„Integritätsring“ – Versionsunterschied

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In der [[Algebra]] ist ein '''Integritätsring''' oder '''Integritätsbereich''' ein [[Nullteiler|nullteilerfreier]] [[Kommutativgesetz|kommutativer]] [[Ring (Mathematik)|Ring]] mit einem Einselement, das von null verschieden ist.
In der [[Algebra]] ist ein '''Integritätsring''' oder '''Integritätsbereich''' ein [[Nullteiler|nullteilerfreier]] [[Kommutativgesetz|kommutativer]] [[Ring (Mathematik)|Ring]] mit einem Einselement, das von Null verschieden ist.


Alternativ kann man einen Integritätsring definieren als einen kommutativen Ring mit 1, in dem das Nullideal {0} ein [[Primideal]] ist, oder als einen Teilring eines [[Körper (Mathematik)|Körpers]].
Alternativ kann man einen Integritätsring definieren als einen kommutativen Ring mit 1, in dem das Nullideal <math>\lbrace 0 \rbrace</math> ein [[Primideal]] ist, oder als einen Teilring eines [[Körper (Mathematik)|Körpers]]. Es gibt auch eine abgeschwächte Definition, in der kein Einselement gefordert wird, sondern nur, dass es wenigstens ein von Null verschiedenes Element in dem Ring gibt. Ein Großteil der Sätze über Integritätsringe benötigen jedoch eine Eins, deshalb wird diese Eigenschaft meist mit in die Definition aufgenommen.


== Beispiele ==
== Beispiele ==
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Der Ring aller reellen Zahlen der Form <math>a+b\sqrt 2</math> mit ganzen Zahlen <math>a,b</math> ist ein Integritätsring, da er Teilring von <math>\R</math> ist.
Der Ring aller reellen Zahlen der Form <math>a+b\sqrt 2</math> mit ganzen Zahlen <math>a,b</math> ist ein Integritätsring, da er Teilring von <math>\R</math> ist.


Ist <math>U\subseteq\Bbb C</math> ein [[Gebiet (Mathematik)|Gebiet]] (eine zusammenhängende offene Teilmenge) in den [[Komplexe Zahlen|komplexen Zahlen]], ist der Ring H(''U'') der [[holomorph]]en Funktionen <math>f\colon U\to\Bbb C</math> ein Integritätsring.
Ist <math>U\subseteq\Bbb C</math> ein [[Gebiet (Mathematik)|Gebiet]] (eine zusammenhängende offene Teilmenge) in den [[Komplexe Zahlen|komplexen Zahlen]], ist der Ring <math>\operatorname{H}(U)</math> der [[holomorph]]en Funktionen <math>f\colon U\to\Bbb C</math> ein Integritätsring.


Ist ''R'' ein kommutativer Ring und ''P'' ein Primideal in ''R'', ist der [[Faktorring]] ''R''/''P'' ein Integritätsring.
Ist <math>R</math> ein kommutativer Ring und <math>P</math> ein Primideal in <math>R</math>, ist der [[Faktorring]] <math>R\operatorname{/}P</math> ein Integritätsring.


Der [[Restklassenring]] <math>\Z/n\Z</math> ist genau dann ein Integritätsring, wenn <math>n</math> eine [[Primzahl]] ist.
Der [[Restklassenring]] <math>\Z\operatorname{/}n\Z</math> ist genau dann ein Integritätsring, wenn <math>n</math> eine [[Primzahl]] ist.


== Teilbarkeit, Primelemente, Irreduzibilität ==
== Teilbarkeit, Primelemente, Irreduzibilität ==
:''(Hauptartikel: [[Teilbarkeit]])''


Sind <math>a</math> und <math>b</math> Elemente des Integritätsrings <math>R</math>, dann sagt man <math>a</math> [[Teilbarkeit|teilt]] <math>b</math> oder <math>a</math> ist ein Teiler von <math>b</math> oder <math>b</math> ist ein Vielfaches von <math>a</math>, wenn es ein Element <math>x</math> in <math>R</math> gibt, sodass <math>ax=b</math>.
Sind <math>a</math> und <math>b</math> Elemente des Integritätsrings <math>R</math>, dann nennt man <math>a</math> einen '''Teiler''' von <math>b</math> und <math>b</math> ein '''Vielfaches''' von <math>a</math> (und sagt auch ''<math>a</math> [[Teilbarkeit|teile]] <math>b</math>''), wenn es ein Element <math>x</math> in <math>R</math> gibt, sodass <math>ax=b</math>. Man schreibt dann <math>a \mid b</math>, andernfalls <math>a \nmid b</math>.
Man schreibt dann <math>a|b</math>.


Es gelten die folgenden Teilbarkeitsregeln:
* Gilt <math>a|b</math> und <math>b|c</math>, dann folgt daraus <math>a|c</math>.
* Gilt <math>a|b</math>, dann gilt auch <math>a|bc</math> für jedes <math>c\in R</math>, insbesondere auch <math>a|-b</math>.
* Gilt <math>a|b</math> und <math>a|c</math>, dann gilt auch <math>a|b+c</math> und <math>a|b-c</math>.


* Gilt <math>a \mid b</math> und <math>b \mid c</math>, dann folgt daraus <math>a \mid c</math>.
Teilbarkeit ist also [[transitiv]] und Vielfache eines Elementes bilden ein [[Rechtsideal]].
* Gilt <math>a \mid b</math>, dann gilt auch <math>a \mid bc</math> für jedes <math>c\in R</math>, insbesondere auch <math>a \mid -b</math>.
* Gilt <math>a \mid b</math> und <math>a \mid c</math>, dann gilt auch <math>a \mid b+c</math> und <math>a \mid b{-}c</math>.


Die erste Regel besagt, dass Teilbarkeit [[transitiv]] ist. Die zwei und dritte Regel besagen, dass die Menge der Vielfachen eines Elementes ein [[Ideal (Ringtheorie)|Ideal]] in <math>R</math> bildet.
Die Ringelemente, die Teiler der 1 sind, heißen [[Einheit (Mathematik)|Einheiten]] von <math>R</math>. Die Menge der Einheiten von <math>R</math> wird mit <math>R^*</math> bezeichnet. Die Einheiten sind genau die invertierbaren Elemente. Einheiten teilen alle anderen Elemente.
Gilt <math>a|b</math> und <math>b|a</math>, dann heißen <math>a</math> und <math>b</math> zueinander assoziiert. <math>a</math> und <math>b</math> sind genau dann assoziiert, wenn es eine Einheit <math>u</math> gibt, sodass <math>au=b</math>.


Ringelemente, die Teiler der 1 sind, heißen '''[[Einheit (Mathematik)|Einheiten]]''' von <math>R</math>. Die Einheiten sind identisch mit den [[Ringtheorie#Invertierbarkeit, Einheit|invertierbaren]] Elementen und teilen alle anderen Elemente. Die Menge der Einheiten von <math>R</math> wird mit <math>R^*</math> bezeichnet und bildet zusammen mit der Ringmultiplikation als Verknüpfung eine [[abelsche Gruppe]] – die sogenannte ''Einheitengruppe'' von <math>R</math>.
Ist <math>q</math> keine Einheit, dann heißt <math>q</math> ''irreduzibel'', falls <math>q</math> nicht als Produkt zweier Nicht-Einheiten darstellbar ist, falls also aus <math>q=ab</math> stets <math>a \in R^* </math> oder <math>b \in R^*</math> folgt.


Ist <math>p</math> eine Nicht-Einheit ungleich 0, dann heißt <math>p</math> ''prim'' (oder [[Primelement]]), falls gilt: Aus <math> p|ab</math> folgt <math>p|a</math> oder <math>p|b</math>.
Gilt <math>a \mid b</math> und <math>b \mid a</math>, dann heißen <math>a</math> und <math>b</math> zueinander '''assoziiert'''. <math>a</math> und <math>b</math> sind genau dann assoziiert, wenn es eine Einheit <math>u</math> gibt, sodass <math>au=b</math>.


Ist <math>q</math> eine Nichteinheit, dann heißt <math>q</math> '''irreduzibel''', falls <math>q</math> nicht als Produkt zweier Nichteinheit darstellbar ist, falls also aus <math>q=ab</math> stets <math>a \in R^* </math> oder <math>b \in R^*</math> folgt. Ist <math>p</math> eine Nichteinheit ungleich 0, dann heißt <math>p</math> '''prim''' (oder '''[[Primelement]]'''), falls gilt: Aus <math> p \mid ab</math> folgt <math>p \mid a</math> oder <math>p \mid b</math>. Das [[Hauptideal]] <math>(p)</math> ist dann ein [[Primideal]]. Ist andersrum das Hauptideal <math>(p)</math> einer von Null verschiedenen Nichteinheit <math>p</math> ein Primideal, so ist <math>p</math> prim.
Ist <math>p</math> ein Primelement von <math>R</math>, dann ist das [[Hauptideal]] <math>(p)</math> ein [[Primideal]].


Jedes Primelement ist irreduzibel (für diese Aussage wird die Nullteilerfreiheit des Rings benötigt), aber nicht immer ist jedes irreduzible Element prim (z.&nbsp;B. im Ring <math>\mathbb Z[\sqrt{-3}]</math> sind 2, <math>1+\sqrt{-3}</math> und <math>1-\sqrt{-3}</math> irreduzibel aber nicht prim).
Jedes Primelement ist irreduzibel (für diese Aussage wird die Nullteilerfreiheit des Rings benötigt), aber nicht immer ist jedes irreduzible Element prim (z.&nbsp;B. im Ring <math>\mathbb Z[\sqrt{-3}]</math> sind 2, <math>1+\sqrt{-3}</math> und <math>1-\sqrt{-3}</math> irreduzibel aber nicht prim). In [[Hauptideal#Hauptidealring|Hauptidealringen]] und allgemeiner in [[Faktorieller Ring|faktoriellen Ringen]] stimmen jedoch beide Begriffe überein. So werden in <math>\mathbb Z</math> die [[Primzahl]]en üblicherweise ''nur'' als positive, irreduzible Elemente von <math>\mathbb Z</math> definiert. Diese Elemente sind jedoch auch Primelemente, da <math>\mathbb Z</math> faktoriell und somit jedes irreduzible Element prim ist. Es sind jedoch auch noch die negativen Pendants der Prim''zahlen'' Prim''elemente'', woran man sieht, dass der Begriff des Primelements allgemeiner gefasst ist, als der Begriff der Primzahl.
In [[Hauptideal#Hauptidealring|Hauptidealringen]] und allgemeiner in [[Faktorieller Ring|faktoriellen Ringen]] (engl. ''unique factorization domain'', ''UFD'') ist dagegen jedes irreduzible Element prim.

Der Begriff des Primelements verallgemeinert den Begriff der [[Primzahl]]. Primzahlen werden üblicherweise als (positive) ''irreduzible'' Elemente von <math>\mathbb Z</math> definiert, was aber nichts ausmacht, da <math>\mathbb Z</math> faktoriell und somit jedes irreduzible Element prim ist.

''siehe auch:''
:[[Teilbarkeit]]


== Quotientenkörper ==
== Quotientenkörper ==


Ist ''R'' ein Integritätsring, dann existiert ein kleinster [[Körper (Mathematik)|Körper]] Quot(''R''), der ''R'' als Teilring enthält. Quot(''R'') ist bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt und heißt [[Quotientenkörper]] von ''R''.
Ist <math>R</math> ein Integritätsring, dann existiert ein kleinster [[Körper (Mathematik)|Körper]] <math>\operatorname{Quot}(R),</math> der <math>R</math> als Teilring enthält. <math>\operatorname{Quot}(R)</math> ist bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt und heißt [[Quotientenkörper]] von <math>R</math>.
Seine Elemente haben die Form <math>a\operatorname{/}b</math> mit <math>a,b \in R, b \neq 0.</math> Der Quotientenkörper ist ein Beispiel einer Konstruktion mit einem Integritätsring, in dem keine Eins (in der Definition des Integritätsringes) benötigt wird, sondern lediglich irgendein von Null verschiedenes Element.
Seine Elemente haben die Form ''a''/''b'' mit ''a'',''b'' in ''R'', ''b'' ungleich 0.


Der Quotientenkörper des Rings der [[Ganze Zahlen|ganzen Zahlen]] ist der Körper der [[Rationale Zahlen|rationalen Zahlen]]. Der Quotientenkörper eines Körpers ist der Körper selbst.
Der Quotientenkörper des Rings der [[Ganze Zahlen|ganzen Zahlen]] ist der Körper der [[Rationale Zahlen|rationalen Zahlen]]. Der Quotientenkörper eines Körpers ist der Körper selbst.


Quotientenkörper kann man über [[Lokalisierung (Algebra)|Lokalisierung]]en an <math>R\setminus 0</math> konstruieren.
Alternativ kann man Quotientenkörper über [[Lokalisierung (Algebra)|Lokalisierungen]] von <math>R</math> nach dem Nullideal <math>\lbrace 0 \rbrace</math> konstruieren.


Abstrakt definiert man Quotientenkörper durch folgende universelle Eigenschaft:
Abstrakt definiert man Quotientenkörper durch folgende universelle Eigenschaft:
Ein Quotientenkörper ist ein Paar <math>(K,\phi)</math>, wobei <math>\phi</math> ein Ringhomomorphismus von ''R'' nach ''K'' ist mit der Eigenschaft: Für jeden Körper ''L'' und Ringhomomorphismus <math>\psi\colon R\to L</math> gibt es genau einen Körperhomomorphismus <math>\alpha\colon K\to L</math> mit <math>\psi = \alpha\circ\phi</math>.
:Ein Quotientenkörper eines Ringes <math>R</math> ist ein Paar <math>(K,\phi)</math> aus einer Menge K und einem Ringhomomorphismus <math>\phi</math> von <math>R</math> nach <math>K</math> mit der Eigenschaft, dass es für jeden Körper <math>L</math> mit Ringhomomorphismus <math>\psi\colon R\to L</math> genau einen Körperhomomorphismus <math>\alpha\colon K\to L</math> mit <math>\psi = \alpha\circ\phi</math> gibt.


== Charakteristik ==
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== Literatur ==
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* {{Literatur
Jantzen und Schwermer: ''Algebra''. Springer 2005. ISBN 3-540-21380-5
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Bosch: ''Algebra''. 5. Auflage Springer 2003. ISBN 3-540-40388-4
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* {{Literatur
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[[Kategorie:Kommutative Algebra]]
[[Kategorie:Kommutative Algebra]]

Version vom 27. Oktober 2007, 10:14 Uhr

In der Algebra ist ein Integritätsring oder Integritätsbereich ein nullteilerfreier kommutativer Ring mit einem Einselement, das von Null verschieden ist.

Alternativ kann man einen Integritätsring definieren als einen kommutativen Ring mit 1, in dem das Nullideal ein Primideal ist, oder als einen Teilring eines Körpers. Es gibt auch eine abgeschwächte Definition, in der kein Einselement gefordert wird, sondern nur, dass es wenigstens ein von Null verschiedenes Element in dem Ring gibt. Ein Großteil der Sätze über Integritätsringe benötigen jedoch eine Eins, deshalb wird diese Eigenschaft meist mit in die Definition aufgenommen.

Beispiele

Das bekannteste Beispiel ist der Ring der ganzen Zahlen.

Jeder Körper ist ein Integritätsring. Umgekehrt ist jeder artinsche Integritätsring ein Körper. Insbesondere ist jeder endliche Integritätsring ein endlicher Körper.

Ein Polynomring ist ein Integritätsring, wenn die Koeffizienten aus einem Integritätsring stammen. Zum Beispiel ist der Ring der Polynome mit ganzzahligen Koeffizienten ein Integritätsring, ebenso wie der Ring der reellen Polynome in zwei Variablen.

Der Ring aller reellen Zahlen der Form mit ganzen Zahlen ist ein Integritätsring, da er Teilring von ist.

Ist ein Gebiet (eine zusammenhängende offene Teilmenge) in den komplexen Zahlen, ist der Ring der holomorphen Funktionen ein Integritätsring.

Ist ein kommutativer Ring und ein Primideal in , ist der Faktorring ein Integritätsring.

Der Restklassenring ist genau dann ein Integritätsring, wenn eine Primzahl ist.

Teilbarkeit, Primelemente, Irreduzibilität

(Hauptartikel: Teilbarkeit)

Sind und Elemente des Integritätsrings , dann nennt man einen Teiler von und ein Vielfaches von (und sagt auch teile ), wenn es ein Element in gibt, sodass . Man schreibt dann , andernfalls .

Es gelten die folgenden Teilbarkeitsregeln:

  • Gilt und , dann folgt daraus .
  • Gilt , dann gilt auch für jedes , insbesondere auch .
  • Gilt und , dann gilt auch und .

Die erste Regel besagt, dass Teilbarkeit transitiv ist. Die zwei und dritte Regel besagen, dass die Menge der Vielfachen eines Elementes ein Ideal in bildet.

Ringelemente, die Teiler der 1 sind, heißen Einheiten von . Die Einheiten sind identisch mit den invertierbaren Elementen und teilen alle anderen Elemente. Die Menge der Einheiten von wird mit bezeichnet und bildet zusammen mit der Ringmultiplikation als Verknüpfung eine abelsche Gruppe – die sogenannte Einheitengruppe von .

Gilt und , dann heißen und zueinander assoziiert. und sind genau dann assoziiert, wenn es eine Einheit gibt, sodass .

Ist eine Nichteinheit, dann heißt irreduzibel, falls nicht als Produkt zweier Nichteinheit darstellbar ist, falls also aus stets oder folgt. Ist eine Nichteinheit ungleich 0, dann heißt prim (oder Primelement), falls gilt: Aus folgt oder . Das Hauptideal ist dann ein Primideal. Ist andersrum das Hauptideal einer von Null verschiedenen Nichteinheit ein Primideal, so ist prim.

Jedes Primelement ist irreduzibel (für diese Aussage wird die Nullteilerfreiheit des Rings benötigt), aber nicht immer ist jedes irreduzible Element prim (z. B. im Ring sind 2, und irreduzibel aber nicht prim). In Hauptidealringen und allgemeiner in faktoriellen Ringen stimmen jedoch beide Begriffe überein. So werden in die Primzahlen üblicherweise nur als positive, irreduzible Elemente von definiert. Diese Elemente sind jedoch auch Primelemente, da faktoriell und somit jedes irreduzible Element prim ist. Es sind jedoch auch noch die negativen Pendants der Primzahlen Primelemente, woran man sieht, dass der Begriff des Primelements allgemeiner gefasst ist, als der Begriff der Primzahl.

Quotientenkörper

Ist ein Integritätsring, dann existiert ein kleinster Körper der als Teilring enthält. ist bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt und heißt Quotientenkörper von . Seine Elemente haben die Form mit Der Quotientenkörper ist ein Beispiel einer Konstruktion mit einem Integritätsring, in dem keine Eins (in der Definition des Integritätsringes) benötigt wird, sondern lediglich irgendein von Null verschiedenes Element.

Der Quotientenkörper des Rings der ganzen Zahlen ist der Körper der rationalen Zahlen. Der Quotientenkörper eines Körpers ist der Körper selbst.

Alternativ kann man Quotientenkörper über Lokalisierungen von nach dem Nullideal konstruieren.

Abstrakt definiert man Quotientenkörper durch folgende universelle Eigenschaft:

Ein Quotientenkörper eines Ringes ist ein Paar aus einer Menge K und einem Ringhomomorphismus von nach mit der Eigenschaft, dass es für jeden Körper mit Ringhomomorphismus genau einen Körperhomomorphismus mit gibt.

Charakteristik

Die Charakteristik eines Integritätsrings ist entweder 0 oder eine Primzahl.

Ist R ein Integritätsring mit der Primzahl-Charakteristik p, dann ist die Abbildung ein injektiver Ringhomomorphismus und heißt Frobeniushomomorphismus.

Literatur