Josef Wenzel Radetzky von Radetz

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Johann Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz (tschechisch Jan Josef Václav Radecký z Radče; * 2. November 1766 in Třebnice, Böhmen; † 5. Januar 1858 in Mailand) war Feldmarschall und der wohl bedeutendste Heerführer Österreichs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Leben

Josef Graf Radetzky

Radetzky trat 1784 als Kadett in ein Kürassierregiment ein und beteiligte sich 1788/89 am Türkenkrieg. 1792 bis 1795 war er auf Feldzügen in den Niederlanden und am Rhein. Anschließend wurde Radetzky zum Rittmeister befördert und zum Adjutant Beaulieus ernannt. Bei Voltri konnte er sich ebenfalls auszeichnen, wurde Major und 1799 zum Oberst befördert. In der Schlacht von Hohenlinden (1800) kämpfte er ebenfalls mit Auszeichnung.

Zu Beginn des Feldzugs von 1805 wurde Radetzky als Generalmajor nach Italien versetzt, 1809 kämpfte er im 5. Armeekorps als Befehlshaber der Vorhut bei Braunau ebenfalls mit Auszeichnung und stieg nach der Schlacht bei Aspern zum Feldmarschallleutnant auf. In dieser Funktion war er auch Teilnehmer an der Schlacht bei Wagram.

1813 entwickelte er als Chef des Quartiermeisteramts den Plan zur Völkerschlacht bei Leipzig. Er organisierte in der Folgezeit das österreichische Heer neu und diente im Stab des Fürsten Schwarzenberg. Nach dem Friedensschluß kam Radetzky als Divisionär nach Ödenburg, später nach Ofen (Budapest) und 1821 als General der Kavallerie und Festungskommandant nach Olmütz.

Von 1818 bis 1828 beriet er Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Este, von 1831 bis 1857 war er Generalkommandant der österreichischen Armee im lombardo-venezianischen Königreich (seit 1836 im Range eines Feldmarschalls).

Radetzky wurde vor allem durch seine Siege 1848/1849 gegen Sardinien und die von Sardinien unterstützten nationalitalienischen Aufständischen berühmt, die am 18. März 1848 losbrachen (Schlachten: Schlacht bei Santa Lucia bei Verona am 6. Mai 1848, Schlacht von Vicenza am 10. Juni 1848, Schlacht bei Custozza am 25. Juli 1848, Schlacht bei Mortara am 21. März 1849 und Schlacht bei Novara am 23. März 1849).

Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz starb am 5. Januar 1858 nach einem Unfall in Mailand. Am 19. Januar 1858 wurde er am Heldenberg in Niederösterreich beigesetzt.

Er wurde von vielen national-monarchistisch gesinnten Österreichern sehr verehrt. Grillparzer verfasste ihm zu Ehren das Gedicht "In deinem Lager ist Österreich", und Johann Strauß der Ältere komponierte den "Radetzkymarsch".