Wörnersberg
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 34′ N, 8° 34′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Freudenstadt | |
Höhe: | 618 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,48 km2 | |
Einwohner: | 203 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72299 | |
Vorwahl: | 07453 | |
Kfz-Kennzeichen: | FDS, HCH, HOR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 37 072 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lindenweg 1 72299 Wörnersberg | |
Website: | woernersberg.de | |
Bürgermeister: | Reinhold Möhrle | |
Lage der Gemeinde Wörnersberg im Landkreis Freudenstadt | ||
Wörnersberg ist eine Gemeinde mit 203 Einwohnern im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg. Die Gemeinde ist die flächen- und einwohnerkleinste im Landkreis. Wörnersberg gehört zur Region Nordschwarzwald.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wörnersberg liegt etwa 18 Kilometer von der Kreisstadt Freudenstadt entfernt, eingebettet zwischen Wiesen und Wäldern im mittleren Schwarzwald in 600 bis 700 Metern Höhe. Etwa 56 Prozent der Gemarkung sind Waldfläche.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gemeinde Wörnersberg gehören das Dorf Wörnersberg und das Haus Reesenmühle.[2]
Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der östlichen Gemeindegrenze liegt das Landschaftsschutzgebiet Zinsbachtal. Wörnersberg liegt zudem im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichtlicher Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wörnersberg wurde im Jahre 1364 erstmals urkundlich erwähnt, 1487 wurde eine Kirche gebaut. Das Herzogtum Württemberg erwarb 1614 „halb Wörnersberg mit allen Gerechtigkeiten“. Die Teilung dauerte nicht lange, denn schon 1625 kaufte Württemberg auch die andere Hälfte des Dorfes mit fünf Bauern und eineinhalb Tagelöhnern. Bis ins frühe 19. Jahrhundert gehörte der Ort zum altwürttembergischen Amt Altensteig.
Bei der Umsetzung einer neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg wurde Wörnersberg 1812 dem Oberamt Freudenstadt zugeordnet. Die Verwaltungsreform von 1938 führte zur Zugehörigkeit zum Landkreis Freudenstadt. 1945 wurde Wörnersberg Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wörnersberg war kirchlich bereits vor der Reformation ein Filialort von Grömbach. Damit der Pfarrer von dort zur Gemeinde kam, mussten ihm die Wörnersberger ein Pferd zur Verfügung stellen und nach dem Gottesdienst ein Essen spendieren. Die früher selbstständige evangelische Kirchengemeinde Wörnersberg gehörte gemeinsam mit Grömbach und Garrweiler zunächst als Gesamtkirchengemeinde, dann seit 2019 als Evangelische Kirchengemeinde Grömbach-Wörnersberg[4] zum Kirchenbezirk Calw-Nagold der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Zur evangelischen Kirche gehört auch die 1980 gegründete Lebensgemeinschaft Wörnersberger Anker.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren war Wörnersberg Stand Ende 2010 die Gemeinde mit den im Schnitt jüngsten Einwohnern in Baden-Württemberg.[6] 2011 verlor der Ort diese Position an Riedhausen im Landkreis Ravensburg.[7]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reinhold Möhrle ist seit 1990 der Bürgermeister, er wurde zuletzt 2014 im Amt bestätigt.[8]
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Wörnersberg hat acht Mitglieder. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Der Gemeinderat besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Hoheitssymbole
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Wörnersberg führt ein Dienstsiegel, ein Wappen und eine Flagge.
Blasonierung: „In Gold (Gelb) auf grünem Hügel eine rote Kirche zwischen zwei grünen Tannen.“[9] | |
Wappenbegründung: Der Ort liegt auf einem flachen Höhenrücken des Schwarzwaldes. Inmitten des Dorfes steht die im Kern noch romanische, in spätgotischer Zeit und noch einmal im 19. Jahrhundert umgebaute Kirche, auf deren westlicher Giebelseite ein hölzerner Dachreiter sitzt. Seit der Reformation ist sie evangelische Filialkirche für Wörnersberg. Sie war einst eine vielbesuchte Wallfahrtskirche und besitzt heute noch einen gotischen Schnitzaltar. Das Wappen soll die geographische Lage der Gemeinde im Schwarzwald und die Dorfkirche symbolisieren.
Die Motive sind auf Wunsch der Gemeinde gewählt worden. Wappen und Flagge wurden der Gemeinde Wörnersberg durch das Innenministerium am 23. Februar 1960 verliehen. |
Haushalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Wörnersberg ist mit Stand vom 31. Dezember 2021 schuldenfrei.[10]
Evangelische Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirchen- und Altarweihe der ehemaligen Wallfahrtskirche Zu Unserer Lieben Frau in Wörnersberg im Jahre 1487 ist urkundlich bezeugt.[11][12] Zahlreiche Renovierungen und bauliche Veränderungen sind für 1687, das 19. und das 20. Jahrhundert belegt, zuletzt 1980. Aus dem 15. Jahrhundert ist ein spätgotischer Altarschrein mit Holzskulpturen (Paulus, Maria mit dem Kind, die Heiligen Wendelin und Sebastian) erhalten, der vermutlich aus einer Ulmer Bildhauerwerkstatt stammt. Ebenfalls aus der Erbauungszeit der Kirche stammen noch die beiden Glocken.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wörnersberg. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Freudenstadt (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 38). Karl Aue, Stuttgart 1858, S. 336–339 (Volltext [Wikisource]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 655
- ↑ Daten- und Kartendienst der LUBW
- ↑ Website der Evangelischen Kirchengemeinde Grömbach-Wörnersberg
- ↑ Lebenszentrum „Wörnersberger Anker“: Wo ein christlicher Lebensstil eingeübt wird, idea.de, Artikel vom 15. Juni 2020.
- ↑ Durchschnittsalter der Bevölkerung im Südwesten auf 42,8 Jahre angestiegen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 25. August 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2011; abgerufen am 28. Mai 2012 (Pressemitteilung Nr. 294/2011).
- ↑ Durchschnittsalter in Baden-Württemberg: 43 Jahre. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 30. August 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2012; abgerufen am 31. August 2012 (Pressemitteilung Nr. 283/2012).
- ↑ Zu den vergangenen 24 kommen weitere acht Jahre dazu. Schwarzwälder Bote, 13. April 2014
- ↑ Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 11. März 2024
- ↑ 95 Gemeinden im Südwesten ohne Schulden. Baden-Württemberg: Durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinden bei 1 355 Euro. In: statistik-bw.de. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 29. August 2022, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Emil Haag und Oswald Heinzelmann: Die Evangelische Kirche in Wörnersberg; hg. Ev. Kirchengemeinde Wörnersberg 1980 (Typoskript)
- ↑ Werther Schneider und Brigitte Schneider: Kirchen in und um Nagold; hg. Ev. Kirchenbezirk Nagold, Tübingen 1993, Seite 46 f