„Smartphone“ – Versionsunterschied

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Smartphones können durch folgende Merkmale von klassischen Mobiltelefonen, PDAs und [[Electronic Organizer]]n unterschieden werden:
Smartphones können durch folgende Merkmale von klassischen Mobiltelefonen, PDAs und [[Electronic Organizer]]n unterschieden werden:


* Smartphones sind in Konstruktion und Bedienung nicht für das Telefonieren optimiert, sondern sollen die komfortable Bedienung einer breiteren Palette von Anwendungen ermöglichen. Typische Merkmale sind daher vergleichsweise große und hochauflösende Bildschirme, alphanumerische Tastaturen und/oder [[Touchscreen]]s.
* Smartphones sind in Konstruktion und Bedienung nicht für das Telefonieren optimiert, sondern sollen die komfortable Bedienung einer breiteren Palette von Anwendungen ermöglichen. Typische Merkmale sind daher vergleichsweise große und hochauflösende Bildschirme, und grüne Tupfen!


* Smartphones verfügen meist über ein [[Betriebssystem]] mit offengelegter [[Programmierschnittstelle|API]] (siehe [[Smartphone#Betriebssysteme|Abschnitt ''Betriebssysteme'']]). Es ermöglicht dem Benutzer, Programme von Drittherstellern zu installieren. Mobiltelefone haben im Gegensatz dazu meist eine vordefinierte Programmoberfläche, die nur begrenzt, z. B. durch [[MIDP|Java-Anwendungen]], erweitert werden kann.
* Smartphones verfügen meist über ein [[Betriebssystem]] mit offengelegter [[Programmierschnittstelle|API]] (siehe [[Smartphone#Betriebssysteme|Abschnitt ''Betriebssysteme'']]). Es ermöglicht dem Benutzer, Programme von Drittherstellern zu installieren. Mobiltelefone haben im Gegensatz dazu meist eine vordefinierte Programmoberfläche, die nur begrenzt, z. B. durch [[MIDP|Java-Anwendungen]], erweitert werden kann.

Version vom 26. September 2011, 11:01 Uhr

Smartphone

Ein Smartphone [ˈsmɑːtˌfəʊn] ist ein Mobiltelefon, das mehr Computerfunktionalität und -konnektivität als ein herkömmliches fortschrittliches Mobiltelefon zur Verfügung stellt. Aktuelle Smartphones lassen sich meist über zusätzliche Programme (sogenannte Apps) vom Anwender individuell mit neuen Funktionen aufrüsten. Ein Smartphone kann auch als ein kleiner transportabler Computer (PDA) mit zusätzlicher Funktionalität eines Mobiltelefons verstanden werden.

Grundlagen

Smartphones können durch folgende Merkmale von klassischen Mobiltelefonen, PDAs und Electronic Organizern unterschieden werden:

  • Smartphones sind in Konstruktion und Bedienung nicht für das Telefonieren optimiert, sondern sollen die komfortable Bedienung einer breiteren Palette von Anwendungen ermöglichen. Typische Merkmale sind daher vergleichsweise große und hochauflösende Bildschirme, und grüne Tupfen!
  • Smartphones verfügen meist über ein Betriebssystem mit offengelegter API (siehe Abschnitt Betriebssysteme). Es ermöglicht dem Benutzer, Programme von Drittherstellern zu installieren. Mobiltelefone haben im Gegensatz dazu meist eine vordefinierte Programmoberfläche, die nur begrenzt, z. B. durch Java-Anwendungen, erweitert werden kann.
  • Smartphones verfügen oft über unterschiedliche Sensoren, die in klassischen Mobiltelefonen seltener zu finden sind. Hierzu zählen insbesondere Bewegungs-, Lage-, Magnetfeld-, Licht- und Näherungssensoren sowie GPS-Empfänger.

Durch diese Merkmale bieten Smartphones die Grundlagen zur mobilen Büro- und Datenkommunikation in einem Gerät. Der Benutzer kann Daten (wie Adressen, Texte und Termine) über die Tastatur oder einen Stift erfassen und zusätzliche Software selbst nachinstallieren. Die meisten Geräte verfügen darüber hinaus noch über Digitalkameras.

Die bei PDAs z. B. zur Synchronisierung üblichen Verbindungsarten wie WLAN, Bluetooth, Infrarot oder die USB-Kabelverbindung werden durch die aus dem Handy-Bereich üblichen Verbindungsprotokolle wie GSM, UMTS (und HSDPA), GPRS und beispielsweise auch HSCSD ergänzt.

So ist es beispielsweise möglich, unterwegs neben der Mobiltelefonie auch SMS, MMS, E-Mails sowie, bei modernen Geräten, Videokonferenzen per UMTS oder Internet-Telefonie (VoIP) mit WLAN über Internet-Zugriffspunkte zu nutzen. Theoretisch können damit neben Videostreamings aus dem Internet (z. B. über WLAN) auch Fernsehprogramme über DVB-H und mit entsprechender Hardware auch DVB-T empfangen werden.[1]

Ein weiteres Beispiel ist die eingebaute oder optionale Java-Unterstützung (auf CLDC- oder MIDP-Basis) – Mobiltelefone gelten als eine der populärsten Anwendungen von Embedded Java.

Geschichte

Vorreiter der Smartphone-Systeme war PEN/GEOS 3.0 des Herstellers GeoWorks im weltweit ersten Smartphone, der Nokia Communicator-Serie. Nokia wechselte später auf einen anderen Prozessor für die Communicator-Reihe 92x0, 9300, 9300i und 9500 und bildete hierzu eine Allianz mit Psion und dessen EPOC-System, um Symbian OS zu entwickeln. Wenig bekannt ist, dass Palm, der spätere Entwickler des Palm OS, seinen ersten Software-Marktauftritt innerhalb von PEN/GEOS 2.0, der frühen PDAs Zoomer und HP Omnigo 100/120 hatte.

Vor- und Nachteile gegenüber Einzelgeräten

Die wesentlichen Vorteile einer Kombination von Handy, PDA, PMT, Kamera: Man muss nur noch ein Gerät mit sich führen. Es muss nur noch ein Akkuladestand überwacht werden und es erübrigt sich, z. B. Adressdaten sowohl im Handy als auch im PDA oder PMT parallel verwalten bzw. synchronisieren zu müssen. Als entscheidender Vorteil zeichnet sich jedoch die hochgradige Integration von Diensten und Anwendungen insbesondere über das Internet ab, mit der Kommunikation und Interaktion / Datenaustausch sowohl eine hohe Bandbreite von Nutzungsmöglichkeiten wie auch Qualität erreichen, die mit Einzelgeräten nicht umsetzbar wäre. So haben Smartphones mit einem hohen Grad mobiler Nutzung erheblich zum Erfolg Sozialer Netzwerke (Social Media) beigetragen. Ein weiteres gutes Beispiel hierfür ist Satellitennavigation, bei der der Markttrend von PDA/Smartphone über PNA wieder zurück auf das Smartphone geht. Diese Entwicklung geht neben der deutlich steigenden Verbreitung von Smartphones vor allem einher mit der steigenden Leistungsfähigkeit mobiler Betriebssysteme. Beides trägt dazu bei, dass insbesondere auch technologische Neuerungen im Vergleich zu Einzelgeräten zunehmend oder ausschließlich auf Smartphones Einzug finden, wie z.B. neue Display-Technologien (AMOLED, Retina, Gorilla Glass), NFC (Near Field Communication) und Anwendungsgebiete wie Mobile Payment / Mobile Commerce oder Augmented Reality, die entweder integrierte Lösungen bedingen oder erst damit ihre volle Funktionsvielfalt nutzbar machen lassen.

Nachteile sind:

  • Manche Benutzer sind durch die Vielzahl der Einstellungs- und Anwendungsmöglichkeiten überfordert.
  • Es müssen häufig Kompromisse eingegangen werden. Kombigeräte können die meisten Aufgaben nicht so gut erledigen wie spezialisierte Geräte. Beispielsweise erreichen integrierte Digitalkameras nicht die Aufnahmequalität einer reinen Digitalkamera. Auch ist die Handhabung der einzelnen Funktionen weniger ergonomisch als bei spezialisierten Geräten.
  • Die heutige Akku-Technologie stößt bei intensiver Nutzung der integrierten energiehungrigen Dienste wie Bluetooth, WLAN und GPS oder durch die Digitalkamera schnell an ihre Grenzen.
  • Durch die Erweiterbarkeit des Systems und die Möglichkeit, Software selbst installieren zu können (Apps), besteht grundsätzlich eine Anfälligkeit auch für Schadsoftware wie Computerviren, Trojaner etc.

Merkmale

Dank einer immer größer werdenden Funktionsfülle lassen sich moderne Smartphones je nach Ausstattung u. a. nutzen als:

Ausführungen

Smartphones sind in unterschiedlichen Bauformen verfügbar, die sich nicht klar voneinander abgrenzen lassen. Ein häufiges Merkmal ist eine QWERTZ-Tastatur, die entweder eingeklappt bzw. eingeschoben werden kann (bspw. Samsung F700 Qbowl) oder typischerweise fest an der Gerätefront angeordnet ist (bspw. Nokia E61i). Letztere Bauform wird auch als Q-Smartphones (Q = Qwertz oder Qwerty) bezeichnet. Als weiteres Merkmal besitzen Smartphones häufig einen Touchscreen und lassen sich ähnlich einem PDA bedienen. Während einige Geräte (bspw. Apple iPhone) komplett auf die Bedienung mit den Fingern ausgelegt sind (diese Bauform wird auch als Touch-Phone bezeichnet), sind bei anderen Geräten viele Funktionen zusätzlich mit einem Eingabestift bedienbar (bspw. Sony Ericsson P1i). Zusätzlich verfügen Smartphones häufig über WLAN und GPS.

Verschiedene Smartphones

Betriebssysteme

Marktanteile laut Gartner Inc. für das Jahr 2011 (Verkäufe bis 04/11)[2]
Hersteller Prozent
Symbian
  
19,2 %
Android
  
38,5 %
RIM
  
13,4 %
Apple iOS
  
19,4 %
Windows Mobile
  
5,6 %
Diverse
  
3,9 %
Marktanteile laut Gartner Inc. für das Jahr 2010 (Verkäufe)[3]
Hersteller Prozent
Symbian
  
37,6 %
Android
  
22,7 %
RIM
  
16,0 %
Apple iOS
  
15,7 %
Windows Mobile
  
4,2 %
Linux (ohne Android)
  
2,1 %
Diverse
  
1,7 %
Marktanteile laut Gartner Inc. für das Jahr 2009 (Verkäufe)[4]
Hersteller Prozent
Symbian
  
46,9 %
Android
  
3,9 %
RIM
  
19,9 %
Apple iPhone OS
  
14,4 %
Windows Mobile
  
8,7 %
Linux (ohne Android)
  
4,6 %
Diverse
  
1,5 %

Am Markt haben sich aktuell mehrere Betriebssysteme für Smartphones etabliert:

Da Smartphones komplexer sind als einfache Mobiltelefone, kann ein Smartphone als ein System bestehend aus unterschiedlichen, miteinander vernetzten Geräten betrachtet werden statt als ein einzelnes Gerät. Insbesondere das Mobilfunk-Modul bzw. -Modem ist dabei auch nur eines von vielen Geräten und hat daher zum Teil eine eigene Firmware und operiert in gewissem Maße unabhängig vom Rest des Systems, so etwa beim Apple iPhone oder bei den Android-Geräten, wo es als Baseband bezeichnet wird. [5] Gemessen an weltweiten Marktanteilen der Hersteller je Smartphone-Betriebssystem ergibt sich folgendes Bild.[6]

Vertriebswege Anwendungssoftware

Mit den Smartphones haben einige der Hersteller Mobiler Betriebssysteme eigene Ökosysteme entwickelt zur Vermarktung der für die jeweilige Plattform entwickelten Anwendungssoftware (Apps). Diese Apps werden über eine jeweilige zentrale Vertriebsplattform angeboten und können von dort kostenlos oder kostenpflichtig heruntergeladen werden. Die wichtigsten dieser zentralen Vertriebsplattformen sind:

Sofern die Hersteller ihr Mobiles Betriebssystem für externe Quellen zur Installation von Anwendungssoftware zugänglich halten (alle Anbieter außer Apple und Microsoft), gibt es darüber hinaus auch weitere, oft plattformübergreifende Angebote durch App-Shops verschiedener Anbieter im Internet sowie die Möglichkeit des direkten Bezugs auf den Webseiten der Entwickler. Dabei werden die Apps entweder über einen PC heruntergeladen und über entsprechende Software bei Anbindung automatisch oder manuell auf das Smartphone installiert oder aber auch direkt (Over the air (OTA), über die Mobile Internetverbindung) auf das Smartphone geladen und installiert.

Sofern im Unternehmenseinsatz nicht auf interne IT- und Sicherheitsrichtlinien (Security Policies) weitestgehend verzichtet wird, kommen die vorgenannten Vertriebswege dort in der Regel nicht in Frage, sondern Apps werden durch einen Administrator zentral über Mobile Device Management (MDM) Lösungen dem Anwender zur Verfügung gestellt bzw. auch direkt auf sein Smartphone "gepusht" (automatisch installiert). Die Installation weiterer Apps durch den Anwender wird technisch unterbunden und verhindert.

Prozessor

Der Prozessor übernimmt wie in jedem Computersystem die anfallenden Rechenoperationen. Je nach Hersteller und Modell gibt es dabei große Leistungsunterschiede. Während ältere und einfachere Geräte nur relativ geringe Prozessor-Taktraten haben, können aktuelle Modelle über 1 GHz und mehr verfügen. Die meisten in Smartphones verbauten Prozessoren basieren auf lizenzierten Designs auf Basis der ARM-Architektur. In Nokias N-Serie haben Texas-Instruments-Prozessoren große Verbreitung gefunden. Diverse Geräte, darunter das N70, N80 und N90 sind mit dem Texas Instruments TI OMAP 1710 ausgestattet, der mit einer Taktrate von 220 MHz läuft. Mit besserer Ausstattung, insbesondere im Fotobereich, stieg auch der Bedarf für schnellere Prozessoren, so erhielten die Modelle Nokia N93 und N95, die beide hochauflösende Videos drehen und auch Fotos mit hoher Auflösung schießen, den TI OMAP 2420, ebenfalls von Texas Instruments, der über 330 MHz verfügt. Dadurch sind diese Geräte auch im Normalbetrieb deutlich schneller zu bedienen und qualifizierten sich zudem für Nokias mobile Spieleplattform N-Gage.

Über eine deutlich höhere Leistung verfügen Modelle von HTC. Sowohl im Touch Diamond, im Touch Pro als auch im Touch HD kommen Qualcomm-Prozessoren mit einer Taktfrequenz von 528 MHz zum Einsatz. Da HTC jedoch Windows Mobile als Betriebssystem einsetzt, welches auch mehr Ressourcen und Rechenleistung benötigt, bietet die höhere Prozessorleistung keinen großen Gewinn hinsichtlich der Arbeitsgeschwindigkeit. Noch höher ist die Prozessor-Geschwindigkeit von Apples iPhone, welches auch immer wieder für seine flüssige Bedienung gelobt wird. Seit den ersten Firmware-Updates ist bekannt, dass das iPhone mit 620 MHz getaktet wird. So laufen auch rechenintensive Funktionen wie Multi-Touch, ohne dass das Gerät dabei ins Stocken kommt und die Bedienung hakt.[7]

Die nach eigenen Angaben mit einer Taktfrequenz von 1 GHz bisher schnellsten in einem Smartphone verbauten Prozessoren haben (Februar 2010) das TG01 von Toshiba, das Anfang 2010 erschienene Google Nexus One, sowie das HTC HD2 und das HTC Desire mit einem 1 GHz Qualcomm-Snapdragon-Prozessor. Das Sony Ericsson XPERIA X10 wird ebenfalls mit einem 1-GHz-Prozessor betrieben. Inzwischen hat auch die Firma Hewlett Packard nachgerüstet und stellte mit dem HP Palm Pre 2 ein Smartphone mit einem 1-GHz-Prozessor vor. Weiterhin besitzt das Samsung Galaxy S I9000 einen 1 Ghz-Prozessor mit Namen Hummingbird. LG Electronics hat mit dem P990 Optimus Speed / 2X das erste Dual-Core-Smartphone veröffentlicht.

Anmerkung

Die ersten Nokia Communicator 9000 und 9110(i) benutzten das auf DOS basierte PEN/GEOS-Betriebssystem auf einer Intel-x86-kompatiblen Hardware-Plattform.

Einzelnachweise

  1. http://www.golem.de/0803/58374.html LG stellt DVB-T-Handy vor
  2. http://www.gartner.com/it/page.jsp?id=1622614
  3. http://www.gartner.com/it/page.jsp?id=1543014
  4. http://www.gartner.com/it/page.jsp?id=1543014
  5. Gartner Says Worldwide Mobile Phone Sales Grew 17 Per Cent in First Quarter 2010. Gartner Inc., 19. Mai 2010, abgerufen am 20. Juni 2010 (englisch).
  6. Canalys quarterly research highlights
  7. http://smartphones24.org/2008102091/ratgeber/glossar/definition-prozessor-cpu.html Definition Smartphone-Prozessor
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