Großmugl
Marktgemeinde Großmugl
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Korneuburg | |
Kfz-Kennzeichen: | KO | |
Hauptort: | Großmugl | |
Fläche: | 64,49 km² | |
Koordinaten: | 48° 30′ N, 16° 14′ O | |
Höhe: | 217 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.652 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2002 Großmugl, 2032 Enzersdorf im Thale | |
Vorwahl: | 02268 | |
Gemeindekennziffer: | 3 12 04 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 23 2002 Großmugl | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Karl Lehner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von Großmugl im Bezirk Korneuburg | ||
Der dem Ort namensgebende „große Mugl“ (Hügel) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Großmugl ist eine österreichische Marktgemeinde mit 1652 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.
Geografie
Großmugl liegt im Hügelland des Weinviertels in Niederösterreich, etwa 15 km nördlich von Stockerau. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 64,49 km², 29,91 % der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[1]):
- Füllersdorf (114)
- Geitzendorf (103)
- Glaswein (4)
- Großmugl (505)
- Herzogbirbaum (272)
- Nursch (123)
- Ottendorf (79)
- Ringendorf (128)
- Roseldorf (144)
- Steinabrunn (107)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden:
- Füllersdorf
- Geitzendorf
- Glasweiner Wald
- Großmugl
- Herzogbirbaum
- Nursch
- Ottendorf
- Ringendorf
- Roseldorf
- Steinabrunn
Nachbargemeinden
Hollabrunn (Bez. Hollabrunn) | ||
Göllersdorf (Bez. Hollabrunn) | Ernstbrunn | |
Sierndorf | Niederhollabrunn |
Geschichte
Erstmals genannt wurde der Ort 1298 als Grassemugl, großer Mugel, Grabhügel, Bezug nehmend auf den weithin sichtbaren Leeberg. Das Hügelgrab stammt wahrscheinlich aus der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit) zwischen 800 und 480/450 v. Chr. Aufgrund der Größe ist davon auszugehen, dass eine bedeutende Persönlichkeit unter dem Hügel begraben liegt. Es finden sich auch zwei Kreisgrabenanlagen, Lange Ries bei Steinabrunn und Linen bei Herzogbirbaum.
Im Gemeindegebiet wurden bei Ausgrabungen zahlreiche Funde gemacht (Gerätschaften, menschliche und tierische Knochen).
Sturmböen und schwerer Regen in den frühen Stunden des 6. Mai 2015 spülten umliegende Felder aus und verursachten eine Schlammlawine im Ort.[2]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Seit 1869 nahm die Bevölkerung kontinuierlich ab und erreichte 1991 mit 1.428 ihren tiefsten Stand. Bis zur nächsten Volkszählung 2001 war erstmals wieder ein Zuwachs um 6,4 % zu verzeichnen. Dieser ist auf die positive Wanderungsbilanz (+7,5 %) zurückzuführen, durch welche die negative Geburtenbilanz (-1,1 %) mehr als wettgemacht wurde.
Religion
90,1 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 2,0 % sind evangelisch. Mit weniger als 1 % sind Mitglieder der Orthodoxen Kirche, des Islam und anderer Glaubensgemeinschaften vertreten, ohne religiöses Bekenntnis sind 5,5 % der Bevölkerung.
Politik
Großmugl gehört zum Gerichtsbezirk Korneuburg, da 1. Jänner 2013 der Gerichtsbezirk Stockerau aufgelöst wurde.
Gemeindevertretung
Der Marktgemeinderat umfasst 19 Sitze. Seit der Gemeinderatswahl vom 25. Jänner 2015 lautet die Mandatsverteilung:
- 14 Mandate Liste Österreichische Volkspartei (ÖVP)
- 5 Mandate Unabhängige Bürgerinnen Liste (UBL)
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Karl Lehner, Amtsleiter ist Markus Sieghart.
Umweltpolitik
Im Jahr 2009 beschloss die Gemeinde,[3] sich als erste Gemeinde in Europa für einen Schutz des Nachthimmels durch die UNESCO als Welterbe zu bewerben.[4] Der Hintergrund dieser Aktion liegt in dem wirklich dunklen Nachthimmel, der nicht durch die Beleuchtungskörper in und um Großmugl aufgehellt (lichtverschmutzt) wird. So können in Großmugl in der Nacht etwa 5.000 Sterne gesehen werden, im Gegensatz zu der nicht weit entfernten Stadt Wien, wo durch das viele Kunstlicht nur etwa 100 Sterne wahrgenommen werden können.[5] Gerade in Bezug auf die zahlreichen prähistorischen Anlagen ist deren – vermutlich schon zeitgenössischer – astronomischer Bezug ein Schutzgut im Sinne der Welterbe-Bestrebungen, das erfahrbar erhalten bleiben soll.
Die Gemeinde hat sich zur Sternenlichtoase erklärt, das ist ein Lichtschutzgebiet im Sinne der La-Palma-Deklaration der UNESCO 2007 zu einem dunklen Nachthimmel als Erbe der Menschheit („Recht auf Sternenlicht“). Das Verfahren der Anerkennung durch die UNESCO ist seit 2010 in Gang. Propagiert wird der humoristische Name Großmugl an der Milchstraße.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Laut Sprengelversammlung der Bezirksbauernkammer Stockerau befinden sich in der Marktgemeinde Großmugl 131 landwirtschaftliche Betriebe.
Infrastruktur: Volksschule, Kindergarten, Postamt, Bank, Gemeindearzt, verschiedene Gewerbebetriebe wie Gasthäuser, Cafe-Bäckerei, Kaufhaus, Lagerhaus, Diskothek, Frisör, etc.
Eine der kommenden kommunalen Aufgaben ist die Abwasserbeseitigung.
Die Bezirkshauptstadt Korneuburg ist über Nebenstraßen zu erreichen. Die nächste Bahnstationen sind Schönborn-Mallebarn und Höbersdorf an der Nordwestbahn, beide etwa acht Kilometer südwestlich von Großmugl gelegen. Dort halten stündlich Züge der Wiener Schnellbahn.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Wahrzeichen des Ortes ist der Leeberg.
- Pfarrkirche Großmugl
Regelmäßige Veranstaltungen
- Feuerwehrfest: zu Christi Himmelfahrt in Herzogbirbaum
- Kellerfest: Ende Juni in der historischen Kellergasse Herzogbirbaum
- Maibaumaufstellen: Jährlich am 30. April beim Feuerwehrhaus Großmugl
- Sternenfest: Jährlich Ende Juli / Anfang August in Großmugl
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Josef Sigmund Ebersberg (1799–1854), Schriftsteller und Journalist
- Eberhard Petschinka (* 1953), Autor, Regisseur und Maler
- Josef Blum, Kapellmeister, Komponist, Musiklehrer und Chorleiter
- Günter Kraft (* 1972), Landtagsabgeordneter
Ehrenbürger
- Robert Schießbiegl (1935–2007), Malermeister, Komponist, Dichter, Heimatforscher, Regens Chori
- Stephan Turnovszky (* 1964), Weihbischof von Wien, von September 2000 bis Sommer 2005 Pfarrer von Großmugl und Herzogbirbaum, Ehrenbürger seit 14. Mai 2008
- Louise Wottle, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime
Weblinks
- 31204 – Großmugl. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Bevölkerung am 1. Jänner 2015 nach Ortschaften
- ↑ http://noe.orf.at/news/stories/2709222/ Schlammlawine rollte durch Großmugl, ORF.at, 6. Mai 2015
- ↑ Großmugl an der Milchstraße (starlightoasis.org); Sternenlichtoase Großmugl, grossmugl.at;
- ↑ Im Juli 2010 wurde von der UNESCO beschlossen, dass auch der Sternenhimmel für die Astronomie geschützt werden kann, sodass auch eine Grundlage für eine Bewerbung gegeben wäre. Das UNESCO-Welterbekomitee hat auf seiner 34. Sitzung die Studie zu Astronomie und Welterbe bestätigt, kuffner-sternwarte.atvom 3. August 2010.
- ↑ Wird Großmugl Unesco Welterbe? (PDF-Datei; 1,7 MB) im Amtsblatt 7/2009 abgerufen am 27. April 2010
- ↑ in Anlehnung an vorhandene Gemeindenamen wie Glanz an der Weinstraße, Fusch an der Glocknerstraße und Ähnliches