Glanerbrug

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Glanerbrug
Provinz Overijssel Overijssel
Gemeinde Flagge der Gemeinde Enschede Enschede
Fläche
 – Land
 – Wasser
5,47 km2
5,47 km2
0 km2
Einwohner 16.695 (1. Jan. 2022[1])
Koordinaten 52° 13′ N, 6° 58′ OKoordinaten: 52° 13′ N, 6° 58′ O
Bedeutender Verkehrsweg N35 N731
Vorwahl 053
Postleitzahlen 7534
Lage von Glanerbrug in der Gemeinde Enschede
Lage von Glanerbrug in der Gemeinde Enschede
Lage von Glanerbrug in der Gemeinde EnschedeVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Die reformierte Kirche
Glanerbrug
Niederländisch-Deutsche Grenze in Glanerbrug

Glanerbrug (deutsch Glanerbrück) ist ein Dorf im Osten von Enschede in der Region Twente, welche in der niederländischen Provinz Overijssel liegt. Es liegt direkt an der Grenze zur deutschen Stadt Gronau. Die Grenze ist in diesem Bereich der Glanerbeek (Beek bedeutet Bach). Glanerbrug gehört politisch zu Enschede. Sein Name ist der Brücke über den Glanebach entlehnt.

Das Dorf verfügt über ein eigenes öffentliches Hallenbad und einen Tennisplatz. Die katholische Kirche O.L. Vrouwe van de Allerheiligste Rozenkrans stammt von 1902/1903 und wurde von Alfred Tepe, einem der bedeutendsten Architekten der Neugotik in den Niederlanden, entworfen.

Der Redemptoristen-Orden betrieb in Glanerbrug bei seinem Kloster das Internat St. Josef Kolleg Gronau-Glanerbrück. Ehemalige Schüler der Redemptoristen-Internate in Bonn, Bous und Glanerbrug schlossen sich im Verein Missbrauchsopfer Josephinum Redemptoristen e. V. (MoJoRed) zusammen, um Missbrauch in ihrer Schulzeit zu thematisieren.[2][3][4]

Am 7. April 1990 fiel ein Meteorit durch das Dach eines Wohnhauses, der Glanerbrug-Meteorit.[5]

In seinem Roman De Hunnen beschreibt Jan Cremer diesen Landstrich ausführlich, insbesondere die Geschehnisse während des Zweiten Weltkrieges. Nationale Bekanntheit errang Glanerbrug nicht zuletzt durch Herman Finkers, der mehrmals während einer Nachrichtenparodie vermeldete, dass Glanerbrug nun mit Kabelfernsehen ausgestattet werde, und dass noch kein Termin bekannt sei, an dem das Dorf an die allgemeine Kanalisation angeschlossen werde.

In Glanerbrug wurde Anfang der 2000er Jahre die Joppiesauce erfunden.[6]

Im März 2014 wurde der Fußballklub VV Glanerbrug aufgelöst.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glanerbrug hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Zutphen–Glanerbeek, der halbstündlich im Wechsel von den Regionalbahnlinien RB 64 Euregio-Bahn (Münster–Enschede) und RB 51 Westmünsterland-Bahn (Dortmund–Enschede) bedient wird. Diese Linien werden ausschließlich von der DB betrieben, da im Bahnhof Enschede keine Gleisverbindung zum niederländischen Netz besteht.

Linie Verlauf Takt Betreiber
RB 51 Westmünsterland-Bahn:
Dortmund Hbf – Dortmund-Kirchderne – Dortmund-Derne – Lünen-Preußen – Lünen Hbf – Bork (Westf) – Selm-Beifang – Selm – Lüdinghausen – Dülmen – Lette (Kr Coesfeld) – Coesfeld (Westf) – Rosendahl-Holtwick – Legden – Ahaus – Epe (Westf) – Gronau (Westf) – Glanerbrug – Enschede De Eschmarke – Enschede
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
20/40 min (Dortmund–Lünen , nicht sonntags)
DB Regio
RB 64 Euregio-Bahn:
Enschede – Enschede De Eschmarke – Glanerbrug – Gronau (Westf) – Ochtrup – Metelen Land – Steinfurt-Burgsteinfurt – Steinfurt-Grottenkamp – Steinfurt-Borghorst – Nordwalde – Altenberge – Münster-Häger – Münster Zentrum Nord – Münster (Westf) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min DB Regio

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian H. Freitag: Kindliche Eindrücke von der Glanerbrücke. In: Bürgerbuch Gronau und Epe. 2003/04, S. 204–209.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Glanerbrug – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kerncijfers wijken en buurten 2022. In: StatLine. CBS, 22. Dezember 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022.
  2. https://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de/hinsehen-und-wegschauen/
  3. https://netzwerkbplus.de/2010/12/07/wer-war-zwischen-1954-und-1964-im-internat-der-redemptoristen-in-glanerbrugniederlande/
  4. Redemptoristenkloster in Glanerbrug abgerissen. In: wn.de. 12. März 2014, abgerufen am 1. März 2024.
  5. The Glanerbrug meteorite fall, abgerufen am 22. Januar 2010
  6. Patrick Hendriks: Joppiesaus gaat grenzen over. In: Misset Horeca. 19. April 2012, abgerufen am 26. März 2019 (niederländisch).