Zirkel (Sternbild)

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Sternbild
Zirkel
Astronomischer Name Circinus
Genitiv Circini
Kürzel Cir
Rektaszension 13384313h 38m 43s bis 15302215h 30m 22s
Deklination 1296272−70° 37′ 28″ bis 1447389−55° 26′ 11″
Fläche 93,353 deg²
Rang 85
Voll­stän­dig sicht­bar 19,6° N bis 90° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europa Nicht beobachtbar
Anzahl der Sterne heller als 3 mag 0
Hellster Stern (Größe) Alpha Circini (3,19 mag)
Meteorströme

keine

Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Quellen IAU

Der Zirkel (in der Erstbezeichnung französisch compaslateinisch / fachsprachlich Circinus) ist ein Sternbild des Südhimmels.

Das Sternbild Circinus, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann

Der Zirkel ist ein unauffälliges Sternbild, bestehend aus einer Gruppe von Sternen, von denen nur einer die 3. Größenklasse erreicht.

Durch das Sternbild zieht sich das helle Band der Milchstraße. Von Europa aus ist es nicht beobachtbar.

Der „Zirkel“ gehört zu den Sternbildern, die der französische Astronom Nicolas Louis de Lacaille im 18. Jahrhundert einführte.[1]

Stern Name Größe Distanz (Lj) Spektralklasse
α Alpha Circini 3,19m 54 F0
β 4,07m 80 A3 V
γ 4,08m 500 A5 V
ε 4,85m
δ 5,04m 2500 O9 + B1
θ 5,08m
η 5,16m
ζ 6,09m

β Circini ist ein 80 Lichtjahre entfernter Stern der Spektralklasse A3.

System Größen Abstand
α 3,4m/8,6m 16"
δ 5,1m/5,7m 243"

α Circini, der hellste Stern im Zirkel, ist ein Doppelsternsystem. Bereits mit einem kleineren Teleskop kann das System in Einzelsterne aufgelöst werden.

δ Circini ist ein extrem leuchtstarkes Doppelsternsystem in 2500 Lichtjahren Entfernung. Es besteht aus zwei etwa gleich hellen Sternen der Spektralklassen O9 und B1. Das System weist von der Erde aus einen weiten Abstand von 243 Bogensekunden auf und kann bereits im Prismenfernglas als Doppelstern erkannt werden.

NGC sonstige Größe Typ Name
5315 9,8m Planetarischer Nebel
5823 7,9m Offener Sternhaufen

Im Zirkel findet man den Offenen Sternhaufen NGC 5823 sowie die Circinusgalaxie (ESO 97-G13).

Commons: Zirkel (Sternbild) – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. Die Erstbeschreibung der Beobachtung ist publiziert in: Sur les étoiles nébuleuses du ciel Austral, in: Memoires Academie Royale des Sciences 1755, 194-199, hier 198 (Nr. III.9), Digitalisate bei Google Books: [1], [2], [3], [4], [5], [6]; engl. Übers., zusätzliche Übersicht; Überprüfungen der Beobachtungen folgten u. a. von Dunlop 1828, Auwer 1862 u. a.m. vgl. die Übersichten: [7], [8]. Beschreibung der dem Sternbild von Lacaille zugeordneten Einzelsterne auch in: Lacaille: A catalogue of 9766 stars in the southern hemisphere, S. 147.151-153 (Nr. 5846, 6012, 6059, 6093) (Digitalisat bei Google Books). Die Einführung der Sternbildbezeichnungen dann in: l'Abbé De La Caille: Table des ascensions droites et des déclinaisons apparentes des Étoiles australes renfermées dans le tropique du Capricorne, observées au cap de Bonne-espérance, dans l'intervalle du 6 Août 1751, au 18 Juillet 1752, in: Mémoires Académie Royale des Sciences pour 1752, Paris 1756, 539-592, dort 589 und in der Sternkarte (Planisphère contenant les Constellations Célestes) nach S. 590, Digitalisat der BNF Paris. Während hier die französische Bezeichnungen gebraucht werden, setzt Lacaille in der Zweitauflage latinisierte Namen ein: N. L. de Lacaille: Coelum australe stelliferum, Paris 1763, Digitalisat ETH Zürich und bei Google Books, Auszug der Abbildung bei der BNF. Die Sternkarte wurde (mit den französischen Sternnamen) übernommen in den weitverbreiteten Sternatlas von Jean Nicolas Fortin (Atlas Céleste, Paris 1776, Digitalisat bei Google Books, Auszug; Auszüge der Auflage Paris 1795: [9], [10]) und auch verwendet von Denis Diderot / Jean-Baptiste le Rond d’Alembert: Recueil de Planches de l'Encyclopédie par ordre de matieres, t. 7 p. 3, Paris - Liège 1789.