Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017/4 × 400 m der Frauen
16. Leichtathletik-Weltmeisterschaften | |||||||||
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Disziplin | 4 × 400-m-Staffel | ||||||||
Geschlecht | Frauen | ||||||||
Teilnehmer | 16 Staffeln mit 73 Athletinnen | ||||||||
Austragungsort | London | ||||||||
Wettkampfort | Olympiastadion London | ||||||||
Wettkampfphase | 12. August (Vorläufe) 13. August (Finale) | ||||||||
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Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 wurde am 12. und 13. August 2017 im Olympiastadion der britischen Hauptstadt London ausgetragen.
Den Weltmeistertitel gewann das Team der Vereinigten Staaten mit Quanera Hayes, Allyson Felix, Shakima Wimbley und Phyllis Francis sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Kendall Ellis und Natasha Hastings.
Die Staffel Großbritanniens errang die Silbermedaille in der Besetzung Zoey Clark, Laviai Nielsen, Eilidh Doyle und Emily Diamond sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Perri Shakes-Drayton.
Bronze ging an Polen mit Małgorzata Hołub, Iga Baumgart, Aleksandra Gaworska und Justyna Święty sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Patrycja Wyciszkiewicz und Martyna Dąbrowska.
Auch die hier im Vorlauf für die USA, Großbritannien und Polen eingesetzten Läuferinnen erhielten entsprechendes Edelmetall.
Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bestehende Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weltrekord | Sowjetunion (Tazzjana Ljadouskaja, Olga Nasarowa, Marija Pinigina, Olha Bryshina) |
3:15,17 min | OS in Seoul, Südkorea |
1. Oktober 1988[1] |
WM-Rekord | USA (Gwen Torrence, Maicel Malone-Wallace, Natasha Kaiser-Brown, Jearl Miles) |
3:16,71 min | WM in Stuttgart, Deutschland |
22. August 1993 |
Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.
Rekordverbesserungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wurden zwei Weltjahresbestleistungen und ein Landesrekord aufgestellt:
- Weltjahresbestleistungen:
- 3:21,66 min – USA (Quanera Hayes, Kendall Ellis, Shakima Wimbley, Natasha Hastings), erster Vorlauf am 12. August
- 3:19,02 min – USA (Quanera Hayes, Allyson Felix, Shakima Wimbley, Phyllis Francis), Finale am 13. August
- Landesrekord:
- 3:26,90 min – Botswana (Christine Botlogetswe, Lydia Jele, Galefele Moroko, Amantle Montsho), erster Vorlauf am 12. August
Vorläufe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus den beiden Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.
Lauf 1
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]12. August 2017, 11:20 Uhr Ortszeit (12:20 Uhr MESZ)
Platz | Bahn | Land | Athletinnen | Zeit (min) |
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1 | 7 | USA |
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3:21,66 WL |
2 | 8 | Großbritannien | 3:24,74 SB | |
3 | 4 | Botswana | 3:26,90 NR | |
4 | 6 | Frankreich | 3:27,59 SB | |
5 | 9 | Australien | 3:28,02 SB | |
6 | 3 | Kanada | 3:28,47 SB | |
DSQ | 2 | Indien | ||
5 | Niederlande |
Lauf 2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]12. August 2017, 11:32 Uhr Ortszeit (12:32 Uhr MESZ)
Platz | Bahn | Land | Athletinnen | Zeit (min) |
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1 | 5 | Jamaika |
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3:23,64 SB |
2 | 2 | Nigeria | 3:25,40 SB | |
3 | 3 | Deutschland | 3:26,24 SB | |
4 | 9 | Polen |
|
3:26,47 SB |
5 | 7 | Italien | 3:27,81 SB | |
6 | 8 | Ukraine | 3:31,84 | |
7 | 4 | Südafrika | 3:37,82 SB | |
DNF | 6 | Bahamas |
Finale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]13. August 2017, 20:55 Uhr Ortszeit (21:55 Uhr MESZ)
Im Finale gab es folgende Besetzungsänderungen:
- USA – Allyson Felix und Phyllis Francis ersetzten Kendall Ellis und Natasha Hastings.
- Großbritannien – Eilidh Doyle lief anstelle von Perri Shakes-Drayton.
- Polen – Aleksandra Gaworska und Justyna Święty ersetzten Patrycja Wyciszkiewicz und Martyna Dąbrowska.
- Nigeria – Abike Funmilola Egbeniyi lief anstelle von Emerald Egwim.
- Deutschland – Hannah Mergenthaler ersetzte Svea Köhrbrück.
- Jamaika – Shericka Jackson und Novlene Williams-Mills hätten anstelle von Anastasia Le-Roy und Stephenie Ann McPherson laufen sollen.
Nach den Vorläufen und auch nach den Ergebnissen des 400-Meter-Einzellaufs zeichnete sich ein Duell zwischen den Vereinigten Staaten und Jamaika ab. Jamaika hatte den Titel bei den letzten Weltmeisterschaften gewonnen und war bei den Olympischen Spielen 2012 und 2016 jeweils Zweiter geworden, die USA waren Olympiasieger von 2012 / 2016, Vizeweltmeister von 2017 und Weltmeister von 2013. Erste Anwärterinnen auf die dann eventuell verbleibende Bronzemedaille waren die amtierenden Europameisterinnen aus Großbritannien. Die weiteren für das Finale qualifizierten Staffeln hatten in den Vorläufen so eng zusammengelegen, dass kaum Voraussagen auf den Ausgang möglich waren.
Schon nach dem ersten Wechsel lag die US-Staffel schier uneinholbar vorn. Die für Jamaika laufende Anneisha McLaughlin-Whilby verletzte sich auf der zweiten Runde so schwer, dass sie aufgeben musste. So waren die Hauptgegnerinnen der USA aus dem Rennen. Hinter der überlegen führenden Staffel lagen die weiteren Teams noch eng zusammen. Eilidh Doyle, die dritte britische Läuferin, brachte ihre Mannschaft auf den zweiten Platz und löste sich um einige Meter von ihren Konkurrentinnen. Als Dritte folgte die Polin Aleksandra Gaworska, die sich von den weiteren noch im Rennen befindlichen Teams absetzen konnte. Frankreich, Deutschland und Nigeria wechselten auf den Rängen vier bis sechs ziemlich gleichauf, während Botswana den Anschluss verloren hatte. Spannend war auf der Schlussrunde eigentlich nur noch der Kampf um den vierten Platz. Die Olympiasiegerin des 400-Meter-Einzewettbewerbs Phyllis Francis lief ganz vorne ein einsames Rennen, das US-Team gewann den Weltmeistertitel mit fast sechs Sekunden Vorsprung. Die Polin Justyna Święty versuchte zwar alles, um an Emily Diamond noch heranzukommen, hatte jedoch schließlich keine Chance, die Britin noch zu erreichen. So gewann Großbritannien die Silbermedaille, die Polinnen errangen Bronze. Die französische Schlussläuferin Elea Mariama Diarra brachte ihre Staffel auf den vierten Platz vor Nigeria und Deutschland. Botswana wurde am Ende Rang Siebter.
Platz | Bahn | Land | Athletinnen | Zeit (min) |
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4 | USA |
im Vorlauf außerdem: |
3:19,02 WL | |
5 | Großbritannien |
im Vorlauf außerdem: |
3:25,00 | |
3 | Polen |
im Vorlauf außerdem: |
3:25,41 SB | |
4 | 2 | Frankreich | 3:26,56 SB | |
5 | 7 | Nigeria |
im Vorlauf außerdem: |
3:26,72 |
6 | 9 | Deutschland |
im Vorlauf außerdem: |
3:27,45 |
7 | 8 | Botswana |
|
3:28,00 |
DNF | 6 | Jamaika |
im Vorlauf außerdem: |
Video
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Women 4x400m relay final – IAAF World Champs 2017, youtube.com, abgerufen am 7. März 2021
Weblinks und Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- World Championships London (Olympic Stadium) (englisch), abgerufen am 7. März 2021
- Women 4x400m Athletics XVI World Championship 2017 London (GBR), todor66.com (englisch), abgerufen am 7. März 2021
- Ergebnisse im Statistics Handbook der IAAF zur WM 2019 in Doha, Women 4x400 m, London 2017, S. 380f (PDF; 10,3 MB), englisch, abgerufen am 7. März 2021
- Resultate Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017, leichtathletik.de, abgerufen am 7. März 2021
- Berichte zu den Weltmeisterschaften 2017, leichtathletik.de, abgerufen am 7. März 2021
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ IAAF Weltrekorde. 4 × 400 m Frauen ( des vom 13. April 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , rekorde-im-sport.de, abgerufen am 7. März 2021