Wolfsthal
Wolfsthal
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Bruck an der Leitha | |
Kfz-Kennzeichen: | BL | |
Fläche: | 21,76 km² | |
Koordinaten: | 48° 8′ N, 17° 0′ O | |
Höhe: | 150 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.245 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2412 | |
Vorwahlen: | 0 21 65 | |
Gemeindekennziffer: | 3 07 28 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 42 2412 Wolfsthal | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Gerhard Schödinger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (15 Mitglieder) |
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Lage von Wolfsthal im Bezirk Bruck an der Leitha | ||
römisch-katholische Pfarrkirche | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Wolfsthal ist eine Gemeinde mit 733 Einwohnern im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich.
Geografie
Wolfsthal liegt im Industrieviertel (Viertel unter dem Wienerwald) in Niederösterreich. Im Norden grenzt Wolfsthal an die Donau. Zwischen der Ortschaft und dem Donauufer erstreckt sich ein breiter Auwald. Im Westen grenzt es an Hainburg an der Donau. Die Nachbargemeinden im Süden und Osten sind Hundsheim, Edelstal und Berg. An dieser Seite der Gemeinde erstrecken sich die Ausläufer der Hainburger Berge, die ebenfalls dicht bewaldet sind. Im Osten ist die Gemeinde von der Staatsgrenze zur Slowakei (Petržalka, einem Stadtteil von Bratislava) begrenzt.
Die Fläche der Gemeinde umfasst 21,77 Quadratkilometer. 48,31 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Geschichte
- 1083 – Erste urkundliche Erwähnung von Wolfsthal in der Chronik zu Göttweig, Wolfsthal wird Tochterpfarre von Hainburg. Ob der Ortsname von der Person "Wolf" oder vom Tier stammt, ist nicht restlos geklärt, eine Abstammung vom Tiernamen gilt als wahrscheinlich wie alte Gebietsbezeichnungen wie "Wolfsrüssel" oder "Wolfsbruck" vermuten lassen.
- 1400 – Eine jüdische Ansiedlung entsteht in Wolfsthal. Ein Tempel aus dieser Zeit ist in der Oberen Gasse im ehemaligen Forsthaus noch erhalten.
- 1529 – Der erste Türkenansturm bringt Zerstörung und Not über Wolfsthal und die Pottenburg.
- 1544 – Otto Wilhelm zu Walterskirchen und Hundsheim erwirbt die "Veste Wolfsthal" und die Pottenburg als sein Eigen. Beides ist auch heute noch im Besitz der Familie Walterskirchen.
- 1660 – Die alte, ursprünglich wahrscheinlich romanische Kirche wird erweitert, Kuppel und Chor gebaut.
- 1683 – Die Pest und der zweite Türkenansturm bringen wieder Verderben und Zerstörung nach Wolfsthal.
- 1710 – Wolfsthal wird Wallfahrtskirche, die beiden Seitenschiffe werden angebaut, der ursprünglich um die Kirche angeordnete Friedhof wird nach außerhalb des Ortes verlegt.
- 1742 – Erbauung einer Schule vor der jetzigen Kirche.
- 1805 – Der Einmarsch der Franzosen in Wolfsthal bringt ein weiteres Mal Not und Zerstörung.
- 1911 – Bau der Preßburgerbahn. Seit 1955 endet die Bahn in Wolfsthal.
- 1928 – Wolfsthal wird elektrifiziert.
- 1972 wurde Wolfsthal mit der Nachbargemeinde Berg zusammengelegt.
- 1996 wurden beide Gemeinde mittels Gemeinderatsbeschluss wieder getrennt und selbständig.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 750 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 711 Einwohner, 1981 723 Einwohner und im Jahr 1971 795 Einwohner.
Da mit dem Schengener Abkommen am 21. Dezember 2007 die Grenzkontrollen an der slowakischen Grenze wegfielen, erlebte die Gemeinde einen neuen bevölkerungsreichen Aufschwung. Im Jahr 2005 hatte die Stadt 720 Einwohner in Wolfsthal inskribiert. Derzeit (2009) 830 Einwohner. Die Freude der Slowaken am Hausbau wurde durch die Nähe an der slowakischen Hauptstadt Bratislava und durch billige Bauplätze in Österreich begünstigt.
Politik
Bürgermeister der Gemeinde ist Gerhard Schödinger, Amtsleiter Thomas Knaus.
Für seine Unterstützung von slowakisch-stämmigen Bewohnern bei der Integration erhielt Bürgermeister Gerhard Schödinger am 19. September 2007 den erstmals vergebenen Centrope-Preis.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 23, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 25. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 327. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,2 Prozent.
Verkehr
Wolfsthal ist verkehrsmäßig sowohl an Wien über die S-Bahn-Linien S7/S8 als auch über die Verkehrsbetriebe Bratislava (Dopravný podnik Bratislava) mit einer Autobuslinie 901 in das nahe Bratislava verbunden.[2]
Der Ort liegt an der ehemaligen Bundesstraße 9, die vor der Fertigstellung der Nordost Autobahn 6 eine der Hauptverkehrsträger zwischen den beiden Hauptstädten war.
Galerie
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Straßenansicht der Pfarrkirche
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Pranger von 1747
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Statue des Heiligen Florian von 1780
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Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk von 1735
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Befestigungsmauer
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Bahnhof Wolfsthal
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Streckenende der Pressburger Bahn in Wolfsthal
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Wolfsthal an der Grenze zum Königreich Ungarn, um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
Einzelnachweise
- ↑ Politik der Nachbarschaft abgerufen am 1. November 2008
- ↑ Busfahrplan Wolfsthal Bratislava