Pfaffenweiler

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Wappen Deutschlandkarte
Pfaffenweiler
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pfaffenweiler hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 56′ N, 7° 45′ OKoordinaten: 47° 56′ N, 7° 45′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Breisgau-Hochschwarzwald
Höhe: 252 m ü. NHN
Fläche: 3,61 km2
Einwohner: 2594 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 719 Einwohner je km2
Postleitzahl: 79292
Vorwahl: 07664
Kfz-Kennzeichen: FR, MÜL, NEU
Gemeindeschlüssel: 08 3 15 089
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausgasse 4
79292 Pfaffenweiler
Website: www.pfaffenweiler.de
Bürgermeister: Dieter Hahn
Lage der Gemeinde Pfaffenweiler im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
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Karte

Pfaffenweiler (alemannisch Pfaffewiler) ist eine Gemeinde etwa zehn Kilometer südlich von Freiburg im Breisgau am nördlichen Rand des Markgräflerlands.

Der Ort ist unter anderem durch das jährlich am ersten Septemberwochenende stattfindende Schneckenfest bekannt, das jährlich Gäste aus ganz Deutschland sowie England und Holland empfängt.[2]

Geographie

Geographische Lage

Pfaffenweiler liegt im sogenannten Schneckental im nördlichen Markgräflerland zwischen dem Batzenberg im Westen und dem Hohfirst als Teil des Schönbergmassivs im Osten. Durch das Tal fließt der Duffernbach.

Geologie

historischer Steinbruch

Das Schönbergmassiv besteht aus Gesteinsschichten von Buntsandstein bis Tertiär. Das Gestein wurde in mehreren Steinbrüchen bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts von ortsansässigen Steinmetzen abgebaut. Noch heute kann man die historischen Steinbrüche besichtigen.

Nachbargemeinden

An Pfaffenweiler grenzen im Norden Schallstadt und Ebringen, im Osten Bollschweil, im Süden Kirchhofen (OT von Ehrenkirchen) sowie im Westen Norsingen und Scherzingen (beide zu Ehrenkirchen gehörig).

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Dörfern Öhlinsweiler (alem. Ehlischwiler) und Pfaffenweiler.[3]

Geschichte

Der Ort wurde möglicherweise erstmals in einer Schenkungsurkunde von Rebland an das Kloster St. Gallen als Openwilare erwähnt: Propterea vernacula terra juris mei in loco, qui dicitur Openwilare, tradimus sancto Galloni viginti juchos, et in Eberingen unum juchum de vinea. Die Urkunde datiert von einem 16. Januar in der Herrschaftszeit des Frankenkönigs Chilperich II., der von Juni 715 bis März 721 regierte, ohne eine Jahresangabe, es wird nur der herrschende König Chilperich (ohne Nummer) erwähnt. Die inneren Verhältnisse des Frankenreiches machen eine Errichtung der Urkunde in den Jahren 717/718 am wahrscheinlichsten. Die Regierungszeit von Chilperich I. (561–584) scheidet aus, da zu dieser Zeit das Kloster St. Gallen noch nicht bestand. Weitere Chilperichs gab es nicht.

Die Forschung geht allerdings davon aus, dass Openwilare wahrscheinlich nicht Pfaffenweiler oder Öhlinsweiler, sondern ein später aufgelassener Weiler im nördlichen Schneckental zwischen Pfaffenweiler und Wolfenweiler war, im Bereich der heutigen Gemarkungsgrenzen beider Ortschaften. Für das Schneckental sind mehrere solche Weiler für die damalige Zeit belegt.

Über Jahrhunderte war Steinhauerei neben Landwirtschaft und Weinbau ein wichtiger Erwerbszweig. So schuf der Bildhauer Jörg Kempf 1561 die Kanzel des Freiburger Münsters aus Pfaffenweiler Kalkstein. Das vermutlich älteste Gasthaus ist die „Stube“ im Ortsteil Öhlinsweiler, das 1574/75 erbaut wurde. Als „Stube“ diente es teilweise auch als Amtsgebäude. Die seit dem ausgehenden Mittelalter zu Pfaffenweiler gehörende Ortschaft Scherzingen auf der anderen Seite des Batzenbergs wurde im Zuge der Säkularisation 1806 selbständig und gehört seit der Gebietsreform 1975 zu Ehrenkirchen.

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 47,9 % 6 Sitze
Freie Bürgerliste 29,9 % 4 Sitze
Offene Liste 22,3 % 2 Sitze

Wappen

Blasonierung: „In Rot drei goldene, mit ebensolchen Patenen gedeckte Kelche (1:2).“

Städtepartnerschaften

  • Jasper (Indiana), USA: Um 1850 wanderten zahlreiche Pfaffenweiler nach Nordamerika aus und ließen sich in der Siedlung Jasper nieder. Noch heute finden sich dort Pfaffenweiler Familiennamen wie Eckerle, Eckert, Gutgsell, Kiefer, Scherle und Elmlinger

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Columba

Bauwerke

  • Katholische Pfarrkirche Kirche St. Columba
  • Gasthaus Stube
  • Historische Rebgrundstücke
  • Historische Steinbrüche

Denkmäler / Grenzsteine

  • Hohebannstein (Gemarkungsstein im Hohfirstwald, an den die fünf Gemeinden Bollschweil, Ebringen, Ehrenkirchen, Pfaffenweiler und Schallstadt angrenzen. Inzwischen steht am Ort nur noch eine Replik, der Originalstein befindet sich im Pfaffenweiler Dorfmuseum)
  • Afrikadenkmal am Waldrand auf dem Dürrenberg

Museen

Eingang zum Freilichtmuseum
  • Dorfmuseum (beim Rathaus)
  • historische Steinbrüche (Freilichtmuseum)

Sport

  • VfR Pfaffenweiler (Fußball)
  • TC Pfaffenweiler (Tennis)
  • TV Pfaffenweiler (Turnen)
  • TTC Pfaffenweiler (Tischtennis)

* SSV Pfaffenweiler (Sportschießen)

  • AMC Pfaffenweiler ( Slalomkart)

Regelmäßige Veranstaltungen

Das auch überregional bekannte Schneckenfest in Pfaffenweiler findet seit vielen Jahren jährlich am ersten Septemberwochenende statt. Entlang der Kapellenstraße im Oberdorf werden Höfe und Keller von den ortsansässigen Vereinen genutzt, um den einheimischen Wein und teilweise an traditionelle regionale Küche angelehnte Gerichte anzubieten. Merkmal des Schneckenfests ist die Brauchtumsschau, bei der jährlich ein Thema aus der Handwerkstradition des Dorfes von den Handwerkern selbst mit zum Teil Originalwerkzeugen dargestellt wird, zum Beispiel Steinhauer/Steinmetz, Rebanbau usw.

Beim alljährlich am letzten Sonntag im Juni durchgeführten Steibick-Fescht zeigen die Mitglieder der Steinhauergruppe das traditionsreiche Gewerbe im Freilichtmuseum Historische Steinbrüche.

Literatur

  • Gemeinde Pfaffenweiler (Hg.): Pfaffenweiler, eine Ortsgeschichte von Edmund Weeger. 1997, Modo-Verlag, Freiburg, ISBN 3-922675-66-2

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Informationen zum Schneckenfest, abgerufen am 3. September 2011
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 163–164
Commons: Pfaffenweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien