Raul Boesel

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Raul Boesel
Raul Boesel 2007
Nation: Brasilien Brasilien
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Südafrika 1982
Letzter Start: Großer Preis von Südafrika 1983
Konstrukteure
1982 March· 1983 Ligier
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
30
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Raúl Guilherme de Mesquita Boesel (* 4. Dezember 1957 in Curitiba) ist ein ehemaliger brasilianischer Automobilrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raul Boesel stammt aus einer wohlhabenden Familie. Ursprünglich beabsichtigte er, seinem Bruder in den Reitsport zu folgen. Er war ein außerordentlicher Springreiter. Aber er begann sich für den Motorsport zu interessieren, startete 1974 mit dem Kartfahren und gewann die lokale Meisterschaft im nächsten Jahr. Im Jahr 1978 debütierte er in der brasilianischen Stock-Car-Serie, in der er 1979 den vierten Platz in der Meisterschaft belegte und „Rookie of the year“ wurde.

1980 ging er nach England, um in der dortigen Formel Ford zu starten. Er fuhr für Van Diemen und wurde jeweils Zweiter in der RAC- und der Townsend-Thoresen-Meisterschaft. Er siegte in 9 von 27 Rennen. 1981 stieg er in die Formel 3 auf und wurde Dritter der englischen Meisterschaft mit drei Siegen und zwölf Podiumsplatzierungen. Er fuhr für Murray Taylor Racing.

Im November testete er für McLaren. Sein Formel-1-Debüt gab er dann aber im darauffolgenden Jahr bei RAM Racing mit einem nicht konkurrenzfähigen March 821. Seine besten Resultate in diesem Jahr waren ein neunter Platz in Long Beach und ein achter Platz in Zolder. 1983 fuhr er seine zweite Formel-1-Saison im unterfinanzierten Ligier-Team. Beim Großen Preis der USA in Long Beach erzielte er mit dem siebenten Platz seine beste Karriereplatzierung.

1984 startete er in der südamerikanischen Formel-2-Meisterschaft und gewann ein Rennen in Rio de Janeiro.

1985 wechselte er in die USA und gab sein Debüt in der Indy Car World Series für Dick Simon Racing. Er wurde der schnellste Rookie in einer Qualifikation zum Indianapolis 500 bei seiner ersten Erfahrung auf einem Ovalkurs. Seine beste Platzierung in dieser Saison war ein achter Platz in Elkhart Lake. Er fuhr auch 1986 für Dick Simon Racing die komplette Saison von 17 Rennen und wurde 13. der Meisterschaft. Er erreichte acht Top-Ten-Platzierungen. Seine besten Resultate war jeweils ein fünfter Platz in den 500-Meilen-Rennen in Michigan und Pocono. Beim Saisonfinale in Miami startete er von Position zwei ins Rennen.

1987 wechselte er zur Sportwagen-Weltmeisterschaft und gewann mit Jaguar den Titel. Er gewann die Rennen in Jerez, Silverstone, Brands Hatch, auf dem Nürburgring und in Spa-Francorchamps. Im folgenden Jahr gewann er zusammen mit Martin Brundle und John Nielsen in einem Jaguar XJR-9 das 24-Stunden-Rennen von Daytona. In diesem Jahr startete er ebenfalls in die Indy-Car-Serie für Shierson. 1989 wurde er in Indianapolis Dritter und wechselte 1990 zu Truesports.

1991 fuhr er mit Jaguar in der IMSA-Rennserie und wurde Zweiter bei den 24 Stunden von Le Mans. 1993 kehrte er zu Dick Simon Racing in die Indy-Car-Serie zurück und wurde Gesamtfünfter. Er fuhr noch bis 1998 bei den Indy Cars unter anderem für das Team Green, wechselte dann in die Indy Racing League, verließ diese aber bald und ging in seine Heimat Brasilien zurück. 2005 beendete er seine aktive Rennkarriere.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1987 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut Jaguar Jaguar XJR8-LM NiederlandeNiederlande Jan Lammers Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Eddie Cheever Rang 5
1988 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut Jaguar Jaguar XJR9-LM FrankreichFrankreich Henri Pescarolo Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Watson Ausfall Getriebeschaden
1991 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut Jaguar Jaguar XJR12 FrankreichFrankreich Michel Ferté Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Davy Jones Rang 2

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1988 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Castrol Jaguar Racing Jaguar XJR-9D Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Martin Brundle Danemark John Nielsen Ausfall Motorschaden
1990 Deutschland Dauer Racing Porsche 962C Deutschland Hans-Joachim Stuck Ausfall Unfall
1991 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bud Light Jaguar Racing Jaguar XJR-12D Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Davy Jones Danemark John Nielsen Rang 5

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
1982 Amada Dome Dome RC82 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
DNF
1987 Jaguar Jaguar XJR-8 Spanien JAR Spanien JER Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
3 1 DNF 1 5 4 1 1 1 2
1988 Jaguar Jaguar XJR-9 Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
DNF
1990 Konrad Motorsport Porsche 962 Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich DIJ Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Kanada MOT Mexiko MEX
DNF 11
1991 Jaguar Jaguar XJR-12 Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Frankreich MAG Mexiko MEX Japan AUT
2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Raul Boesel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien