Leutschach

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Leutschach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Leutschach
Leutschach (Österreich)
Leutschach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leibnitz
Kfz-Kennzeichen: LB
Fläche: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 61.023  km²
Koordinaten: 46° 40′ N, 15° 28′ OKoordinaten: 46° 40′ 0″ N, 15° 28′ 0″ O
Höhe: 352 m ü. A.
Einwohner: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 61023 /Ungültiger Metadaten-Schlüssel 61023 p Einw. pro km²
Postleitzahl: 8463
Vorwahl: 03454
Gemeindekennziffer: 6 10 23
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Arnfelserstraße 1
8463 Leutschach
Website: www.leutschach.steiermark.at
Politik
Bürgermeister: Erich Plasch (ÖVP)
Gemeinderat:
(9 Mitglieder)

ÖVP 5, SPÖ 4

Lage von Leutschach im Bezirk LeibnitzVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Leutschach im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)Allerheiligen bei WildonArnfelsEhrenhausen an der WeinstraßeEmpersdorfGabersdorfGamlitzGleinstättenGrallaGroßkleinHeiligenkreuz am WaasenHeimschuhHengsbergKitzeck im SausalLangLebring-Sankt MargarethenLeibnitzLeutschach an der WeinstraßeOberhaagRagnitzSankt Andrä-HöchSankt Georgen an der StiefingSankt Johann im SaggautalSankt Nikolai im SausalSankt Veit in der SüdsteiermarkSchwarzautalStraß in SteiermarkTillmitschWagnaWildonSteiermark
Lage der Gemeinde Leutschach im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Leutschach (slowenisch Lučane) ist eine Marktgemeinde im österreichischen Bundesland Steiermark.

Zusammen mit seinen Nachbargemeinden Schloßberg, Eichberg-Trautenburg und Glanz an der Weinstraße bildet die Gemeinde das „Rebenland Leutschach“ (insgesamt 4.100 Einwohner).

Geographie

Die kleine Marktgemeinde (1,1 km², 615 Einwohner) ist das Zentrum des südsteirischen Hopfenanbaugebietes und eines der Zentren des südsteirischen Weinbaugebietes (Südsteirische Weinstraße). Sie liegt nur wenige Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt.

Geschichte

Ein römisches Grab in der Nähe von Leutschach zeugt von der frühen Besiedelung des Pößnitztales. Dieses Tal war als Ausweichstrecke zum gefährlichen Drautal ein wichtiger Verkehrsweg Richtung Osten. Die Burg Schmirnberg diente Jahrhunderte als Schutzburg für durchziehende Händler und Reisende.

1250 wurde der Name Leutschach erstmals urkundlich erwähnt (Liubschach), 1458 erfolgte die Verleihung des Marktrechtes und der eigenen Gerichtsbarkeit durch Kaiser Friedrich III.

Nach dem Friedensvertrag von Saint-Germain, mit dem 1919 die Untersteiermark an den SHS-Staat abgetreten werden musste, befand sich die gesamte Region plötzlich in einer isolierten Grenzlage, was zu wirtschaftlicher Rückständigkeit führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg grenzte das Gebiet zwar an das kommunistische Jugoslawien, diese Grenze war aber (im Gegensatz zu den österreichischen Grenzen zu Ungarn und der Tschechoslowakei) nie ein undurchlässiger „Eiserner Vorhang“.

Pfarrgeschichte

Um das Jahr 1200: Erste Kirche in Leutschach, geweiht dem hl. Nikolaus, dem Patron der Händler und Reisenden. Im Jahr 1250 ist Leutschach bereits eine eigene Pfarre, nachdem sie aus der Pfarre Leibnitz entlassen wurde. Am 2. Jänner 1427 gewährt Papst Martin V. der Kirche von Leutschach einen Ablass.

1786 Eingliederung der Pfarre in die Diözese Graz-Seckau. Vorher hatte sie zur Erzdiözese Salzburg gehört. Seit diesem Jahr wird der Pfarrer von Leutschach auch zum Dechanten ernannt. Die Aufhebung des Dekanates erfolgt erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Das Gebiet von Leutschach um das Jahr 1879 (Aufnahmeblatt der 3. Landesaufnahme)

1816 Renovierung der Pfarrkirche unter Dechant Krofitsch mit dem Anbau von Seitenkapellen Neben seinem Priesteramt beschäftigte er sich noch mit Mathematik und Architektur. Er schuf eine astronomische Uhr die heute als eines der wertvollsten Stücke des Wiener Uhrenmuseums in Wien gilt. 1901 Gründung eines Kirchenbauvereins zum Umbau und zur Vergrößerung der zu klein gewordenen Pfarrkirche 17. Mai 1908 Grundsteinlegung zur neuen Kirche 29. April 1911 Konsekration der neuen Pfarrkirche 1959 Renovierung der Pfarrkirche aus Anlass „500 Jahre Markterhebung Leutschach“ 1973-1977 Innen- und Außenrenovierung der Pfarrkirche 1977-1978 Renovierung und Umgestaltung des Pfarrhofes

Die Dechanten des 20. Jahrhunderts

  • Lorenz Vollmeier 1888 - 1919
  • Ludwig Ribitsch 1919 - 1931
  • Anton Waude 1932 - 1941
  • Johann Skoff 1942 - 1953
  • Peter Reiter 1953 - 1976

Politik

Politisch dominiert die ÖVP. Bei den Gemeinderatswahlen 2005 konnte diese aber ihren Vorsprung im Gemeinderat nur noch knapp (5 : 4) halten.

Gemeindevorstand

  • Bürgermeister: Erich Plasch (ÖVP)
  • Vizebürgermeister: Josef Kos (ÖVP)
  • Gemeindekassier: Karl-Heinz Bandur (SPÖ)

Weitere Gemeinderäte

  • ÖVP
    • Mag. Andrea Muster
    • Ludmilla Pinnitsch
    • Harald Herischko
  • SPÖ
    • Ewald Weiland
    • Helmut Hernach
    • Silvia Hengsberger


Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftlich geprägt wird der Weinbau- und Hopfenort durch zahlreiche klein strukturierte Gewerbebetriebe sowie durch den Tourismus.

Da die Einnahmen der Grenzlandgemeinden nicht zuletzt durch ihre geographische Randlage stets sehr niedrig waren, bemühte sich das Land Steiermark, diese Gemeinden vermehrt finanziell zu stützen (Schul- und Turnsaalbauten, Bau des Freibades, des Kulturzentrums „Knielyhaus“, Ortsbildverschönerung).

Im April 2007 hat sich die Markgemeinde Leutschach mit den Nachbargemeinden Eichberg-Trautenburg, Glanz an der Weinstraße und Schloßberg zur Kleinregion "Rebenland" zusammengeschlossen.Dadurch werden viele infrastrukturelle Maßnahmen (Feuerwehr, Schulen, gemeinsamer Bauhof, gemeinsamer Recylinghof u.v.m.) besser koordiniert und finanziell optimiert.

Seit dem Boom der Südsteirischen Weinstraße („Steirische Toskana“) spielen die Einnahmen aus dem Tourismus eine ständig steigende Rolle. Dennoch kämpfen besonders die zahlreichen kleinen Handwerks- und Gewerbebetriebe um ihr wirtschaftliches Überleben.

Bildung und Kultur

213 Bewohner (43,9 %) haben die Pflichtschule absolviert, davon sind 149 Frauen. 157 (32,4 %) haben eine Lehrlingsausbildung (112 Männer, 45 Frauen) und 13 (2,7 %) haben einen Hochschul- bzw. Universitätsabschluss.

Bildungseinrichtungen

Im Ort Leutschach gibt es einen Pfarrkindergarten, eine Volksschule, eine Hauptschule mit den Schwerpunkten Sport/Informatik und Kreativität, eine Musikschule und die alterserweiterte Kindergruppe „Lachtraube“. Die Hauptschule wurde 1947 gegründet und in der damaligen Klosterschule, die auch die Mädchenvolkssschule beherbergte, untergebracht. Erst mit dem Neubau der Volksschule stand der Hauptschule dann ein eigenes Gebäude zur Verfügung.

In der Gemeinde Schloßberg gibt es noch die einklassige Volksschule Großwalz und in der Gemeinde Glanz an der Weinstraße die zweiklassige Volksschule Langegg. Die nächstgelegenen höheren Schulen befinden sich in [(Arnfels - HTBLA - Mechatronik)], Leibnitz/ Deutschlandsberg / Bad Radkersburg und Graz. Auf Grund des Mangels an hochqualifizierten Arbeitsplätzen in der unmittelbaren Region sind zahlreiche besser ausgebildete Jugendliche dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und in die Ballungszentren abzuwandern.

Kultureinrichtungen und Vereine

Seit einigen Jahren gibt es mit dem Knielyhaus ein neugeschaffenes Kultur- und Seminarzentrum in Leutschach. Ein breit gestreutes Angebot an kulturellen Veranstaltungen bereichert das kulturelle Leben. Von Konzerten über Ausstellungen, Workshops bis zu Malerwochen reicht das Angebot.

Viele Vereine tragen zu einer guten Kulturarbeit bei: Musikverein Rebenland Leutschach, Welschchor, Kirchenchor, Volkstanzkreis Rebenland, Frauensingkreis, u.v.m. Traditionelle Veranstaltungen in Leutschach: Erntedankumzug, Faschingsumzug, Kirchenkonzerte, Frühlingskonzerte, Adventstunden, Weihnachtsfeiern, Fronleichnamsprozession, Osterprozession, Kirchweihfest Hohenegg, Wallfahrt nach Heiligengeist (Pfingstsonntag).

Söhne und Töchter

Literatur

  • Die Rebenland-Chronik: Die gemeinsame Geschichte der vier Gemeinden Eichberg-Trautenburg, Glanz an der Weinstraße, Leutschach und Schlossberg (2004), ISBN 3-902344-05-9
  • Grenzenlos zweisprachig: Die Erinnerungen des Keuschlersohnes Anton Santel (1845-1920) an seine Kindheit in Leutschach und Jugend in Marburg, ISBN 3-7011-7446-6

Weblinks