Wegeleben

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Wappen Deutschlandkarte
Wegeleben
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wegeleben hervorgehoben

Koordinaten: 51° 53′ N, 11° 10′ O

Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Harz
Verbandsgemeinde: Vorharz
Höhe: 98 m ü. NHN
Fläche: 51,78 km2
Einwohner: 2446 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 38828 (Rodersdorf, Wegeleben)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 039423
Kfz-Kennzeichen: HZ, HBS, QLB, WR
Gemeindeschlüssel: 15 0 85 365
Stadtgliederung: Kernstadt, 3 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 7,
38828 Wegeleben
Website: www.vorharz.net
Bürgermeister: René Kerl (CDU)
Lage der Stadt Wegeleben im Landkreis Harz
KarteBallenstedtBlankenburg (Harz)DitfurtFalkenstein/HarzGroß QuenstedtHalberstadtHarslebenHarzgerodeHederslebenHuyIlsenburg (Harz)NordharzOberharz am BrockenOsterwieckQuedlinburgSchwanebeckSelke-AueThaleWegelebenWernigerode
Karte

Wegeleben ist eine Stadt der Verbandsgemeinde Vorharz im Landkreis Harz östlich von Halberstadt in Sachsen-Anhalt (Deutschland).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Wegeleben fließt der Goldbach, der bei Wegeleben in die Bode mündet. Die Stadt ist Sitz der Verbandsgemeinde Vorharz. Der Kiessee liegt in der Nähe.

Wegeleben, Luftaufnahme (2019)

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Uhrzeigersinn, im Westen beginnend: Halberstadt (mit dem Ortsteil Emersleben), Schwanebeck (Ortsteil Nienhagen), Gröningen, Selke-Aue, Hedersleben, Ditfurt, Quedlinburg, Harsleben. Hohen Wedderstedt im Südosten ist heute wüst.

Die Verbindung zwischen Wegeleben und Schwanebeck ist ein nur wenige Meter breiter Schlauch. Dieser wurde über einen Gebietstausch geschaffen, da gemäß den Landesgesetzen Wegeleben und Schwanebeck nur als benachbarte Gemeinden die ehemalige Verwaltungsgemeinschaft Bode-Holtemme bilden konnten.[3]

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stadt Wegeleben (Am 1. November 1928 Vereinigung Gutsbezirk Wegeleben mit der Stadt Wegeleben)[4]
  • Ortsteile:
    • Adersleben (Eingemeindung am 20. Juli 1950).[5] Am 17. Oktober 1928 war der Gutsbezirk Adersleben in eine Landgemeinde umgewandelt worden.[6]
    • Deesdorf (Eingemeindung am 1. Februar 1974)[7]
    • Rodersdorf (Eingemeindung am 1. Mai 2001)[8]

Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sowjetischer Ehrenfriedhof mit den Grabstätten von 29 Kriegsgefangenen sowie Männern und Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden
  • Denkmal für die gefallenen Soldaten der deutschen Einigungskriege auf dem Marktplatz
  • Denkmal für den Ersten und Zweiten Weltkrieg in der Quedlinburger Straße, südlich des Stadtparks

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 entfielen die 14 Sitze des Stadtrats auf folgende Parteien und Wählergruppen. Die Wahlbeteiligung lag im Jahr 2019 bei 55,3 %.[9]

  • CDU: 35,65 %, 5 Sitze
  • FDP: 21,15 %, 3 Sitze
  • Wählergemeinschaft Rodersdorf: 15,57 %, 2 Sitze
  • Die Linke: 10,38 %, 2 Sitze
  • Einzelbewerber: 17,25 %, 4 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1990–1996 Werner Otto Willeke (CDU)
1996–2003 Thomas Kreutzer (CDU)
2003 – 08/2021 Hans-Jürgen Zimmer (CDU) (vorzeitiger Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen)[10]
seit 2021 René Kerl (CDU)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde am 5. Februar 1998 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „In Blau eine silberne Burg, mit gezinnter Mauer zwischen zwei Zinnentürmen; aus den Mauerzinnen wachsend der heilige Petrus in goldenem Gewand mit silbernem Haar und Bart sowie goldenem Nimbus, in der rechten Hand einen mit dem Bart nach oben rechts gekehrten goldenen Schlüssel haltend. Die Türme mit je zwei schwarzen Fensteröffnungen nebeneinander und je einem gezinnten Türmchen mit golden beknauftem roten Spitzdach und je einer schwarzen Fensteröffnung. In der offenen Toröffnung ein hochgezogenes goldenes Fallgatter, darunter schwebend ein silberner Schild mit schwarzem Balken.“[11]

Das Wappen von Wegeleben wurde bereits in einem Siegel aus dem Jahre 1354 verwendet. Es hat sich zwar in den darauffolgenden Jahren etwas verändert, aber sein ursprünglicher Inhalt blieb erhalten. Die Burg und das Wappen gehen auf die ca. im 11. Jh. erbaute Burg in Wegeleben und der Herrn von Wegeleben zurück. Der heilige Petrus ist der Schutzpatron der Kirche von Wegeleben.

Wappen der Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flagge der Stadt Wegeleben zeigt längs die Farben Blau und Weiß.[12] (Silber)

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche in Adersleben
St. Valentin (14. Jh.), Deesdorf, Sachsen-Anhalt, Altar (1693)

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Eulenturm – ein Stadttorturm aus dem 12.(?) Jahrhundert.

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Wegeleben liegt an zwei Bahnstrecken, der Bahnstrecke Halle–Vienenburg sowie der Bahnstrecke Magdeburg–Thale, auf denen Personenzüge von Abellio Rail Mitteldeutschland verkehren. Durch zwei Buslinien der Harzer Verkehrsbetriebe bestehen Verbindungen nach Halberstadt, Schwanebeck und Hedersleben.

Alte Zuckerfabrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zuckerfabrik Wiersdorff, Meyer & Co wurde 1873 in Wegeleben errichtet. Das Gut Adersleben errichtete eine 600-mm-spurige Feldbahn dorthin, Reste von ihr liegen auf dem Gutshof in Richtung Bodebrücke noch heute. Die Produktionsanlagen der Fabrik wurden 1945 als Reparationsleistung an die Sowjetunion demontiert. Viele Gebäude der Alten Zuckerfabrik stehen noch heute und werden für Wohn- und Gewerbezwecke genutzt[13].

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Wegeleben gibt es eine Grundschule, die nach Wilhelm Schmidt benannt ist.

Die Stadtbibliothek von Wegeleben befindet sich auf dem Kirchhof.[14]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen mit Bezug zur Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hella Brock (1919–2020), Musikpädagogin, Musikwissenschaftlerin und Edvard-Grieg-Forscherin, lebte hier ab 1945

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wegeleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2022 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Mitgliedsgemeinden Verbandsgemeinde Vorharz. In: Vorharz. Abgerufen am 23. Januar 2023.
  3. (siehe hierzu auch die grafische Darstellung auf der Titelseite des Amtsblatts der Verbandsgemeinde Vorharz)
  4. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 254.
  5. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
  6. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 231.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 327, 328.
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  9. Wahlergebnis der Wahl zum Stadtrat Wegeleben am 26. Mai 2019. (PDF; 495 kB) In: vorharz.net. 5. Juni 2019, abgerufen am 28. August 2019.
  10. Amtsblatt. (PDF) In: vorharz.net. 15. Juli 2021, abgerufen am 20. Oktober 2021.
  11. Hauptsatzung der Gemeinde § 2 Absatz 1
  12. Hauptsatzung der Gemeinde § 2 Absatz 2
  13. Reinhard Richter: Feldbahnen im Dienste der Landwirtschaft. Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2005, ISBN 3-933254-65-5, S. 74–78
  14. Franz Grohmann: Wegeleben auf dem Wege zum 40. Jahrestag unserer Deutschen Demokratischen Republik. Hrsg.: Stadt Wegeleben. Druckerei "Freundschaft" Halberstadt, Halberstadt Dezember 1988, S. 40–41.