Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/Hochsprung der Männer

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Disziplin Hochsprung der Männer
Stadt Deutschland Berlin
Ort Olympiastadion Berlin
Teilnehmer 28 Athleten aus 18 Ländern
Wettkampfphase 9. August 2018 (Qualifikation)
11. August 2018 (Finale)
Medaillengewinner
Gold Gold Mateusz Przybylko (Deutschland GER)
Silbermedaillen Silber Maksim Nedassekau (Belarus BLR)
Bronzemedaillen Bronze Ilja Iwanjuk (Authorised Neutral Athletes ANA)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Der Hochsprung der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 9. und 11. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Europameister wurde der Deutsche Mateusz Przybylko. Maksim Nedassekau aus Belarus gewann die Silbermedaille. Bronze ging an den unter neutraler Flagge startenden Russen Ilja Iwanjuk.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord[1] 2,45 m Kuba Javier Sotomayor Salamanca, Spanien 27. Juli 1993
Europarekord[2] 2,42 m Schweden Patrik Sjöberg Stockholm, Schweden 14. Juni 2014
Deutschland BR Carlo Thränhardt Berlin, Deutschland 26. Februar 1988
Ukraine Bohdan Bondarenko New York, USA 30. Juni 1987
Meisterschaftsrekord 2,36 m RusslandRussland Andrei Silnow EM Göteborg, Schweden 9. August 2006

Anmerkung zum Europarekord:
Carlo Thränhardts oben genannter Europarekord wurde in der Halle erzielt. Inzwischen werden nach IWR 160, CR31.2 (Weltrekordkategorien)[3] – in Verbindung mit IWR 160, CR31.13 (Hallenweltrekorde)[4] in der Halle erzielte Rekorde als absolute Rekorde anerkannt.

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Höhe erzielte der deutsche Europameister Mateusz Przybylko im Finale mit 2,35 m, womit er nur einen Zentimeter unter dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihm sieben, zum Weltrekord zehn Zentimeter.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig
PB Persönliche Bestleistung
SB Persönliche Jahresbestleistung
e egalisiert
NM keine Höhe (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

9. August 2018, 19:30 Uhr MESZ

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationshöhe betrug 2,27 m. Da kein Springer, diese Höhe überhaupt erst anging, als klar war, dass 2,25 m ausreichen würden, qualifizierten sich die aus beiden Gruppen zusammengerechnet mindestens besten zwölf Athleten für das Finale (hellgrün unterlegt). Schließlich erreichten zwölf Sportler, die 2,21 m ohne jeden vorherigen Fehlversuch übersprungen hatten, den Endkampf.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Versuchsserie (m) Höhe (m)
2,11 2,16 2,21 2,25
01 Mateusz Przybylko Deutschland Deutschland o o o o 2,25
02 Dmytro Demjanjuk Ukraine Ukraine o xxo o 2,25
03 Gianmarco Tamberi Italien Italien o o xo 2,25
04 Sylwester Bednarek Polen Polen o o xo xxo 2,25
05 Douwe Amels Niederlande Niederlande o o o xxx 2,21
06 Allan Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien xo xo xxx 2,21
07 Dmitry Kroyter Israel Israel o o xxo xxx 2,21
Tobias Potye Deutschland Deutschland o o xxo xxx 2,21
09 Matúš Bubeník Slowakei Slowakei o o xxx 2,16
Adrijus Glebauskas Litauen Litauen o o xxx 2,16
Jonas Kløjgaard Jensen Danemark Dänemark o o xxx 2,16
David Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien o o xxx 2,16
13 Andrej Skabejka Belarus Belarus o xxx 2,11
NM Eugenio Rossi San Marino San Marino xxx ogV

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Versuchsserie (m) Höhe (m)
2,11 2,16 2,21 2,25
01 Maksim Nedassekau Belarus Belarus o o o 2,25
02 Andrij Prozenko Ukraine Ukraine o xo xo o 2,25
03 Eike Onnen Deutschland Deutschland o o o xo 2,25
04 Alperen Acet Turkei Türkei o o xo xo 2,25
Ilja Iwanjuk Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes o o xo xo 2,25
06 Konstandinos Baniotis Griechenland Griechenland o o xxx 2,21
Loïc Gasch Schweiz Schweiz o o o xxx 2,21
08 Marco Fassinotti Italien Italien o o xo xxx 2,21
Wiktor Lonskyj Ukraine Ukraine o o xo xxx 2,21
10 Chris Baker Vereinigtes Konigreich Großbritannien o o xxo xxx 2,21
Maciej Grynienko Polen Polen o o xxo xxx 2,21
12 Lukáš Beer Slowakei Slowakei o o xxx 2,16
13 Bram Ghuys Belgien Belgien xo o xxx 2,16
14 Vasilios Konstantinou Zypern Republik Zypern o xxx 2,11

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochsprungsieger Mateusz Przybylko

11. August 2018, 20:00 Uhr MESZ

Platz Athlet Land Versuchsserie (m) Höhe (m)
2,19 2,24 2,28 2,31 2,33 2,35 2,37 2,38
Mateusz Przybylko Deutschland Deutschland o o o o o o xxx 2,35 PBe
Maksim Nedassekau Belarus Belarus o o xx– o o xx– x 2,33 PBe
Ilja Iwanjuk Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes o o o o xxx 2,31 PB0
4 Gianmarco Tamberi Italien Italien o xo o x– xx 2,28 SB0
5 Alperen Acet Turkei Türkei o xo xxx 2,240000
Andrij Prozenko Ukraine Ukraine o xo xxx 2,240000
7 Sylwester Bednarek Polen Polen o xxo xxx 2,240000
8 Douwe Amels Niederlande Niederlande o xxx 2,190000
Eike Onnen Deutschland Deutschland o xxx 2,190000
10 Konstandinos Baniotis Griechenland Griechenland xxo xxx 2,190000
Loïc Gasch Schweiz Schweiz xxo xxx 2,190000
NM Dmytro Demjanjuk Ukraine Ukraine xxx ogV0000

Europarekordler Bohdan Bondarenko, bester Europäer der letzten Jahre, war hier nicht unter den Teilnehmern. Zu den Favoriten gehörten in erster Linie der Weißrusse Maksim Nedassekau, der in dieser Saison mit starken Leistungen überzeugt hatte, der amtierende Europameister Gianmarco Tamberi aus Italien, der ukrainische Vizeeuropameister von 2014 Andrij Prozenko, der unter neutraler Flagge startende Ilja Iwanjuk – WM-Sechster von 2017 – und der deutsche WM-Fünfte von 2017 Mateusz Przybylko.

Bei der Sprunghöhe von 2,28 m waren noch sieben Athleten im Wettbewerb. Mit dem Türken Alperen Acet, Prozenko und dem Polen Sylwester Bednarek scheiterten hier drei von ihnen, sodass noch vier Hochspringer um die Medaillen kämpften, als 2,31 m aufgelegt wurden. Ohne jeden Fehlversuch führten Przybylko und Iwanjuk das Feld an. Tamberi hatte einen Fehlsprung bei 2,24 m zu Buche stehen. Nedassekau hatte 2,28 m zweimal gerissen und sich seinen letzten Versuch für 2,31 m aufgespart. Das gelang ihm, sodass er weiterhin zu den Medaillenkandidaten gehörte. Przybylko und Iwanjuk waren mit ihren jeweils ersten Sprüngen erfolgreich, während sich Tamberi nach einem Fehlversuch dazu entschied, mit seinen beiden verbleibenden Versuchen bei 2,33 m weiterzumachen, die nun aufgelegt wurden. Das gelang dem Italiener nicht. Er riss zweimal und so belegte Gianmarco Tamberi den vierten Platz. Auch für Ilja Iwanjuk waren 2,33 m an diesem Tag zu hoch. Er scheiterte dreimal und hatte damit die Bronzemedaille gewonnen.

Für Przybylko und Nedassekau ging es dagegen weiter. Beide übersprangen 2,33 m mit ihren jeweils ersten Anläufen. Für sie ging es nun um Gold und Silber. Wieder wurde die Sprunghöhe um zwei Zentimeter auf nun 2,35 m gesteigert. Auch hier blieb Przybylkos weiße Weste bestehen, er nahm die Höhe mit seinem ersten Sprung. Nedassekau hatte dagegen zwei Fehlversuche und hob sich seinen verbleibenden Sprung wie schon bei 2,28 m für die nächste Höhe auf. Diesmal allerdings war der Weißrusse nicht erfolgreich. An 2,37 m scheiterte Maksim Nedassekau und war damit Gewinner der Silbermedaille. Przybylko hatte die Höhe ausgelassen und ließ nun 2,38 m auflegen. Er riss zwar dreimal, aber Mateusz Przybylko war mit seinen übersprungenen 2,35 m der neue Europameister.

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, High jump - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, High jump - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. März 2023
  3. Internationale Wettkampfregeln -IWR- Ausgabe 2022-2023 (PDF; 7,1 MB), S. 46, leichtathletik.de, abgerufen am 19. März 2023
  4. Internationale Wettkampfregeln -IWR- Ausgabe 2022-2023 (PDF; 7,1 MB), S. 49f, leichtathletik.de, abgerufen am 27. März 2023