Veľký Šariš
Veľký Šariš | ||
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Wappen | Karte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Slowakei | |
Kraj: | Prešovský kraj | |
Okres: | Prešov | |
Region: | Šariš | |
Fläche: | 25,729 km² | |
Einwohner: | 6.759 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 263 Einwohner je km² | |
Höhe: | 269 m n.m. | |
Postleitzahl: | 082 21 | |
Telefonvorwahl: | 0 51 | |
Geographische Lage: | 49° 2′ N, 21° 12′ O | |
Kfz-Kennzeichen (vergeben bis 31.12.2022): |
PO | |
Kód obce: | 525405 | |
Struktur | ||
Gemeindeart: | Stadt | |
Gliederung Stadtgebiet: | 2 Stadtteile | |
Verwaltung (Stand: Oktober 2022) | ||
Bürgermeister: | Viliam Kall | |
Adresse: | Mestský úrad Veľký Šariš Námestie sväteho Jakuba 1 082 21 Veľký Šariš | |
Webpräsenz: | www.velkysaris.sk |
Veľký Šariš (deutsch Groß-Scharosch, ungarisch Nagysáros) ist eine Stadt der Ostslowakei mit 6759 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Sie ist die zweite Stadt des Okres Prešov im Prešovský kraj.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt befindet sich an der Torysa, im südöstlichen Teil der geomorphologischen Einheit Spišsko-šarišské medzihorie (wörtlich Zips-Scharoscher-Zwischengebirge), noch genauer in der Untereinheit Šarišské podolie (etwa: Scharoscher Tallandschaft). Neben dem bebauten Gebiet in der Niederung und den Flussterrassen der Torysa umfasst das Stadtgebiet auch umliegende Hügel wie Bikoš, Dúbrava, Okrúhliak, Šarišská hora sowie den 570 m n.m. hohen Andesithügel Šarišský hradný vrch mit der Ruine der Burg Scharosch (Šarišský hrad). Das Stadtzentrum liegt auf einer Höhe von 267 m n.m. und ist sieben Kilometer von Prešov, 13 Kilometer von Sabinov sowie 44 Kilometer von Košice entfernt.
Neben Veľký Šariš gehört auch der Ort Kanaš zur Stadt.
Nachbargemeinden sind Gregorovce im Norden, Fintice im Osten, Prešov im Südosten und Süden, Malý Šariš im Süden, Medzany im Westen und Šarišské Michaľany im Westen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist ein alter Siedlungsplatz, mit Besiedlung in der Altsteinzeit sowie Überresten von Siedlungen aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit, Hallstattzeit, Latènezeit, Zeit der Völkerwanderung und des frühmittelalterlichen Mährerreichs.[1]
Die heutige Stadt wurde zum ersten Mal 1217 als Sarus schriftlich erwähnt. Noch im 13. Jahrhundert kamen deutsche Ostsiedler in die Stadt. Am 28. Januar 1299 erließ Andreas III. eine Urkunde, die dem Ort Stadtrechte verlieh – mit Rechten und Freiheiten, die bereits seit 1271 in der benachbarten Zips galten. Ausschlaggebend für die wirtschaftliche Entwicklung im Hochmittelalter war die Lage an einem bedeutenden Handelsweg nach Polen sowie die Nähe der königlichen Burg Scharosch. Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt administratives Zentrum der Gespanschaft Scharosch. Wegen der Lage zwischen zwei größeren Handelszentren (Eperies und Bartfeld) und mangels anderer wirtschaftlicher Möglichkeiten stagnierte die Stadt und verlor bereits im 15. Jahrhundert ihre Privilegien.
Im 17. Jahrhundert war die Stadt Sitz der Familie Rákóczi, im 18. Jahrhundert der Familie Aspremont. Die Stadteinwohner waren als Gerber, Leineweber, Schuster und Tuchmacher bekannt. 1828 zählte man 378 Häuser und 2792 Einwohner. 1856 wurde in der Stadt eine Dampfmühle, 1863 eine Tuchfabrik gebaut.
Bis 1918 gehörte die im Komitat Scharosch liegende Stadt zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei. In der ersten tschechoslowakischen Republik waren die Einwohner vor allem als Landwirte und in der Dampfmühle beschäftigt, daneben gab es aber auch große Auswanderungswellen, insb. nach Österreich und in die Vereinigten Staaten.[1]
1967 wurde in Veľký Šariš eine Brauerei gegründet, dazu gab es eine Mühle sowie einen metallverarbeitenden Betrieb. Ein Teil der Einwohner pendelte zur Arbeit in die nahe Stadt Prešov.
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bedeutung des Stadtnamens ist nicht vollständig geklärt. Ungarische Historiker sehen den Ursprung im ungarischen Substantiv sár (= Schlamm, Sumpf) oder im Adjektiv sáros (= schlammig). Slowakische Historiker vermuten hingegen eine slawische oder vorslawische Grundform, allerdings bisher ohne befriedigende Erklärung.[2]
Bauwerke und Denkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ruine der Burg Scharosch
- dreischiffige römisch-katholische Jakobskirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, nach 1868 barockisiert und neu gewölbt
- Elisabethkapelle nahe des 1947 abgetragenen Rákóczi-Schlosses
- Kunigundenkapelle
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der bekannteste Betrieb der Stadt ist die Brauerei Pivovar Šariš in der Pivovarská (Brauereistraße), wo u. a. das auch in Deutschland bekannte Smädný Mních (durstiger Mönch) produziert wird, ein 12%iges Exportbier.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nahe Veľký Šariš passiert die Cesta I. triedy 68 („Straße 1. Ordnung“) von der polnischen Grenze und Stará Ľubovňa nach Prešov. Lokale Verbindungen bestehen nach Gregorovce, Medzany und Malý Šariš. Über die Anschlussstelle Prešov-sever besteht seit 2023 eine Anbindung an die Schnellstraße R4. Durch die Stadt verläuft die Bahnstrecke Kysak–Muszyna, mit einem Bahnhof an der Straße Staničná mit regelmäßigen Nahverkehrszügen nach Košice, Prešov, Sabinov und Lipany.
Partnerstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nyírtelek, Ungarn
- Grybów, Polen
- Rakoschyno, Ukraine[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Hochberger: Das große Buch der Slowakei. 5. ergänzte und erweiterte Auflage. Sinn, 2017, ISBN 978-3-921888-15-5, S. 118 (Unterlemma Großscharosch (Veľký Šariš) im Stichwort Eperies (Prešov)).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Miroslav Kropilák u. a.: Vlastivedný slovník obcí na Slovensku – III, VEDA, Bratislava 1978. S. 261–263 (Lemma Veľký Šaríś)
- ↑ Martin Štefánik, Ján Lukačka et al.: Lexikon stredovekých miest na Slovensku. Historický ústav SAV, 2010, ISBN 978-80-89396-11-5, Veľký Šariš, S. 294 (slowakisch, archive.org [PDF]).
- ↑ (slowakisch) siehe "O meste" "Partnerské Mestá", abgerufen am 16. Juli 2021