Großer Preis von Spanien 2009

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 Großer Preis von Spanien 2009
Renndaten
5. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009
Streckenprofil
Name: Formula 1 Gran Premio de España Telefónica 2009
Datum: 10. Mai 2009
Ort: Montmeló
Kurs: Circuit de Catalunya
Länge: 307,104 km in 66 Runden à 4,655 km

Wetter: leicht bewölkt
Zuschauer: ~ 92.000
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes
Zeit: 1:20,527 min
Schnellste Runde
Fahrer: Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes
Zeit: 1:22,762 min (Runde 28)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes
Zweiter: Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes
Dritter: Australien Mark Webber Osterreich Red Bull-Renault

Der Große Preis von Spanien 2009 (offiziell Formula 1 Gran Premio de España Telefónica 2009) fand am 10. Mai auf dem Circuit de Catalunya in Montmeló statt und war das fünfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Bahrain führte Jenson Button in der Fahrerwertung mit zwölf Punkten vor Rubens Barrichello und mit 13 Punkten vor Sebastian Vettel. In der Konstrukteurswertung führte Brawn-Mercedes mit 22,5 Punkten vor Red Bull-Renault und mit 23,5 Punkten vor Toyota.

Nachdem Renault und BMW Sauber sich gegen den Einsatz von KERS entschieden, waren Ferrari und McLaren-Mercedes die einzigen Teams, die das System benutzten. McLaren-Mercedes war somit auch das einzige Team, das bei jedem bisherigen Rennen KERS einsetzte.

Zum Europa-Auftakt reisten einige Teams mit runderneuerten Rennwagen an.

Mit Kimi Räikkönen (zweimal), Fernando Alonso und Felipe Massa (jeweils einmal) traten drei ehemaligen Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten freien Training fuhr der WM-Führende Button die Bestzeit vor Jarno Trulli und Robert Kubica.

Im zweiten freien Training sicherte sich Nico Rosberg vor seinem Williams-Teamkollegen Kazuki Nakajima und Alonso die Führung.

Im dritten freien Training erzielten Massa und Räikkönen eine Doppelführung für Ferrari, Dritter wurde Button.

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Massa war Schnellster. Die beiden Force-India-Piloten, Heikki Kovalainen, Sébastien Bourdais und überraschend Räikkönen schieden aus. Räikkönen ging davon aus, dass seine gefahrene Zeit ausreichen würde und so in der Box überrascht wurde, als andere Piloten ihn überholten.[1]

Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Mit Barrichello war erneut ein Brasilianer Schnellster. Sébastien Buemi, Lewis Hamilton, Nick Heifeld, Nelson Piquet, jr. und Nakajima schieden aus.

Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Button fuhr mit einer Zeit von 1:20,527 Minuten die Bestzeit und sicherte sich die sechste Pole-Position seiner Karriere vor Vettel und Barrichello.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rubens Barrichello übernahm nach dem Start die Führung des Rennens

Nach dem Start des Rennens gab es Positionswechsel an der Spitze. Barrichello setzte sich gegen die anderen durch und ging vor Button in Führung. Massa überholte Vettel und wurde Dritter. In der ersten Kurvenkombination kam er zu einigen Kollisionen: Trulli kam nach einem Duell mit Rosberg neben die Strecke und kam sich drehend auf die Strecke zurück. Sutil fuhr in den Toyota von Trulli und die beiden Toro-Rosso-Piloten Bourdais und Buemi kollidierten. Infolge des Unfalls kam das Safety-Car auf die Rennstrecke.

Eine Runde nachdem das Rennen wieder freigegeben war, schied Kovalainen mit einem Getriebeschaden aus.[2] Barrichello führte das Rennen an und konnte sich zusammen mit Button vom Rest des Feldes absetzten. Über Funk forderte Button seinen vor ihm fahrenden Teamkollegen sogar auf, noch schneller zu fahren. Auf Platz drei lag Ferrari-Pilot Massa, der vor Vettel fuhr. Obwohl Vettel Sektorenbestzeiten erzielte, konnte er nicht an den Ferrari vorbeiziehen. Nach 17 Runden schied mit Räikkönen ein weiterer Pilot aus. Der Ferrari des Finnen hatte einen Hydraulikschaden.[3]

Als Erster der Führungsgruppe absolvierte Button seinen Boxenstopp. Eine Runde später kam der führende Pilot Barrichello gemeinsam mit Mark Webber an die Box. Massa übernahm somit die Führung, musste sie jedoch eine Runde später nach seinem Boxenstopp wieder an Barrichello abgeben. Parallel zu Massa kam Vettel an die Box, jedoch konnte der Deutsche nicht an Massa vorbeigehen. Während Button bei seinem Stopp auf eine Zwei-Stopp-Strategie umgestellt hatte, blieb Barrichello auf einer Drei-Stopp-Strategie und musste somit einen Vorsprung auf Button erarbeiten. Der Brite führte das Rennen nach Barrichellos Stopp an und setzte sich vom Rest des Feldes ab.

Massa musste zum Rennende Benzin sparen und blieb in der Auslaufrunde mit leerem Tank stehen

In der 43. Runde kamen Massa und Vettel erneut zeitgleich an die Box und erneut blieb Massa vor Vettel. Button konnte noch weiter auf der Strecke bleiben und seinen Vorsprung auf Barrichello ausbauen. Zwei Runden nach Buttons letzten Stopp, absolvierte auch Barrichello seinen letzten Boxenstopp und kam hinter Button zurück auf die Strecke. Parallel mit Barrichello kam auch Webber an die Box und konnte mit seinem späteren Stopp Massa und Vettel überholen.

Wenige Runden vor Rennende musste Massa Benzin sparen und sein Tempo drosseln. Nachdem er Vettel einige Runden hinter sich halten konnte, musste er den Deutschen schließlich ziehen lassen. Außerdem wurde er noch von Alonso überholt und rettete sich als Sechster ins Ziel.

Button gewann das Rennen und holte seinen vierten Saisonsieg. Sein Teamkollege Barrichello wurde vor Webber Zweiter. Die weiteren Punkte gingen an Vettel, Alonso, Massa, Heidfeld und Rosberg.

Button baute mit seinem Sieg erneut die Führung in der Fahrerwertung aus und auch Brawn GP konnte durch den Doppelsieg den Vorsprung auf die anderen Teams ausbauen.

Jenson Button gewann den Großen Preis von Spanien

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Vodafone McLaren Mercedes 01 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton McLaren MP4-24 Mercedes-Benz 2.4 V8 B
02 Finnland Heikki Kovalainen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 03 Brasilien Felipe Massa Ferrari F60 Ferrari 2.4 V8 B
04 Finnland Kimi Räikkönen
Deutschland BMW Sauber F1 Team 05 Polen Robert Kubica BMW Sauber F1.09 BMW 2.4 V8 B
06 Deutschland Nick Heidfeld
Frankreich ING Renault F1 Team 07 Spanien Fernando Alonso Renault R29 Renault 2.4 V8 B
08 Brasilien Nelson Piquet jr.
Japan Panasonic Toyota Racing 09 Italien Jarno Trulli Toyota TF109 Toyota 2.4 V8 B
10 Deutschland Timo Glock
Italien Scuderia Toro Rosso 11 Frankreich Sébastien Bourdais Toro Rosso STR4 Ferrari 2.4 V8 B
12 Schweiz Sébastien Buemi
Osterreich Red Bull Racing 14 Australien Mark Webber Red Bull RB5 Renault 2.4 V8 B
15 Deutschland Sebastian Vettel
Vereinigtes Konigreich AT&T Williams 16 Deutschland Nico Rosberg Williams FW31 Toyota 2.4 V8 B
17 Japan Kazuki Nakajima
Indien Force India F1 Team 20 Deutschland Adrian Sutil Force India VJM02 Mercedes-Benz 2.4 V8 B
21 Italien Giancarlo Fisichella
Vereinigtes Konigreich Brawn GP Formula 1 Team[M 1] 22 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Brawn BGP 001 Mercedes-Benz 2.4 V8 B
23 Brasilien Rubens Barrichello

Anmerkungen

  1. Die Startnummern 18 und 19 wurden wegen des Rückzugs des Honda-Teams nicht vergeben. Das Nachfolgeteam Brawn GP bekam als Neuling traditionell die letzten Startnummern, das Team Force India rückte aus Marketinggründen nicht auf.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Q3 Start
01 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 1:20,707 1:20,192 1:20,527 01
02 Deutschland Sebastian Vettel Osterreich Red Bull-Renault 1:20,715 1:20,220 1:20,660 02
03 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 1:20,808 1:19,954 1:20,762 03
04 Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari (K) 1:20,484 1:20,149 1:20,934 04
05 Australien Mark Webber Osterreich Red Bull-Renault 1:20,689 1:20,007 1:21,049 05
06 Deutschland Timo Glock Japan Toyota 1:20,877 1:20,107 1:21,247 06
07 Italien Jarno Trulli Japan Toyota 1:21,189 1:20,420 1:21,254 07
08 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 1:21,186 1:20,509 1:21,392 08
09 Deutschland Nico Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 1:20,745 1:20,256 1:22,558 09
10 Polen Robert Kubica Deutschland BMW Sauber 1:20,931 1:20,408 1:22,685 10
11 Japan Kazuki Nakajima Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 1:20,818 1:20,531 11
12 Brasilien Nelson Piquet jr. Frankreich Renault 1:21,128 1:20,604 12
13 Deutschland Nick Heidfeld Deutschland BMW Sauber 1:21,095 1:20,676 13
14 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes (K) 1:20,991 1:20,805 14
15 Schweiz Sébastien Buemi Italien Toro Rosso-Ferrari 1:21,033 1:21,067 15
16 Finnland Kimi Räikkönen Italien Ferrari (K) 1:21,291 16
17 Frankreich Sébastien Bourdais Italien Toro Rosso-Ferrari 1:21,300 17
18 Finnland Heikki Kovalainen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes (K) 1:21,675 18
19 Deutschland Adrian Sutil Indien Force India-Mercedes 1:21,742 19
20 Italien Giancarlo Fisichella Indien Force India-Mercedes 1:22,204 20

Anmerkungen

(K) = Rennwagen mit KERS

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 66 2 1:37:19,202 01 1:22,899 (17.)
02 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 66 3 + 13,056 03 1:22,762 (28.)
03 Australien Mark Webber Osterreich Red Bull-Renault 66 2 + 13,924 05 1:23,112 (18.)
04 Deutschland Sebastian Vettel Osterreich Red Bull-Renault 66 2 + 18,941 02 1:23,090 (41.)
05 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 66 2 + 43,166 08 1:23,420 (14.)
06 Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari (K) 66 2 + 50,827 04 1:23,089 (14.)
07 Deutschland Nick Heidfeld Deutschland BMW Sauber 66 2 + 52,312 13 1:23,878 (29.)
08 Deutschland Nico Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 66 2 + 1:05,211 09 1:23,621 (24.)
09 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes (K) 65 2 + 1 Runde 14 1:23,839 (29.)
10 Deutschland Timo Glock Japan Toyota 65 2 + 1 Runde 06 1:24,134 (44.)
11 Polen Robert Kubica Deutschland BMW Sauber 65 2 + 1 Runde 10 1:24,078 (26.)
12 Brasilien Nelson Piquet jr. Frankreich Renault 65 2 + 1 Runde 12 1:24,286 (41.)
13 Japan Kazuki Nakajima Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 65 3 + 1 Runde 11 1:24,155 (38.)
14 Italien Giancarlo Fisichella Indien Force India-Mercedes 65 4 + 1 Runde 20 1:23,796 (63.)
Finnland Kimi Räikkönen Italien Ferrari (K) 17 0 DNF 16 1:24,490 (16.)
Finnland Heikki Kovalainen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes (K) 7 0 DNF 18 1:28,719 (06.)
Italien Jarno Trulli Japan Toyota 0 0 DNF 07
Frankreich Sébastien Bourdais Italien Toro Rosso-Ferrari 0 0 DNF 17
Schweiz Sébastien Buemi Italien Toro Rosso-Ferrari 0 0 DNF 15
Deutschland Adrian Sutil Indien Force India-Mercedes 0 0 DNF 19

Anmerkungen

(K) = Rennwagen mit KERS

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Brawn-Mercedes 41,0
02 Brasilien Rubens Barrichello Brawn-Mercedes 27,0
03 Deutschland Sebastian Vettel Red Bull-Renault 23,0
04 Australien Mark Webber Red Bull-Renault 15,5
05 Italien Jarno Trulli Toyota 14,5
06 Deutschland Timo Glock Toyota 12,0
07 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton McLaren-Mercedes 9,0
08 Spanien Fernando Alonso Renault 9,0
09 Deutschland Nick Heidfeld BMW Sauber 6,0
10 Deutschland Nico Rosberg Williams-Toyota 4,5
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Finnland Heikki Kovalainen McLaren-Mercedes 4,0
12 Brasilien Felipe Massa Ferrari 3,0
13 Finnland Kimi Räikkönen Ferrari 3,0
14 Schweiz Sébastien Buemi Toro Rosso-Ferrari 3,0
15 Frankreich Sébastien Bourdais Toro Rosso-Ferrari 1,0
16 Deutschland Adrian Sutil Force India-Mercedes 0,0
17 Brasilien Nelson Piquet jr. Renault 0,0
18 Polen Robert Kubica BMW Sauber 0,0
19 Italien Giancarlo Fisichella Force India-Mercedes 0,0
20 Japan Kazuki Nakajima Williams-Toyota 0,0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 68,0
02 Osterreich Red Bull-Renault 38,5
03 Japan Toyota 26,5
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 13,0
05 Frankreich Renault 9,0
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Deutschland BMW Sauber 6,0
07 Italien Ferrari 6,0
08 Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 4,5
09 Italien Toro Rosso-Ferrari 4,0
10 Indien Force India-Mercedes 0,0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ferrari mit neuer Stärke und altem Fehler. Abgerufen am 30. November 2023.
  2. McLaren-Mercedes: "Tiefpunkt-Rennen" abgehakt. Abgerufen am 30. November 2023.
  3. „Ferrari möchte nur das Positive mitnehmen“ (Motorsport-Total.com am 10. Mai 2009)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Spanien 2009 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien