Sendeturm Söhrewald

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Sendeturm Söhrewald
Bild des Objektes
Datei:Sendeturm Söhrewald.jpg
Basisdaten
Ort: Söhrewald
Land: Hessen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 485 m ü. NHN
Koordinaten: 51° 13′ 26″ N, 9° 36′ 36,7″ O
Verwendung: Fernmeldeturm
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Turmdaten
Bauzeit: 1962–1963
Betriebszeit: seit 1963
Gesamthöhe: 148 m
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich: UKW-Sender
Sendetyp: Richtfunk
Positionskarte
Sendeturm Söhrewald (Hessen)
Sendeturm Söhrewald (Hessen)
Sendeturm Söhrewald
Lokalisierung von Hessen in Deutschland

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sendeturm Söhrewald ist ein ehemaliger Grundnetzsender für Fernsehen. Er befindet sich zwischen den Gemeinden Wellerode und Eschenstruth südöstlich von Kassel. Bei ihm handelt es sich um einen 148 Meter hohen Typenturm, der 1962 bis 1963 erbaut wurde. Er gehört zum seltenen Typ D, von dem nur fünf Exemplare gebaut wurden. Der obere Teil des Turms wurde 2006 abgetragen.[1][2]

Bis 1986 wurden von hier die Programme ZDF und Hessen 3 zur Versorgung Nordhessens ausgestrahlt. Nach dem Neubau des Fernmeldeturms Habichtswald und der Aufschaltung beider Programme auf dem Hohen Meißner waren diese Frequenzen überflüssig, sodass sie an die Privatsender RTL Television und Sat.1 abgegeben wurden. Der Sender Söhrewald wurde nach der Umstellung der Ausstrahlung von analog auf das DVB-T-System nicht weiterbetrieben. Mit der Einführung von DVB-T2 HD für die terrestrische Verbreitung von Fernsehprogrammen wurde der Standort für die stadtnahe Versorgung des Raumes Kassel reaktiviert.

Frequenzen und Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Digitales Fernsehen (DVB-T2)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 8. November 2017 wurde der Regelbetrieb von DVB-T2 HD in Nordhessen aufgenommen. Es werden die Programme der ARD (hr-Mux), des ZDF sowie das kommerzielle Angebot von freenet TV (in Irdeto verschlüsselt) im HEVC-Videokodierverfahren und in Full-HD-Auflösung gesendet. Die DVB-T2 HD-Ausstrahlungen vom Sender Kassel-Söhrewald sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.

Alle kursiv dargestellten Sender sind verschlüsselt und nur über die DVB-T2 HD-Plattform freenet TV empfangbar.

Kanal Fre­quenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
An­tennen­dia­gramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polari­sation
hori­zontal (H) /
vertikal (V)
Modu­lations­ver­fahren FEC Guard­inter­vall Bitrate 
(MBit/s)
Gleichwellennetz (SFN)
46 674 ARD Digital (hr) 10 D V 64-QAM 
(16k-Modus)
1/2 19/128 18,34 Kassel-Söhrewald, Hoher Meißner, Habichtswald
29 538 ARD regional (hr) Nord 10 D V 64-QAM 
(16k-Modus)
3/5 19/128 22,00 Kassel-Söhrewald, Hoher Meißner, Habichtswald, Rimberg
35 586 Substream 0:

ZDF

(ZDFmobil)

Substream 1: MEDIA BROADCAST

Substream 0:

Substream 1:

10 D V 64-QAM 
(16k-Modus)
3/5 19/128 22,00 Kassel-Söhrewald, Hoher Meißner, Habichtswald, Göttingen/Espol
28 530 MEDIA BROADCAST

(RTL Group)

10 D V 64-QAM 
(32k-Modus)
2/3 1/16 27,6 Kassel-Söhrewald, Habichtswald
25 506 MEDIA BROADCAST

(ProSiebenSat.1 Media)

10 D V 64-QAM 
(32k-Modus)
2/3 1/16 27,6 Kassel-Söhrewald, Habichtswald
48 690 MEDIA BROADCAST Substream 0:

Substream 1:

  • freenet.TV Info
  • ssu (System Software Update service)
10 D V 64-QAM 
(32k-Modus)
2/3 1/16 27,6 Kassel-Söhrewald, Habichtswald

Ehemaliges Analoges Fernsehen (PAL)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Umstellung auf DVB-T in Nordhessen am 29. Mai 2006 fand vom Sendeturm Söhrewald keine Ausstrahlung von Fernsehsignalen mehr statt. Zuvor wurde in analogem PAL Folgendes gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
35 583,25 RTL Television 200 ND H
42 639,25 Sat.1 200 ND H

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Söhrewald 1984", S. 146 und "650 Jahre Wellerode 1351-2001", S. 155 (Luftfoto vom Fernsehturm), Th. Hans-Dieter Scholz: "Söhrewald von A-Z", Band 1, S. 96.
  2. Hans-Ulrich WERNERs „Vom Bauerndorf zur Pendlersiedlung. Ein Beitrag zu Bau- und Bevölkerungsgeschichte von Wellerode“, in: Söhrewald 1984, S. 225–267