Olympische Sommerspiele 1936/Leichtathletik – 100 m (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 100 m
Geschlecht Männer
Teilnehmer 63 Athleten aus 30 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Berlin
Wettkampfphase 2. August 1936 (Vorläufe/Viertelfinale)
3. August 1936 (Halbfinale/Finale)
Siegerzeit 10,3 s
Medaillengewinner
Vereinigte Staaten 48 Jesse Owens (USA)
Vereinigte Staaten 48 Ralph Metcalfe (USA)
NiederlandeNiederlande Martinus Osendarp (HOL)
1932 1948

Der 100-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde am 2. und 3. August 1936 im Olympiastadion Berlin ausgetragen. 63 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Jesse Owens vor seinem Landsmann Ralph Metcalfe. Bronze gewann der Niederländer Martinus Osendarp.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 10,2 s Jesse Owens (Vereinigte Staaten 48 USA) Chicago, USA 20. Juni 1936[1]
Olympischer Rekord 10,3 s Eddie Tolan (Vereinigte Staaten 48 USA) Finale OS Los Angeles, USA 1. August 1932
Ralph Metcalfe (Vereinigte Staaten 48 USA)

Rekordegalisierung

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Der spätere US-amerikanische Olympiasieger Jesse Owens egalisierte den bestehenden olympischen Rekord im zwölften Vorlauf. Auch im Finale erzielte Owens diese Zeit, im zweiten Viertelfinale war er mit 10,2 s sogar noch um eine Zehntelsekunde schneller. Doch diese Leistungen konnten wegen zu starken Rückenwinds nicht anerkannt werden.

Durchführung des Wettbewerbs

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Die Läufer traten am 2. August zu zwölf Vorläufen an. Die jeweils zwei besten Läufer – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale am selben Tag, aus dem die jeweils drei besten Läufer – wiederum hellblau unterlegt – ins Halbfinale kamen. Die beiden Vorentscheidungen und das Finale wurden am 3. August durchgeführt. In den Halbfinals qualifizieren sich die ersten drei Starter – hellblau unterlegt – für das Finale.

Soweit bekannt sind die inoffiziellen elektronisch gestoppten Zeiten mit aufgelistet.

2. August 1936, 10.30 Uhr
Wetterbedingungen: sonnig, 18 bis 19 °C, Rückenwind bei 1,6 bis 1,7 m/s[2]
Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Lennart Strandberg Schweden Schweden 10,7 s
2 Takayoshi Yoshioka Japan 1870Japan Japan 10,8 s
3 Manfred Kersch Deutsches Reich NS Deutsches Reich 10,8 s
4 Maurice Carlton Dritte Französische Republik Frankreich k. A.
5 Aristidis Sakellariou Königreich Griechenland Griechenland
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Christiaan Berger Niederlande Niederlande 10,8 s
2 Pat Dannaher Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 11,0 s elektronisch: 11,11 s
3 Bernard Marchand Schweiz Schweiz 11,2 s elektronisch: 11,345 s
4 Antonio Sande Argentinien Argentinien 11,2 s elektronisch: 11,342 s
5 Julije Bauer Jugoslawien Konigreich 1918 Jugoslawien 11,5 s
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Wil van Beveren Niederlande Niederlande 10,8 s
2 Eric Grimbeek Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 10,9 s
3 Ruudi Toomsalu Estland Estland 11,0 s
4 Antonio Salcedo Philippinen 1919 Philippinen k. A.
5 José Domingo Sánchez Kolumbien Kolumbien
6 Mohammad Khan Afghanistan Königreich 1931 Afghanistan

Mit Mohammad Khan nahm im dritten Vorlauf erstmals ein Sportler aus Afghanistan an den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben teil. Zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Abdul Rahim im Kugelstoßen und der Hockey-Nationalmannschaft war er der erste Teilnehmer aus Afghanistan bei Olympischen Spielen überhaupt.

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Gyula Gyenes Ungarn 1918 Ungarn 10,7 s
2 Monta Suzuki Japan 1870Japan Japan 10,7 s
3 Palle Virtanen Finnland Finnland 10,9 s
4 Paul Bronner Dritte Französische Republik Frankreich 11,1 s
5 Antonio Cuba Peru 1825 Peru k. A.
6 Elias Gutiérrez Kolumbien Kolumbien
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Howard McPhee Kanada 1921 Kanada 10,8 s
2 Lennart Lindgren Schweden Schweden 10,8 s
3 Robert Paul Dritte Französische Republik Frankreich 11,0 s
4 George Fahoum Agypten 1922 Ägypten k. A.
5 Poh Kimseng China Republik 1928 China
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Marthinus Theunissen Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 10,7 s
2 Gerd Hornberger Deutsches Reich NS Deutsches Reich 10,7 s
3 Tomás Beswick Argentinien Argentinien 10,9 s
4 Toivo Sariola Finnland Finnland k. A.
5 Sveinn Ingvarsson Island Island
6 Oskar Ospelt Liechtenstein 1921 Liechtenstein

Mit Oskar Ospelt (Lauf sechs) und Xaver Frick (Lauf neun) nahmen erstmals Sportler aus Liechtenstein an den olympischen Leichtathletikwettbewerben teil.

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Ralph Metcalfe Vereinigte Staaten 48 USA 10,8 s
2 József Sir Ungarn 1918 Ungarn 10,8 s
3 Nemesio de Guzman Philippinen 1919 Philippinen 11,1 s
4 Fritz Seeger Schweiz Schweiz k. A.
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Erich Borchmeyer Deutsches Reich NS Deutsches Reich 10,7 s
2 Bruce Humber Kanada 1921 Kanada 10,8 s
3 Gábor Gerő Ungarn 1918 Ungarn 11,3 s
4 Chen Kingkwan China Republik 1928 China k. A.
5 Alfred Bencini Malta 1923 Malta

Mit Alfred Bencini (Lauf acht) und Austin Cassar-Torreggiani (Lauf zwölf) nahmen erstmals Sportler aus Malta an den olympischen Leichtathletikwettbewerben teil.

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Frank Wykoff Vereinigte Staaten 48 USA 10,6 s
2 Arthur Sweeney Vereinigtes Konigreich Großbritannien 10,7 s
3 Antonio Fondevilla Argentinien Argentinien 11,0 s
4 Toivo Ahjopalo Finnland Finnland k. A.
5 Oswaldo Dominguez Brasilien 1889 Brasilien
6 Xaver Frick Liechtenstein 1921 Liechtenstein
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Martinus Osendarp Niederlande Niederlande 10,5 s
2 Alan Pennington Vereinigtes Konigreich Großbritannien 10,6 s
3 Lee Orr Kanada 1921 Kanada 10,6 s
4 Robert Struckl Osterreich Österreich k. A.
5 Eric Whiteside Britisch-Indien Britisch-Indien
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Paul Hänni Schweiz Schweiz 10,7 s
2 Cyril Holmes Vereinigtes Konigreich Großbritannien 10,8 s
3 Renos Frangoudis Königreich Griechenland Griechenland 10,8 s
4 François Mersch Luxemburg Luxemburg 10,9 s
5 Liu Changchun China Republik 1928 China k. A.
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Jesse Owens Vereinigte Staaten 48 USA 10,3 s ORe
2 Kichizo Sasaki Japan 1870Japan Japan 11,0 s
3 José de Almeida Brasilien 1889 Brasilien 11,1 s
4 Dieudonné Devrindt Belgien Belgien k. A.
5 Austin Cassar-Torreggiani Malta 1923 Malta

2. August 1936, 15.00 Uhr
Wetterbedingungen: sonnig, 18 bis 19 °C, Rückenwind bei ca. 2,3 m/s[3]
Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Lennart Strandberg Schweden Schweden 10,5 s
2 Martinus Osendarp Niederlande Niederlande 10,6 s
3 Frank Wykoff Vereinigte Staaten 48 USA 10,6 s
4 Gerd Hornberger Deutsches Reich NS Deutsches Reich 10,7 s
5 Gyula Gyenes Ungarn 1918 Ungarn k. A.
6 Cyril Holmes Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Jesse Owens Vereinigte Staaten 48 USA 10,2 s Die Zeiten
waren wegen
zu starken
Rückenwindes
nicht
bestenlistenreif
2 Paul Hänni Schweiz Schweiz 10,6 s
3 József Sir Ungarn 1918 Ungarn 10,7 s
4 Takayoshi Yoshioka Japan 1870Japan Japan 10,8 s
5 Eric Grimbeek Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 10,9 s
6 Lennart Lindgren Schweden Schweden 11,0 s
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Ralph Metcalfe Vereinigte Staaten 48 USA 10,5 s
2 Alan Pennington Vereinigtes Konigreich Großbritannien 10,6 s
3 Wil van Beveren Niederlande Niederlande 10,7 s
4 Marthinus Theunissen Sudafrika 1928 Südafrikanische Union k. A.
5 Bruce Humber Kanada 1921 Kanada
6 Kichizo Sasaki Japan 1870Japan Japan
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Erich Borchmeyer Deutsches Reich NS Deutsches Reich 10,5 s elektronisch: 10,62 s
2 Arthur Sweeney Vereinigtes Konigreich Großbritannien 10,6 s elektronisch: 10,75 s
3 Howard McPhee Kanada 1921 Kanada 10,6 s elektronisch: 10,76 s
4 Monta Suzuki Japan 1870Japan Japan 10,8 s elektronisch: 10,84 s
5 Christiaan Berger Niederlande Niederlande 11,0 s elektronisch: 11,02 s
6 Pat Dannaher Sudafrika 1928 Südafrikanische Union k. A.

3. August 1936, 15.30 Uhr
Wetterbedingungen: wolkig, 19 bis 20 °C, Rückenwind bei ca. 2,7 m/s[4]

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Jesse Owens Vereinigte Staaten 48 USA 10,4 s
2 Frank Wykoff Vereinigte Staaten 48 USA 10,5 s
3 Lennart Strandberg Schweden Schweden 10,5 s
4 Paul Hänni Schweiz Schweiz 10,7 s
5 Wil van Beveren Niederlande Niederlande 10,8 s
6 Alan Pennington Vereinigtes Konigreich Großbritannien k. A.
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Ralph Metcalfe Vereinigte Staaten 48 USA 10,5 s
2 Martinus Osendarp Niederlande Niederlande 10,6 s
3 Erich Borchmeyer Deutsches Reich NS Deutsches Reich 10,7 s
4 Howard McPhee Kanada 1921 Kanada 10,7 s
5 Arthur Sweeney Vereinigtes Konigreich Großbritannien 10,7 s
6 József Sir Ungarn 1918 Ungarn 10,9 s
Goldmedaille Nummer eins für Jesse Owens – am Ende der Spiele waren es vier

3. August 1936, 17.00 Uhr
Wetterbedingungen: wolkig, 19 bis 20 °C, Rückenwind bei ca. 2,7 m/s[4]

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Jesse Owens Vereinigte Staaten 48 USA 10,3 s Die Zeiten
waren wegen
zu starken
Rückenwindes
nicht
bestenlistenreif
2 Ralph Metcalfe Vereinigte Staaten 48 USA 10,4 s
3 Martinus Osendarp Niederlande Niederlande 10,5 s
4 Frank Wykoff Vereinigte Staaten 48 USA 10,6 s
5 Erich Borchmeyer Deutsches Reich NS Deutsches Reich 10,7 s
6 Lennart Strandberg Schweden Schweden 10,9 s

Jesse Owens lief im Vorlauf mit 10,3 s einen olympischen Rekord. Im Zwischenlauf war er schon nach 10,2 s im Ziel, diese Zeit wurde jedoch wegen zu starken Rückenwinds nicht als Rekord anerkannt. Auch im Finale war der Rückenwind zu stark für eine Anerkennung der Siegerzeit als olympischen Rekord.

Im Finale traten drei US-Amerikaner – Ralph Metcalfe, Jesse Owens und Frank Wykoff – gegen drei Europäer – Erich Borchmeyer, Martinus Osendarp und Lennart Strandberg – an. Der Ausnahmesportler Owens lag nach fünfzig Metern deutlich vor seinem Hauptkonkurrenten Ralph Metcalfe, der 1932 bereits Silber gewonnen hatte. Metcalfe kam noch gefährlich nahe auf, aber Owens wurde Olympiasieger. Auf Platz drei brach der Niederländer Martinus Osendarp als einziger in die Phalanx der US-Läufer ein. Der Schwede Strandberg musste wegen einer Bänderverletzung den fünften Platz dem Deutschen Borchmeyer überlassen.[5]

Für Jesse Owens war es die erste von vier Goldmedaillen, die er in Berlin gewinnen konnte.
Owens gewann im zehnten olympischen Finale die siebte Goldmedaille für die USA.
Martinus Osendarp gewann die erste niederländische Medaille über die 100 Meter.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 267–269

Einzelnachweise

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  1. Weltrekorde. 100 m Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 11. Juli 2021
  2. The XIth Olympic Games Berlin 1936, S. 616, digital.la84.org, englisch (PDF; 42.432 KB), abgerufen am 11. Juli 2021
  3. The XIth Olympic Games Berlin 1936, S. 618, digital.la84.org, englisch (PDF; 42.432 KB), abgerufen am 11. Juli 2021
  4. a b The XIth Olympic Games Berlin 1936, S. 619, digital.la84.org, englisch (PDF; 42.432 KB), abgerufen am 11. Juli 2021
  5. The XIth Olympic Games Berlin 1936, S. 604, digital.la84.org, englisch (PDF; 42.432 KB), abgerufen am 11. Juli 2021