Kornhaus (Bern)

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Das Berner Kornhaus mit dem von Johann Rudolf Huber entworfenen Giebelfeld (2009).

Das Kornhaus in Bern ist ein ehemaliger Kornspeicher und heutiges Kulturzentrum am Kornhausplatz in der Berner Altstadt.

Geschichte

Der grosse Kornhaus Keller, ca. 1830

Das Kornhaus aus Berner Sandstein wurde 1711 bis 1715 nach Plänen der Brüder Hans Jakob und Abraham Dünz dem Jüngeren erbaut. Das bis 1798 bestehende städtische Kornamt, zu welchem das Kornhaus verwaltungstechnisch gehörte, wurde 1482 geschaffen und mit den Kollaturen zu Kirchberg, Utzenstorf, Kriegstetten und Ersigen samt Zehnten, Renten und Gülten ausgestattet. Das Kornamt wurde bis 1617 von einem Kornherrn des Kleinen Rats, danach des Grossen Rats verwaltet. Im Kornhaus wurden Wein und Getreide zur Ausrichtung der städtischen Gehälter gelagert.

1895 liess die Einwohnergemeinde Bern das Gebäude durch den Architekten Adolf Tièche zum Gewerbemuseum umbauen, wobei im Erdgeschoss ein Postamt einquartiert wurde. Zwischen 1896 und 1898 wurde der Keller vom Architekten Friedrich Schneider zum großen Festlokal ausgestaltet, und nach einem Wettbewerb erhielt Rudolf Münger den Auftrag, ihn mit literarisch-poetischen Fresken auszumalen. Hier findet sich das Restaurant Kornhauskeller, das im Volksmund Chübu (berndeutsch für «Kübel») genannt wird. Zudem beherbergt das Kornhaus heute die Hauptbibliothek der Kornhausbibliotheken, eine Bühne und die Theaterkasse des Berner Stadttheaters, ein Café sowie ein Forum für Ausstellungen, Podiumsgespräche, Symposien, Vorträge, Videoprogramme, Lesungen und Konzerte.

Literatur

  • Bernhard Furrer, Jürg Keller: Das Kornhaus in Bern. Der Wandel eines Baudenkmals durch die Jahrhunderte, in: Kunst + Architektur in der Schweiz: Jg. 50 (1999), S. 79-80.

Weblinks

Koordinaten: 46° 56′ 56″ N, 7° 26′ 50″ O; CH1903: 600654 / 199756