Mörtschach

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Mörtschach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Mörtschach
Mörtschach (Österreich)
Mörtschach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 74,84 km²
Koordinaten: 46° 55′ N, 12° 55′ OKoordinaten: 46° 55′ 20″ N, 12° 54′ 41″ O
Höhe: 934 m ü. A.
Einwohner: 834 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 11 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9842
Vorwahlen: 0 48 26
Gemeindekennziffer: 2 06 22
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Nr. 42, 9842 Mörtschach
Website: moertschach.gv.at/
Politik
Bürgermeister: Richard Unterreiner (LgM)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(11 Mitglieder)

ÖVP, 4 LgM (Liste für ein gemeinsames Mörtschach), 3 FPÖ

Lage von Mörtschach im Bezirk Spittal an der Drau
Lage der Gemeinde Mörtschach im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)Bad KleinkirchheimBaldramsdorfBerg im DrautalDellach im DrautalFlattachGmünd in KärntenGreifenburgGroßkirchheimHeiligenblut am GroßglocknerIrschenKleblach-LindKrems in KärntenLendorfLurnfeldMallnitzMaltaMillstatt am SeeMörtschachMühldorfOberdrauburgObervellachRadentheinRangersdorfReißeckRennweg am KatschbergSachsenburgSeeboden am Millstätter SeeSpittal an der DrauStallSteinfeld (Kärnten)TrebesingWeißenseeWinklernKärnten
Lage der Gemeinde Mörtschach im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Pfarrkirche in Mörtschach
Bauernhaus
Wallfahrtskirche Maria in der Au

Mörtschach ist eine Gemeinde mit 834 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.

Geographie

Geographische Lage

Das Gemeindegebiet liegt im äußersten Westen Kärntens im oberen Mölltal. Es wird im Westen von der Schobergruppe, im Osten vom Sadnig, einem Ausläufer des Sonnblickmassivs, begrenzt. Die Ortschaft Mörtschach selbst liegt in etwa 950 m Seehöhe, der höchste Berg des Gemeindegebiets ist das Petzeck mit einer Höhe von 3283 m ü. A.

Mörtschach hat einen wesentlichen Gebietsanteil am Nationalpark Hohe Tauern.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Mörtschach mit den Katastralgemeinden Mörtschach und Stranach besteht aus folgenden Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2016 bzw. 1. Jänner 2015[1]):

  • Asten (27, 2015: 26)
  • Auen (26, 2015: 23)
  • Lassach (130, 2015: 128)
  • Mörtschach (252, 2015: 236)
  • Mörtschachberg (7, 2015: 7)
  • Pirkachberg (32, 2015: 32)
  • Rettenbach (59, 2015: 64)
  • Stampfen (131, 2015: 134)
  • Stranach (143, 2015: 145)

Geschichte

Besiedelt wurde das Gebiet im Mittelalter infolge des Goldbergbaues. Aus den Bergbauknappen gingen in weiterer Folge die ersten landwirtschaftlichen Siedler hervor. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mörtschach im Jahr 1256.

Die beiden Katastralgemeinden Mörtschach und Stranach kamen bei der Bildung von Ortsgemeinden im Jahr 1850 zunächst zur Gemeinde Winklern und verselbständigten sich erst 1898 zur Ortsgemeinde Mörtschach. Anlässlich der Gemeindestrukturreform von 1973 wurde Mörtschach ein zweites Mal mit Winklern vereinigt, spaltete sich aber nach einer Volksbefragung, bei der 78 % der Bevölkerung für die Eigenständigkeit stimmten, 1991 erneut ab.

Von großer Bedeutung für die Gemeinde, sowohl aus wirtschaftlicher – und insbesondere touristischer – als auch aus ökologischer Sicht war die Schaffung des Nationalparks Hohe Tauern im Jahr 1981, zu dessen Kerngebiet die Großglockner- und die Schobergruppe zählen, und dessen Außenzone bis ins Tal reicht.

In der Ortschaft Asten (im Astental) befand sich lange Zeit die höchstgelegene Schule des Bundeslandes Kärnten (1700 m), die allerdings 2005 auf Grund von Sparmaßnahmen und sinkender Schülerzahlen geschlossen werden musste.

Bevölkerung

Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Mörtschach 942 Einwohner, davon waren 97,8 % österreichische Staatsbürger. Damit gehörte Mörtschach zu den zehn kleinsten Gemeinden Kärntens. Die Einwohnerzahl ist seit den 1970er Jahren rückläufig.

96,2 % der Bevölkerung bekannten sich 2001 zur römisch-katholischen und 0,8 % zur evangelischen Kirche, 0,6 % waren ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Mörtschach
  • Die auf einem Hügel stehende Pfarrkirche Hl. Leonhard in Mörtschach wurde 1516 erbaut.
  • Die Wallfahrtskirche Maria Hilf im Ortsbereich von Auen ist eine kleine Kirche mit Chor und zweiachsigem Langhaus mit einem Giebeltürmchen. Sie wurde 1806 errichtet.
  • Marienkapelle
  • Wallnerkapelle

Wirtschaft und Infrastruktur

Während früher die Landwirtschaft unter schwierigen Bedingungen der Haupterwerbszweig in der Gemeinde war, hat in den letzten Jahrzehnten – insbesondere seit der Eröffnung des Nationalparks Hohe Tauern 1981 – der Tourismus eine immer größere wirtschaftliche Bedeutung gewonnen.

Die Großglockner Straße (B 107) verbindet Mörtschach mit den Nachbargemeinden Großkirchheim im Norden und Winklern im Süden.

Politik

Gemeinderat und Bürgermeister

Der Gemeinderat von Mörtschach hat 11 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 wie folgt zusammen:

  • 4 ÖVP
  • 4 LgM (Richard Unterreiner – Liste für ein gemeinsames Mörtschach)
  • 3 FPÖ

Direkt gewählter Bürgermeister ist Richard Unterreiner (LgM).

Wappen

Das Wappen von Mörtschach versinnbildlicht die für das ganze Mölltal typische Verknüpfung von Natur- und Kulturraum. Der grüne Schildgrund symbolisiert Natur und Nationalpark, die Kette ist das Attribut des heiligen Leonhard, Patron der Mörtschacher Pfarrkirche und Schutzheiliger des Viehs. Das im Wappen stilisierte Kärntner Tauernblümchen, ein einjähriges Enziangewächs, kommt nur in alpinen Höhenlagen über 1900 m Seehöhe vor und ist unter anderem im oberen Mölltal heimisch.

Das Wappen wurde der Gemeinde am 25. April 1995 mit folgender Blasonierung verliehen: „In grünem Schild von einem silbernen Ketteninnenbord umschlossen die silberne Blüte des Kärntner Tauernblümchens (Lomatogonium carinthiacum).“[2] Die Fahne ist Grün-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
  2. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 198