Fritz Reuter

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Fritz Reuter, Lithographie von Josef Kriehuber nach Haertel

Fritz Reuter (* 7. November 1810 in Stavenhagen; † 12. Juli 1874 in Eisenach; vollständiger Name Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter) gilt als einer der bedeutendsten Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache.

Leben

Kindheit in Mecklenburg

Fritz Reuter im Selbstbildnis, 1830
Ehemaliges Rathaus in Stavenhagen (heute Fritz-Reuter-Literaturmuseum) mit Statue Reuters

Fritz Reuter wurde im Rathaus von Stavenhagen geboren. Seine Eltern waren der Bürgermeister und Stadtrichter Georg Johann Reuter (1776–1845) und dessen Frau Johanna (1787–1826), Tochter des Bürgermeisters und Stadtrichters von Tribsees, Nikolaus Gottfried Bernhard Ölpke. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes 1812 war die Mutter zeitlebens gelähmt, der Junge verstarb im Alter von knapp zwei Jahren. Aus zahlreichen vor- und außerehelichen Beziehungen des Vaters hatte Fritz Reuter vier Halbschwestern, von denen zwei später legitimiert wurden.

Fritz Reuter besuchte zwischenzeitlich als einziger Junge eine Mädchenschule, wurde sonst aber bis zum 13. Lebensjahr von Eltern, Verwandten und Bekannten zu Hause unterrichtet. Mit 14 Jahren lernte er dann, zusammen mit seinem Vetter August Reuter, an der Gelehrtenschule in Friedland. Reuters Leistungen in der Schule waren schlecht und sein Vater zeigte sich sehr enttäuscht, dass es dem Sohn an Disziplin mangelte. Der junge Reuter wollte gern Maler werden und so war neben dem Turnen das Zeichnen das einzige Schulfach, das ihm zusagte. Über das Turnen, populär durch den Turnvater Jahn, und seinen Lehrer Carl Horn, einem Mitglied der Lützower Jäger, begegnete Fritz Reuter den Ideen der Deutschen Burschenschaften. Dadurch wurde die Grundlage seiner demokratischen Gesinnung geprägt, die seinen Lebenslauf nachhaltig beeinflussen sollte.

Im Jahr 1826 verstarb seine Mutter. Zu Ostern 1827 wollte der Vater den Schulwechsel aufs Gymnasium in Parchim erwirken, auf Grund mangelnder Konzentration und Zuspätkommens wurde sein Sohn jedoch nicht in die Prima eingestuft. Erst Ostern 1828 wurde Fritz Reuter der Wechsel erlaubt. Das Verhältnis zu seinem Vater kühlte in der Folge weiter ab, in den Ferien kehrte er ungern nach Hause zurück. Reuters „Fleiß war ungleich; in einigen Fächern anzuerkennen, in anderen vermisst“[1], dennoch schaffte er es am 24. September 1831, das Reifezeugnis zu erhalten.

Studium und Burschenschaft

Fritz Reuter im Selbstbildnis, 1833

Am 19. Oktober 1831 begann Fritz Reuter das Studium der Jurisprudenz, nach dem Willen seines Vaters in Rostock.[2][3] Dort schloss er sich dem Corps Vandalia an, das ihn kurze Zeit später wegen „rüpelhaften Verhaltens“ und „burschenschaftlicher Umtriebe“ wieder excludierte.[4] Zeit Lebens verbanden Reuter die Freundschaft mit Moritz Wiggers sowie eine innige Abneigung gegen John Brinckman, die als Studenten beide ebenfalls bei Vandalia aktiv gewesen waren.[5] Ab Mai 1832 setzte er das Studium jedoch in Jena fort. Dort wurde er am 13. Juli 1832 Mitglied der Allgemeinen Burschenschaft und schloss sich ihrer radikalen Richtung „Germania“ an, weswegen er noch im selben Jahr zum ersten Mal festgenommen wurde. Am 19. Februar verließ Reuter Jena und ging zunächst nach Camburg. Er versuchte, eine Studienerlaubnis für Halle oder Leipzig zu erlangen, was ihm jedoch nicht gelang.

Sieben Jahre Haft

Am 31. Oktober 1833 wurde Fritz Reuter auf der Heimreise nach Stavenhagen in Berlin festgenommen. Er wurde in der Festung Silberberg interniert[6] und am 4. August 1836 wegen „Teilnahme an hochverräterischen burschenschaftlichen Verbindungen in Jena und Majestätsbeleidigung“ zum Tode verurteilt. Erst am 28. Januar 1837 erfolgte die Zustellung des Urteils und die gleichzeitige Begnadigung zu 30 Jahren Festungshaft. Abgemildert wurde die Strafe später auf Betreiben des Großherzogs von Mecklenburg zu acht Jahren. Die Festungshaft verbrachte Reuter in Groß Glogau (ab Mitte Februar 1837), Magdeburg (ab Mitte März 1837), Graudenz (ab 15. März 1838) und der Festung Dömitz (ab 20. Juni 1838). Am 25. August 1840 wurde er in Dömitz entlassen.

Reuter schrieb später zu seiner Haftzeit: Vorlage:Zitat-de

Erfolg auf Niederdeutsch

Gedenktafel am Reuterhaus in Altentreptow
Grab Reuters in Eisenach

Nach einem kurzen Versuch, das Studium in Heidelberg fortzusetzen, zog er zu seinem Onkel, dem Pastor in Jabel. 1842 trat Fritz Reuter eine Stellung als „Strom“ (Volontär) bei einem Gutspächter in Demzin an. Dort lernte er seine spätere Frau Luise kennen, die Tochter des Roggenstorfer Pastors Kuntze. Sie arbeitete als Kindererzieherin im Haus des Pastors Augustin in Rittermannshagen. Am 3. März 1845 starb Fritz Reuters Vater, der seinen Sohn enterbt hatte. Fritz Reuter begann nun seine schriftstellerische Tätigkeit, zunächst auf hochdeutsch, später mit mehr Erfolg auf niederdeutsch. Im April 1850 ließ sich Reuter im preußischen Treptow (heute Altentreptow) an der Tollense als Privatlehrer für Zeichnen und Turnen nieder. Er erwarb das preußische Bürgerrecht und wurde Stadtverordneter. Am 16. Juni 1851 heiratete er die Pastorentochter Luise Kuntze (* 1817 in Grevesmühlen; † 1894 in Eisenach) in Roggenstorf.

Reuterhaus in Neubrandenburg

1853 gelang ihm mit dem Büchlein Läuschen un Rimels sein erster größerer Erfolg. Die Anfangsauflage von 1.200 Exemplaren war bereits nach wenigen Wochen ausverkauft. 1856 zog Reuter als freier Schriftsteller nach Neubrandenburg, wo er seine produktivsten Jahre verlebte und seine bedeutendsten Werke schuf. Dort lebte Reuter nacheinander in vier Wohnungen (nur das Haus seiner zweiten Wohnung ist heute als „Reuterhaus“ erhalten). Ab 1859 verlegte Dethloff Carl Hinstorff Reuters Werke, was entscheidend zu seiner Verbreitung beitrug.

Die Universität Rostock verlieh ihm 1863 die Ehrendoktorwürde. Im selben Jahr siedelten Reuter und seine Frau nach Eisenach über. Sicherlich hatten die Reuters einen dauernden Aufenthalt in Thüringen nicht geplant, jedoch ließen sie sich 1866/68 und nach einem Entwurf des Architekten Ludwig Bohnstedt in Eisenach, am Fuße der Wartburg, eine Villa im Stil der Neorenaissance errichten (heute Reuter-Wagner-Museum). Fritz Reuter starb hier am 12. Juli 1874 im Alter von 63 Jahren.

Die nach einem Gedicht Reuters benannte Zeitschrift De Eekboom,[7] deren Schriftleiter der hinterpommersche Mundartdichter Albert Schwarz war, war jahrzehntelang das wichtigste Sprachrohr der niederdeutschen literarischen Bewegung.

Leistungen

Volksausgabe des Hinstorff Verlags, 1902

Neben Klaus Groth gehört Fritz Reuter zu denjenigen Schriftstellern, die bewusst das Niederdeutsche nutzten. Reuter schrieb nach eigenen Angaben „in mecklenburgisch-vorpommerscher Mundart“.[8] Gemeinsam mit seinem Verleger Hinstorff entwickelte Reuter dabei eine neue Kunstform des Niederdeutschen, die entscheidend zur Verbreitung seiner Werke im niederdeutschen Sprachraum und weit darüber hinaus beitrug. Dennoch weist Reuters Platt viele Eigenheiten des Mecklenburgischen auf.[9] Reuter wurde zu einem Wegbereiter der Wiederbelebung der niederdeutschen Sprache als Literatursprache und bewies durch seinen Erfolg zugleich weiten Kreisen der Bevölkerung die Literaturfähigkeit der niederdeutschen Sprache. Seine Werke sind von feinsinnigem Humor und zahlreichen satirischen Anspielungen geprägt. Reuter zeigte sich in seinen Geschichten als ein Autor, der dem Volk „aufs Maul“ zu schauen verstand. Dabei brachte er immer wieder soziale Problematiken ins Spiel und benutzte die Stilmittel des Niederdeutschen, um versteckte Spitzen auf Aristokratie und Obrigkeit an der Zensur vorbei anzubringen. Seine Bücher wurden ins Dänische, Englische, Finnische, Französische, Italienische, Japanische, Niederländische, Norwegische, Polnische, Rumänische, Russische und Schwedische übersetzt, zwei seiner Werke (Woans ick tau 'ne Fru kamm und Ut de Franzosentid) auch ins Friesische.

Rezeption

Zu den Institutionen der heutigen Reuter-Rezeption gehören die Fritz Reuter Gesellschaft e.V. mit Sitz in Neubrandenburg, das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen, das Reuter-Wagner-Museum in Eisenach, der Förderverein Reuter-Museen e.V. und das Fritz Reuter Literaturarchiv Hans-Joachim Griephan in Berlin. Das Archiv führt eine Kartei der Briefe von und an Fritz Reuter.

Ein noch weitgehend weißer Fleck in der Forschung zu Fritz Reuter ist die Reuterrezeption von 1933 bis 1945 (Nationalsozialismus) und von 1945 bis 1989 (Sowjetische Besatzungszone/DDR).[10]

Werke

Ausgewählte Werke

In Klammern ist die hochdeutsche Entsprechung angegeben.

Ausgewählte Gedichte

  • Ik weit einen Eikbom, de steiht an de See (Ich weiß einen Eichenbaum, der steht an der See)
  • De Koppweihdag’ (mit der zum Zitat gewordenen Zeile „Wat is woll gaud för Koppweihdag’?“ - Was ist wohl gut für die Kopfwehtage?)
  • De Reknung ahn Wirt[11]

Werkausgaben

Werkausgabe um 1910
  • Fritz Reuters Sämtliche Werke in Fünfzehn Bänden, herausgegeben von Hermann Jahnke und Albert Schwarz, A Weichert, Berlin (ohne Jahresangabe, ca. 1900).
  • Reuters Werke - Kritisch durchgesehen und erläuterte Ausgabe in sieben Bänden, herausgegeben von Wilhelm Seelmann, Bibliographisches Institut, Wien/Leipzig 1905/1906.
  • Fritz Reuters Werke. 1905/1906 – 2 Bände, herausgegeben von Karl Macke.
  • Fritz Reuter - Gesammelte Werke und Briefe. 9 Bände, herausgegeben von Kurt Batt. Hinstorff, Rostock 1967. (Nachdr. Reich, Rostock 1990, ISBN 3-86167-003-8).

Hörbücher

  • De Urgeschicht von Mecklenborg. 2 Audio-CDs, 101 min. Sprecher: Gerd Micheel. Rostock : Hinstorff, 2002. ISBN 3-356-00941-9
  • Läuschen un Rimels. 1 Audio-CD, 77 min. Sprecher: Hans-Peter Hahn. Rostock : Hinstorff, 2004. ISBN 3-356-01210-X
  • Täuw! Dir wollen wir kriegen! 1 Audio-CD, 63 min. Sprecher: Gerd Lüpke. Rostock : Hinstorff, 2004. ISBN 978-3-356-01047-3
  • Abendteuer des Entspekter Bräsig. 1 Audio-CD, 75 min. Sprecher: Kurt Nolze. Rostock : Hinstorff, 2006. ISBN 3-356-01152-9
  • Ut de Franzosentid. MP3-CD. Verlag: Vorleser Schmidt, 2006. ISBN 3-937976-72-8
  • Dörchläuchting. Audio-CD. Verlag: Vorleser Schmidt, 2008. ISBN 3-937976-93-0
  • Ut mine Festungstid. Audio-CD. Verlag: Vorleser Schmidt, 2009. ISBN 3-941324-04-7
  • Ut mine Stromtid. 11 Audio-CDs, 763 min. Sprecher: Gerd Micheel. Schwerin : Tennemann, 2010. ISBN 3-941452-04-5

Briefe

Ehrungen

Das Leben und Wirken und Fritz Reuter werden in folgenden Museen thematisiert.

Im letzten Wohnhaus Reuters in Eisenach, einer weißen Villa an der Auffahrt zur Wartburg, ist heute das Reuter-Wagner-Museum untergebracht. Hier finden auch Konzerte und Trauungen statt. Reuters Frau Luise vererbte Villa und Garten (exklusive „Mobilien, Hausgeräte usw.“) der Schiller-Stiftung in Weimar, die ihr Erbe ein Jahr später an die Stadt Eisenach verkaufte. Im Kaufvertrag wurde festgelegt, dass das Arbeitszimmer Reuters und zwei weitere Räume im ursprünglichen Zustand erhalten bleiben sollen. Außerdem sollten diese Räume, einer musealen Nutzung überführt, zur bleibenden Erinnerung an den Dichter dienen. Das Museum wurde 1897 eröffnet. Das Grab Fritz Reuters und seiner Frau befindet sich auf dem neuen Friedhof in Eisenach. Von Reuters vier Neubrandenburger Wohnungen überstand nur die zweite das Flammeninferno 1945. Es ist heute als Reuterhaus vielbesuchtes Touristenziel.

Namensgebung

  • Seit 1949, seinem 75. Todestag, trägt Reuters Geburtsstadt Stavenhagen den Beinamen Reuterstadt. In der Hansestadt Rostock wurde der Stadtteil Reutershagen nach ihm benannt.
  • Der nördliche Teil des Berliner Stadtteils Neukölln wird aufgrund des dort befindliches Reuterplatzes und der Reuterstraße allgemein als Reuterkiez oder Reuterquartier bezeichnet.
  • Bilder und Zitate von Fritz Reuter wurden auf dem sogenannten Reutergeld abgedruckt, das heute ein begehrtes Sammlerobjekt ist.
  • In der in den Jahren 1925 bis 1933 in Berlin-Britz von Bruno Taut und Martin Wagner errichteten Hufeisensiedlung tragen die Straßen zur Erinnerung an den Dichter Namen einiger biographischer Stationen (Stavenhagener Straße, Parchimer Allee, Gielower und Talberger Straße) und seiner Werke (Onkel Bräsig, Paster Behrens, Jochen-Nüßler-Straße, Dörchläuchting, Hüsung, Mining, Liningstraße). Um das charakteristische Hufeisen verläuft der Lowise-Reuter-Ring, am östlichen Rand der Siedlung verläuft die Fritz-Reuter-Allee.
  • Außerdem tragen heute eine Vielzahl von Schulen, Straßen, Geschäften, Vereinen und Arbeitsgruppen und vieles andere mehr den Namen von Fritz Reuter oder von Figuren aus seinen Werken.

Denkmale

Fritz-Reuter-Denkmal in Neubrandenburg
Detail des Fritz-Reuter-Denkmals in Stavenhagen: Ut mine Festungstid
  • 1875 in Eisenach, Grabdenkmal von Walter Kyllmann mit Büste von Bernhard Afinger
  • 1885 in der Kallißer Heide, Reuter-Stein
  • 1888 in Jena, Büste von Ernst Paul
  • 1893 in Chicago, Statue von Franz Engelsman (Reliefs verloren)
  • 1893 in Neubrandenburg, Statue von Martin Wolff
  • 1896 in Wismar, Büste von Hermann Zimmermann
  • 1910 in Malliß, Reuter-Stein
  • 1910 im Krakower See auf der Halbinsel Lehmwerder, Reuter-Stein
  • 1911 in Stavenhagen, Statue von Wilhelm Wandschneider
  • 1914 in Rostock, Brunnen „Hanne Nüte“ von Ewald Holtz (Reliefporträt heute gesondert auf einem Findling an neuem Standort)
  • 1914 in Berlin-Neukölln, Brunnen „Mining und Lining“ von Heinrich Mißfeldt (zerstört)
  • 1921 in Aue, Wandbrunnen und Gedenktafel an der Gaedtvilla
  • 1923 in Neubrandenburg, Brunnen „Mudder-Schulten-Brunnen“ von Wilhelm Jäger
  • 1924 in Röbel/Müritz, Reuter-Stein (zum 50. Todestag)
  • 1927 in Berlin-Britz, Hufeisensiedlung: alle Straßen nach Werken oder Figuren Reuters benannt
  • 1949/58 in Berlin-Neukölln, Brunnen von Karl Wenke (weitgehend zerstört)
  • 1993 in Berlin-Neukölln, Brunnen unter Verwendung alter Teile
  • 2004 in Rostock, Statue von Thomas Jastram
  • in Stavenhagen, Reuter-Stein
  • in Neu Kaliß (zwischen Alt Kaliß und Göhren), Reuter-Stein[12]
  • in Dömitz, Büste von Friedrich Fuhrmann (1926–1983), Bildhauer in Dömitz
  • in Barmstedt, Reuter-Stein mit Relief von ?
  • in Glogau, Figurengruppe „Hawermann mit Mining und Lining“
  • in Gadebusch (Mecklenburg-Vorpommern), Reuter-Stein

Briefmarken

200. Geburtstag Reuters: Deutsche Briefmarke von 2010

Zu Ehren von Fritz Reuter gab die Postverwaltung der DDR 1954 zum 80. Todestag eine Gedenkmarke heraus. Die Deutsche Bundespost folgte 1985 zum 175. Geburtstag mit einer Sonderbriefmarke. 2010 veröffentlichte die Bundesrepublik Deutschland ein Sonderpostwertzeichen zum 200. Geburtstag. Der private Nordkurier-Briefdienst des Neubrandenburger Kurierverlages legte 2010 die vier Werte umfassende Briefmarkenedition „200. Geburtstag von Fritz Reuter“ auf.

Verfilmungen

  • 1912: Die Nachbarskinder
  • 1924: Livet på landet (nach Ut mine Stromtid)
  • 1925: Kampf um die Scholle
  • 1936: Onkel Bräsig (nach Ut mine Stromtid)
  • 1943: Livet på landet (nach Ut mine Stromtid)
  • 1954: Kein Hüsung
  • 1965: Landmandsliv
  • 1978: Onkel Bräsig (TV-Serie)
  • 1981: Aus der Franzosenzeit (TV)

Hörspiele

Geburtstagsfeiern

Der 200. Geburtstag von Fritz Reuter 2010 wurde in Mecklenburg-Vorpommern durch vielfältige Ehrungen, Veranstaltungen, Publikationen und Feierlichkeiten begangen.

Literatur

Die Landesbibliographie Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet derzeit mehr als 1.600 Publikationen über Fritz Reuter und sein Werk. Über keine andere Persönlichkeit aus Mecklenburg oder Vorpommern existiert auch nur annähernd vergleichbar viel Literatur.

  • Hermann Ebert: Fritz Reuter. Sein Leben und seine Werke. Güstrow, Verlag von F. Opitz & Comp, 1874. (Erste Biografie nach Reuters Tod)
  • Boëß.: Reuter, Fritz (1. Art.). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 319–327.
  • Christian Bunners: Reuter, Fritz Heinrich Ludwig Christian. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 462–464 (Digitalisat).
  • Karl Theodor Gaedertz: Aus Fritz Reuters jungen und alten Tagen - Neues über des Dichters Leben und Werden, Wismar, Hinstorff'sche Hofbuchhandlung Verlagscontor 1899
  • Karl Theodor Gaedertz: Reuter, Fritz (2. Art.). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 304–310.
  • Kurt Batt: Fritz Reuter - Leben und Werk. Hinstorff, Rostock 1967. (Nachdr. Reich, Rostock 1990, ISBN 3-86167-012-7).
  • Carolinum. Historisch-literarische Zeitschrift. Bd. 40.1974, Nr. 68/69 = Fritz-Reuter-Sonderheft.
  • Michael Töteberg: Fritz Reuter. Rowohlt, Hamburg 1978, ISBN 3-499-50271-2.
  • Arnold Hückstädt; Wolfgang Siegmund: Fritz Reuter. Wissenschaftliche Bibliographie zu Leben, Werk und Wirkung. Stavenhagen 1982.
  • Arnold Hückstädt: Fritz Reuter. Sein Leben in Bildern und Texten. Hinstorff, Rostock 1986, ISBN 3-356-00043-8 [im Buchhandel z. Zt. in 3. Aufl.].
  • Arnold Hückstädt: Wenn Erzähltes sich zum Bilde formt. Die Werke Fritz Reuters im Schmuck ihrer Illustrationen. Hinstorff, Rostock 1991, ISBN 3-356-00393-3.
  • Volker Griese: Fritz Reuter. Chronik seines Lebens. Husum 2003, ISBN 3-89876-098-7.
  • Arnold Hückstädt: Auf Fritz Reuters Spuren in Mecklenburg-Vorpommern. Ein Wegweiser zu Erinnerungsstätten. Hinstorff, Rostock 2006, ISBN 978-3-356-01162-3.
  • Birgid Hanke: Reformer, Demokrat, Schriftsteller. Auf Fritz Reuters Spuren, Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8319-0414-3.
  • Stadt Neubrandenburg [Hrsg.]: »Ich werde nie die freundliche Vorderstadt Neubrandenburg vergessen«. Fritz Reuter zum 200. Geburtstag. [Festschrift]. Hinstorff, Rostock 2010. ISBN 978-3-356-01374-0
  • Bibliographie der Sekundärliteratur zu Fritz Reuter - Leben, Werk und Wirkung. Stavenhagen, 2010 [kikut; 29]. ISBN 3-910030-08-4

Weblinks

Commons: Fritz Reuter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Fritz Reuter – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. vgl. Töteberg, S. 20
  2. Matrikelbuch der Universität Rostock: Juli 1791 - Juli 1841
  3. Immatrikulation von Fritz Reuter im Rostocker Matrikelportal
  4. Gunther Tilse (Hrsg.): Geschichte des Corps Vandalia zu Rostock, Dortmund 1975
  5. Hans Joachim Gernentz: Fritz Reuter - Festschrift zum 150. Geburtstag, Rostock 1960
  6. Mithäftlinge (nach Arnold Hückstädt: Briefe. Hinstorff: Rostock 2009, S. 526f.)
    • seit 1834: Andreas Wilhelm Scheibner, Carl August Bohl, Johann Adolf Döhn, August Wilhelm Braun, Carl Gustav Stahlberg.
    • seit 1835: Franz Rudolf Wachsmuth, Ferdinand Wuthenow, Wilhelm Wolff.
    • seit 1836: Gustav Bönnings, Heinrich Wilhelm Schultheiß.
  7. Fritz Reuter: De Eekboom
  8. Im werbewirksamen Untertitel zu den Läuschen und Rimels heißt es: „Plattdeutsche Gedichte heiteren Inhalts in mecklenburgisch-vorpommerscher Mundart“.
  9. Vgl. Hans-Joachim Gernentz: Niederdeutsch - gestern und heute. Beiträge zur Sprachsituation in den Nordbezirken der Deutschen Demokratischen Republik in Geschichte und Gegenwart. Rostock 1980, S. 28–29 sowie Dieter Stellmacher: Niederdeutsche Sprache. 2. überarb. Aufl. Weidler, Berlin 2000, S. 146-151.
  10. Vgl. Bibliografie der Sekundärliteratur zu Fritz Reuter - Leben, Werk und Wirkung. kikut 29/2007, S. 10-175.
  11. Die obigen drei Gedichte sind aus: Echtermeyer, Deutsche Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Neugestaltet von Benno von Wiese, August Bagel Verlag, Düsseldorf 1960 (491.-525. Tausend) - ohne ISBN
  12. der Reuterstein abgerufen am 9. September 2011