Großer Preis von Japan 1996

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 Großer Preis von Japan 1996
Renndaten
16. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996
Streckenprofil
Name: XXII Fuji Television Japanese Grand Prix
Datum: 13. Oktober 1996
Ort: Suzuka
Kurs: Suzuka Circuit
Länge: 310,527 km in 53 Runden à 5,859 km

Geplant: 304,668 km in 52 Runden à 5,859 km
Wetter: sonnig, warm und trocken
Pole-Position
Fahrer: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:38,909 min
Schnellste Runde
Fahrer: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:44,043 min (Runde 43)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zweiter: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Dritter: Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes

Der Große Preis von Japan 1996 (offiziell XXII Fuji Television Japanese Grand Prix) fand am 13. Oktober auf dem Suzuka Circuit in Suzuka statt und war das 16. und letzte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Portugal führte Damon Hill in der Fahrerwertung mit neun Punkten vor Jacques Villeneuve und mit 34 Punkten vor Michael Schumacher. Somit hatten vor dem letzten Rennen nur noch Hill und Villeneuve die Chance auf den Fahrertitel. Villeneuve musste gewinnen, während Hill nicht in die Punkteränge fahren durfte. Hill wiederum reichte ein sechster Platz zum Gewinn seines ersten Weltmeistertitels. In der Konstrukteurswertung stand Williams-Renault nach dem Großen Preis von Ungarn als Weltmeister fest. Sie führten uneinholbar mit 100 Punkten vor Benetton-Renault und mit 101 Punkten vor Ferrari.

Es war das erste Mal seit 1977, dass Japan das letzte Rennen der Weltmeisterschaft ausrichtete.

Dies war auch das letzte Rennen für Martin Brundle, der seit 1984 in der Formel 1 fuhr und einschließlich dieses Rennens insgesamt neun Mal auf dem Podium landete, sowie das letzte Rennen für Pedro Lamy und das Team Ligier.

Mit Gerhard Berger (zweimal), Schumacher und Hill (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen fanden zwei Trainingseinheiten statt: Die erste am Freitagmorgen und die zweite am Samstagmorgen.

Im ersten freien Training am Freitag erzielte Berger mit einer Zeit von 1:42,350 Minuten die Bestzeit vor Mika Häkkinen im McLaren-Mercedes und Schumacher.[1]

Am Samstag, dem zweiten freien Training konnte sich dann Villeneuve die schnellste Runde sichern, gefolgt von Häkkinen und Rubens Barrichello im Jordan-Peugeot.[2]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Villeneuve sicherte sich mit einer Zeit von 1:38,909 Minuten seine dritte Pole-Position vor Hill und Schumacher. Giovanni Lavaggi im Minardi scheiterte an der 107-Prozent-Regel und konnte sich somit nicht für das Rennen qualifizieren.[3]

Warm Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrer gingen am Sonntagmorgen zu einer 30-minütigen Aufwärmsitzung auf die Strecke. Im Warm Up sicherte sich Villeneuve die Bestzeit vor Barrichello und Jean Alesi im Benetton.[4]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Renntag wurde der erste Start abgebrochen, als David Coulthard seinen McLaren abwürgte. Das Rennen wurde daher um eine Runde verkürzt. Beim zweiten Start kam Villeneuve schlecht weg und fiel hinter Hill, Berger, Häkkinen, Schumacher und Eddie Irvine auf den sechsten Platz zurück. Währenddessen drehte sich Alesi, der nach dem neunten Platz im Qualifying mehrere Plätze gutmachen wollte, in der zweiten Kurve, prallte in die Leitplanke und zerstörte seinen Benetton. Alesi blieb durch den Aufprall unverletzt.

In der 3. Runde versuchte Berger, der auf einer Drei-Stopp-Strategie unterwegs war, Hill in der letzten Schikane zu überholen, beschädigte sich dabei jedoch seinen Frontflügel. Berger musste zur Reparatur an die Box während Hill weiterfahren konnte.

Danach setzte sich Hill allmählich ab, und Schumacher überholte Häkkinen in der ersten Runde der Boxenstopps als Zweiter. Pedro Diniz hatte in der letzten Schikane die Kontrolle über seinen Ligier verloren und drehte sich in der 14. Runde ins Kiesbett. Hill kam mit einem Vorsprung von 25 Sekunden auf Schumacher zu seinem zweiten Stopp an die Box und kam knapp vor dem Ferrari heraus, bevor er sich einmal allmählich absetzen konnte zehn Runden vor Schluss lag er erneut mit 13 Sekunden in Führung.

Villeneuve überholte unterdessen Irvine, fuhr die schnellste Runde des Rennens und war Vierter, bevor sich in Runde 37 sein rechtes Hinterrad aufgrund eines Radlagerschadens löste (aus dem gleichen Grund war sein Teamkollegen Hill während des Großen Preises von Großbritannien ausgefallen). Er schied aus dem Rennen aus und Hill stand als Weltmeister fest.

Während er um den 4. Platz kämpfte, kollidierte Berger in der letzten Schikane erneut mit dem Ferrari von Irvine, was dazu führte, dass der Nordire ins Schleudern geriet und aufgab. Berger konnte jedoch unbeschadet weiterfahren. Durch eine späte Aufholjagd konnte Schumacher den Rückstand auf Hill verkürzen, aber Hill konnte das Rennen mit 1,8 Sekunden Vorsprung gewinnen, Häkkinen lag weitere 1,4 Sekunden zurück. Berger wurde Vierter, Brundle bei seinem letzten Grand Prix Fünfter und Heinz-Harald Frentzen holte sich als Sechster den letzten Punkt.[5]

Villeneuve sicherte sich mit 1:44,043 Minuten die schnellste Rennrunde.

Hill sicherte sich seinen ersten und einzigen Fahrertitel. In der Konstrukteurswertung konnte Ferrari noch an Benetton-Renault vorbeiziehen und beendete die Saison auf dem zweiten Platz hinter Williams-Renault.

Hill war der erste Sohn eines Weltmeisters, der selbst die Meisterschaft gewann, da sein Vater Graham Hill bereits 1962 und 1968 Weltmeister war.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F310 Ferrari 3.0 V10 G
02 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Italien Mild Seven Benetton Renault 03 Frankreich Jean Alesi Benetton B196 Renault 3.0 V10 G
04 Osterreich Gerhard Berger
Vereinigtes Konigreich Rothmans Williams Renault 05 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams FW18 Renault 3.0 V10 G
06 Kanada Jacques Villeneuve
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren Mercedes 07 Finnland Mika Häkkinen McLaren MP4/11 Mercedes-Benz 3.0 V10 G
08 Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Frankreich Ligier Gauloises Blondes 09 Frankreich Olivier Panis Ligier JS43 Mugen-Honda 3.0 V10 G
10 Brasilien Pedro Diniz
Vereinigtes Konigreich B&H Total Jordan Peugeot 11 Brasilien Rubens Barrichello Jordan 196 Peugeot 3.0 V10 G
12 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle
Schweiz Red Bull Sauber Ford 14 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber C15 Ford Zetec-R 3.0 V10 G
15 Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Vereinigtes Konigreich Footwork Hart 16 Brasilien Ricardo Rosset Footwork FA17 Hart 3.0 V8 G
17 Niederlande Jos Verstappen
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Yamaha 18 Japan Ukyo Katayama Tyrrell 024 Yamaha 3.0 V10 G
19 Finnland Mika Salo
Italien Minardi Team 20 Portugal Pedro Lamy Minardi M195B Ford EDM 3.0 V8 G
21 Italien Giovanni Lavaggi

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:38,909 01
02 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:39,370 02
03 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:40,071 03
04 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton Renault 1:40,364 04
05 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:40,364 05
06 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 1:41,005 06
07 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 1:41,277 07
08 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:41,384 08
09 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton Renault 1:41,562 09
10 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:41,600 10
11 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:41,919 11
12 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:42,206 12
13 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Ford 1:42,658 13
14 Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:42,711 14
15 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:42,840 15
16 Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:43,196 16
17 Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:43,383 17
18 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 1:44,874 18
19 Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:45,412 19
107-Prozent-Zeit: 1:45,833 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:38,909 min)
DNQ Italien Giovanni Lavaggi Italien Minardi-Ford 1:46,795

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 52 2 1:32:33,791 02 1:44,753 (30.)
02 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 52 2 + 1,883 03 1:44,445 (18.)
03 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 52 2 + 3,212 05 1:44,852 (35.)
04 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton Renault 52 3 + 26,526 04 1:44,350 (24.)
05 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 52 2 + 1:07,120 10 1:45,882 (37.)
06 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 52 2 + 1:21,186 07 1:46,407 (31.)
07 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 52 2 + 1:24,510 12 1:45,347 (19.)
08 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 52 3 + 1:25,233 08 1:45,613 (38.)
09 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 52 2 + 1:41,065 11 1:46,339 (16.)
10 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Ford 52 2 + 1:41,799 13 1:45,932 (19.)
11 Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 51 1 + 1 Runde 17 1:46,977 (31.)
12 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 50 2 + 2 Runden 18 1:49,220 (18.)
13 Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 50 2 + 2 Runden 19 1:49,263 (35.)
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 39 2 DNF 06 1:45,798 (20.)
Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 37 2 DNF 14 1:47,518 (29.)
Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 36 2 DNF 01 1:44,043 (34.)
Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 20 0 DNF 15 1:49,372 (18.)
Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen-Honda 13 0 DNF 16 1:48,495 (05.)
Frankreich Jean Alesi Italien Benetton Renault 0 0 DNF 09

WM Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams-Renault 97
02 Kanada Jacques Villeneuve Williams-Renault 78
03 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 59
04 Frankreich Jean Alesi Benetton-Renault 47
05 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 31
06 Osterreich Gerhard Berger Benetton-Renault 21
07 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 18
08 Brasilien Rubens Barrichello Jordan-Peugeot 14
09 Frankreich Olivier Panis Ligier-Mugen-Honda 13
10 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Ferrari 11
11 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Jordan-Peugeot 8
12 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Sauber-Ford 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Finnland Mika Salo Tyrrell-Yamaha 5
14 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber-Ford 4
15 Brasilien Pedro Diniz Ligier-Mugen-Honda 2
16 Niederlande Jos Verstappen Footwork-Hart 1
17 Japan Ukyō Katayama Tyrrell-Yamaha 0
18 Brasilien Ricardo Rosset Footwork-Hart 0
19 Italien Giancarlo Fisichella Minardi-Ford 0
20 Portugal Pedro Lamy Minardi-Ford 0
21 Italien Luca Badoer Forti-Ford 0
22 Italien Giovanni Lavaggi Minardi-Ford 0
23 Italien Andrea Montermini Forti-Ford 0
Brasilien Tarso Marques Minardi-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 175
02 Italien Ferrari 70
03 Italien Benetton-Renault 68
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 49
05 Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 22
06 Frankreich Ligier-Mugen-Honda 15
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Schweiz Sauber-Ford 11
08 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 5
09 Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1
10 Italien Minardi-Ford 0
11 Italien Forti-Ford 0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Standings. Abgerufen am 12. Juli 2023 (englisch).
  2. Standings. Abgerufen am 12. Juli 2023 (englisch).
  3. Großer Preis von Japan 1996 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 12. Juli 2023.
  4. Standings. Abgerufen am 12. Juli 2023 (englisch).
  5. Großer Preis von Japan 1996 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 12. Juli 2023.