Roccaverano

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Roccaverano
Roccaverano (Italien)
Roccaverano (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Asti (AT)
Koordinaten 44° 36′ N, 8° 16′ OKoordinaten: 44° 36′ 0″ N, 8° 16′ 0″ O
Höhe 759 m s.l.m.
Fläche 29 km²
Einwohner 368 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 14050
Vorwahl 0144
ISTAT-Nummer 005094
Bezeichnung der Bewohner Roccaveranesi
Schutzpatron Maria Santissima Annunziata
Website http://www.comune.roccaverano.at.it/
Pfarrkirche dell‘ Assunta
Burgfried
Robiola in Weinblättern

Roccaverano (auf piemontesisch Rocavran) ist eine Gemeinde mit 368 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der italienischen Provinz Asti (AT), Region Piemont.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roccaverano liegt in der Langa Astigiana, einem Vorgebirge, das sich zwischen den Flüssen Bórmida di Millésimo und Bórmida di Spigno vor ihrem Zusammenfluss zur Bórmida erstreckt. Der Ort ist der höchstgelegene der Provinz Asti.

Nachbargemeinden sind Bubbio, Cessole, Denice, Loazzolo, Mombaldone, Monastero Bormida, Olmo Gentile, San Giorgio Scarampi, Serole, Spigno Monferrato und Vesime.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roccaverano wurde das erste Mal als Ruspaverano erwähnt, als Otto I. den Ort Aleramo von Monferrato übergab. Allerdings ist der Platz sicher schon seit der Antike besiedelt. Der Name leidet sich von Rocha Uverani her, das heißt einer Burg (Rocca) über dem Flüsschen Ovrano.

Die Nachfahren Aleramos, die Familie del Carretto besaß den Ort ab 1209 als Lehen der Stadt Asti. Aus dieser Zeit stammt auch deren Burg. 1673 fiel Roccaverano schließlich nach etlichen Besitzerwechseln an Savoyen. Dabei verloren die Bewohner alle Freiheiten, die ihnen seit den Carretto gewährt wurden. 1715 wurde es von den Franzosen und 1744 von den Spaniern besetzt, was den Verfall der Burg beschleunigte.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[2]
1871 2197
1901 2382
1921 2282
1951 1915
1971 0954
1991 0644
2001 0529
2006 0461

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Francesco Cirio wurde am 13. Juni 2004 zum Bürgermeister gewählt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auf dem höchsten Gipfel der Langa Astigiana hatten die del Carretto ihre Burg errichtet, von der heute nur noch der fast 30 Meter hohe Bergfried und ein Teil der Fassade des Palas mit drei romanischen Biforienfenstern erhalten ist.
  • Die Pfarrkirche dell‘ Assunta (1509 – 16) ist ein Zentralbau im Stil der Frührenaissance, der den Einfluss Bramantes nicht verleugnen kann. Der Chor wurde 1827 barock verlängert.
  • Im Ortsteil Vengore erhebt sich ein mächtiger gotischer Wehrturm, der zum Schutz der Stadt Acqui im 14. Jahrhundert errichtet wurde.
  • In der Friedhofskirche von Vengore, San Giovanni Battista, hat sich der umfangreichste gotische Freskenzyklus der Langhe erhalten. Sie wurden Ende des 15. Jahrhunderts von einem anonymen Maler, der als Meister von Roccaverano bezeichnet wird, geschaffen.[3]

Typische Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort hat dem Robiola di Roccaverano seinen Namen gegeben, einem Frischkäse aus roher Ziegenmilch, der durch das Herkunftssiegel DOP geschützt ist. Zur Erhaltung des Käses wurde der erste Förderkreis von Slow Food gegründet.[4] Die Beeren der Rebsorten Spätburgunder und/oder Chardonnay dürfen zum Schaumwein Alta Langa verarbeitet werden. Bei Roccaverano werden auch Reben der Sorte Barbera für den Barbera d’Asti, einen Rotwein mit DOCG Status, sowie für den Barbera del Monferrato angebaut.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am ersten Sonntag im Juni findet auf dem Platz zwischen Kirche und Burgruine Il Polentone statt, bei dem verschiedene Köche ihre Polentarezepte servieren.
  • Auf der Fiera Carrettesca am letzten Sonntag im Juni werden Produkte rund um den Robiola präsentiert.
  • Mitte August findet an zwei Abenden die Cena sotto le stelle (Abendessen unter den Sternen) statt, bei der Spezialitäten der Langhe serviert werden und anschließend getanzt wird.
  • Auch bei der Mostra Caprina (Ziegenschau) am ersten Sonntag im September dreht sich alles um Essen und Käse.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leinberger, Pippke, DuMont Kunst-Reiseführer Piemont und Aostatal, Köln 1999, ISBN 3-7701-4741-3
  • Heinz Schomann, Reclams Kunstführer Italien Band 1,2, Stuttgart 1982, ISBN 3-15-010305-3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Roccaverano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. ISTAT
  3. Piemont – Langhe und Roero, Hügel der Mühen und der Feste, Beccaria, Grimaldi, Pregliasco (Hrsg.), Omega Edizioni, Turin 1998, S. 80.
  4. www.nzzfolio.ch Dezember 2002 ab dem 8. Absatz, Robiola