St. Jakob in Haus
St. Jakob in Haus
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Kitzbühel | |
Kfz-Kennzeichen: | KB | |
Fläche: | 9,60 km² | |
Koordinaten: | 47° 30′ N, 12° 34′ O | |
Höhe: | 855 m ü. A. | |
Einwohner: | 837 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6392 | |
Vorwahl: | 05354 | |
Gemeindekennziffer: | 7 04 15 | |
NUTS-Region | AT335 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorf 2 6392 St. Jakob in Haus | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Wallner (Wir für St. Jakob) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (11 Mitglieder) |
||
Lage von St. Jakob in Haus im Bezirk Kitzbühel | ||
St. Jakob in Haus im Sommer | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Jakob in Haus[1] ist eine Gemeinde mit 837 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Kitzbühel in Tirol (Österreich).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Jakob in Haus ist die kleinste Gemeinde des Bezirks Kitzbühel und liegt im Pillerseetal, das von Fieberbrunn abzweigt.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die fast zehn Quadratkilometer große Gemeinde umfasst neben dem kleinen Haufendorf mit der Dorfkirche mehrere Weiler, von denen Moosbach und Mühlau zu größeren Siedlungen herangewachsen sind. Dazu kommen noch zahlreiche Einzelhöfe in Streulage.
Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kitzbühel.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Ulrich am Pillersee | ||
Fieberbrunn |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Jakob in Haus wurde 1308 mit der Bezeichnung „zue sant Jacob hintz Haus“ erstmals urkundlich erwähnt, das Gebiet war jedoch bereits im 10. Jahrhundert besiedelt. Die Gemeinde gehörte zum Teil der Hofmark Pillersee und zählte unter anderem zu den Besitztümern des Benediktinerklosters Rott, das nördlich von Rosenheim liegt. Die Hofmark „Bileresse“ wurde in einer Bestätigungsurkunde von Papst Eugen III. im Jahre 1151 genannt.[2] Diese Hofmark war ein geschlossenes Gebiet, das die heutigen Pillerseegemeinden (außer Waidring) umfasste.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das starke Bevölkerungswachstum von St. Jakob beruht sowohl auf einer positiven Geburtenbilanz als auch auf einer positiven Wanderungsbilanz.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche St. Jakob in Haus: Die Pfarrkirche hl. Jakobus der Ältere wurde vermutlich im Jahre 1273 erbaut und 1308 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Als im Jahre 1689 eine Lawine die Kirche bis auf die Grundmauern zerstörte, errichtete man sie wieder am selben Platz. Die Figuren aus der Erbauungszeit stammen von Georg Faistenberger, das Altarbild Auferstehung Jesu Christi von Ignaz Faistenberger und die Deckenmalerei von Johann Endfelder.
- Geburtshaus des Uhrmachers und Erfinders Christian Reithmann im Ortsteil Moosbach[4]
- Jakobskreuz: ein knapp 30 m hohes begehbares Gipfelkreuz auf der Buchensteinwand[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 26 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden zehn im Haupt-, fünfzehn im Nebenerwerb und einer von einer juristischen Person geführt. Die Haupterwerbsbauern bewirtschafteten mehr als drei Viertel der Flächen.[6] Im Produktionssektor waren 29 Erwerbstätige beschäftigt, im Dienstleistungssektor 74.[7]
Berufspendler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 lebten 377 Erwerbstätige in St. Jakob. Davon arbeiteten achtzig in der Gemeinde, mehr als drei Viertel pendelten aus.[8]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anzahl der Übernachtungen in der Gemeinde stieg von 71.000 im Jahr 2010 auf 79.000 im Jahr 2019. Der stärkste Monat ist der Februar, die Sommersaison ist schwächer als die Wintersaison.[9]
- Sommer: Wanderungen
- Winter: Schigebiete Pillersee und Buchensteinwand (erschlossen durch Lifte von St. Jakob und Hochfilzen)
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat insgesamt 11 Mitglieder.
Partei | 2022[10] | 2016[11] | 2010[12][13] | 2004[14] | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
% | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
Wir für St. Jakob (WIR) | 48,65 | 6 | ||||||
Für die Hauserinnen und Hauserer (FDHH) | 38,05 | 4 | ||||||
Gemeinsam für Haus (GFH) | 13,31 | 1 | ||||||
Für St. Jakob - Bürgermeisterliste Leo Niedermoser | 100 | 11 | 55,27 | 6 | ||||
Franz Reiter Bürgermeisterliste | 44,73 | 5 | ||||||
Für St. Jakob, Liste Leonhard Niedermoser | 56,17 | 6 | ||||||
Hauserer Bürgermeisterliste | 43,83 | 5 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1992–2003 Franz Reiter (SPÖ)
- 2003–2022 Leonhard Niedermoser (Bürgermeisterliste Leo Niedermoser)[15]
- seit 2022 Franz Wallner (Wir für St. Jakob)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Grün ein schwarzer Flachsparren über drei goldenen Muscheln.[16]
Das Gemeindewappen wurde 1977 verliehen. Die Muscheln als Attribut des hl. Jakob stehen für den Patron und Namensgeber der Gemeinde. Der Sparren symbolisiert den Gegendnamen Haus.[17]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Reithmann (1818–1909), Uhrmacher, Erfinder des Viertaktmotors
- Berthold Niedermoser (1910–1996), Zisterzienser und Abt von Schlierbach
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 70415 – St. Jakob in Haus. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt in der Liste der Tiroler Gemeinden in der Anlage der Tiroler Gemeindeordnung 2001; abgerufen am 11. April 2012 und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 72, Nr. 464.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde St. Jakob, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Geschichte St. Jakob. Abgerufen am 28. Februar 2012.
- ↑ Website der Bergbahn Pillersee ( vom 9. März 2014 im Internet Archive)
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde St. Jakob in Haus, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde St. Jakob in Haus, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde St. Jakob in Haus, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Jakob in Haus, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde St. Jakob in Haus. Land Tirol, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2016. Land Tirol, abgerufen am 30. September 2021.
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2010. Land Tirol, abgerufen am 30. September 2021.
- ↑ Gemeinderatswahl 2010. Gemeinde St. Jakob im Haus, abgerufen am 30. September 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2004. Land Tirol, abgerufen am 30. September 2021.
- ↑ Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 8. November 2022.
- ↑ Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 47/1977. (Digitalisat)
- ↑ Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 34.