Olympische Sommerspiele 1996/Leichtathletik – 4 × 100 m (Frauen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sportart Leichtathletik
Disziplin 4-mal-100-Meter-Staffel
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 22 Staffeln mit 93 Athletinnen
Wettkampfort Centennial Olympic Stadium
Wettkampfphase 2. August 1996 (Vorrunde)
3. August 1996 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Bahamas Bahamas
Jamaika Jamaika
1992 2000
Das Centennial Olympic Stadium von Atlanta im Jahr 1996

Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde am 2. und 3. August 1996 im Centennial Olympic Stadium ausgetragen. In 22 Staffeln nahmen 93 Athletinnen teil.

Olympiasiegerinnen wurden die Vereinigten Staaten in der Besetzung Chryste Gaines, Gail Devers (Finale), Inger Miller und Gwen Torrence sowie der im Vorlauf eingesetzten Carlette Guidry.
Die Silbermedaille ging an Bahamas mit Eldece Clarke, Chandra Sturrup (Finale), Savatheda Fynes und Pauline Davis sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Debbie Ferguson.
Bronze gewann Jamaika mit Michelle Freeman, Juliet Cuthbert (Finale), Nikole Mitchell und Merlene Ottey (Finale) sowie den im Vorlauf darüber hinaus eingesetzten Gillian Russell und Andria Lloyd.
Auch die in den Vorläufen für die Medaillengewinner eingesetzten Läuferinnen erhielten entsprechendes Edelmetall.

Die deutsche Staffel konnte ihren Vorlauf nicht beenden.
Staffeln aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 1992 Vereinigte Staaten USA 42,11 s Barcelona 1992
Weltmeister 1995 42,12 s Göteborg 1995
Europameister 1994 Deutschland Deutschland 42,90 s Helsinki 1994
Panamerikanischer Meister 1995 Vereinigte Staaten USA 43,55 s Mar del Plata 1995
Zentralamerika und Karibik-Meister 1995 Kuba Kuba 44,41 s Guatemala-Stadt 1995
Südamerika-Meister 1995 Brasilien Brasilien 44,97 s Manaus 1995
Asienmeister 1995 China Volksrepublik Volksrepublik China 44,27 s Jakarta 1995
Afrikameister 1996 Kamerun Kamerun 44,7 s Yaoundé 1996
Ozeanienmeister 1994 Fidschi Fidschi 47,10 s Auckland 1994

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 41,37 s Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Silke Gladisch, Sabine Günther,
Ingrid Auerswald, Marlies Göhr)
Canberra, Australien 6. Oktober 1985[1]
Olympischer Rekord 41,60 s Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Romy Müller, Bärbel Wöckel,
Ingrid Auerswald, Marlies Göhr)
Finale OS Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 1. August 1980

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale, verfehlten die Vereinigten Staaten als Olympiasieger mit 41,95 s diesen Rekord um 35 Hundertstelsekunden. Zum Weltrekord fehlten dem Team 58 Hundertstelsekunden.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2. August 1996[2]

Die Staffeln wurden in drei Läufe gelost. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten beiden Mannschaften. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Teams sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Atlanta (UTC−5) angegeben.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

10:00 Uhr[2]

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Vereinigte Staaten USA Chryste Gaines
Carlette Guidry (Vorlauf)
Inger Miller
Gwen Torrence
42,49
2 Bahamas Bahamas Eldece Clarke
Savatheda Fynes
Debbie Ferguson (Vorlauf)
Pauline Davis
43,14
3 Australien Australien Sharon Cripps
Kylie Hanigan
Lauren Hewitt
Jodi Lambert
43,75
4 Kolumbien Kolumbien Mirtha Brock
Felipa Palacios
Patricia Rodríguez
Zandra Borrero
44,16
5 Kuba Kuba Idalia Hechavarría
Aliuska López
Dainelky Pérez
Liliana Allen
44,32
6 Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln Maria Noel
Ameerah Bello
Jilma Patrick
Rochelle Thomas
46,09
DNF Kamerun Kamerun Myriam Léonie Mani
Georgette Nkoma
Edwige Abena Fouda
Sylvie Mballa Éloundou
DSQ Antigua und Barbuda Antigua und Barbuda Sonia Williams
Dine Potter
Charmaine Thomas
Heather Samuel

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

10:05 Uhr[2]

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Jamaika Jamaika Michelle Freeman
Gillian Russell (Vorlauf)
Nikole Mitchell
Andria Lloyd (Vorlauf)
43,36
2 Nigeria Nigeria Chioma Ajunwa
Mary Tombiri-Shirey
Christy Opara-Thompson
Mary Onyali
43,54
3 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Angie Thorp
Marcia Richardson
Simmone Jacobs
Katharine Merry
43,88
4 Thailand Thailand Sunisa Kawrungruang
Kwuanfah Inchareon
Savitree Srichure
Supaporn Hubson
45,62
DNF Deutschland Deutschland Andrea Philipp
Silke Lichtenhagen
Melanie Paschke
Silke-Beate Knoll
Madagaskar Madagaskar Lantoniaina Ramalalanirina
Rivosoa Rakotondrabe
Nicole Ramalalanirina
Lalao Ravaonirina
DSQ Lesotho 1987 Lesotho Sebongile Sello
Mapotlaki Ts'ehlo
Nteboheleng Koaeana
Lineo Shoai

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

10:10 Uhr[2]

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Russland Russland Jekaterina Leschtschowa
Galina Maltschugina
Natalja Woronowa
Irina Priwalowa
43,00
2 Frankreich Frankreich Sandra Citte
Odiah Sidibé
Delphine Combe (Vorlauf)
Patricia Girard-Leno
43,09
3 Bulgarien Bulgarien Dessislawa Dimitrowa
Petja Pendarewa
Zlatka Georgiewa
Monika Gatschewska
44,19
4 Finnland Finnland Johanna Manninen
Sanna Hernesniemi
Heidi Suomi
Anu Pirttimaa
44,21
5 Kanada Kanada Keturah Anderson
Tara Perry
LaDonna Antoine
Lesley Tashlin
44,34
DNF Saint Kitts Nevis St. Kitts und Nevis Bernadeth Prentice
Bernice Morton
Elricia Francis
Valma Bass
DSQ Sierra Leone Sierra Leone Eunice Barber
Sia Kamanor
Sama Fornah
Melrose Mansaray

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3. August 1996, 19:00 Uhr[3]

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Vereinigte Staaten USA Chryste Gaines
Gail Devers (Finale)
Inger Miller
Gwen Torrence
in den Vorläufen außerdem:
Carlette Guidry
41,95
2 Bahamas Bahamas Eldece Clarke
Chandra Sturrup (Finale)
Savatheda Fynes
Pauline Davis
in den Vorläufen außerdem:
Debbie Ferguson
42,14
3 Jamaika Jamaika Michelle Freeman
Juliet Cuthbert (Finale)
Nikole Mitchell
Merlene Ottey (Finale)
in den Vorläufen außerdem:
Gillian Russell
Andria Lloyd
42,24
4 Russland Russland Jekaterina Leschtschowa
Galina Maltschugina
Natalja Woronowa
Irina Priwalowa
42,27
5 Nigeria Nigeria Chioma Ajunwa
Mary Tombiri-Shirey
Christy Opara-Thompson
Mary Onyali
42,56
6 Frankreich Frankreich Sandra Citte
Odiah Sidibé
Patricia Girard-Leno
Marie-José Pérec (Finale)
in den Vorläufen außerdem:
Delphine Combe
42,76
7 Australien Australien Sharon Cripps
Kylie Hanigan
Lauren Hewitt
Jodi Lambert
43,70
8 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Angie Thorp
Marcia Richardson
Simmone Jacobs
Katharine Merry
43,93

Als Favorit galt die US-Staffel, als stärkste Gegnerinnen die Athletinnen aus Russland.

Gegenüber den Vorläufen gab es in vier Staffeln insgesamt fünf Besetzungsänderungen:

  • US-Staffel – Gail Devers lief für Carlette Guidry.
  • Bahamas – Debbie Ferguson wurde ersetzt durch Chandra Sturrup.
  • Jamaika – Juliet Cuthbert lief anstelle von Gillian Russell, Merlene Ottey anstelle von Andria Lloyd.
  • Frankreich – Marie-José Pérec ersetzte Delphine Combe.

Im Finale führten die Russinnen bis zum ersten Wechsel. Die zweite Läuferin der USA, Gail Devers, brachte ihre Staffel an der Russin Galina Maltschugina vorbei auf den zweiten Platz, Chandra Sturrup von den Bahamas wechselte als Führende. Die Abstände zwischen den Teams waren sehr knapp. Die dritte US-Läuferin Inger Miller lief ein starkes Rennen in der Kurve, die US-Staffel lag jetzt vorne. Gwen Torrence sicherte den US-Sieg. Hinter den USA kam die Schlussläuferin der Bahamas Pauline Davis als Zweite ins Ziel vor Jamaika. Russland belegte Platz vier vor Nigeria und Frankreich.

Im sechzehnten olympischen Finale der 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen gab es den neunten Sieg der USA. Es war zugleich der vierte in Folge.
Die Bahamas errangen die erste olympische Medaille in dieser Disziplin.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd Rubenbauer (Hrsg.), Olympische Sommerspiele Atlanta 1996 mit Berichten von Britta Kruse, Johannes Ebert, Andreas Schmidt und Ernst Christian Schütt, Kommentare: Gerd Rubenbauer und Hans Schwarz, Chronik Verlag im Bertelsmann Verlag, Gütersloh / München 1996, S. 46

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. Januar 2022
  2. a b c d Official Report of the Centennial Olympic Games, v.3 The Competition Results, Resultate Leichtathletik: S. 86f, englisch/französisch (PDF, 27.555 KB), abgerufen am 17. Januar 2022
  3. Official Report of the Centennial Olympic Games, v.3 The Competition Results, Resultate Leichtathletik: S. 87, englisch/französisch (PDF, 27.555 KB), abgerufen am 17. Januar 2022