Tor entfernt. Seinen scharfen Schuss an der Mauer vorbei überraschte Rudwaleit, es stand 1:0 für Dynamo Dresden. In die nachfolgenden wütenden Attacken des BFC fiel zwei Minute später der K.-o.-Schlag. Lippmann hatte sich nach einem sehenswerten Solo in den Berliner Strafraum gespielt, Terletzki konnte ihn nur regelwidrig am Torschuss hindern. Routinier Häfner ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte mit einem konzentrierten Schuss zum 2:0. Obwohl Troppa nach weiteren zwei Minuten der Anschlusstreffer gelang und seine Mannschaftskameraden bis zum Schlusspfiff aufopferungsvoll um den Ausgleich kämpften, konnte Dynamo Dresden seinen knappen Vorsprung über die Zeit retten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

https://www.rsssf.org/tablesd/ddr84.html

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]