65. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

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Die 65. Infanterie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 65. Infanterie-Brigade wurde am 1. April 1887 mit dem Inkrafttreten des neuen Militärgesetzes vom 11. März 1887[1] mit dem Stabsquartier in Metz[2] formiert. Sie war zunächst der neuformierten 33. Division unterstellt, welche dem XV. Armee-Korps zugeordnet war.[2] Der Brigade erhielt die Unterstellung des 4. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 67 und des neu aufgestellte Infanterie-Regiments Nr. 136.[2] Im gleichen Jahr verlegte die Brigade nach Mörchingen.[3]

Im Zuge der Bildung des XVI. Armee-Korps durch Verordnung des Kriegsministeriums vom 1. Februar zum 1. April 1890 wurde die 33. Division durch Umbenennung der 30. Division errichtet, mit der 65. Infanterie-Brigade dem neuen Korps unterstellt. Die Brigade hatte das Infanterie-Regiment „Graf Barfuß“ (4. Westfälisches) Nr. 17 und das Infanterie-Regiment Nr. 144 unterstellt. 1906 schied das 5. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 144 aus dem Brigadeverbund und wurde durch das 2. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 131 ersetzt. Durch Kabinettsorder vom 29. Juni entstand zum 1. Oktober 1912 das XXI. Armee-Korps mit der 42. Division,[4] der die Brigade ab diesem Zeitpunkt unterstellt war.

Erster Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Brigade durch das Dragoner-Regiment „Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern“ (Westfälisches) Nr. 7 verstärkt.

Gefechtskalender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1914[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1915[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • bis 18. Januar – Stellungskämpfe an der Somme
  • 19. Januar bis 3. Februar – Transport nach dem Osten
  • 04. bis 22. Februar – Winterschlacht in Masuren
  • 23. Februar bis 6. März – Gefechte am Bobr
  • 09. bis 12. März – Gefechte bei Sejny
  • 25. bis 30. März – Gefechte bei Krasnopol und Krasne
  • 31. März bis 20. Juli – Stellungskämpfe zwischen Augustow, Mariampol, und Pilwiszki
  • 21. Juli bis 7. August – Kämpfe an der Jesia und bei Wejwery
  • 01. bis 18. August – Belagerung von Kowno
  • 19. August bis 8. September – Njemen-Schlacht
  • 09. September bis 2. Oktober – Schlacht bei Wilna
  • ab 3. Oktober – Stellungskämpfe zwischen Krewo-Smorgon-Narotsch-Tweretsch

1916[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1917[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • bis 12. Juli – Stellungskämpfe zwischen Krewo-Smorgon-Narotsch-Tweretsch
  • 14. bis 18. Juli – Stellungskämpfe östlich Zloczow
  • 19. bis 28. Juli – Durchbruchsschlacht in Ostgalizien
  • 29. Juli bis 23. August – Stellungskämpfe am Sereth
  • 01. bis 5. September – Schlacht um Riga
  • 06. September bis 10. Oktober – Stellungskämpfe nördlich der Düna
  • 11. bis 20. Oktober – Eroberung der Baltischen Inseln
  • 20. Oktober bis 7. November – Schutz der Baltischen Inseln
  • 05. November bis 1. Dezember – Stellungskämpfe am oberen Styr-Stochod
  • 02. bis 24. Dezember – Transport nach dem Westen
  • ab 26. Dezember – Stellungskämpfe in Flandern und Artois

1918[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • bis 23. Juni – Stellungskämpfe in Flandern und Artois
  • 09. bis 18. April – Schlacht bei Armentières
  • 23. Juni bis 4. Juli – Stellungskämpfe zwischen Oise, Aisne und Marne
  • 05. bis 17. Juli – Stellungskämpfe westlich Soissons
  • 18. bis 25. Juli – Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims
  • 30. Juli bis 28. August – Stellungskämpfe bei Reims
  • 28. August bis 25. September – Stellungskämpfe in der Champagne
  • 26. September bis 9. Oktober – Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas
  • 13. bis 17. Oktober – Kämpfe an der Aisne und Aire
  • 18. bis 23. Oktober – Schlacht bei Vouziers
  • 24. bis 31. Oktober – Kämpfe an der Aisne und Aire
  • 01. bis 4. November – Kämpfe zwischen Aisne und Aire
  • 05. bis 11. November – Rückzugskämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne räumte die Brigade ab dem 12. November 1918 das besetzte Gebietes, marschierte nach Deutschland zurück und wurde dort bis Februar 1919 demobilisiert und aufgelöst.

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum[5]
Generalmajor Thaddäus von Jarotzky 01. April 1887 bis 23. März 1890
Generalmajor Friedrich Messow 24. März 1890 bis 17. April 1891
Generalmajor Rudolf Spankeren 18. April 1891 bis 20. April 1894
Würt. Generalmajor Eugen von Greiff 21. April 1894 bis 21. März 1895
Oberst Ewald von Kleist 22. März bis 17. April 1895 (mit der Führung beauftragt)
Generalmajor Ewald von Kleist 18. April 1895 bis 18. März 1896
Generalmajor Georg von Alten 19. März 1896 bis 26. Juni 1897
Oberst Otto Schmidt 27. Juni 1897 bis 26. Januar 1898 (mit der Führung beauftragt)
Generalmajor Otto Schmidt 27. Januar 1898 bis 15. Juni 1900
Generalmajor August Stein von Kaminski 16. Juni 1900 bis 17. Juli 1903
Generalmajor Kurt von Uechtritz und Steinkirch 18. Juli 1903 bis 13. April 1907
Generalmajor Georg Noell 14. April 1907 bis 1. Mai 1910
Oberst Franz Reitzenstein 25. April bis 16. Mai 1910 (mit der Führung beauftragt)
Generalmajor Franz Reitzenstein 17. Mai 1910 bis 17. Februar 1913
Oberst Karl von Kehler 18. Februar bis 4. März 1913 (mit der Führung beauftragt)
Generalmajor Karl von Kehler 05. März 1913 bis 28. August 1914
Oberst/Generalmajor Eggert von Estorff 29. August 1914 bis 20. Februar 1915
Oberst Fritz von Versen 24. Februar bis 7. April 1915
Oberst Georg Nagel 08. April 1915 bis 26. August 1916
Oberst Willi Matthiaß 27. August 1916 bis 20. Juli 1918
Major Leo von Paczensky und Tenczin 27. Juli 1918 bis 11. Februar 1919
Paul Hucke 12. Februar bis 19. Mai 1919

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 686.
  • Ruhmeshalle unserer Alten Armee. Herausgegeben auf Grund amtlichen Materials des Reichsarchivs, Militär-Verlag, Berlin 1927, S. 138–139.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Österreichische militärische Zeitschrift. Kaiserl. Königl. Hof- und Staatsdruckerei, 1887, S. 123.
  2. a b c Österreichische militärische Zeitschrift. Kaiserl. Königl. Hof- und Staatsdruckerei, 1887, S. 131.
  3. Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Die höheren Kommandostellen 1815-1839. Biblio Verlag, 1990, ISBN 3-7648-1779-8, S. 296.
  4. Curt Jany: Geschichte der Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914. Vierter Band, Verlag von Karl Siegismund, Berlin 1933, S. 297.
  5. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 296.