Vachdorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 32′ N, 10° 32′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Schmalkalden-Meiningen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Dolmar-Salzbrücke | |
Höhe: | 320 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,89 km2 | |
Einwohner: | 744 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 98617 | |
Vorwahl: | 036949 | |
Kfz-Kennzeichen: | SM, MGN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 66 081 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Zella-Meininger Str. 6 98547 Schwarza | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Richard Korsch (CDU) | |
Lage der Gemeinde Vachdorf im Landkreis Schmalkalden-Meiningen | ||
Vachdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Schmalkalden-Meiningen im fränkisch geprägten Süden von Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke an.
Geografie
Vachdorf liegt zu beiden Uferseiten der Werra südöstlich von Meiningen an der B 89 (ca. 5 km) von der Anschlussstelle Meiningen Süd der A 71 in Richtung Hildburghausen.
Geschichte
Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 840 als Fachkedorp in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen erwähnt. Ausgestellt zu Ketzicha, dem heutigen Bad Kissingen, wird sie in der British Library in London aufbewahrt. Der Förderverein Kirchenburg Vachdorf e. V. bemüht sich seit 1998 um die Restaurierung der Kirchenburganlage. Vachdorf war ursprünglich möglicherweise ein befestigtes karolingisches Königsgut. Die befestigte Anlage liegt im heutigen Dorf mitten in der Werraniederung. 1230 wurde ein Konrad von Vachdorf als Dienstmann des Bischofs von Würzburg genannt. 1435 verpfändete der Würzburger Bischof die Orte Vachdorf und Leutersdorf an die Grafen von Henneberg-Schleusingen. Das Pfand wurde erst 1495 wieder eingelöst. 1542 kam Vachdorf als Teil der würzburgischen Exklave Meiningen im Tausch an die Grafen von Henneberg-Schleusingen. Nach deren Aussterben kam Vachdorf mit dem Amt Meiningen im Jahr 1583 an die Wettiner. Der Hutturm der Befestigungsanlage ist noch im Urzustand erhalten.[2]
Vachdorf war 1619–1665 von Hexenverfolgungen betroffen: 16 Personen, 14 Frauen und zwei Männer, gerieten in Hexenprozesse. Elf Frauen wurden hingerichtet, von vier Prozessen ist der Ausgang unbekannt. Letztes Opfer 1665 war Margaretha, Hans Bauers Frau.[3]
Von 1680 bis 1918 gehörte der Ort zum Herzogtum Sachsen-Meiningen und lag bis 1825 im Amt Meiningen und dann bis 1829 im Amt Maßfeld.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Vachdorf setzt sich aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
- CDU 3 Sitze
- Heimatverein 2 Sitze
- Freiwillige Feuerwehr 3 Sitze
(Stand: Kommunalwahl 2014)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Richard Korsch wurde am 6. Juni 2010 wiedergewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Der Hutturm der Vachdorfer Kirchenburg ist der letzte der vermutlich vier inneren Ecktürme. Der 1918 abgebrannte Turm wurde 2006 wieder aufgebaut. Er ist mit einer Höhe von 18,70 m das Wahrzeichen von Vachdorf. Der Hutturm wurde 88 Jahre lang wegen des fehlenden Hutes Hutzelturm genannt.
Naturdenkmäler
Oberhalb des Ortes nahe der Straße nach Marisfeld steht eine vom Heimatverein errichtete Schutzhütte am Krayenberg. Durch den steilen Felsabfall genießt man von dort einen Blick über Vachdorf und das mittlere Werratal.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Alle zwei Jahre findet Anfang Juli in Vachdorf ein großes Ökofest mit bis zu 20.000 Besuchern statt.
- Jedes Jahr am letzten Wochenende im Oktober ist Trachtenkirmes.
- 2011 war der 50. Karneval in Vachdorf (ein großer Umzug findet alle 5 Jahre statt, der letzte war 2011)
- Seit 1998 wird der Tag des offenen Denkmals durch den Förderverein Kirchenburg gestaltet.
Kulinarische Spezialitäten
- Ökomarkt Werratal[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch den Ort führt die Bundesstraße 89 von Meiningen in Richtung Themar. Vachdorf ist 5 km von der Autobahnabfahrt (A 71) Meiningen-Süd Richtung Hildburghausen entfernt. Vachdorf besitzt einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Eisenach–Lichtenfels.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze Jenzig-Verlag 2001 ISBN 3-910141-43-9 S.256/257
- ↑ Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes, über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Untermaßfeld 2012, S. 373f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Vachdorf, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 240-244.
- ↑ http://www.oekomarkt-vachdorf.de/