Kreis Zeitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basisdaten[1]
Bezirk der DDR Halle
Kreisstadt Zeitz
Fläche 353 km² (1989)
Einwohner 76.850 (1989)
Bevölkerungsdichte 218 Einwohner/km² (1989)
Kfz-Kennzeichen K und V (1953–1990)
KZ und VZ (1974–1990)
Bezirk CottbusBezirk DresdenBezirk ErfurtBezirk Frankfurt (Oder)Bezirk GeraBezirk Karl-Marx-StadtBezirk LeipzigBezirk MagdeburgBezirk NeubrandenburgBerlinBezirk PotsdamBezirk RostockBezirk SchwerinBezirk SuhlKreis ArternKreis AscherslebenKreis BernburgKreis BitterfeldDessauKreis EislebenKreis GräfenhainichenHalle (Saale) und Halle Neustadt (ab 1967 eigener Stadtkreis)Kreis HettstedtKreis HohenmölsenKreis KöthenKreis NaumburgKreis NebraKreis QuedlinburgKreis QuerfurtKreis RoßlauSaalkreis (Bezirk Halle)Kreis SangerhausenKreis WeißenfelsKreis WittenbergKreis ZeitzKreis Merseburg
Der Kreis Zeitz im Bezirk Halle
(anklickbare Karte)

Der Kreis Zeitz war ein Landkreis im Bezirk Halle der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Zeitz im Land Sachsen-Anhalt fort. Sein Gebiet liegt heute im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Zeitz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Zeitz lag beiderseits der Weißen Elster zwischen Leipzig und Gera. Er grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Hohenmölsen, Borna, Altenburg, Schmölln, Gera-Land, Eisenberg und Naumburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits seit 1815 existierte in der preußischen Provinz Sachsen ein Landkreis Zeitz, der seit 1945 zum Land Sachsen-Anhalt und somit seit 1949 zur DDR gehörte. Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Kreisreform, bei der unter anderem die Länder aufgelöst wurden und durch Bezirke ersetzt wurden.

Der Landkreis Zeitz gab Gebietsteile an die neuen Kreise Hohenmölsen, Naumburg, Eisenberg und Altenburg ab. Aus dem verbliebenen Teil des Landkreises wurde der Kreis Zeitz gebildet, der dem neugebildeten Bezirk Halle zugeordnet wurde.[2]

Am 1. Januar 1956 wurde die Gemeinde Bröckau ohne den Ortsteil Braunshain vom Kreis Schmölln (Bezirk Leipzig) wieder dem Kreis Zeitz angegliedert, zu dem sie bereits bis 1950 gehört hatte. Am 1. Januar 1957 wurde die Gemeinde Goldschau wieder vom Kreis Naumburg in den Kreis Zeitz zurückgegliedert.

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Zeitz umbenannt.[3] Anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Landkreis im Oktober 1990 dem wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt zugesprochen. Bei der ersten Kreisreform in Sachsen-Anhalt ging er am 1. Juli 1994 im Burgenlandkreis auf.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreis Zeitz[1]
Jahr 1960 1971 1981 1989
Einwohner 97.951 94.818 83.159 76.850

Städte und Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Kreis Zeitz gehörten 1957 die folgenden Städte und Gemeinden an:[4]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende Betriebe des Kreises waren unter anderem:

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die westlich am Kreis vorbeiführende Nord-Süd-Autobahn Berliner Ring–Hirschberg war der Kreis an das Autobahnnetz der DDR angeschlossen. Dem überregionalen Straßenverkehr dienten außerdem die F 2 Richtung Leipzig und Gera, die F 180 Richtung Naumburg und Altenburg sowie die F 91 Richtung Weißenfels und Halle.

Der Kreis wurde von der Eisenbahnstrecke Leipzig–Zeitz–Gera durchquert. Außerdem dienten dem Schienenverkehr die Nebenbahnen Zeitz–Altenburg, Zeitz–Weißenfels und Zeitz–Camburg.

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen zugewiesen, die mit den Buchstabenpaaren KZ und VZ begannen.[5] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war VZ 00-01 bis VZ 99-99.[6]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen ZZ. Es wurde bis zum 30. Juni 1994 ausgegeben. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung ist es seit dem 27. November 2012 im Burgenlandkreis erhältlich.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
  4. Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaues und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Lande Sachsen-Anhalt vom 25. Juli 1952 (Memento des Originals vom 6. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verfassungen.de
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 302 f.
  6. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 520.