Großenehrich

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Wappen Deutschlandkarte
Großenehrich
Deutschlandkarte, Position der Stadt Großenehrich hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 15′ N, 10° 50′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 16065084Koordinaten: 51° 15′ N, 10° 50′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Kyffhäuserkreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Greußen
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 63,26 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 16065084 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 99718
Vorwahl: 036370
Kfz-Kennzeichen: KYF, ART, SDH
Gemeindeschlüssel: 16 0 65 084
Stadtgliederung: 10 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 13a
99718 Greußen
Website: www.vgem-greussen.de
Bürgermeister: Jörg Kunze (CDU)
Lage der Stadt Großenehrich im Kyffhäuserkreis
KarteThüringenAbtsbessingenAn der SchmückeAn der SchmückeArternBad Frankenhausen/KyffhäuserBellstedtBorxlebenClingenEbelebenEbelebenEtzlebenFreienbessingenGehofenGreußenGreußenHelbedündorfHolzsußraKalbsriethKyffhäuserlandMönchpfiffel-NikolausriethNiederbösaOberbösaOberheldrungenReinsdorfRockstedtRoßleben-WieheKyffhäuserlandKyffhäuserlandSondershausenKyffhäuserlandTopfstedtTrebraWasserthalebenWestgreußen
Karte
Stadtkirche
Rathaus
Am Anger
Altes Portal von 167?

Großenehrich ist eine Landstadt im Thüringer Kyffhäuserkreis.

Geografie

Großenehrich liegt als Einheitsgemeinde geografisch und besiedlungspolitisch in einem interessanten Raum Thüringens. Geografisch liegen die Ortsteile um Großenehrich südlich der Hainleite auf Böden, die meist aus verwittertem Muschelkalk entstanden sind. Auf dem Stadtgebiet fließt zwischen Bliederstedt und Otterstedt die Helbe. Das Ackerhügelland lockerten die Bewohner durch naturbewusstes Handeln, wie Anbau von Alleen, Streuobstwiesen, Hecken und Feldgehölzen auf.

Geschichte

Die Besiedlung durch germanische Volksstämme (Angeln und Warnen) sowie die christliche Missionierung waren weitere entscheidende Vorgänge für Mensch und Umwelt. Später spielte die verkehrsmäßige Erschließung eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Produktion im Raum Großenehrich. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Stadt am 20. Januar 722 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda. Es wird angenommen, dass der Ort „von einem Anführer der Thüringer, welche zu Beginn des 5. Jahrhunderts das Land in Besitz nahmen, gegründet und nach seinem Namen `Erike` genannt“.[2] Der Marktplatz bildete den Kreuzungspunkt zweier Handelswege: SachsenburgMühlhausenKassel und ErfurtBad TennstedtSondershausenMagdeburg. So stellte man beim Grafen von Schwarzburg einen Antrag auf Erteilung des Marktrechtes, welchem 1468 stattgegeben wurde. Zu dieser Zeit hatte der Ort ca. 480 Einwohner. Großenehrich erhielt im Jahre 1521 Stadtrecht, verfügte über Niedere Gerichtsbarkeit, eine eigene Verwaltung und eine Ringmauer mit drei Toren (Niedertor, Kapelltor, Greußener Tor). Später kam ein viertes Tor dazu, das Neutor. Die Siedlung bestand ursprünglich aus zwei Ortskernen, einem um die Kirche und einem um das Rathaus. Die in direkter Nachbarschaft befindlichen Orte Neustadt und Faula wurden aufgegeben – die Menschen siedelten sich zwischen den Ortskernen an, sodass eine geschlossene Stadt entstand. Um 1274 wurden auf Befehl Heinrichs IV. die beiden Schutzburgen zerstört und nicht wieder aufgebaut. Großenehrich blieb stets eine Ackerbürger- und Handwerkerstadt.

Großenehrich war 1668–1670 von Hexenverfolgung betroffen. Zwei Frauen gerieten in einen Hexenprozess und wurden hingerichtet.[3]

Seit dem 1. Dezember 2010 gehört der Ort zur Verwaltungsgemeinschaft Greußen.

Stadtgliederung

Zu Großenehrich gehören 10 Ortsteile.

Ortsteil Einwohner Ortsteilbürgermeister
Großenehrich 879 Bernd Kunze
Wenigenehrich 136 Uta Kunze
Rohnstedt 183 Michael Rosenstiel
Otterstedt 214 Marco Krause
Bliederstedt 78 Dietmar Börold
Niederspier 404 Otto Rosenstiel
Westerengel 375 Gustav Kammerer
Kirchengel 314 Petra Häder
Holzengel 259 Isolde Straube
Feldengel 257 Egon Löser

(Stand: 1. Juli 2009)

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1996: 3045
  • 1997: 3059
  • 1998: 3038
  • 1999: 3042
  • 2000: 3061
  • 2001: 3054
  • 2002: 3002
  • 2003: 2994
  • 2004: 2950
  • 2005: 2890
  • 2006: 2811
  • 2007: 2805
  • 2008: 2738
  • 2009: 2692
  • 2010: 2634
  • 2011: 2549
  • 2012: 2554
  • 2013: 2482
  • 2014: 2446
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Stadtwappen

Blasonierung: „In Silber ein in Felle gekleideter bärtiger Mann, auf dem linken Arm ein rotes Buch, auf dem ein silbernes Lamm ruht, mit der Rechten auf das Lamm zeigend; zu seinen Füßen ein kleiner blauer Schild, darin ein goldener Löwe.“

Das Wappen entstammt dem ältesten Siegel von 1562 und zeigt Johannes den Täufer, ursprünglich in der Linken ein Lamm mit Doppelkreuz, in der Rechten eine Fahne haltend. Die Umschrift lautete: SIGILLVM OPPIDANORVM IN EHRICH MAIORIS. Johannes war der ursprüngliche Kirchenpatron von Großenehrich, dessen Kirchensiegel in das Wappen übernommen wurde. Der Löwenschild ist der der Grafen von Schwarzburg.[4]

Ortsteilwappen

Wappen Niederspier
Rohnstedter Wappen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Rathaus von Großenehrich
  • Stadtkirche St. Crucis von Großenehrich
  • Nördlich des eingemeindeten Ortes Feldengel, etwa 100 m westlich der Straße nach Holzengel, steht der Menhir von Feldengel. Er soll schon in der Jungsteinzeit oder der älteren Bronzezeit wahrscheinlich für Kulthandlungen aufgerichtet worden sein.[5]

Verkehr

In Großenehrich gab es einen Haltepunkt der Greußen-Ebeleben-Keulaer Eisenbahn.[6]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Chronistische Nachrichten über Großenehrich, Dr. Magerstedt
  3. Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen. Köln/ Weimar/ Wien 2003, S. 494.
  4. Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. (Hrsg.): Neues Thüringer Wappenbuch. Band 2, 1998, ISBN 3-9804487-2-X, S. 25.
  5. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Jenzig-Verlag, 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 194.
  6. Vergessene Bahnen. Abgerufen am 9. November 2012.
  7. l. u.: Mosche, Gabriel Christoph Benjamin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 344 f.
Commons: Großenehrich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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